Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2021

  • Auch meine Meinung.

    Nur ein Beispiel: Erst in die Schnapsbrennerei und dann auf die Lok?

    Entschuldigung HSB, aber das finde ich abstrus.

    Peter

    Hallo,

    Das ist nicht so schlimm. So bezieht die Hsb andere Touristenziele mit ein. Gegenseitiges unterstützen ;) dennoch ist das alles ein einziges wirrwar. Erst ins Museum dann auf die Lok,danach in den Wagen, wieder auf die Lok und und und. Zu wenig Führerstand für das Geld!

  • Hallo nochmals,

    du hast nicht verstanden, was ich ausdrücken wollte.

    Der Besuch der Brennerei wird höchstwahrscheinlich mit einer Verkostung enden. Auch wenn man dabei (vielleicht) nur probiert, das geht gar nicht.

    Erst ins Museum dann auf die Lok,danach in den Wagen, wieder auf die Lok und und und.

    Hier bin ich ganz bei dir. Warum man aus Drei-Annen-Hohne kommend in Ilfeld absteigen soll, um dann Fahrgast bis Nh zu fahren und sich dort wieder zu suchen, das erschließt sich mir auch nicht.

    Im Selketal ist das ähnlich "verwurschtelt", hier soll dann u.U. noch der eigene PKW bemüht werden... :nixw:

    Meint Peter

  • Das „Coronajahr“ der Harzer Schmalspurbahnen

    Fahrgast- und Umsatzrückgänge, aber auch wichtige Weichenstellungen für die Zukunft

    Dienstag, 23. Februar

    Die Coronapandemie führte im vergangenen Jahr zu deutlichen Fahrgast- und Umsatzeinbußen für die Harzer Schmalspurbahnen. Gemeinsam mit den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und den kommunalen Gesellschaftern gelang es der HSB bis Jahresende aber auch, wichtige Weichen für die Absicherung ihrer finanziellen Zukunft zu stellen.

    Das „Coronajahr 2020“ war aufgrund der vielen Einschränkungen alles andere als ein normales Jahr für die Harzer Schmalspurbahnen. An insgesamt 122 Tagen ruhte der Betrieb auf weiten Teilen des 140,4 km umfassenden Streckennetzes. Davon betroffen war auch die wirtschaftlich wichtige Brockenstrecke. Darüber hinaus musste der Brockenverkehr zusätzlich an elf Tagen witterungsbedingt entfallen, an weiteren 39 Tagen fand nur ein ausgedünnter Verkehr statt. Lediglich auf dem durch Berufs- und Schülerverkehr geprägten thüringischen Abschnitt zwischen Nordhausen und Ilfeld blieb bislang ein annähernd konstantes Fahrtenangebot bestehen.


    Begrüßte das kommunale Bahnunternehmen im Jahre 2019 insgesamt noch knapp 1,2 Millionen Fahrgäste in ihren Zügen, so waren es 2020 rund ein Drittel weniger. Auf der Brockenbahn waren dabei ca. 452.000 Reisende unterwegs, auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen waren es 277.000 beförderte Personen, und mit den Zügen der Selketalbahn fuhren 40.000 Fahrgäste. Mit 21.000 Passagieren reisten im Vergleich zum Vorjahr auch rund 50 % weniger Gäste in Sonder- und Charterzügen durch den Harz. Die ursprünglich für den 30. April vorgesehene Welturaufführung der neuen Veranstaltung „Faust auf dem Brocken – Rocktheater nach Goethe“ musste verschoben werden. Aufgrund anhaltender Beschränkungen wird die erste Aufführung nun voraussichtlich erst im kommenden Herbst stattfinden.

