Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2021

  • Beim befahren der Wendeschleife ist darauf zu Achten das die Hauptluftleitung immer auf der richtigen Seite des Zuges ist, damit überall im Netz erforderlichen Falls gekuppelt werden kann. Fast alle Fz, außer Tfz, haben die HLL nur auf einer Seite. Das ist auf der Selketalbahn insbesondere wichtig da es dort keine Drehscheibe gibt. In Wernigerode und Nordhausen gibt es Drehscheiben, wo man ewentuell ein verkehrt laufendes Fahrzeug drehen könnte. Es gab mal eine Zeit wo Vormittags von Gernrode bis Eisfelder Tahlmühle durch die Wendeschleife gefahren wurde und auf der Rückfahrt ebenfalls. Dann fuhr der Zug nach Gernrode aber mit der HLL auf der verkehrten Seite und die Lok vorwärts nach Gernrode. Am Nachmittag wurde es dann genau so gemacht und über Nacht stand der Zug wieder Richtig in Gernrode. Wenn dabei mal Wagen getauscht wurden dann brauchte man dafür extra zwei Luftschlauchverlängerungen um den Wagen kuppeln zu können. Dann wurde über Kreuz geschlaucht.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Zu unserer Verwunderung kam die Lok Tender voran Richtung Hasselfelde gefahren.

    Hallo,

    wenn der Anschlusszug (8929) vom Brocken vorhersehbar sehr verspätet ist, fährt mitunter der Dampfumlauf aus dem Selketal bereits auf der Hinfahrt (8966) in Stiege komplett durch die Schleife, die Lok setzt aber wieder um und die Fahrt geht zunächst nach Hasselfelde und nach dortigem Richtungswechsel nach Eisfelder Talmühle weiter (8967).

    Wenn dort nun der verspätete Anschluss vom 8929 (Edit: Zugnummer korrigiert) abgewartet wird, kann man auf der Rückfahrt Richtung Gernrode (8968) in Stiege einige Minuten der Verspätung wieder herausholen, indem statt des planmäßigen Umlaufens der Lok abermals komplett durch die Schleife und dann nach Gernrode gefahren wird.

    So wird es vermutlich bei Deinem Besuch gewesen sein, und so steht anschließend auch alles wieder richtig herum.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von ThomasKugel (9. November 2021 um 19:25) aus folgendem Grund: Zugnummer korrigiert

  • [...] wenn der Anschlusszug (8929) vom Brocken vorhersehbar sehr verspätet ist, fährt mitunter der Dampfumlauf aus dem Selketal bereits auf der Hinfahrt (8966) in Stiege komplett durch die Schleife, die Lok setzt aber wieder um und die Fahrt geht zunächst nach Hasselfelde und nach dortigem Richtungswechsel nach Eisfelder Talmühle weiter (8967). [...]

    Sollten sie immer so machen! Zumindest so lange es der Oberbau noch zulässt. Die dort liegenden, schon zweitverwendeten Holzschwellen scheinen mir nicht mehr im besten Zustand.

  • Beim befahren der Wendeschleife ist darauf zu Achten das die Hauptluftleitung immer auf der richtigen Seite des Zuges ist, damit überall im Netz erforderlichen Falls gekuppelt werden kann. Fast alle Fz, außer Tfz, haben die HLL nur auf einer Seite. Das ist auf der Selketalbahn insbesondere wichtig da es dort keine Drehscheibe gibt. In Wernigerode und Nordhausen gibt es Drehscheiben, wo man ewentuell ein verkehrt laufendes Fahrzeug drehen könnte. Es gab mal eine Zeit wo Vormittags von Gernrode bis Eisfelder Tahlmühle durch die Wendeschleife gefahren wurde und auf der Rückfahrt ebenfalls. Dann fuhr der Zug nach Gernrode aber mit der HLL auf der verkehrten Seite und die Lok vorwärts nach Gernrode. Am Nachmittag wurde es dann genau so gemacht und über Nacht stand der Zug wieder Richtig in Gernrode. Wenn dabei mal Wagen getauscht wurden dann brauchte man dafür extra zwei Luftschlauchverlängerungen um den Wagen kuppeln zu können. Dann wurde über Kreuz geschlaucht.

    Die Befahrung der Wendeschleife bei unserem Besuch hing also damit zusammen, daß in Eisfelder Talmühle noch ein Personenwagen an den Zug gekuppelt worden ist, wie man im Film sehen kann.

