Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2021

  • Hallo,

    um nochmal. Auf das Holztransport-Thema zurück zu kommen, ich kann es aus eigener Erfahrung berichten, die 20 bis 22 Wagen vom Ganzzug müssen in 24h Beladen werden und wieder Abfahrbereit sein!

    Das soll mir mal einer vorrechnen, wie das von Nordhausen mit auf und abbocken und mit 5 Zügen nach sonstwohnin noch fahren zur Beladung funktionieren soll...?

    Rainer hat es auf Seite 33 schon gesagt. Es geht einfach nicht.

    Wenn Holz aus dem Harz kommt zur Verladung, fährt man es eben nach Herzberg oder nach Rottleberode-Süd und von dort als Ganzzug sonstwohnin. Der LKW macht es trotzdem bis so im 150km Umkreis billiger.

    Bestehen dazu Fragen noch ;) ?

    Mfg TRO

  • Hallo,

    Die HSB saniert fortlaufend ihre Gleisanlagen. Da ist nichts mit "Welle" wie in den 80er Jahren wo alles runtergefahren war. Man hat wohl zuletzt größeren Sanierungsbedarf bei Brücken und Durchlässen identifiziert, dessen Finanzierung ist aber meines Wissens schon weitesgehend eingetütet.

    Hallo

    Als "Mister Gleisanlagen" des grössten Heiratsvermittlungsinstitutes der Schweiz,(Die mit den gelben Wagen), bin ich auch verantwortlich für den Erhalt deren Gleisanlagen. Das geht von Dreischienenanlagen

    https://www.flickr.com/gp/r_walther/ELkS6o

    Bis zu umfangreichen Anlagen mit ETCS L1 LS gesteuerten Zugfahrten und eigenem Stellwerken vom Typ Simis und Domino67

    https://www.flickr.com/gp/r_walther/4W88yR

    Damit bin ich auch für die Budgetierung verantwortlich: Trotz gutem Unterhalt und dauernden Kosten kommen die Gleise nach einer Liegezeit von 30-40 Jahren an ihre Grenzen und müssen ausgetauscht werden. Schotter etc. und der Unterbau werden mit der Zeit verschmutzt und verschlammen. Das hat nichts mit mangelndem Unterhalt zu tun, sondern mit dem Einfluss der Witterung.

    Wers nicht glaubt:

    Gleis beim Bahnübergang alte Bobbahn:

    https://www.flickr.com/gp/r_walther/456296

    Und auf dem Brocken:

    https://flic.kr/p/v6hy6R

    Bei der alten Bobbahn weiss ich, dass das Gleis nach der Wende erneuert wurde, weil wir, 1990 dort waren als die Bahn noch nicht in Betrieb war. Auf dem Brocken nehm ich an, dass das Gleis erneuert wurde.

    Leider konnte ich damals nicht erkennen:

    https://flic.kr/p/QxJ5UE

    Also es wird also auf kurz oder lang auf eine Sanierung hinauslaufen.

    Zitat

    Hallo,

    ich bin soeben gerade mal über Google die Waldenburger Bahn "abgefahren". Wenn mich meine alten trüben Augen nicht zu sehr getäuscht haben biegt die Bahn direkt in ein breites Tal ein, großartige Höhenunterschiede oder Kurvenverläufe konnte ich nicht feststellen.

    Die Waldenburgerbahn hat einen Höhenunterschied von 180 Metern zwischen Liestal und Waldenburg.

    Liestal Bahnhof: 323

    https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic…9325.00&zoom=11

    Waldenburg: 517. Gibt rund 190m auf 13 km, also eine Steigung von durchschnittlich 14 Promillen

    https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic…8348.81&zoom=11

    Die Selketalbahn steigt von Gernrode ,bis nach Alexisbad, von 204 auf 325 m auf 14 Km, 121 Meter, das ergibt eine durchschnittliche Steigungvon 8.6 Promillen. Gehen wir weiter: Stiege ist auf 485 Metern und 35 Kilometer von Gernrode weg: 281 Meter aufstieg: Durchschnittliche Steigung 8.0 Promille. Also wesentlich weniger als die Wadenburgerbahn :)

    Es stimmt, dass unten eine Rennstrecke ist, aber ab Hölstein wird die Bahn dann steiler und wesentlich kurvenreicher. Hölstein liegt übrigens auch schon fast 100 Meter höher als Liestal. (419 Meter am Dorfeingang)

