Alles anzeigenSchauen wir uns die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel an: Was wäre gewesen, hätte es keinen Wiederaufbau Straßberg - Stiege geben und die Selketalbahn müsste sich als eigenes Unternehmen im Schatten der NWE behaupten? (Gehen wir von den damals vorhandenen Fahrzeugen 99 6001, Mallets, 99 6102 und dem T1 aus.)
Die Bahn würde nur überleben, wenn sie mit absoluter Qualität gegenüber der Masse des Brockens punkten kann. Vom Grundkonstrukt hätten wir dann ungefähr Zittauer Verhältnisse, mal abgesehen mit oder ohne Quedlinburg. Mit was würde ein Marketing an den Start gehen? Richtig, genau mit den Zittauer Ideen, wie Aussichtswagen, Speisewagen, Themenzügen, einzigartige Loks, historischer Triebwagen, historische Tage (Mobil...)...
Es muss doch auch im Selketal möglich sein, dass von Mai - Oktober alles was rollen kann, einsatzfähig ist und dann in der dunkleren Jahreszeit mit geschwächtem Fahrplan, dann Spielräume für die Unterhaltung für die neue Hochsaision ergeben. (Wie macht es die Kirnitzschtalbahn?)
Mich verwundert, dass es im Hause HSB ständig Themen gibt, wie die Mallet ist nicht fürs Personal zumutbar, die 99 6101/2 auch nicht, die 199 301 gleich gar nicht. Hat man sowas anderorts schon gehört, dass die Vulcanloks auf Rügen, die "145" in Zittau usw. nicht gehen? Diskussionen über eine Reservelok, egal ob aus Wernigerode überführt oder nachts durch den Schuppenheizer in Gernrode angebrandt, kann ich nicht nachvollziehen. Lieber Zug ausfallen lassen? Dann sind wir oben beim Controller...
Der Fahrplan müsste normalerweise mit zwei Dampfumläufen sein, die dann Do - Mo auf einen dritten verstärkt sind, damit man die Wochenende für An- und Abreise abfedert.
Das Selketal ist zur Zeit kein kalkulierbares Reiseziel, wo man einen verlässlichen Urlaub planen kann. Sehr, sehr schade! Der Selketalbahn muss es gelingen das Zugpferd für die Wiederbelegung des Tourismus im Tal zu werden.
Hallo Stromabnehmer,
ein interessanter Denkansatz. Angenommen die Selketalbahn wäre wirklich separat - dann müßte man sich hier gegen die große Brocken- und Harzquerbahn behaupten. Man müßte also kreativ werden.... und da ist ein Blick nach Zittau gar nicht mal verkehrt. Während man in den 90er Jahren eher versuchte, Nahverkehr mit Dampfzügen umzusetzen, setzte irgendwann nach der Jahrtausendwende ein Umdenken ein. Angefangen vom Sachsen-Zug, über den DRG-Zug bis hin zum 2achser Zug. Immer kombiniert mit Festen und Sonderveranstaltungen. Dazu kommen liebevoll restaurierte Bahnhöfe und Übernachtungsmöglichkeiten bei der Bahn selbst.
Zurück zur Selketalbahn - wäre dies ein eigenverantwortliches Unternehmen, so könnte man hier ebenfalls Akzente setzen und sich von der 'großen HSB' abgrenzen. Fahrzeuge im historischen Stil (bei der SOEG sind es ja quasi auch Neubauten), farblich abgesetzt von der Harzquerbahn. Dazu 6001 & Mallet im Einsatz. Funktionierende Carbrio-Wagen im Sommer ziehen sicherlich auch weitere Fahrgäste an. Ergänzend wären an den Endpunkten, wo man auch mal eine Weile Aufenthalt hat, ein Spielplatz für die Kleinen gut sowie eine Imbißversorgung für die Großen. Übernachten im Bahnhof oder in einem Wagen wäre sicherlich auch sehr nett - funktioniert ja in Zittau auch gut.
So, um Synegien nicht ganz außen vor zu lassen, könnte die Selktalbahn-GmbH ja eine 100% Tochter der HSB sein.... Vorbilder bei der Deutschen Bahn, wo sich die Tochter selbstständig besser entwickelt haben, gibt es ja einige - z.B. die UBB auf Usedom. Und da es ja auch ein Netz ist, spricht ja nichts dagegen, dass die Selketalbahn mal 'ihren' Zug zum Brocken schickt.... und umgedreht.....
So, Idee hätt ich noch einige. Manchmal hilft eben auch, mal bei den anderen zu schauen, was die besser machen.
VG Tilo