    Mit Volldampf hinauf zum Brocken: Die Wiederaufnahme des seit 2. November 2020 überwiegend ruhenden HSB-Zugbetriebs und damit auch die Rückkehr der Dampflokomotiven sind abhängig von der weiteren Entwicklung der gegenwärtigen Pandemielage. (Foto: HSB/Dirk Bahnsen)

    Mit Volldampf hinauf zum Brocken: Die Wiederaufnahme des seit 2. November 2020 überwiegend ruhenden HSB-Zugbetriebs und damit auch die Rückkehr der Dampflokomotiven sind abhängig von der weiteren Entwicklung der gegenwärtigen Pandemielage. (Foto: HSB/Dirk Bahnsen)

    Auch beim Jahresumsatz hatte die HSB Einbußen hinzunehmen. Waren es 2019 noch über 14 Millionen Euro, so erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr nur noch etwa 10 Millionen Euro an Einnahmen. Durch die Mittel des gemeinsamen „Rettungsschirms“ des Bundes und der Länder für den Öffentlichen Personennahverkehr konnten diese Verluste allerdings weitestgehend aufgefangen werden. Unabhängig von Corona erfordern weiterhin steigende Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen auch diesjährig eine Anpassung der Ticketpreise. So kosten Brockenfahrten ab dem 1. März 33 Euro für die einfache Fahrt und 49 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Zahlreiche Preise im HSB- Tarifgefüge bleiben allerdings stabil. Beibehalten werden ebenfalls die attraktiven

    Preisnachlässe für Familien und auch für Fahrgäste, die nicht in den hochfrequenten Vormittags-, sondern erst in den ruhigeren Nachmittagsstunden auf den Brocken fahren möchten.

    Mit Hochdruck setzte das kommunale Bahnunternehmen seine nachhaltige Personalentwicklung fort. Dazu zählt neben neuen Wegen bei der Personalgewinnung insbesondere auch das erreichte branchenübliche Lohnniveau. Im Zuge des fortlaufenden Generationswechsels sucht die HSB außerdem weiterhin Fachkräfte für den Fahrbetrieb sowie ingenieurtechnischen und kaufmännischen Nachwuchs. Seit 1997 hat das Unternehmen bereits 72 junge Menschen erfolgreich ausgebildet. 2020 kamen wieder fünf neue Berufsstarter hinzu, weitere sechs werden im August dieses Jahres folgen, darunter auch ein/-e „Kaufmann/-frau für Verkehrsservice“.

    Im vergangenen Jahr hat die HSB auch die Instandhaltung ihrer Streckeninfrastruktur fortgesetzt. Bedingt durch die Pandemie konnten zwar nicht alle geplanten Vorhaben wie gewünscht umgesetzt werden, dennoch wurden unter anderem die Vorbereitungen für zukünftige Baumaßnahmen wie beispielsweise die Errichtung von technischen Bahnübergangssicherungen fortgeführt. Aber auch zahlreiche kleinere Maßnahmen wurden umgesetzt. So konnten zwei Brücken und ein Gebäude der Fahrzeugwerkstatt saniert sowie neue Büroräume für Mitarbeiter geschaffen werden.

    Eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe ist die langfristige Instandhaltung des historischen Fuhrparks, zu dem unter anderem 25 Dampflokomotiven zählen. Auch hier setzte die HSB die Arbeiten trotz Corona fort.

    Insgesamt wurden in 2020 bis zum Frühjahr 2021 an neun Dampflokomotiven, drei Diesellokomotiven, drei Triebwagen und zwölf Reisezugwagen in externen Werken sowie in der eigenen Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode Untersuchungen und Bedarfsinstandsetzungen durchgeführt. In großen Schritten kommt derweil auch der Bau der neuen Dampflokwerkstatt voran. Am 23. Juli beging die HSB das Richtfest für das bislang größte Bauprojekt seit ihrer Gründung im Jahre 1991. Im Herbst soll der letzte Bauabschnitt abgeschlossen sein, dann kann die schwere Instandhaltung an den Dampflokomotiven beginnen.

    Doch nicht nur im personellen und technischen Bereich hat die HSB für die Zukunft vorgesorgt. Auch finanziell stellte sie im Jahr 2020 die Weichen für die kommenden Jahre. So schlossen die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Unternehmen einen gemeinsamen Rahmenvertrag über den Erhalt der Harzer Schmalspurbahnen GmbH sowie Verkehrsverträge jeweils mit Wirkung vom 1. Januar 2021 und einer Laufzeit bis 2030 bzw. 2034. Darüber hinaus unterzeichneten das Land Sachsen-Anhalt und die HSB eine Vereinbarung über die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen.