    Zitat

    in den letzten Tagen fiel es mir unheimlich schwer noch das Thema HSB 2021 zu verfolgen, weil ich vermutlich wie auch einige andere es satt hatte, immer nur Gemecker, die da in Magdeburg und geht nicht zu lesen. So entwickelt sich nichts zum Besseren und ich kann deine Befürchtungen verstehen, dass es in 20 Jahren keine Selketalbahn mehr gibt. Deinen Versuch möglichweise positive Ansätze aufzuzeigen fand ich dagegen sehr gut. Da ich aber von den Bahnen in der Schweiz absolut NULL Ahnung habe, nahm ich mir also vor mir die von dir als Vorbild angeführte Waldenburger Bahn und das Umfeld auf Wikipedia anzusehen.

    Vielen Dank für die Blumen :)

    Zitat

    Nach dem Lesen bin ich letztendlich ebenso zu dem Schluss gekommen, dass weder die regionalen Bedingungen noch die Streckenführung vergleichbar sind. Die Bahn führt nicht nur geradewegs durch ein Tal, sondern liegt nahe der ca. 180.000 Einwohner zählenden, wirtschaftlich starken Stadt Basel, dessen schweizerisches Umfeld mit anhaltender Stadtflucht ca. 400.000 Einwohner zählt und die naheliegenden französischen und deutschen Regionen nochmals die gleiche Anwohnerzahl bringt. Wenn ich da eine annähernd vergleichbare Situation in Deutschland suchen sollte, würde ich z.B. in Saarbrücken fündig. Und da gibt es mit der Saarbahn vergleichbare Ambitionen.

    Natürlich ist das nicht ganz vergleichbar. Das ist mir schon klar. Aber wenn wir rechnen, sehen wir, dass das Waldenurgertal, trotzdem es einen flachen und wohlhabenden Eindruck macht, für schweizerische Verhältnisse eben eine Randregion ist, die übrigens noch sehr unter dem Verkehr der oberen Hauensteinstrasse leidet.

    Sicher: es fehlen die Agglos in der Region Harz, aber wenn ich das lese:

    Zitat

    https://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/presse/nachrichten-iisa/2020/03/ergebnisse-der-tourismusstatistik-fuer-d#:~:text=Der%20Harz%20und%20das%20Harzvorland,höher%20aus%20als%20bei%20Gästen.

    Der Harz und das Harzvorland war mit 1,2 Mill. Gästeankünften und 3,3 Mill. Übernachtungen das Reiseziel für rund 1/3 aller Besucherinnen und Besucher Sachsen-Anhalts.

    Dann wäre durchaus ein Potential vorhanden, Reisende auf die Bahn zu bringen. Wie das gehen könnte, habe ich mit den Gästekarten in der Schweiz gezeigt: Nochmals: In der Schweiz ist es inzwischen Standard, dass man mit einer Hotelübernachtung automatisch auch ein Tikket für den OeV in der Region bekommt.

    https://www.graubuenden.ch/de/bergbahnen-inklusive

    https://www.j3l.ch/de/Z10909/vorteile

    Das bedingt natürlich, dass aber auch ein minimal-Angebot auf der Bahn herrscht.

    Ansätze gibt es bereits:

    https://www.harzinfo.de/planen-ueberna…d-harzgastkarte

    Allerdings fehlt der OeV ganz:

    https://www.harzinfo.de/fileadmin/PDF/…te_2020_NEU.pdf

    Wundert sich da jemand, dass die Leute mit dem Auto überall hingehen?

    Da Touristen, gerade, wenn sie aus dem Ausland kommen, nicht die ärmsten sind, wäre hier ein Potential, dass man anzapfen könnte.

    Punkto Angebot: Seinerzeit logierte ich Auto los im Rabenauer Grund, an der Strecke zwischen Freital und K.Kipsdof. Damals herrschte noch ein 2 Stundenbetrieb auf der Bahn. Das ging toll, und ich konnte von Hotel aus alle meine Ziele bis hin zum Grabentram an den Wasserfällen besuchen.

    Ähnliches wünschte ich mir fürs Harz.

    Natürlich, kann man das Harz nicht mit der Schweiz vergleichen. Aber man muss konstatieren, dass es auch in der Schweiz Regionen gibt, die ähnliche Probleme haben, wie der Harz.

    Beispiel Region Jura:

    https://www.myswitzerland.com/de-ch/reisezie…a-dreiseenland/

    Landschaft vergleichbar mit dem Harz

    erstreckt sich über mindestens 3 Kantone.

