Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2021

  • Hallo,

    Entfernung für eine Ersatzlok von Puttbus nach Göhren: 24 km

    Entfernung für eine Ersatzlok von Wernigerode nach Gernrode...kann man selber googeln.

    87,4 km von Lokeinsatzstelle Wernigerode über Eisfelder Talmühle und Stiege nach Gernrode. Also grob drei mal so weit. Bei 30 km/h etwa 3 Stunden Fahrzeit.

    Seit ihrem HU in 2018 hat sie nicht so viele km gefahren. Wenn die traditionszug aus mehr dann 4 wagen besteht ist sie einfach zu schwach… Mann konnte sie besser als reserve in Gernrode stellen, dort ist sie nützlicher wie in Wernigerode.

    Grüßen

    Bert


    Mag sein, aber Traditionszug ohne Mallet dürfte für die meisten Fahrgäste eine Enttäuschung sein. Auf den Brocken fährt sie jedes Wochenende, bringt also etwas Geld. In Gernrode würde sie vor allem herumstehen und nur Geld kosten.

  • Hallo,

    die Frage ist doch ob 99 5906 wie hier mal behauptet tatsächlich aufgrund innerbetrieblicher Weisung nicht mehr von Gernrode aus im Plandienst eingesetzt werden darf da die Tour mit der Mallet eine Zumutung für das Personal ist?

    Gruß Michael

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    Einmal editiert, zuletzt von Michael89 (10. Juli 2021 um 17:13)

  • Hallo miteinander,

    mir hat vor Jahren mal das Personal einer Neubaulok bei einen längeren Halt im Selketal erzählt, dass die Mallet nur sehr ungern genommen wird. Einmal ist sie für lange (und zügige) Fahrten nicht gemacht, was sich an den geringen Vorräten spiegelt. Da wird es selbst mit dem Umlauf im Selketal oft eng und führt zu arbeitsschutzmäßig schwer haltbaren Zuständen im Führerhaus, wenn möglichst zusätzlich geladen wird. Insoweit deckt sich das mit Michaels Frage zur 99 5906. Als Reserve sicher machbar, aber da ist der Sonderzugverkehr natürlich schöner für alle, die die Lok mal sehen wollen. Unterm Strich wäre bei dem Alter des gesamten Maschinenparks eine einfach nutzbare Reserve gerade in Gernrode dringend erforderlich. Siehe SDG und SOEG ist für solche kurzfristig benötigten Einsätze eine Diesellok natürlich am besten geeignet.....

    Grüße Jens

  • Natürlich wird die nicht gerne genommen. Der Kohlenvorrat ist durch die geringe Größe des Kohlekastens so knapp bemessen, dass nur 1,5 t gebunkert werden können (Neubauloks 4 t). Um die Reichweite zu erhöhen, wird auch noch das Führerhaus vollgeschaufelt und die Besatzung steht zu Beginn der Fahrt auf nem Kohleberg, bis der irgendwann weggeschaufelt ist. Der Wasservorrat ist mit 5 m³ auch nicht so berauschend groß (Neubauloks 8 m³). Ziemlich wartungsintensiv ist die Mallet-Technik wegen des vorderen Triebwerks mit Drehgestell auch noch. Und die Leistung, die mit der ganzen Schufterei erbracht wird, ist natürlich auch eher mickrig im Vergleich zu den Neubauloks. Aber die sind ja auch ein halbes Jahrhundert jünger. Alles in allem sind die alten Mallets für das Personal eher eine Qual. Nur Eisenbahnfans, die sie ja nie selbst bedienen müssen, finden sie natürlich toll. ^^

  • Hallo,

    Entfernung für eine Ersatzlok von Puttbus nach Göhren: 24 km

    Entfernung für eine Ersatzlok von Wernigerode nach Gernrode...kann man selber googeln

    Hallo Hans-Jürgen,

    warum hackst Du nur immer auf dieser Überführung rum? Natürlich ist es sehr weit, wenn man eine Lok von Wernigerode nach Gernrode schaffen muss.