    Bereits bis zum Jahresende 2020 hatten die neun kommunalen Gesellschafter ihre jährliche finanzielle Unterstützung verdoppelt. Die von Beginn an bewährte Solidargemeinschaft von Ländern und Kommunen einschließlich des niedersächsischen Braunlage bildet auch zukünftig die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten der HSB in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus. Mit ihren heute rund 260 Mitarbeitern bildet die beliebte Dampfeisenbahn die touristische und verkehrliche Klammer des Harzes.

    Die aktuelle Betriebsruhe auf dem Streckennetz außerhalb des thüringischen Abschnitts zwischen Nordhausen und Ilfeld und der zwischen Wernigerode und Schierke gefahrene „Notfahrplan“ halten vorerst auch weiterhin an. Die vollständige Wiederaufnahme des Zugverkehrs - und damit auch des Dampfbetriebs - sowie die Beendigung der für viele Mitarbeiter zum Teil schon seit mehreren Monaten andauernden Kurzarbeit sind abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemielage.

    https://www.hsb-wr.de/Aktuelles/News/

    https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=288242

    Brockenbahn 452.000
    Harzquerbahn 277.000
    Selketalbahn 40.000
    Sonderzüge 21.000
    Fahrgäste 2020 790.000
  • Hallo,

    wer die Fahrgastzahlen der letzten Jahre zum Vergleich haben möchte wird hier fündig: http://selketalbahn.de/meldung2020/s2003191.php

    Danach haben wir auf dem Brocken ca. 1/3 weniger, im Selketal ca. 50% weniger um auf der Harzquerbahn ca. 15% weniger im Vergleich zu dem/den Vorjahr(en).

    Es lässt sich somit sicher resümieren dass man es trotz Abstandsgebot und der Tendenz zum Inlandstourismus in 2020 nicht geschafft hat im Selketal zumindest das Fahrgastniveau der Brockenstrecke zu halten (trotz geändertem Fahrplan), wozu sicherlich auch die gerade im Sommer etwas unstete Betriebsführung (häufige Ausfälle von 99 6001 wegen Heißläufer) beigetragen hat. Ebenso kam es hier ja aufgrund von VT-Mangel zu Ausfällen eines ganzen Umlaufs was natürlich gewissen Reiseverbindung zerstört. Ebenso schlägt sich hier nieder dass man den Fahrbetrieb im Selketal erst deutlich nach der Brockenstrecke wieder aufgenommen hat.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Hallo auch von mir,

    man weiß verständlichweise noch gar nicht, wann man überhaupt wieder zum Brocken fahren wird. Aber dass 2021 der Fahrpreis H/R auf sagenhafte 49€ angehoben wird, das weiß man schon.

    Lange habe ich diese Steigerungen befürwortet. Aber DAS ist jetzt wirklich auch hartgesottenen HSB-Liebhaber wirklich nicht mehr zu vermitteln, zumal nicht vor dem Hintergrund, das jetzt auch endlich die diesbezüglich lange ignorante öffentliche Hand mehr Geld gibt.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo auch von mir,

    man weiß verständlichweise noch gar nicht, wann man überhaupt wieder zum Brocken fahren wird. Aber dass 2021 der Fahrpreis H/R auf sagenhafte 49€ angehoben wird, das weiß man schon.

    Lange habe ich diese Steigerungen befürwortet. Aber DAS ist jetzt wirklich auch hartgesottenen HSB-Liebhaber wirklich nicht mehr zu vermitteln, zumal nicht vor dem Hintergrund, das jetzt auch endlich die diesbezüglich lange ignorante öffentliche Hand mehr Geld gibt.

    Hallo Thomas,

    wir werden uns noch vielmehr wundern, was in nächster Zeit alles teurer wird.

    Das ist des Lebens Lauf.

    Ob Lebensmittel, Beförderungstarife, der Urlaub (so er wieder mal möglich wird) Kraftstoffe, Modelleisenbahnen :/ und und und....

