Unternehmens-Geschichte von GI-Modell (Gerhard Iwanczyk)

  • Hallo,

    dieser Tage habe ich nochmal meine O&K Lok von GI-Modellbau hervorgeholt um die Achsbohrungen an einer Achse etwas aufzureiben. Nun werden die Achsen von den Bronzedrahtstromabnehmern leicht ins Gleis gedrückt was zu sehr guten Fahreigenschaften führt. Noch ein Kühn N045 implantiert und sie kann dem Rangierdienst übergeben werden...

    Bis später Sven

  • Hallo,

    ich bin der jüngste Sohn von Gerhart Iwanczyk.

    Kurz zur Entstehungsgeschichte von GI-Modell. Mein Vater und sein bester Freund bauten seit den 70er immer wieder Modell um, um diverse Besonderheiten der Deutschen Reichsbahn zu besitzen. Da mein Vater bereits zu DDR-Zeiten seine Leiterplatten selber entwickelte und herstellte, kannte er die Grundlagen zur Ätztechnik. Die größten Probleme damals bestanden darin, dass die Fotolacke der DDR einfach unbrauchbar waren und die Beschaffung von Fotolacken aus der BRD etwas kompliziert gestaltete. Die ersten Versuche waren einseitiges ätzen aus Messingblechen, welches sich als suboptimal erwies. Somit wurde die beidseitige Ätztechnik entwickelt und das erste vollständige Modell war die Rangierlok V75 aus dem BW Leipzig. (diese ist übrigens in meinem Besitz)

    Mit der Wende veränderte sich vieles! Die Materialbeschaffung vereinfachte sich. Die Entwicklungstechnik verbesserte sich von handgezeichneten Fotovorlagen zu computergestütztes Konstruieren. Windige Geschäftemacher und dreistes Kopieren erschwerten das Geschäftsleben. Doch das beirrte meinen Vater rein gar nicht. Er entwickelte weiter und weiter und schuf somit einen ansehnlichen Katalog. Gerade sein Augenmerk auf die Schmalspurbahnen der DDR und BRD verschafften ihn ein breites Ansehen. Wenn ich heute noch meinen Nachnamen in Amstetten erwähne gehen erstaunte Augen auf: "Ach du bist der Sohn von GI?"

    Zur Frage; "Was nun genau das Schwierige an den GI-Modellbausätzen sei?" Man benötigt das Abitur in Löten! Viele versuchten sich mit Kleben. Doch das funktioniert nun mal nicht.

    Anfänglich schlichen sich beim handzeichnen der Fotovorlagen diverse Fehler ein, weshalb mein Vater bis zum Schluss grundsätzlich aus dem ersten Bausatz ein Handmodell baute. Diese Modelle wurden in den letzten zwei Jahren per Ebay und Modelleisenbahnmarkt Schkeuditz verkauft. Diverse Modelle wie der Kleinbahnbekohlungskran, V75, Oberleitungsrevisionstriebwagen, die erste 65 10 etc bleiben in der Familie.

    Sollte jemand eine Frage haben... ich versuche diese zu beantworten.

    Noch so nebenher... die Modellanlage meines Vater wollen wir an einen Interessenten abgeben. Sollte jemand Interesse haben soll sich dieser bei mir melden

  • Hallo Perry (?)

    Herzlich Willkommen hier in unserem Forum.

    Herzlichen Dank für den Einblick in das Modellbahnerleben deines Vaters in Wort und Bild. Er hat ja viel dazu beigetragen, dass das Modellbahnerleben interessanter und abwechslungsreicher wurde!

    mit freundlichen Grüßen,

    Hans
    aus SRB.
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    icon_wink.gif Wer gut schmert , Der gut fährt icon_wink.gif

  • Hallo Perry,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!

    Vielleicht kannst Du mir auch direkt eine Frage beantworten, Dein Vater hatte mal den 2050 Packwagen KD4i “Rasender Roland” angekündigt, ist der jemals erschienen? Denn den suche ich schon seit Längerem.

    Gruß Michael

  • Hallo Leute,

    bin gerade auf den Faden aufmerksam geworden. Schön, daß aus berufenem etwas zur Firmengeschichte gesagt wird. Sonst wird nur spekuliert...

    Ich oute mich auch als ehemaliger GI- Bausatz- Beginner... über einen Kollegen aus dem DMV bekam ich die Ätzplatte der IV K, die offensichtlich unvollständig war.

    Schnell stellte sich heraus, daß ich mit dem Bausatz in dieser Form überfordert war.

    Machbar war der Bausatz nur, wenn man auf die Bauanleitung im me zum Bau einer IV K zurückgegriffen hat. Dann brauchte man "nur" noch den Aufbau aus dem Ätzblech löten...

    Als die ml- IV K auf den Markt kam, habe ich diese zusammengebaut und den begonnenen GI- Bausatz entsorgt...

    Die Wagenbausätze habe ich dann nicht mehr begonnen und mit dem inzwischen erworbenen H0e- Fahrzeugen verkauft.

    Viele Grüße

    Christian