    Aber ich habe oben mehrmals geschrieben, dass ich eine Reservelok in Gernrode vorhalten würde und nur notfalls die Lok aus Wernigerode heranführen würde. Gleich mal alles ausfallen lassen, ist jedenfalls die denkbar schlechteste Alternative.

    Weil Du Rügen anführst. Wenn es unbedingt sein müsste, könnte man auch die im Lokschuppen Göhren betriebsbereit untergestellte Dampflok anheizen und einsetzen. In sofern entfallen selbst die oben zitierten 24 Kilometer. ;)

    Übrigens, ich hab da mal jemand gekannt, der dachte sich, er kann eben mal statt der im Verkehrsvertrag bestellten Dampftraktion eine Diesellok einsetzen. Hat ihm auch keiner verboten. Aber er musste am Ende des Jahres eine erkleckliche Summe an den Besteller zurückzahlen, denn bestellt und bilanziert war der Dampfbetrieb mit seinen Kosten, nicht der kostengünstigere Dieselbetrieb. Kann im heutigen Verkehrsvertrag der Selketalbahn anders vereinbart sein, aber ein Verkehrsvertrag, einmal abgeschlossen, ist kein Wunschkonzert.

    mal ehrlich, glaubt ihr, dass bei der HSB jemand darauf wartet, von uns Ratschläge zu bekommen? Ich habe da gewisse Zweifel. Die einzige Möglichkeit der Einflussnahme sehe ich über die Eigentümer der HSB. Das sind die Landkreise Harz und Nordhausen, die an der Strecke liegenden Kommunen sowie die Kurbetriebsgesellschaft Braunlage. Diese werden wahrscheinlich durch ihre Bürgermeister oder Landräte vertreten, die unter der Kontrolle der Kommunalparlamente stehen. Wenn ihr hier Einfluss nehmen wollt, dann über die Abgeordneten der Parlamente. Das ist wahrscheinlich eine Ochsentour, aber aus meiner Sicht die einzige Chance.

    Mensch Eckhard, dürfen wir deshalb nicht darüber diskutieren? Das Vorhalten von Reserven haben schon die ältesten Eisenbahnergenerationen gekannt. Das muss man weder der HSB-Geschäftsführung schreiben, noch den Gesellschaftern. Das sind doch Binsenweisheiten und Selbstverständlichkeiten.

    Im Übrigen bin ich ziemlich sicher, dass die HSB-Führung unser Forum kennt und bestimmt auch liest, zumindest HSB-Beiträge.

    Aber sowas wird heutzutage gern als Totschlagargument benutzt, wenn man sich mit einem Thema nicht auseinandersetzen will. Da kommt dann gern: "Schreib doch dem oder dem..."

    Nein, das werde ich nicht tun. Es ist nur traurig, dass die HSB-Führung nicht von allein auf die Idee kommt, die einfachsten Vorkehrungen zu treffen, zumal diese schwierige Situation schon mehrere Jahre anhält.

    Nun wer gerade den Harz als Urlaubsgebiet ausgesucht hat, der fährt einen Tag später mit dem Dampfzug, wenn er Freitag ausfällt. So flexibel sollten auch Urlauber sein, verlangt aber Mitdenken. Und da der Zug am Freitag nicht gefahren ist, dann geht man wandern, stell Dir vor das geht auch im Harz und nicht nur in Sachsen.

    Da verkennst Du aber etwas ganz gewaltig. Es gibt im deutschen Tourismus noch immer die "schöne" Tradition des Bettenwechsels am Samstag. Das ergibt sich natürlich auch ganz logisch daraus, dass die meisten ohnehin am Samstag ihren ersten Urlaubstag haben und dann anreisen.

    Wer also Freitag enttäuscht abzieht und irgendwo wandern geht, der kommt nicht mehr wieder, vielleicht nie mehr. Schlimmer noch. Er wird in seiner Heimat gar keine Werbung für die Selketalbahn machen (können), tut eher das Gegenteil und nutzt die modernen Kommunikationsmittel, um seine negativen Erfahrungen zu teilen. Und bei der allgemein geringeren Fahrgastzahl im Selketal fehlt am Ende jeder Gast bzw. jede Familie.