    Und Gästekarten sind auch zu bekommen:

    https://www.j3l.ch/de/Z10909/vorteile

    Frage daher: Wurde schon einmal versucht, eine Gästekarte mit OeV zu kreieren?

    übrigens: Autofreie Ferien sind im Trend:

    https://www.myswitzerland.com/de-ch/reisezie…autofreie-orte/

    https://www.mobilservice.ch/admin/data/fil…f?lm=1418801116

    Aber auch schon ein Angebot, dass man für die Dauer der Ferien, auf das Auto verzichten könnte, wäre ein Renner.

    Gruss Guru

  • ......

    Die Selketalbahn steigt von Gernrode ,bis nach Alexisbad, von 204 auf 325 m auf 14 Km, 121 Meter, das ergibt eine durchschnittliche Steigungvon 8.6 Promillen. Gehen wir weiter: Stiege ist auf 485 Metern und 35 Kilometer von Gernrode weg: 281 Meter aufstieg: Durchschnittliche Steigung 8.0 Promille. Also wesentlich weniger als die Wadenburgerbahn :)

    ....

    Hallo,

    irgendwie wird es jetzt peinlich. Ich habe bisher gemeint, Du kennst die diskutierte Strecke, das scheint aber nicht der Fall zu sein, wenn man oben zitiertes liest. Hast Du schon mal von Strecken gehört, die nicht ein Tal gemächlich gegen die Fließrichtung des Baches / Flusses befahren und die dann meinetwegen einen durchschnittlichen Anstieg haben? Aber gilt das auch für eine zwischenliegende "Gebirgsüberquerung" wie zwischen Gernrode und Alexisbad? Zwischen Gernrode und Mägdesprung liegen beiderseitige Rampen mit bis zu 40 Promille Neigung und es gibt für jeden Zug in beide Richtungen sehr stark erhitzte Bremssysteme und Radsätze - kurz, es gibt einen hohen Wert "verlorener" Höhenmeter. Statistik ist ... .

    Gruuß

    217 055

  • Guten Tag,

    Die alte Selketalbahn hat von Gernrode 204 m ü NN auf 7 km bis Sternhaus-Ramberg auf 413 m Ü NN bzw. bis Sternhaus-Haferfeld km 6 auf 381 m. Ab km 7 413m fällt sie auf 3,5 km auf 295 m, steigt bis Albrechtshaus km 30 auf 467 m an um dann auf den nächsten knapp 2 km auf 520 m Höhe zu steigen, dann folgt der Abstieg nach Stiege mit knapp 3 km Länge auf 485 m.

    Von Alexisbad bis Harzgerode auf 3 km Länge 75 mHöhenunterschied, von Unterberg bis Birkenmoor auf 4,5 km Länge ein Höhenunterschied von 145 m. Soviel zum Streckenprofil, es gibt drei (früher 4) Abschnitte mit maßgebenden 4 % ,die mit Dampftraktion befahren werden und teilweise Radien von um die 75 m aufweisen.

    Wie ich schon unter #323 schrieb, die Situation in der Schweiz ist ganz anders, dort wurde die schmale Spur gewählt, um topographisch sonst mit Regelspur nicht baubare Strecken zur Erschließung im gegliederten Gelände bauen zu können. Die Bahnen hatten ganz andere größere Aufgaben, in Deutschland wurde damals schon gespart und der Verkehr einer sogenannten Tertiärbahn folgte ganz anderen Regeln bei der Konzession.Also hinken die Vergleiche mit Schweizer Schmalspurbahnen total, wobei man in der Schweiz z.Bsp. auf der Bernianbahn nur staunen kann, was man dort möglich machte, um den südlichen Landeszipfel bis Tirano an das Schweizer Bahnnetz möglichst ganzjährig über die Berge an zuschließen. Wer da mal mit fährt, und nicht im klimatisierten Wagen mit ohne zu öffnenden Fenstern fährt, sondern die Möglichkeit hat, am offenen Fenster zu schauen, dem drängen sich schon solche Erkenntnisse spätestens auf der Albula-Strecke auf und man merkt, da liegen ganz andere Anforderungen vor als z.Bsp. im Harz.

    Über eine Strecke diskutieren sollte man eigentlich erst,wenn man wenigstens zweimal mitgefahren ist und man die örtlichen Gegebenheiten ein wenig kennt.

    Über einen Güterverkehr auf der schmalen Spur im Harz zu diskutieren ist vertane Zeit, da fehlen, wie Reiner schon schrieb, in unserem autoverliebten Land einfach die Gegebenheiten und politischen wie wirtschaftlichen Grundlagen, die sich auch vermutlich nach der anstehenden Wahl nicht ändern werden,egal welche Farbe gewählt wird. Also bliebe, wenn man langfristig etwas bessern möchte !!, ein grundlegender Umbau mit touristischem Zuschnitt, aber nicht im Alleingang der HSB, sondern mit einem Konzept, das die Anliegerkommunen mit einbindet, dort sollten erstmal die Grundlagen geschaffen werden, warum Familie XY per Dampfbahn im Zuckeltrab ins Selketal oder darüber hinaus fahren möchte!

    MfG Winfried

    Das Foto vom 27.02.2018 zeigt den Anstieg auf der Albulabahn vom fahrenden Zug auf der dritten Ebene aus. Der Zug kommt aus dem abfallenden Tal rechts hinten. dabei sind Steigungen trotz künstlicher Längenentwicklungen von bis zu 6% nötig.

    Einmal editiert, zuletzt von Krimderöder (30. April 2021 um 18:39) aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo,

    Zitat aus Beitrag 371 von Volker D.

    Zitat

    in den letzten Tagen fiel es mir unheimlich schwer noch das Thema HSB 2021 zu verfolgen, weil ich vermutlich wie auch einige andere es satt hatte, immer nur Gemecker, die da in Magdeburg und geht nicht zu lesen.


    Nun, dann wäre es interessant, wieviel Deiner Vorschläge Du bereits an den entsprechenden Stellen in Magdeburg bzw. Wernigerode unterbreitet hast.

    Ich habe hier einige Briefe von Eisenbahnfreunden und mir an diese Stellen, es gab aber keinerlei Antworten darauf.

    Im übrigens finde ich solche Andeutungen wie

    Zitat

    Alternativ haben wir für Deutschland gerade eine Partei, die alle Meckerer sammelt, um gestärkt andere Ideen zu verfolgen

    eine Frechheit gegenüber den hier Schreibenden, die eine andere Meinung vetreten und deshalb wohl sofort in die Nähe dieser Partei gerückt werden "dürfen"?? Vielleicht hat mancher hier aus der Gegend einen etwas anderen Einblick in die Zustände, als jemand aus der Landeshauptstadt von Niedersachsen.

    Zitat

    Und jetzt halte ich wieder meine Klappe.

    Wäre äußerst hilfreich, solche Beiträge braucht man nicht unbedingt

    Und hier jetzt mal ein Text von Jürgen Steiemecke mit den neuesten Dingen zur neuen Lokwerkstatt. Jürgen hat noch mehr zu Wagen geschrieben, aber das sind leider sehr negative Dinge und ich will nicht schon wieder als Meckerer gelten.

    cu

    Hans-Jürgen

    Code
    In der letzten Märzwoche, bis zum ersten April, wurden alle Containerunterkünfte der Bauausführenden Firma von der HSB-Baustelle “Lokwerkstatt“ auf dem Ochsenteichgelände in Wernigerode entfernt. Somit wurden die offiziellen Bauarbeiten wie es die Planung vorsah pünktlich beendet. Verschiedene Handwerke wie Maler, Elektriker sowie andere Gewerke hatten aber auch in dieser Woche vom 06.04. bis 09.04.2021 noch alle Hände voll Arbeit. Großflächige Aufräumaktionen im Außenbereich liefen in der Woche vom 12.04. bis 16.04.2021 an. Nicht verbauter Baustahl sowie übriggebliebene Betonteile wurden abgefahren. Der vorhandene Bauschutt wurde zusammengeschoben und zur Abholung vorbereitet. Im Halleninneren waren die Stylisten für Hallenböden am Wirken. Zier- und Absperrstreifen wurden aufgebracht. Vom 19.04. – 23.04.21 wurden im inneren der neuen Halle, Besuchereingang, die Malerarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Die Gebäudereinigung nahm sogar bis Samstag eine Komplettreinigung des Gebäudes vor. Sogar die Gläserne Außenfassade wurde von den Fensterputzern komplett abgewaschen. In der Woche vom 26. zum 30.04.2021 erschienen neue Auftragsnehmer. Die Glasfront (gewölbte Glasscheiben des Besuchereinganges) galt es neu Aufzumessen. Auch die Fertigstellung der Einfassung dieses Bauelementes ist noch nicht abgeschlossen. Die Arbeiten für das Gleisvorfeld zur neuen HSB-Lokwerkstatt sind noch nicht angelaufen

