Vor 25 Jahren auf einer Tour zur Genthiner Kleinbahn:
Heute möchte ich mal an eine recht unbekannte Episode der Nachwendezeit erinnern. Es geht dabei mitnichten um kanadische Wildtierbehausungen, oder irgendwelche Parasiten. In den beginnenden 90er Jahren wurde begonnen, die von mir so geliebten LVTs zu ertüchtigen bzw. aufzuhübschen. Naja, daß ist wohl allerdings Geschmackssache. Die Eiterbeulen kamen aber nicht aus dem Nichts, sondern es gingen einige Testfahrzeuge voraus. So zB der Prototyp 771 043 im Jahre 1992 mit Teppichboden.. (Bilder müsste ich irgendwo von dem auch haben) Ich weiß noch wie damals ein TF mit dem ich mich unterhielt abgewunken hat. Wie soll er da die ölverschmierte Motorklappe öffnen und wo hinlegen, wenn mal wieder was zu reparieren ist. Ja as gab es damals noch, selbst war der Tf !! Naja, eine Ausnahme war der 772 012, der in Eigenregie im RAW Halle wegen einem anvisierten höheren Schallschutzes mit Nadelfilz, also Teppichboden beklebt wurde. Selbstverständlich fand diese Initiative bei der Bahn keine Freunde, zumal das Ergebnis für den Schallschutz ernüchternd war. Die Reinigung und Pflege des geklebten Teppichbodens war eine hygienemäßige Zumutung. Man tolerierte das Fahrzeug, wohl aus Kostengründen und ließ es in dem Zustand bis zu seiner Aussonderung im Jahre 1999. Populär waren übrigens wie hier in einigen altroten LVTs die durchbrochene Fensterfront, analog wie bei den Eiterbeulen.
Alles Geschichte, ich hoffe ich kann nochmal mit einem richtigen Schienenbus fahren. und nicht nur mit modernen Fahrzeugen auf einem alten Gerippe.
1996 konnte ich mich jedenfalls von der Bärenhöhle ein Bild auf den Strecken der Genthiner Kleinbahn machen. In Ziesar konnte ich das Fahrzeug in Ruhe ablichten. Der Triebwagen wurde an den Güterschuppen rangiert um den von einer V60 gezogenen Güterzug aus Bücknitz vorbeizulassen.
Die Bärenhöhle von innen. Manche würden das halt als geschmackliche Entgleisung sehen. Interessant ist, daß der Steuerwagen nicht entsprechend zugeklebt war. Ein Beweisbild hab ich da.
Hier fährt das Gespann aus Tucheim aus und seinem Endpunkt Ziesar entgegen. Witzig ist, daß bis auf den Endpunkt Ziesar die Strecken der Jerichower Einsatzstelle ausschließlich in Sachsen Anhalt lagen und somit die beworbene Zeitung dort nicht erhältlich war.
Liebe Grüße an alle, G. Holst.