    Da denke ich dass auch ein BWLer sich sagt dass ein kurzfristig angemieteter Bus in einem solchen Fall die günstigere Variante ist.

    Ich weiß schon, wie solche Einsparungen zustande kommen, wenn die Führung nur die Zahlen im Auge hat und nicht die objektiven Notwendigkeiten, auch in Sachen Kundenzufriedenheit, Kundenbindung und -gewinnung.

    Ja, das ist auch bei einer anderen großen Bahngesellschaft das Problem. Eine Eisenbahn wird eben nicht mehr überall von Eisenbahnern geführt, sondern von irgend welchen beliebigen BWLern.

    Die sind heute oftmals austauschbar und leiten wahlweise mal eine Bahn, dann wieder eine Airline, eine Flughafenbaustelle oder was auch immer.

    Wozu sollen sie sich mit Wissen über ihre Firma belasten.

    Zurück zur HSB.

    Ich konnte ja heute tagsüber nicht antworten, weil ich Dampflok fahren war.

    Aber die wohl kompetenteste Wortmeldung habe ich vorhin bei Stefan (ex Dresdner) gelesen.

    Genau so ist es. Um die Selketalbahn wieder attraktiver zu machen, dürfen dort eben keine Züge ausfallen, sondern der zweite Dampfumlauf müsste wieder etabliert werden. So hat man dann auch Ersatzfahrzeuge für die restlichen Tage vor Ort und wenn es denn gar nicht anders geht, könnte man wenigstens einen Umlauf mit Dampf fahren.

    Ich betone ausdrücklich Dampf, denn mit Dampf wird geworben und der Dampfbetrieb sorgt für die mit Abstand meisten Kunden und Einnahmen. Daran führt kein Weg vorbei.

    Zuletzt noch etwas zu Reiner:

    Das ist bei uns ganz genauso. Die Nachtschicht wird durch einen Lokführer besetzt, bzw. durch einen Kesselwärter. Das ist ein Einzelarbeitsplatz mit entsprechendem telefonischen Melderegime. Das praktizieren wir schon bestimmt 20 Jahre oder sogar länger genau so.

    Bleibt die planmäßige Meldung aus (im Winter an einen Sicherheitsdienst, im Sommer an den Kollegen am anderen Streckenende) und ist die Kontaktaufnahme auch nicht erfolgreich, wird der Rettungsdienst über 112 alarmiert. Man muss einen Unfall annehmen und Hilfeleistung auslösen. Da es dabei natürlich auch zu Fehlalarmen kommt, muss dieser Service mit dem Rettungsdienst vertraglich vereinbart werden.

    Wenn der Dienst tuende Kollege geprüfter Anheizkesselwärter ist, spricht überhaupt nichts dagegen, dass er auf diesem Alleinarbeitsplatz einen Kessel anheizt. Er darf allerdings nicht auf der Lokomotive (Wasserkästen, Kessel usw.) herumklettern oder andere gefahrgeneigte Tätigkeiten ausführen. Aber das Anheizen der Lok erfordert nicht unbedingt solche Klettereien, sofern die Lok mit ausreichendem Wasserstand im Kessel vorbereitet ist.

    Die BG und der BR haben das noch nie beanstandet, denn es stellt keinen so gravierenden Unterschied dar, einen unter Dampf stehenden Kessel zu feuern und Wasser zu speisen bzw. einen Kessel anzuheizen.

    Ich hab nicht gezählt, wie viele Loks ich schon in der Nachtschicht angeheizt habe.

    Wie kommst Du darauf, dass irgend jemand seine Freizeit unbezahlt dafür zur Verfügung stellen soll? Darüber hab ich überhaupt nichts geschrieben. Natürlich ist jegliche Tätigkeit der Arbeitszeit voll anzurechnen, entsprechend zu vergüten, anhand der tariflichen Regelungen ggf. auch bestimmte Sonderzuschläge, zusätzliche Freizeit usw.

    Die Bereitschaft, ungeplant Dienst zu tun, muss sich natürlich auch in irgend einer Form "lohnen".

