Ein Versuch in 0m....

  • Hallo an alle Forumsleser und besonders an die Nullemmer,

    manchmal habe ich komische Ideen und dann muss ich das in der Praxis ausprobieren. Eigentlich baue ich schon 30 Jahre in der Größe IIe und vielleicht hat auch schon der Eine oder Andere von Euch im Forum "Die Feldbahnsinnigen" eine meiner Basteleien aus dem Feldbahnbereich gesehen oder auch als "Quatsch" durchgewunken. Irgendwie bin ich in letzter Zeit auf die Nenngröße 0m aufmerksam geworden, zwar ohne weitere Hintergedanken, aber ich musste mich mal genauer informieren. Alleine schon wegen des Spurweitenunterschiedes 22,2 zu den 22,5mm, die ja eigentlich in den NEM drin stehen. Bei meinen IIe-Basteleien verwende ich oft Material des ehemaligen Faller E-Train und wenn man da hin und wieder ein "Konvolut" ankauft, dann sind da mitunter als Beifang auch Teile des Faller Hit-Train dabei und die sind maßstäblich kleiner, landen dadurch meist in einer der hinteren Kramkisten. Nun habe ich mir so einen Personenwagen mal vorgenommen und unter schmalspurigen Gesichtspunkten daran gemessen. Er ist eigentlich nur geringfügig größer als die bekannten 0e-Wagen von Magic Train und da lag der Gedanke nahe, warum nicht mal "in" 0m die Sache durchdenken. Auch auf die Gefahr hin, dass die wahren Nullemmer mich jetzt symbolisch lynchen, möchte ich Euch das Teil vorstellen:

    Ich wollte hier kein Supermodell schaffen, sondern den "Spielzeug"wagen einfach in die 0m-Welt transferieren, damit man einen Eindruck von den Größenverhältnissen bekommt. Zunächst hatte ich gar kein Gleismaterial, sondern musste erst ein POLA-Maxi-Gleisstück über die Minikreissäge schieben, Mitte raussägen und wieder 'zammkleben, um ein Probegleis für 22,2mm Spurweite zu erhalten. Die Profilhöhe ist hier 2,75mm, eigentlich hat man sich für 0m auf 2,5mm festgelegt, aber das spielt für die Betrachtungen hier keine Rolle.

    So sieht er also aus, farblich unbehandelt, die riesigen Faller-Kupplungsbügel abgetrennt, eine einfache Pufferbohle mit Mittelpuffer angesetzt und wenigstens eine Handbremskubel musste dran.

    Von unten sieht man die eigentliche Veränderung, die Grundplatte wurde mehrfach getrennt und die Achshalter aneinander gerückt, um von den ehemals 32mm Spurweite nun auf die 22,2mm zu kommen. Die "krumpeligen" Faller-Spielzeug-Radsätze habe ich getrennt und die Radscheiben entsprechend den 0m-Vorgaben neu profiliert und auf 6mm Messingachsen (wegen Gewicht!) aufgezogen. Ideal sin'se nicht geworden, aber es ist ja schließlich nur das Probestück.

      

    Das sind die 0m-Vorgaben, die ich mir aus diversen Beiträgen "erlesen" habe: 22,2mm Spurweite und 16,5mm Puffermitte über S.O. Wenn das mit der Pufferhöhe so nicht stimmt, dann korrigiert mich bitte! Und nun noch ein paar Maße von meinem speziellen Wagenversuch, alle bezogen auf den Maßstab 1:45 :

    Von den Maßen her kann man einschätzen - durchaus schmalspurig geeignet! Die Detailierung ist natürlich einfach nur spielzeughaft grobschlächtig. Man könnte allerdings was draus machen, wenn man wollte. Das weiß ich aber noch nicht, ob ich will. Leider habe ich keinerlei Vergleichsfahrzeuge, um mal was daneben stellen zu können. Würde mich freuen, wenn ein Null-Emm-Fachmann ein Statement dazu abgeben könnte. Und wenn jemand denkt, so ein Blödsinn, dann kann er das bitte auch hier reinschreiben, ich wollte ja nur mal ein paar Meinungen dazu einholen.

    Schmalspurige Grüße an Euch alle vom Lindenauer

    Micha

  • Hallo nochmals an alle Bimmelbahner und besonders den 0m-Sympathisanten,

    ich muss mein Thema nochmal hochkramen, denn ich habe ein bißchen gestöbert auf der Suche nach einem einigermaßen passenden Vorbild. Ich bin bei Herbert Fackeldey fündig geworden im Heft "Schmale Spuren - Modell und Vorbild" Nr. 02 von 2009. Da gibts ab Seite 10 einen Beitrag zum Thema "Alter Appenzeller - Der Dienstwagen X 803, das älteste Fahrzeug der Selfkantbahn" und vor allem gibt es eine wunderschöne Zeichnung im Maßstab 1:45 dazu.

    So sieht das aus, das Foto vom Heft soll nur zur Information dienen für alle, die ggf. nachschlagen möchten:

    Mal abgesehen von der anderen Fensterteilung (die man ja ändern könnte) kommt der Wagen dem Erscheinungsbild meines Machwerks erstaunlich nahe. Und wenn ich mir die Maße in Herberts Zeichnung anschaue, dann ist das Original hier 2600mm breit gegenüber den errechneten 2520mm von oben. Die Höhe 3180mm (entspricht in 1:45 70,6mm) und die Dachwölbung sind fast identisch. Der Achstand mit 3000mm ist beim Original um 300mm länger als bei meinem mit 2700mm und die LüP ist mit 7600mm um 700mm länger. Könnte man alles anpassen. Insgesamt bin ich damit mit meiner Einschätzung des Fallerwagens recht zufrieden, er liegt also durchaus in realistischen Dimensionen. Das lasse ich erstmal im Hinterkopf "sacken", schau'n mer mal....

    Es grüßt Euch der Lindenauer

    Micha

    Einmal editiert, zuletzt von Lindenauer (5. Februar 2021 um 11:59) aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrektur