Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2021

  • Für die Grube Glasebach hat Harzgerode eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Es sind mehrere Millionen zu investieren, um das Schaubergwerk zu erhalten und besser aufzustellen. Im Ergebnis sollen dann die Besucherzahlen deutlich steigen. Auch wenn vom Haltepunkt eine kurze Wanderung zum Schacht nötig ist, so sollte auch die Selketalbahn profitieren können. Dem Zeitungsartikel nach wird die Anbindung jedoch rein straßenseitig geplant. https://www.mz.de/mitteldeutschl…d-teuer-3167587

  • Guten Abend,

    das ist genau das, was ich unter #323 schon geschrieben habe.

    Millionen Steuergelder in die Hand nehmen, um u.a. eine Attraktion auf zupeppen, die man erstmal vernachlässigt haben muss in letzter Zeit, tolle Parkplätze und für Busreisende noch tollere Abstellmöglichkeiten für die zu erwartenden Busse schaffen, und dann als Anteilseigner der u.a. Selketalbahn jammern, es fährt niemad mit mit der Bahn!

    Wenn ich nur wüßte, was hier immer mehr falsch läuft, würde ich jetzt nicht am PC sitzen.

    Da werde ich jetzt mal in Ruhe drüber schlafen, nachdem ich meinen Baldrianvorrat geplündert habe.

    Gute Nacht überall

    Winfried

  • Wenn ich nur wüßte, was hier immer mehr falsch läuft, würde ich jetzt nicht am PC sitzen.

    Hallo,

    das ist oftmals der Trend der heutigen Zeit. Fördermittel gibt es selten für den laufenden Betrieb. Und erst ab einer Mindestgröße der Investition fließen die Gelder üppiger. Bedeutet, Anlage solange (ab)nutzen, bis die Förderwürdigkeit wieder gegeben ist.

    Und ebenso ist unsere Zeit von einer wachsenden Bequemlichkeit als Zeichen des Wohlstandes gekennzeichnet. Wer will heutzutage schon 1,5 km zu Fuß und dann noch bergauf zum Zielpunkt laufen. Es brummt besonders dort, wo man bis vor die Tür gekarrt werden kann (siehe Brocken oder andere Gipfel mit Seilbahnanschluß).

    Es gibt natürlich immer noch Touristen, für die der Weg Teil des Zieles ist. Die Masse ist es meinem Eindruck nach nicht mehr. Denn selbst im Umfeld von größeren Städten gibt es Nebenrouten die im Gegensatz zu früher heute zuwachsen.

    Gruß

    Harzreise

  • Guten Abend,

    vielleicht könnte man mittels eines Busses Gäste nach vorheriger Meldung des Zugpersonals zur Grube und sogar weiter (für Bergbauinteressierte )nach Neudorf oder auch zum Auerberg/Stolberg fahren und zurück, in Abstimmung mit dem darauf ausgerichteten Fahrplan? Ohne solche, ich schreibe mal, Rundfahrtenangebote wird es wohl im Selketal nicht laufen und eine Feld/Grubenbahn würde vermutlich an der Trassierung (u.a.) scheitern inclusive Überquerung der Straße Straßberg-Silberhütte. Schade eigentlich!

    Über die Vergabe und Sinn und Zweck von Fördergeldern rege ich mich heute Abend nicht mehr auf! ;)

    Gute Nacht allerseits Winfried

  • Mahlzeit zusammen,

    die Diskussion ist inzwischen ganz schön lang geworden...

    Für den Betrachter ist die Situation der HSB gar nicht ganz so schwarz, wie sie derzeit aussieht. Man hat einen neuen Verkehrsvertrag, der rechtssicher ein gewisses Grundeinkommen garantiert und hat eine Vereinbarung zur Förderung der Ertüchtigung der Infrastruktur. Natürlich ist das "C-Ungetüm" eines der schlimmsten Dinge mit allen Folgen, die man sich nur denken kann. Doch man muss in die Zukunft schauen, die längste Zeit haben wir uns teilweise ungesteuert oder unsicher mit dem Thema befassen müssen.

    Wenn ich lese "wegen fehlender Gaststätten", dann erinnert mich das an die ablehnende Haltung zum Erhalt der Preßnitztalbahn... Wenn nichts im Umfeld da ist oder nur wenig, dann steht man ziemlich allein auf weiter Flur. Dann muss man das nutzen und ausbauen, was man selber beeinflussen kann. Die Konzentration auf "der Weg ist das Ziel" ist eine der Möglichkeiten, auch im Selketal, wie auf der Harzquerbahn. Dann wird man selber zum Zugpferd einer Entwicklung, wo andere aufspringen, was dann eine positive Entwicklung in Gang setzt. Man muss sich nicht von den Werten, die man hat verabschieden, wie Wagen mit offenen Bühnen, Fenstern zum Aufmachen usw. Der Zug von Wernigerode nach Eisfelder-Talmühle braucht außer einer guten Bewirtschaftung und Aussichtswagen, Reisebegleitung (Harz- Erklärbär) einen Namen, der zieht und vermarktungsfähig ist, nennen wir ihn salopp "Harzier Express", so blöd das erstmal klingen mag. Dann kommen auch die Reiseunternehmen und Einzelreisende. Ebenso findet sich was für das Thema Selketal. Die Mallets müssen nicht mit dem Tradizug auf den Brocken fahren, sondern können als "Edelsteine des Selketals" wieder die Attraktion des Selketals werden. Die Zugläufe müssen dort keine 100 Kilometer Lokumläufe von 12 und mehr Stunden haben, sondern überschaubare und für Reisende interessante Möglichkeiten ergeben, so wie es viele Museumsbahnen haben, egal ob es im Erzgebirge oder im Emsland ist.