    Aber wie ich oben schon schieb. Eigentlich sollte das Unternehmen dafür entsprechende Abläufe haben.

    So, jetzt reicht es...

    Viele Grüße

    Euer Dampfachim

  • Hallo Achim,

    ich wollte nicht das diskutieren verbieten, sondern hatte nur Zweifel, dass die HSB auf unsere Ratschläge wartet.

    Hallo Eckhard,

    die warten weder auf unsere Ratschläge, noch auf Post von uns. Aber das ficht mich nicht an. Ich schreibe meine Meinung hier trotzdem.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Achim, ich hab nur die örtlichen abläufe im allgemeinen beschrieben und habe kein Bezug zu dir hergestellt. Den hast du selber konstruiert.

    Zun Anheizen selber habe ich eine andere Ansicht. So wie das Anheizen in Wernigerode praktiziert wird ist es allein nicht ratsam es so durchzufühern wie es dir vorschwebt. Denn es wird Glut von einer Betriebslok genommen und in die anzuheizende Lok getragen. Dazu sind drei Mann nötig. Einer der die Glut auf die Ausschlackschaufel macht und sie dem Träger übergibt der sie zur anzuheizenden Lok trägt und dem dritten Mann auf der anzuheizendenLok gibt die dieser dann dort in die Feuertür bugsiert. Wenn das Feuer erst mal brennt dann kann es einer allein unterhalten. Wenn dann der Druck im Kessel größer wird sind ja doch Arbeiten nötig wozu Tender, Kessel und Führerstand doch wechselnd erklettert werden müssen. Nachziehen von Waschluken und dampfführenden Flanschen und Stoffbuchsen usw. Das sind dann doch schon Gefahrgeneigte Tätigkeiten.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Um die Selketalbahn wieder attraktiver zu machen, dürfen dort eben keine Züge ausfallen, sondern der zweite Dampfumlauf müsste wieder etabliert werden.

    Hallo Dampfachim - völlig richtig!

    Ich würde auch beide gegenläufig fahren lassen. Während der eine Zug die Fahrgäste von Gernrode/Quedlinburg ins obere Selketal bringt, bedient der andere das obere Selketal und bringt die Fahrgäste nach unten.

    Den Spaß mit den leerfahrenden Neubautriebwagen sollte man auch nochmal überdenken. Die kosten Geld und binden Personal. Die Idee ist ja gut, wird aber meiner Beobachtung nach gar nicht angenommen. Vielleicht liegt es ja aber auch an den Tarifen... wer Dampf bezahlt, erwartet auch eine Dampflok. Hier sollte man vielleicht eher zu Bustarif fahren - mehr Verlust als jetzt kann man auch nicht machen. Aber vielleicht zieht es ja doch noch Fahrgäste an.

    Einzig der Umlauf mit dem Altbautriebwagen, welcher Anschluß in ETM zum Dampfzug zum Brocken hat, ist (bzw. war) gut besetzt. Das zeigt auch wieder, dass das Reiseziel Brocken vom Selketal ausgehend durchaus auf Interesse stößt. Vielleicht sollte man den sonst einmal im Monat verkehrenden Sonderzug vom Selketal zum Brocken 2x pro Woche fahren lassen.

    VG Tilo

  • Hallo zusammen.

    1. Welche Dampflokomotiven außer der Mallet wären denn "übrig" um in Nordhausen und/oder Gernrode als Reserve stationiert zu werden?

    2. Diese Frage ist auch bei den Diesellokomotiven zu stellen....

    Bei den Diesellokomotiven wäre ein kleinerer und handlicher Neubau sicher sinnvoll.

    3. Was ist an dem Gerücht dran das die 244 wieder flott gemacht werden soll?

    4. Ich habe der HSB bereits mehrere Mails mit Hinweisen oder Gedanken geschickt und immer eine zeitnahe Antwort erhalten, funktioniert also...

    Macht es einfach, nichts ist schlimmer wenn es viele gute Ansätze gibt und sie nicht mitgeteilt werden.