Die Harzreise – Ein Fotobericht vom Oktober 2020

  • oder auch:

    Das Corona-Ersatzprogramm

    Eigentlich war letztes Jahr mal wieder Neuland geplant - die Sargan 8 in Serbien. Rechtzeitig wurden anfang März hierfür die Flugtickets gekauft, der Mietwagen reserviert. 2020 - es kam wie es kommen mußte, die Flüge wurden abgesagt, die Reisen ins Ausland untersagt - der Rest ist ja bekannt.

    Ein Jahr so ganz ohne Jahresfototour - geht eigentlich nicht. Der Ersatzplan sah nun Tschechien im Oktober vor - Tschechien geht irgendwie immer, dachten wir. Da gibts immer was zu entdecken, dazu noch preiswerte Übernachtungen und gutes Essen + Bier. Das war Plan B. Aber auch hier kam es wieder anders. Nach dem Tschechien bei der ersten Welle noch Musterschüler in Europa war, kam die zweite Welle um so heftiger. Das heißt, Plan B fiel auch aus. Wir brauchten Plan B' - irgendwas in Deutschland finden.

    So kam der Harz ins Spiel - eigentlich kennen wir die Bahnen im Harz schon seit 30 Jahren, immer mal wieder haben wir ein Wochenende dort verbracht und sind einfach nur mitgefahren. Aber eine expliziete Fototour, dafür war es irgendwie immer zu nah - und man hat(te) den Eindruck, dass die Veränderungen dort sehr langsam von statten gehen. Das heißt, es bestand bisher keine Eile für Fototouren.

    So wurde nun der Harz zwangsweisedas Ziel unserer diesjährigen Tour. Wobei das zwangsweise jetzt nicht negativ zu sehen ist. Kurz vor Start wurde es noch einmal spannend, da mein Mitreisender aus Hamm kommt - Anfang Oktober der Corona-Hotspot in Deutschland schlechthin. Das schränkte die Übernachtungsmöglichkeit auf Thüringen ein. So haben wir in Ilfeld noch ein Zimmer im Hotel bekommen, bzw. eine umgebaute Abstellkammer zum Preis eines vollwertigen Zimmers. Aber man will ja nicht meckern, wir waren ja froh, überhaupt einen Schlafplatz bekommen zu haben. Und da wir die eigentlich geplante 8-Tagestour auf 5 Tage gekürzt haben, kann man auch schon mal etwas mehr für die Unterkunft bezahlen. Und für eine kulinarische Vielfalt ist jetzt Ilfeld auch nicht gerade bekannt. Aber immerhin war das Personal sehr freundlich.

    Die Wetteraussichten waren für Mitte Oktober auch eher bescheiden - eine Woche vorher hieß es noch - 5 Tage Dauerregen. Dazu kam noch, dass die HSB einen Triebwagenumlauf im Selketal gestrichen hat, so dass ein paar geplante Mitfahrten bei Schlechtwetter so auch nicht mehr stattfinden konnten. Je näher wir aber an 10.Oktober kamen, um so besser wurden die Wetteraussichten. Besser heißt, nicht nur Regen, sondern auch mal nur Wolken und etwas Sonne dazwischen.

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    Die Aufnahme kurz vor Hasselfelde zeigt eigentlich die ganze Bandbreite der Wetterkapriolen im Oktober. Der Grad zwischen Sonnenschein und Regen war manchmal nur wenige Minuten von einander entfernt. (Foto)stellenweise reichten 5 Minuten Verspätung aus, so dass das Sonnenmotiv wieder hinter den Wolken verschwand. Manchmal waren es aber auch genau die paar Minuten Verzögerung, die gerade wieder für ein paar Sonnenstrahlen gesorgt haben.

    In weiteren Beiträgen folgen ein paar Aufnahmen, welche in den 5 Tagen Harz entstanden sind.


    Viele Grüße

    & ein gesundes neues Jahr,

    Tilo

    Einmal editiert, zuletzt von tobtilo (5. Januar 2021 um 20:06)

  • Hallo Tilo,

    für mich hat dein Foto jetzt schon am 2. Januar das Zeug zum Bild des Jahres, was die HSB betrifft. Mal sehen was das noch toppen kann.

    Auf daß die dunklen Wolken über der HSB verschwinden mögen und die Stimmung wieder heller und farbiger wird!:thumbup::thumbup::thumbup:

    Peter

  • Hallo Peter,

    die Aufnahme war wirklich ein absoluter Glücksgriff. Da paßte einfach das Timing. 10 Minuten später bei der Rückfahrt standen wir schon im Regen.

    Tilo

  • Tag 1 - 10.10.2020 - begann für uns im Selketal. An dem Tag hat die HSB vermutlich so ziemlich alle betriebsfähigen Dampfloks im Einsatz gehabt. Neben dem Planverkehr fuhren auch zwei Sonderzüge. Einmal vom Selketal zum Brocken und der Tradizug von Wernigerode aus ebenfalls zum Brocken. Als erstes haben wir in Unkenntnis des Dampfzugfahrplans Alexisbad angesteuert. Der Zug mußte gerade durch gewesen sein, man roch noch die Dampfwolke. Da kurze Zeit später der Triebwagen eintreffen sollte, haben wir diesen noch abgewartet. Zu dem Zeitpunkt war eh noch kein 'Wetter', so dass wir uns die Verfolgung des Brockensonderzuges gespart haben. Nach 2-3 Triebwagenfotos sind wir dann nach Drei-Annen-Hohne übergesiedelt. Gab es doch mit den ganzen Vormittagszügen zum Brocken ein paar Möglichkeiten, auch mal eine Sonnenaufnahme machen zu können.