    Was die Güterwagen in Gernrode betrifft, das tut schon weh, wenn man nach 30 Jahre Stillstand Bilanz zieht. Ich hatte vor geraumer Zeit Kontakt zum Straßenbahnmuseum Wehmingen. Dort wurde eine Fahrzeughalle gebaut, die mich als Vorlage zur Erweiterung der Hallenfläche im Gothaer Betriebshof der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha interessierte.

    Neubau Halle 51 | Hannoversches Straßenbahn-Museum (tram-museum.de)

    Dies wäre eine Möglichkeit (vorausgesetzt Feuerwehrzufahrt, Fluchtwege usw.) ein Museum aufzubauen und nicht betriebsfähige Fahrzeuge, besonders des Güterverkehrs (mit 99 5903, 99 6102, 199 301, eine "Kanne") lehrreich zu präsentieren.

    Viel Arbeit, aber wo angepackt wird, entsteht auch etwas, auch wenn es dauert!

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Guten Tag,

    Hallo Stromabnehmer, das entspricht auch meinen ungefähren Vorstellungen von einer Option, den Betrieb auf allen 140 km aufrecht zu erhalten, vielleicht erst mal nicht 365 Tage im Jahr,aber in einer weiteren Zukunft.(Am meisten gefällt mir Dein "Erklärbär"!)

    Es geht um den Erhalt des Netzes, wie vor 30 Jahren. Aber eben vor 30 Jahren, die Zeiten und Menschen mit ihren Wünschen haben sich geändert, da reicht der Betrieb in der heutigen Form nicht aus.

    Man muss sich auch klar sein (hoffentlich ist man das auch), das mit "so einer" Eisenbahn kein Geld zu verdienen sein wird, auch nicht unter einer neuen Regierung mit blattartiger Farbe im Logo. Da wird man wohl viel tiefer ins Staatssäckel greifen müssen, denn was da werbewirksam an Zuschüssen präsentiert wird, ist gut für den Unterhalt im kommenden Zeitraum, eine Wandlung des Betriebes als"Leuchtturm" für den betroffenen Harzteil wird es lange nicht reichen, vorallem, wenn jeder Anlieger sein eigenes "Leuchttürmchen "setzen muss.

    Nochmal, ich schrieb das schon vor langer Zeit, wir haben eine Klasse Schmalspurbahn mit Klasse Mitarbeitern, die einen historisch und technisch wertvollen Fahrzeugpark bewegen und schöne Anliegergemeinden mit touristischen Anlaufpunkten in der Umgebung und den Harz an sich, es wird Zeit, sich darauf zu besinnen und etwas drauss zu machen, vorallem, wenn sich nun einiges in unserem Leben ändern soll.

    Warum nicht auch bei uns im Harz, Resourcen haben wir genug, es müssen Alle sie nur sehen und nutzen wollen.

    Einen schönen Samstag Winfried

  • Wenn ich lese "wegen fehlender Gaststätten", dann erinnert mich das an die ablehnende Haltung zum Erhalt der Preßnitztalbahn... Wenn nichts im Umfeld da ist oder nur wenig, dann steht man ziemlich allein auf weiter Flur.

    Ich weiß nciht, ob man das wirklich vergleichen kann. Bei der Preßnitztalbahn handelt es sich ja um einen Verein mit (k)einer/m(?) Festangestellten/m. Die würden zur Not auch ohne jedes Publikum fahren......naja vielleicht nicht in der Größenordnung.

    Solch eine erst einmal selbstlose Aktion, die viel zusätzliche Energie benötigt, müsste dann ja auch im Harz von einem Verein gestemmt werden, der eine Lok und Wagen hat und die Gleise der HSB nutzen darf. Sollte die Selketalbahn tatsächlich einmal zum Erliegen kommen, wäre so etwas vermutlich realistischer. Es ist in meinen Augen auch realistischer, dass sich Eisenbahner der HSB dann privat für eine Selketal-Museumsbahn stark machen würden, als das ganze miteinander zu Vermengen, vor allem wenn der Arbeitgeber evtl. sowieso nicht Top-of-the-Pops ist. Das könnte zumindest schwierig sein.

    Das Unternehmen HSB muss aber logischer Weise anders denken...oder sehe ich das falsch?

    Trotzdem ist es natürlich so, dass jede Aktion das Interesse steigern könnte und wenn die HSB da mehr investiert, sicher auch mehr zurück kommt; aber mit einem Verein kann man das m.M.n. nicht vergleichen. Eine Verein (siehe derzeit Schwarzbachtalbahn) kann unbezahlbare Kapazitäten aus der Bevölkerung aufbringen. Das hat zudem den Vorteil, dass die Bevölkerung automatisch auch der Bahn wieder näher kommt.....

    Vielleicht ist meine Einschätzung auch komplett falsch, aber in anderen Bereichen läuft das schon recht ähnlich: die Firmen müssen sich rentieren, die Vereine und Herzensprojekte bringen mehr Freiwilligkeit und kommen z.T. auch an andere Töpfe dran.

    Liebe Grüße,

    Lenni

  • Hallo Lenni,

    ich sprach von Zeiten, wo die Unterschutzstellung der Preßnitztalbahn immer wieder mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt wurde, also 1970er/1980er Jahre. Das darf heute kein Argument mehr sein.

    Viele Grüße


    Ronny

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!