Die Harzreise – Ein Fotobericht vom Oktober 2020

  • Guten Abend,

    mit dem Blick in die alte Bilderkiste möchte ich doch noch etwas zu Klostermansfeld anfügen.

    Bei meinen ersten Besuchen ist mir schon immer einer der Mansfeldwagen ins Auge gesprungen:

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    Ein paar Jahre später stand er immer noch so da, nur hat man ihn zwischendurch anscheinend für Sandstrahlübungen genutzt.

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    Ich vermute mal, dass der oben gezeigte Wagen der heutige 0075 ist.


    Des weiteren gab es damals eine umgebauten sächsischen KB4-Wagen mit der Nummer 0092:

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    Ich war jetzt erstaunt, dass der Wagen so noch existierte. Ich dachte schon, dass er wieder zurück gebaut wurde. Daher wär' es schön, wenn er auch so als Zeitzeuge erhalten bliebe.

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    Und es gab damals noch einen mir unbekannten Wagenkasten, den ich auch jetzt nicht mehr gesehen habe:

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    Der Wagen erinnert mich irgendwie an den Rügener 970-812.

    Aber hierzu habe ich jetzt noch ein anderes Bild von Rügen auch aus dieser Zeit gefunden, so dass der Wagen in Klostermansfeld definitiv ein anderer ist. Hat jemand eine Idee, welcher Wagen das war und was mit ihm passiert ist? Hat er noch irgendwo überlebt?


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    EIn Vergleich zum Wagen in Rügen.

    Und zu gab es damals noch einen Traglaster ohne Drehgestelle - aber welcher das ist, weiß ich leider nicht:

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    Im nächsten Beitrag geht es dann wieder zurück ins Selketal.


    VG Tilo

  • Hallo Tilo,

    vielen Dank fürs Zeigen dieser Fotos!

    "Der Wagen erinnert mich irgendwie an den Rügener 970-812." Das liegt daran, dass es der Schwesterwagen 970-807 ist, der sich heute beim Kleinbahnverein in Magdeburgerforth befindet. Der Wagen 970-812 war nach der Einstellung des Burger Netzes auf die Insel Rügen gekommen, der Kasten des 970-807 kam als Aufenthaltsraum nach Nienburg.

    Der von Dir in Benndorf ohne Drehgestelle fotografierte sächsische Traglastenwagen ist der 970-568, den die IG Preßnitztalbahn e.V. vom Standort Zethau bei Mulda an die Freunde der Bergwerksbahn abgegeben hatte, um den Gepäckwagen 974-378 zu erhalten.

    Unter welcher Bergwerksbahn-Nr. der 970-568 heute in Benndorf fährt, möge bitte jemand anderes ergänzen.

    Wann hast Du den 970-568 in Benndorf fotografiert?

    Herzliche Grüße

    André

  • Hallo André,

    vielen Dank für die Ergänzung zum 970-807. Mit der Wagennummer kann ich mich jetzt auch besser auf die Suche im Netz begeben. Beim Pollo hatte ich auch schon mal geschaut, aber an Magdeburgforth hatte ich irgendwie nicht gedacht. Schön, dass der Wagen bis jetzt überlebt hat, auch wenn noch viel Arbeit daran ist.

    Das genaue Datum der Aufnahme kann ich aktuell nicht sagen, die alten Aufzeichnungen sind noch auf dem Dachboden verstaut... da hab ich noch einiges an Vorrat zum Aufarbeiten für div. Wintermonate.

    Ich denke, ich kann es aber soweit eingrenzen, dass es in den Herbstferien 1992 oder Winterferien 1993 sein sollte. Auf dem gleichen Film sind auch noch Aufnahmen von der Selketalbahn mit DR Beschriftung. Auf Grund meines Alters schließe ich eine Zeit davor eher aus.

    VG Tilo

  • Hallo Tilo,

    naja, der Kasten des 970-807 war nach seiner Bergung durch den Bergwerksbahnverein auch schon einmal beim Polloverein mit Standort Pritzwalk. Da er aber eben doch anders als die Pollo-Oberlichtwagen ist, gaben diese ihn an einen Privatmann nach Emmertal-Lüntorf ab. Von dort kehrte er dann zur KJI heim.

    Zum Beispiel in älteren Preß´-Kurier-Ausgaben sollte diese verrückte Geschichte zu finden sein ... ;)

    VG

    André

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für die Ergänzung.

    Weiter geht es wieder mit der Selketalbahn.

    Nach dem sich die Sonne bei der Wipperliese komplett verabschiedet hat, sind wir wieder zurück ins Selketal gefahren. Hier haben wir den Dampfzug ab Mägdesprung etwas verfolgt, leider jedoch ohne Sonne. Erst hinter Stiege waren erste blaue Löcher erkennbar.