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    Erstes Sonnenfoto mit 99 236 vor Drei-Annen-Hohne.

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    Eine Stunde später kam der Tradizug mit 99 7241, leider ein paar Minuten verspätet und dadurch ein halber Wolkenschaden. :(

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    Gestärkt mit einer KUKKIs Erbsensuppe hatten wir beim nächsten Zug mit 99 7239 wieder etwas mehr Glück mit der Sonne. Anschließend haben wir das Treiben im Bahnhof Drei-Annen-Hohne etwas beobachtet.

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    Die aufziehenden Wolken in Drei-Annen-Hohne haben uns zu einem Stellungswechsel in Richtung Sorge veranlaßt. Hier warteten wir auf 99 7243 mit dem Pendelzug nach Eisfelder-Talmühle. Leider kam die Lok mit Tender voraus. Interessanterweise war sie die einzige Lok an dem Tag, die mit nordwärts fahrenden Kessel unterwegs war.

    Anschließend ging es dann wieder rüber ins Selketal.

    VG Tilo

  • Hallo,

    Interessanterweise war sie die einzige Lok an dem Tag, die mit nordwärts fahrenden Kessel unterwegs war.

    die Züge "jenseits von Drei-Annen-Hohne" werden alle von der Nordhäuser Planlok befördert (also Umlauf NDH-DAH-ETM-DAH-NDH). Hier fährt das Personal je nach Geschmack gern auch mal Kessel voran in den Harz.

    Gruß Michael

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  • die Züge "jenseits von Drei-Annen-Hohne" werden alle von der Nordhäuser Planlok befördert (also Umlauf NDH-DAH-ETM-DAH-NDH). Hier fährt das Personal je nach Geschmack gern auch mal Kessel voran in den Harz.

    Hallo Michael,

    ist das tatsächlich eine tagesaktuelle Entscheidung des jeweils eingesetzten Personals? Da ich es seit Beginn der 2000er-Jahre fast ausschließlich so erlebte, nahm ich immer an, das sei von der HSB direkt so vorgesehen. Aus meiner Sicht immer ein wenig schade, denn die sehr eindrucksvolle Mitfahrt ab Eisfelder Talmühle im ersten Wagen hinter der Rauchkammer der mit dem Tender voran bergwärts fahrenden Lok ist so natürlich nicht mehr möglich. Für mich ein Grund, warum ich in den letzten Jahren bei der Wahl des Urlaubsortes häufig anderen Schmalspurbahnen den Vorzug vor dem Harz gegeben habe. Auf Rügen beispielsweise kann man das in der Granitz auch heute noch erleben.

    Bevor jetzt die technischen Erklärungen kommen: Mir ist durchaus bekannt, dass es für den Wasserstand im Kessel vorteilhafter ist, mit der Rauchkammer voran bergan zu fahren. Aber die Harzquerbahn hat ja keine eindeutige Berg- und Talrichtung, und es ging ja fast fünf Jahrzehnte lang auch andersherum. Vielleicht wäre es ja auch mal wieder ein Ansatz, die Loks des 8920/21 und 8903/04 in Drei Annen Hohne an ihren Zügen durchlaufen zu lassen und auf den Loktausch zu verzichten...

    Viele Grüße

    Stefan

    Früher war alles damals ... ;)

  • die Züge "jenseits von Drei-Annen-Hohne" werden alle von der Nordhäuser Planlok befördert (also Umlauf NDH-DAH-ETM-DAH-NDH). Hier fährt das Personal je nach Geschmack gern auch mal Kessel voran in den Harz.

    Interessanterweise fuhr bei uns nur am ersten Tag (Samstag) die Lok mit Kessel voran nach Norden, an den folgenden drei Tagen (So-Di) fuhr die selbe Lok (43) gedreht nach DAH.


    Ein Stop in DAH mit Kukkis Erbsensuppe ist natürlich Pflicht!

    Auf jeden Fall. Wo kommt eigentlich dieser Erbsensuppenkult im Harz her? Die gibts ja an vielen Ecken im Harz. Ist denn der Harz ein traditionelles Erbsenanbaugebiet?


    Tilo

  • ist das tatsächlich eine tagesaktuelle Entscheidung des jeweils eingesetzten Personals?

    ....

    Hallo,

    auch wenn Du anderes erlebt hast, dürftest Du dann nur "Pech" gehabt haben. Ich kenne das als "Lottospiel", das man als Nutzer oder Besucher seit inzwischen doch vielen Jahren nicht vorhersehen kann. Es dürfte sich also ziemlich sicher um eine Personenentscheidung des Lokpersonals handeln.

    Als Gast bei den HSB ist dieser Umstand aber auch nicht eindeutig in der Wirkung. Das eine ist eine Mitfahrt, das andere sind Fotoausflüge. Für letztere ist es durchaus schön, daß die Nordhäuser Lok mal so und mal anders herum am Zug eingesetzt wird. Man muß es halt abwarten und drauf ankommen lassen - oder beobachten und dann handeln. So wie auch gegenüber Werbewagen oder andere Unbilden.

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (4. Januar 2021 um 00:00)