    Für uns als Besucher herrschte an dem Tag ein etwas heilloses Durcheinander. In Gernrode der erste Dampfzugumlauf war kurzfristig ausgefallen, da zwar Lokführer und Heizer anwesend waren, der Zugführer sich aber kurzfristig krank gemeldet hatte. Alle Fahrgäste standen nun da und bei den HSB war man insofern ratlos, ob man auf die Schnelle für den zweiten Dampfzugumlauf einen Zugführer auftreiben kann. Es kam dann dankenswerterweise rechtzeitig und etwas abgehetzt eine Zugführerin, die ihren freien Tag geopfert hat.

    Mitfahren wollten wir eigentlich mit dem neuen Schienencabrio. Doch der blieb zu unserer Verwunderung bei dem schönen Wetter in Gernrode stehen. Die Auflösung war dann der zusätzlich aufgenommene Personenwagen in Eisfelder Talmühle. Mit Schienencabrio wäre vermutlich die Grenzlast überschritten worden. Dafür konnten wir aber die Wendeschleife in Stiege befahren, was auch mal ein schönes Erlebnis war.

    Und insofern war das ein sehr unterhaltsamer Tag gewesen.

    Viele Grüße, Hornhausen

  • Guten Morgen zusammen,

    vielleicht steht es schon irgendwo zwischen den Zeilen und ich habe es nicht gefunden - in welchen Fällen wird die Wendeschleife befahren?

    Viele Grüße,

    Lenni

  • Moin Michael,

    das habe ich jetzt nochmals gemacht und bin immernoch nicht wirklich schlauer. Ich kann kein System erkennen :nixw:

    Oder ich stelle meine Frage mal anders herum: wozu wurde die Wendeschleife ursprünglich errichtet? Geht es dabei "nur" um die Stellung der Wagen?

    Viele Grüße,

    Lenni

  • Hallo Lenni,

    wozu wurde die Wendeschleife ursprünglich errichtet?

    jetzt macht die Frage Sinn. Es wurde in den 80er in Silberhütte ein Heizkraftwerk errichtet was mit Braunkohle versorgt werden musste. Da das Lichtraumprofil zwischen Gernrode und Alexisbad einen Betrieb mit Rollfahrzeugen zu der Zeit nicht zuließ und bei den erwarteten Mengen eine Umladung auf Schmalspurwagen in Gernrode ausschied musste das Kraftwerk mit Güterzügen von Nordhausen aus bedient werden. Dazu wurde auch das bis dahin abgebaute Streckenstück Straßberg-Stiege wieder aufgebaut. Um die Bedienung rationell machen zu können und das mit Rollwagen aufgrund der Kuppelstangen doch relativ aufwendige Umsetzen in Stiege zu sparen wurde im Zuge des Wiederaufbaus der fehlenden Strecken in Stiege eine Wendeschleife errichtet um einen Durchlauf von Nordhausen nach Silberhütte zu ermöglichen.

    Gruß Michael

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  • Hallo Lenni,

    ursprünglich wurde die Wendeschleife nach dem Wiederaufbau zwischen Straßberg und Stiege errichtet, damit die Güterzüge zum Heizwerk in Silberhütte in Stiege nicht umsetzen mussten. Diese Züge haben aber auf dem Hin- und Rückweg jeweils die Wendeschleife genutzt, sodass die Stellung der Wagen in Nordhausen immer gleich blieb.

    Um die Wendeschleife heute planmäßig zu nutzen, müsste der Zug diese in beiden Richtungen durchfahren, da man sonst in Gernrode abwechselnd links oder rechts herum stehen würde. Im Sommerfahrplan 2021 wäre dies mit dem Dampfzug nicht gegangen, es sei denn es gab einen betrieblichen Sonderfall, wie mit dem verspäteten Zug, was ThomasKugel in Beitrag 1403 beschrieben hatte.

    Ansonsten bleiben nur Sonderzüge, die auf Ihrem Weg nach Gernrode durch die Wendeschleife fahren und es ebenso auf dem Rückweg tun. Oder TW-Ersatz mit Harzkamel, vorausgesetzt der Zug fährt zwischenzeitlich nicht über Hasselfelde.

    Ich hoffe, ich konnte helfen ^^

    VG Marc