    Und das gebraute Bier wird in den Brauereien in den Abfluss geschüttet ;(

    Die 2 € mehr machen den Kohl auch nicht mehr fett. :rolleyes: Und so oft fährt man ja nun auch nicht. ;)

    https://www.hsb-wr.de/Fahrplan-Tarif…e/Brockentarif/

    mit freundlichen Grüßen,

    Hans
    aus SRB.
    --------------------------------------
    icon_wink.gif Wer gut schmert , Der gut fährt icon_wink.gif

  • Es lässt sich somit sicher resümieren dass man es trotz Abstandsgebot und der Tendenz zum Inlandstourismus in 2020 nicht geschafft hat im Selketal zumindest das Fahrgastniveau der Brockenstrecke zu halten (trotz geändertem Fahrplan), wozu sicherlich auch die gerade im Sommer etwas unstete Betriebsführung

    Moin Michael,

    ich denke mal, dass man es nicht trotz, sondern wegen des Abstandsgebotes nicht geschafft hat, die Vorjahresfahrgastzahlen auf der Brockenstrecke zu erreichen. Die Saison hat ja im Grunde alleine im Frühjahr mehr als 2 Monate mehr als gelitten, mit fast keinen Fahrten zum Brocken. Die kriegt man auch ohne Abstandsregeln im Rest eines Jahres nicht aufgeholt, auch wenn quasi alle im Inland Urlaub gemacht haben. Dazu sind die Abstandsregeln gekommen, die dazu geführt haben, dass etliche Züge schwächer besetzt waren. Zusätzlich noch weniger Züge auf der Brockenstrecke in der verbleibenden Zeit, und im Grunde ab November schon wieder keine Züge zum Brocken. Da wundert mich die deutliche Abnahme der Fahrgäste nicht. Es fehlen schlicht 4 Monate mit Fahrgästen.

    Für die Harzquerbahn gilt im Grund das selbe. März bis Mai keine Züge und bei gefühlt 20% zeitlichem Ausfall auf "Null", November und Dezember werden ja im Grunde nicht gefahren, nur 15% weniger Fahrgäste, bedeutet, dass die verbliebenen Züge auf der Harzquerbahn besser ausgelastet gewesen sein müssten, als in den Vorjahren. Als ich im September dort war, hatte ich eben diesen Eindruck.

    Was mich eher gewundert hat ist, dass die Züge zum Brocken in der verbliebenen Zeit des Jahres nicht mit "Grenzlast" gefahren wurden. Die Züge zum Brocken bestanden in der Regel aus 6 Personen und einem Pack bzw. kombinierten Personen/Packwagen. In früheren Jahren wurde allerdings auch mit unter noch der Cafè-Wagen mitgenommen, und der war leer schon schwerer als ein herkömmlicher Personenwagen. Um die Abstandsregeln einzuhalten und mehr Fahrgäste befördern zu können, wäre das eine Alternative gewesen, zumal bei weniger eingesetzten Zügen auch Wagen frei gewesen sein müssten, ein akuter Mangel dürfte nicht vorgelegen haben.

    Gruß und noch einen schönen Abend

    Johannes

  • Hallo in die Runde,

    wird bei den Fahrgastzahlen für die Harzquerbahn der SPNV zwischen Nordhausen und Ilfeld mitgezählt?

    danke und Gruß

    Harzreise

    Ja, der "Bereich Nordhausen" gilt für den Streckenabschnitt Nordhausen - Drei Annen Hohne. Wenn man bedenkt, vor Corona im Jahr 2019 fuhren da immerhin 370.000 Fahrgäste jährlich mit. Das sind durchschnittlich >1000 Fahrgästen täglich, deutlich mehr als auf vielen regelspurigen Nebenbahnen.

  • Hallo Johannes,

    ich denke mal, dass man es nicht trotz, sondern wegen des Abstandsgebotes nicht geschafft hat, die Vorjahresfahrgastzahlen auf der Brockenstrecke zu erreichen.

    es ging darum dass das Selketal mehr Federn lassen musste als der Brocken (prozentual) und das hätte nicht unbedingt sein müssen. Dass man die Fahrgastzahlen des Vorjahres nicht erreichen konnte ist in Anbetracht der langen Betriebseinstellung wohl verständlich.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg