Sammelleidenschaft: Dein schönstes Stück und größter Reinfall

  • Hallo

    Noch was zum Flachschieber,er eignet sich nicht für hohe Drücke und hohen Temperaturen.Wegen der großen Reibung zwischen Schieber und Schieberspiegel,die auch durch Entlastungsvorrichtungen nicht vollständig behoben werden kann,wird trotz ausreichender

    Schmierung ein sehr großer Widerstand entgegengesetzt.Deshalb muß man beim Fahren,von Last in Leerlauf mit Gefühl vorgehen,gerade bei der IVK.Die Flachschieber brauchen keine Zylindersicherheitsventile und Druckausgleichvorrichtungen,da sich der lose im Schieberrahmen geführte Flachschieber abhebt wenn Wasser übergerissen oder im Leerlauf übergegangen wird.Habe einige Dienste auf der klappernden Else gefahren,diese war nie meine Freundin.

    Gruß Dietmar

  • Modellmäßig habe ich eigentlich nur eine Lok die ich niemals hergeben würde.
    Das liegt aber daran das sie auch im Vorbild meine absolute Lieblingslok ist, mit der ich sehr schöne aber auch traurige Erinnerungen verbinde.
    Ich mag den Rollwagen sehr, habe mich immer gefreut das Original auch schon mal im Haus 2 des Bw Chemnitz in der Glösaer Straße entdecken zu können. Auch mal hinter Günther Marschall stehen zu dürfen, war für mich auf dieser Lok etwas ganz besonderes. Schlicht und elegant zugleich, zuverlässig war sie, die XII H2 und ich finde es nach all den Jahren immer noch so schade das sie im Original nicht mehr läuft. Mit der nochmal nach Nossen, oder Annaberg hoch.. das wärs doch..

    Daher war für mich das Modell mit niedrigen Rahmen natürlich ein muß. Und ich hoffe ja das sich vielleicht doch irgendwann nochmal einer der großen Hersteller an ein Serienmodell dieses Bauloses wagt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


    Gruß André

  • Liebe Bimmelbahngemeinde,

    mein Sammlungsschwerpunkt liegt auf Dingen der echten großen Eisenbahn. Ganze Fahrzeuge hole ich mir nicht nach Hause; dafür sind die Vereine zuständig, die ich gerne unterstütze.

    Ich interessiere mich für alles, was Fahrkarten betrifft. Fahrkartendruck, Fahrkartenverkauf, Fahrkartenkontrolle und die Abrechnung. In den letzten Jahren ist da schon so manches Geld in Lochzangen, Drucker, Stempel usw. gegangen. Sogar einen ganzen Fahrkartenautomaten habe ich bei einer günstigen Gelegenheit vor der Verschrottung bewahrt. Sammlerbörsen und Auktionen sind nicht mein Ziel. Ich versuche, meine Sammlerstücke durch Recherche und Verhandlung zu erwerben. Insofern überstiegen die Reisekosten oft den Kaufpreis.

    Am aufregendsten waren die „wilden“ 1990er Jahre, als DB und DR sich von vieler alter Technik trennten, die ich meist preisgünstig erwerben konnte. Die Herausforderung lag darin, zur richtigen Zeit zu erfahren, was wo abgängig war und wer dafür zuständig war.

    Erfolg und Enttäuschung lagen eng beieinander. „Heiße“ telefonische Tipps entpuppten sich als Flop oder jemand anderes war schneller. Oder die Übernahme scheiterte an Bürokratie und unklaren Kompetenzen, so dass nach Erhalt der Genehmigung zum Erwerb das historische Stück längst entsorgt war.

    Die schönsten Dinge sind die Zufallsfunde, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Irgendwo irgendwie tauchte etwas Besonderes auf. Bei der Unterhaltung mit altgedienten Eisenbahnern und Eisenbahnerinnen heißt es plötzlich „Wir haben da noch etwas liegen. Das brauchen wir doch schon lange nicht mehr“

    In einem Bahnhof der Hessischen Landesbahn war dieser mobile Fahrkartendrucker des Herstellers AEG übrig:

          

    Baugleiche Geräte hatten die Schaffner der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn in den 1980er Jahren bei sich, um im Zug Fahrkarten zu verkaufen. Nachdem die Strecke in den Verkehrsverbund aufgenommen wurde und alle Stationen Fahrkartenautomaten erhalten haben, wurden die Drucker entsorgt.

    Nur dieser hat anscheinend nie benutzt überlebt. Vielleicht sollte er mal Ersatzteilspender werden, was zum Glück nicht passiert ist. Er stammt von der ehemaligen Gartetalbahn mit 750 mm Spurweite von Göttingen nach Duderstadt.

    Wurden mit diesem oder baugleichen Druckern Fahrkarten für die Züge der Gartetalbahn verkauft? Oder waren es Busfahrkarten für den Ersatzverkehr? Oder beides?

    Wer erinnert sich noch an die Papierschnipsel-Fahrkarten des VEB Kraftverkehr? Diese wurden landauf landab in der ehemaligen DDR in den Bussen verkauft. Erstaunlicherweise waren dazu Drucker des britischen Herstellers Setright in den Bussen installiert. Für die Beschaffung aus dem nichtsozialistischen Ausland musste das Außenhandelsbüro der DDR eine ganze Menge kostbarer Devisen aufgewendet haben…

    Auch die Deutsche Reichsbahn der DDR nutzte diese Fahrkartenverkaufstechnik. Anders als im Bus war der Drucker nicht fest im Fahrzeug installiert; stattdessen wurde das 2,5 kg schwere Gerät in einer Ledertasche aus DDR-Produktion vom Schaffner zu den Fahrgästen getragen. Sogar eine Geldbörse war am Riemen fest installiert. Die Alu-Münzen waren ja nicht so schwer.

    In einer feinmechanischen Werkstatt in der ehemaligen RBD Cottbus war dieses Exemplar übrig:

             

    Leider konnte mir niemand sagen, auf welchen Eisenbahnstrecken der DR diese Drucker im Einsatz waren. In Sachsen, wo ich während meiner Kindheit und Jugend mit der DR unterwegs war, habe ich keine mobilen Drucker bei der DR erlebt. Wenn ausnahmsweise im Zug Fahrkarten verkauft wurden, dann kam immer der klassische Blankofahrkarten-Durchschreibeblock und die persönliche Handschrift der jeweiligen Schaffner(innen) zum Einsatz.

    Kann sich jemand von Euch an den Einsatz von Setright-Fahrkartendruckern bei der DR erinnern?

    Auf welchen Strecken und in welchen Zügen wurden damit Fahrkarten verkauft?

    Viele Grüße,

    Michael


  • Ooooh, Rbd Cottbus... da schlägt mein Herz gleich schneller.

    An die Setright-Tickets kann ich mich bildlich und physisch erinnern (bin Mitte der 1970er Jahre geboren).

    Allerdings: Bus oder Bahn, dafür lange meine Erinnerungen nicht aus.

    Auf alle Fälle, und das wird Dein "Sammler-Problem" sein, hat man (ich) schon damals solche vermeintlich

    hässlichen und informativ unansehnlichen Fahrkarten weggepfeffert.

    Oft landeten die schon während der Fahrt hinter den undichten und kondensfeuchten Fenster(dichtunge)n.

    Aufgehoben hat man sich früher (höchstens) die Edmonson'schen oder die Fahrkarten, welche man mit den

    genippelten Elektronik-Tastpunkt-Automaten selbst ausdrucken konnte.

    Ach, hat man sich zu jenen Zeiten als Kind an den weinroten, neuen Maschinchen und dem haptischen Gepiepse

    in der zugigen Bahnhofshalle in Cottbus erfreut;-)

    Beste Schmalspurgrüße

    merane

  • Ja Entwerter und Zahlboxen..

    Hier ein bisschen alter Trödel in meinem derzeit leider etwas unaufgeräumten Hobbyraum, nur ein Schnappschuß von grad eben. Den Entwerter des Berliner Typs, die größere (Vorgänger-)Variante, rechts neben der Leipzoger Zahlbox hab ich übrigens doppelt. ich such noch u.a. ne Zahlbox wie die des Jenaer Typs und so einen automatischen Stempelentwerter (so ein brauner Kasten) wie er z.B. in Schöneiche eingesetzt war, auch in der umgebauten Form mit Handbetrieb, egal.

    Die Setright Automatik ist leider defekt, werd mal zu einem Feinmechaniker gehen. Mir fehlt das Geräusch :)

    Im übrigen große Vorsicht beim Tauschen der alten Fahrscheinrollen!!! Die sind mittlerweile so brüchig, daß es fast ein Wunder ist die richtig einzufädeln..

    Eine Frage: Kennt sich jemand mit der richtigen Befüllung der Kraftverkehrsmappe aus? Da hab ich leider keine genaue Erinnerung mehr..

    Gruß und schönen Nachmittag :)

  • Hallo Görres,

    von wo stammt denn die graue Zahlbox rechts? Diese Bauform kenne ich aus Nordhausen auch. Sonst gab es ja meistens die Bauform links auf dem Tisch.

    Gruß Holger

  • Hallo Michael, ein sehr schönes Sammelgebiet!

    Leider konnte mir niemand sagen, auf welchen Eisenbahnstrecken der DR diese Drucker im Einsatz waren. In Sachsen, wo ich während meiner Kindheit und Jugend mit der DR unterwegs war, habe ich keine mobilen Drucker bei der DR erlebt. Wenn ausnahmsweise im Zug Fahrkarten verkauft wurden, dann kam immer der klassische Blankofahrkarten-Durchschreibeblock und die persönliche Handschrift der jeweiligen Schaffner(innen) zum Einsatz.

    Kann sich jemand von Euch an den Einsatz von Setright-Fahrkartendruckern bei der DR erinnern?

    An diese Drucker nicht. Aber an "Zettelfahrkarten" mit verschiedenen Grundpreisen und aufgedruckten Relationen einer Strecke. Diese durfte/musste ich in meiner Lehrzeit auf der Strecke Riesa - Dresden verkaufen. Es gab im Zuge also nicht nur die handgeschriebenen Karten, sondern auch handgelochte. Denn diese Fahrkarten wurden je nach Relation "gültig gelocht". Ich fand das damals eine ziemliche Fummelei.

    Habe gerade mal die wenigen erhaltenen Unterlagen aus der Lehrzeit durchsucht aber kein passendes Muster gefunden.

    Gruß von Niels