    Einmal editiert, zuletzt von viereka (30. April 2021 um 13:35)

  • Hallo,

    irgendwie wird es jetzt peinlich. Ich habe bisher gemeint, Du kennst die diskutierte Strecke, das scheint aber nicht der Fall zu sein, wenn man oben zitiertes liest. Hast Du schon mal von Strecken gehört, die nicht ein Tal gemächlich gegen die Fließrichtung des Baches / Flusses befahren und die dann meinetwegen einen durchschnittlichen Anstieg haben? Aber gilt das auch für eine zwischenliegende "Gebirgsüberquerung" wie zwischen Gernrode und Alexisbad? Zwischen Gernrode und Mägdesprung liegen beiderseitige Rampen mit bis zu 40 Promille Neigung und es gibt für jeden Zug in beide Richtungen sehr stark erhitzte Bremssysteme und Radsätze - kurz, es gibt einen hohen Wert "verlorener" Höhenmeter. Statistik ist ... .

    Danke für die Blumen.

    Nun war es mir nicht möglich in den Karten, so wie in denen der Schweiz, verlässliche Höhenpunkte zu finden. Daher bin ich auf Wiki ausgewichen, und habe den Anstieg wohl übersehen.

    Für dieses Versäumnis entschuldige ich mich hier in aller Form.

    Es existiert leider auch kein Werk, wie das wäglische Schienennetz Schweiz, in dem Du für jede Strecke die Daten finden kannst:

    Oder die Daten der SBB sogar aus dem Netz abrufen kannst.

    https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_…t/2017/G000.pdf

    Wie du siehst, steigt die WB aber auch wesentlich mehr als die durchschnittliche Steigung.

    Natürlich mit elektrischer Bremse und daher mit weniger Problemen mit Erhitzung der Bremsklötzen.

    Nun sehe ich deine Einwendungen betreffend der Erhitzung der Bremssohlen gerade wegen der Geschwindigkeit von 20 km/h als eher kleines Problem an. Meines Wissens spielt da die Geschwindigkeit mit dem Quadrat mit.

    Genau deshalb fährt ein Zug mit geringerer Bremsleistung (Bremshundertstel) auch langsamer:

    https://www.flickr.com/gp/r_walther/VFSy14

    Die Rhätische Bahn fuhr auf ihren Kilometerlangen 35%0 Rampen der Albulabahn bis zur Einführung der Ge 4/4 II jahrzehntelang mit den Ge 6/6 Krokodilen ohne elektrische Bremse diese Rampen herunter mit 35 -55km/h Geschwindigkeit, rein Klotzgebremst.

    Und auch mit den modernen elektrischen Loks mit elektrischer Bremse, war die Funktion beeinträchtigt, das Einpuffersystem, das nur beschränkte Stosskräfte zuliess.

    Keinesfalls konnten die bis zu 16 Wagenzüge talwärts alleine elektrisch gebremst werden. Unvergesslich, jeweils in Thusis, dass da immer einer dastand und die Entbremsklappen am ganzen Zug abging um das eingeschlossene Vakuum aufzuheben, nach der langen Talfahrt (zum Verständnis; Die Vakuumbremse wurde mit einer Druckdifferenz von 52cm HG auf den Umgebungsdruck betrieben. In Preda dem höchsten Punkt ist der Luftdruck tiefer als in Thusis. Auf der Talfahrt kam dann irgendwann der Punkt, wo die Bremse nicht mehr ganz gelöst werden konnte. Die RhB kannte daher auf der Lok die Stellung Talfahrt, die eingeschaltet wurde, wenn die Bremse nicht mehr ganz löste. dadurch wurde der Differenzdruck erhöht und die Bremse konnte wieder gelöst werden. In Thusis wurde dann routinemässig das Vakuum im ganzen Zug zerstört und neu evakuiert. danach konnte der Zug normal weiterfahren. Mit dem Steuerwagenbetrieb und der Einführung der Dualbremse gehört dieses verfahren heute der Vergangenheit an.

    Das Talwärtsfahren mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten und wesentlich längeren Gefällen ist also seit über 100 Jahren gelöst.

    Auch Landquart Davon hat längeres Steigungen von bis zu 45 Promillen.