    Interessant war, dass man tagsüber offensichtlich einen Loktausch durchgeführt hat. Während am Morgen noch die 6001 die kleine Runde ins Selketal machte, hat man nachmittags die 99 7232 für die große Runde ins Rennen geschickt.

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    Zwischen Stiege und Hasselfelde hatten paßte die Sonne-Wolken-Zug-Konstellation.

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    Auch auf der Rückfahrt gab es noch einmal einen Lichtspot für den Dampfer. Das war dann noch einmal ein würdiger Tagesabschluß für den 2. Tag der Tour.


    Auch der 3. Tag begann wieder im Selketal. Und ebenfalls war es im Selketal wieder wolkig, allerdinsg mit kleinen Sonnenlöchern. Da morgens die Sonne noch recht tief steht und so kaum eine Chance auf Sonnenlicht im Tal war, sind wir gleich nach Harzgerode gefahren. Am Tag zuvor hatten wir schon eine Stelle gesehen, wo die Sonne passen müßte. Als wir dann 15 Minuten vor der Ankunft des Zuges da waren, war die Sonne noch so niedrig, dass das Motiv noch ziemlich schattig war. Aber Minute für Minute wurde das Motiv heller. Allerdings kamen auch immer mehr Wolken - es wurde also auch wieder ein Wolkenlotto - und diesmal hatten wir Glück.

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    Der fast-Leerreisezug beim Erreichen des Ortes Harzgerode. Ich frage mich, für welche Zielgruppe der Zug gedacht ist.

    Anschließend ging es wieder runter nach Alexisbad - da schien zwar keine Sonne mehr, aber dafür wartete eine Überraschung der anderen Art auf uns.

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    Weiter gehts dann mit dem Dienstgüterzug im nächsten Beitrag.


    Viele Grüße,

    Tilo

  • Guten Abend,

    weiter geht es mit dem Dienstgüterzug im Selketal.

    Wie bereits hier im Forum berichtet wurde, wurden im Oktober ein paar Vorarbeiten für die Streckensperrung im November durchgeführt. So wurden auf verschiedenen Streckenabschnitten Schotter verteilt. Hierfür hält die HSB schon seit einiger Zeit vier aufgebockte Schüttgutwagen bereit. Der Wegfall der Triebwagen-Ersatzleistung aus V100 & Wagen hatte unsere Hoffnung bestärkt, den Dienstgüterzug anzutreffen. Wobei die V100 mit Personenwagen uns auch gefallen hätte.


    Noch während der Dampfzug in Alexisbad stand, hatte sich die V100 mit den 4 Wagen nach Harzgerode begeben. Unsere Annahme war ja, dass man erst einmal nach Harzgerode hoch fährt, umsetzt und dann bei der Talfahrt langsam den Schotter abzieht. Als wir paar Minuten später uns nach Harzgerode aufmachten, mußten wir feststellen, dass schon bei der Bergfahrt der Schotter verteilt wurde. X(

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    So blieb erstmal nur ein Bild von mir als Beifahrer neben der Straße, als wir am Bahnübergang warten mußten.


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    Anschließend ging es zum Bahnhof Harzgerode, in der Annahme, dass der Zug bis dahin fährt und umsetzt. Eigentlich hätte das unser Motiv werden sollen. Aber anscheinend wurde nur bis kurz vor Harzgerode gefahren und dann wieder zurück nach Alexisbad. Naja, auch der Bahnhof ohne Zug gefällt mir.

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    Kurzer Kontrollblick nach Alexisbad, der Zug steht wieder da. Der Blick an die Abfahrtstafel verriet, dass man vermutlich erst den Triebwagen durchfahren läßt.

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    Quasi im Blockabstand hinter dem Fischstäbchen ging es dann wieder zurück zum Schotterwerk, hier aufgenommen in Straßberg.

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    In Straßberg selbst mußte wieder gewartet werden, bis der nächste Streckenabschnitt frei ist. Gut für uns, so konnten wir auch noch einmal am Bahnhof halten und es blieb genug Zeit, um entspannt nach Güntersberge umzusetzen.

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    Hinter Güntersberge hatte wir sogar ein kleines Sonnenloch.

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    In Stiege hatten wir wieder die Hoffnung, dass die Wendeschleife durchfahren wird. Aber der Zug wurde nur auf das Gleis nach Eisfelder-Talmühle umgesetzt. Anschließend wurden vermutlich die Wagen so gleich ins Schotterwerk geschoben. Wir fanden es interessant, welche Strecken so mit Rollwagen geschoben wurden.


    Viele Grüße


    Tilo

  • Aber der Zug wurde nur auf das Gleis nach Eisfelder-Talmühle umgesetzt. Anschließend wurden vermutlich die Wagen so gleich ins Schotterwerk geschoben. Wir fanden es interessant, welche Strecken so mit Rollwagen geschoben wurden.

    Hallo Tilo,

    zuerst mal besten Dank für Deine schönen Bildbeiträge hier.

    So lange Schiebestrecken finde ich auch interessant - das dürfte aber vermutlich nur aufgrund der Funkfernsteuerung der Lok durch den Lokführer an der Zugspitze möglich bzw. praktikabel gewesen sein. Und natürlich bestimmt als Sperrfahrt, sonst wäre es ein arg komisches Gefahre wie auf der Modellbahn.

    Gruuß

    217 055

  • Hallo!

    Was für schöne Bilder!

    Vor allem das Streckenbild hinter Güntersberge hat eine tolle Dynamik, so finde ich.

    Man kann den Sound der röhrenden 199er und die klappernden Rollwagen förmlich hören!

    Und die Laubfärbung passt prima dazu.

    Da habt Ihr ja an dem Tag einige interessante Fahten beobachten können.

    Kannst gern noch mehr zeigen...

    Denn hier kann man real wirklich bald Entzugserscheinungen bekommen...

    Lieben Gruß

    Thomas

  • Hallo 217 055 & Thomas,

    vielen Dank für euer Feedback. :schein:

    Man kann den Sound der röhrenden 199er und die klappernden Rollwagen förmlich hören!

    Und die Laubfärbung passt prima dazu.

    Ja, das war schon interessant mitzuerleben. Irgendwie haben ich die Zeit des Güterverkehrs im Harz verpaßt. Naja, in den 90er Jahren gab es ja auch noch genug anderere 'Baustellen' in (Ost-)Deutschland.

    Denn hier kann man real wirklich bald Entzugserscheinungen bekommen...

    Ja, das glaube ich. Eigentlich wollte ich im Winter mal wieder eine Runde zum Brocken hochfahren.... :(

    Ansonsten habe ich auch das Jahr über so öfters mal Entzugserscheinungen. Aber mit Beruf & Familie und keiner Bahn im 15km Umkreis (mal von der Hauptbahn abgesehen) ist das nun eben mal so.... da bin ich nicht der einzige. Daher gönne ich mir einmal pro Jahr eine Woche, wo ich bzw. wir uns dann intensiv der Bahnfotografie widmen können. Davon zehre ich dann den Rest des Jahres.... daher dauert es auch immer eine Weile, bis die Bilder 'entwickelt' sind.



    So, weiter geht es mit Tag 3. Nach dem der Dienstgüterzug sich in Richtung Eisfelder-Talmühle verzogen hat und auch so nicht viel im Selketal los war, sind wir nach Drei-Annen-Hohne übergesiedelt - wir hatten wieder Appetit auf Kukkis Erbsensuppe. :)

    Wettertechnisch hatte es sich wieder etwas mehr aufgezogen, so dass wir auch noch einmal ein Stück ins Tal gelaufen sind - hier wollten wir noch einmal das Motiv vom ersten Tag wiederholen, welches mit dem Traditionszug leider ein Sonnenschaden war.

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    Es war zwar wieder ein Sonnenlotto - aber diesmal mit mehr Glück.

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    Anschließend ging es an das Standardmotiv in Drei-Annen-Hohne - die Ausfahrt. Während der Zug nach Eisfelder-Talmühle wieder ein Schattenbild wurde, hatten wir bei der Ausfahrt zum Brocken mehr Glück.

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    Dafür fuhr der Nordhäuser Zug diesmal mit Kessel voran nach Süden, so dass wir das Motiv bei Sorge vom 1. Tag noch einmal wiederholen wolten. Auch hier war der Sonnengott gnädig.

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    Ohne viel Streß zu haben konnten wir den Zug auch noch einmal in Benneckenstein abpassen, bevor wir dann wieder ins Selketal übergesiedelt sind.

    Ab dann verschwand die Sonne eigentlich komplett. Im Selketal hat es für ein paar Alibi-Bilder gereicht. Einzig für die letzte Aufnahme im Selketal kam die Sonne kurz zum Vorschein.... daher sei das Bild hier der Vollständigkeitshalber noch einmal mit aufgeführt.

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    So wechselhaft, wie das Wetter war, so sah es eine Stunde später schon wieder freundlicher aus. Auf dem Rückweg nach Ilfeld haben wir den obligatorischen Stopp in Eisfelder-Talmühle eingelegt um das Treiben zweier Dampfzüge zu beobachten....

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    Nach dem der Zug ins Selketal den Bahnhof verlassen hatte, kam noch einmal ein kurzer Lichtspot für den Nordhäuser Zug.

    Danach ging es dann ins Hotel, um den Tag bei einem Radeberger und frittiertem Essen Revue passieren zu lassen. Ein Hasseröder und irgndwas harztypischeres zu Essen wäre irgendwie passender gewesen.... aber wir waren ja froh, überhaupt etwas zu bekommen.... eigentlich hätte das Hotelrestaurant Ruhetag gehabt. Und mehr kulinarische Auswahl gabs nicht mehr fußläufig....


    VG Tilo