    Gruss Guru

  • Keinesfalls konnten die bis zu 16 Wagenzüge talwärts alleine elektrisch gebremst werden. Unvergesslich, jeweils in Thusis, dass da immer einer dastand und die Entbremsklappen am ganzen Zug abging um das eingeschlossene Vakuum aufzuheben, nach der langen Talfahrt (zum Verständnis; Die Vakuumbremse wurde mit einer Druckdifferenz von 52cm HG auf den Umgebungsdruck betrieben. In Preda dem höchsten Punkt ist der Luftdruck tiefer als in Thusis. Auf der Talfahrt kam dann irgendwann der Punkt, wo die Bremse nicht mehr ganz gelöst werden konnte. Die RhB kannte daher auf der Lok die Stellung Talfahrt, die eingeschaltet wurde, wenn die Bremse nicht mehr ganz löste. dadurch wurde der Differenzdruck erhöht und die Bremse konnte wieder gelöst werden. In Thusis wurde dann routinemässig das Vakuum im ganzen Zug zerstört und neu evakuiert. danach konnte der Zug normal weiterfahren. Mit dem Steuerwagenbetrieb und der Einführung der Dualbremse gehört dieses verfahren heute der Vergangenheit an.

    Moin ......,

    für mich als Lokführer eine spannende Angelegenheit. :) Danke für den Einblick in diese spezielle Bremstechnik.

    Gruß

    Carsten

  • Hallo Guru,

    entschuldige bitte die empfundene Notwendigkeit, um Nachsicht zu bitten. So war das nun auch nicht gemeint.

    Ich bin aber trotzdem ernsthaft davon ausgegangen, daß Du nicht auf Daten aus dem Netz als Grundlage angewiesen bist, um eine Diskussion über örtliche Bedingungen zu führen. Oder genauer, ohne Ortskenntnis ist doch manches von Dir vorgebrachtes einerseits erklärlich, andererseits aber eben doch sehr theoretisch und leider realitätsfern.

    Die Erwärmung der Bremsanlagen auf den Rampen ins Selketal wurden von mir als Ausschmückung benutzt, nicht als Problem.

    Du hat völlig recht, es gibt auf den deutschen Schmalpurstrecken keine Vergleichsbasis für beispielsweise die Strecken der Rhätischen Bahn. Nur muß man eben dazu wissen, daß die meisten der Graubündener 1000 mm-Strecken schmalspurige Hautbahnen darstellen (zumindest im heutigen Ausbauzustand), während fast alle schmalspurigen Bahnen in Deutschland immer schon nur Strecken des untergeordneten Verkehrs des bestenfalls Ergänzungsnetzes waren, meist aber sogar nur Erschließungs-Stichbahnen sind. Von der Geschwindigkeit und Trassierung am ehesten vergleichbar im Netz der Rhätischen Bahn ist vielleicht noch die Arosa-Bahn und auch die Berninabahn, die ja nun wirklich keine Hauptbahnstrecken sind, aber eben mit den Vorteilen des elektrischen Antriebs aufwarten können.

    Ich danke auch für Deine Schilderung der Bremsdetails am Beispiel der Albulabahn, das war mir bisher so auch nicht bekannt.

    So richtig intensiv in Orts-, Strecken- und Fahrzeugthemen bei der RhB bin ich erst im Sommer 2020 eingestiegen (nach ersten Eindrücken 1993 und 2018). Erst jetzt würde ich mich auf Diskussionen über Themen der RhB einlassen, aber immer mit Vorsicht, weil mein Wissen natürlich immer noch nur "oberflächlich" ist (sein kann). Was sind schon 20 Tage "Eisenbahn intensiv" in so einem großen Netz?

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (3. Mai 2021 um 15:27) aus folgendem Grund: ein Wort ausgetauscht

  • für mich als Lokführer eine spannende Angelegenheit. :)

    OT: Für mich als Fdl (Freund der Lokführer) mit fachbereichsübergreifendem Interesse ebenfalls sehr interessant.

    OOT: Es gibt übrigens eine Möglichkeit sich Höhenprofile nicht nur für Wander- oder Fahrradrouten selbst zu erstellen. Leider klappt das nicht bei allen Eisenbahnstrecken, liegt wahrscheinlich an der nicht vollständig vorhandenen Referenzierung der Strecken. Trotzdem mal hier der Link: http://brouter.de Ausgerechnet die Schmalspurstrecken sind meist außen vor. X(

    Gruß von Niels