• Zitat

    Hallo Reiner,Sie wissen schon,dass es "Der dreht DEN Kipprost hoch" heisst.

    Viele Grüße und bin ich froh,dass ich in der DDR gute Lehrer hatte.

    Klaus 66

    Es wird wohl noch etwas dauern, bis die "Korrektur" korrekt ist?

    Gruß und stets Hp1

    Hans

    Zweimal abgeschnitten und immer noch zu kurz!

  • Hallo,

    Das muß am Lockdown liegen. ;(

    Ihr solltet Euch den, die oder das Kipprost(e) auf's Klo legen.

    Gruß Holger

    (Kann weg, wie die Beiträge darüber auch)

  • Hallo quercus,

    der beobachtete Vorgang beendete das Ausschlacken des Feuers (auch Feuer putzen genannt) in diesem Fall zum Ende des "Arbeitstages" für die Lok. In Wernigerode wird üblicherweise vorher Kohle gefasst. Nach dem Ausschlacken und Lösche/Flugasche (aus der Rauchkammer) entfernen wird dann noch Wasser genommen. Es schließt sich die Nachschau auf der Untersuchungsgrube an und dann wird die Lok auf den vom Lokleiter angegebenen Stellplatz gefahren. (Ich habe gelernt, nochmal die Abschlammventile zu betätigen, aber in WR habe ich das noch nie erlebt). Dann hat das vorherige Personal Feierabend.

    Die Lok wird dann über Nacht bis zum nächsten Einsatz vom Nachtheizer bzw. Schuppenpersonal betreut und im besten Falle auch noch geputzt.

    Ich hoffe, dieser kurze Abriss konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Habe mich bemüht, informierend, aber nicht klugsch... zu schreiben.

    Liebe Grüße,

    Peter

    (war von 2003 bis 2011 manchmal an und auf der linken Seite der Meininger 50 3501 zu finden)

  • Nachtrag hierzu:

    Ein Kipprost ist vergleichbar mit einem Gullydeckel, den der Heizer mit einer Gewindespindel bewegen kann. Schlacke und andere Abfälle kann man so meistens/bei heutigen Kohlequalitäten relativ leicht in den Aschekasten bugsieren. Es gibt aber auch Loks, die das nicht haben. Bei den HSB sind das z.B. 99 5901, 5902 und leider sogar 6001. Hier muß alles durch die Feuertür mit der Schaufel rausgeholt werden.

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für deine Ausführungen.

    Darf ich fragen, woher dein Wissen zu den HSB-Loks stammt? Warst du mal Lokführer/Heizer bei den HSB?

    Und hier ist auch schon die nächste Frage zu den HSB-Loks:

    Im verlinkten Video kann man an Position 1:11 ganz kurz links unten vor der Tür eine Vorrichtung mit einem Hebel sehen. Welche Funktion hat diese Vorrichtung?

    Grüße quercus

  • Hallo quercus,

    ich könnte mir vorstellen das der Hebel für die Bedienung des Abschlammventils ist. Das Abschlammventil ist dafür zuständig den im Kessel abgebildeten Schlamm auszublasen. Dieser Schlamm setzt sich am Boden des Kessel ab und wird dann über dieses Ventil mittels Dampf nach draußen befördert. Das Ventil selbst ist am Bodenring angebracht.

    Falls ich mich bei der Erläuterung zum Thema Abschlammvorrichtung etwas daneben gegriffen habe, bitte ich um Entschuldigung aber so konnte ich mir dies bisher merken. Und über eine Korrektur dessen und oder eine ausführlichere Variante würde ich mich freuen :)

    Mfg 991781-6
    Tobias Marx

    Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein

  • Hallo quercus,

    entschuldige bitte, daß ich erst spät auf deine Frage antworte.

    Ich bin kein Berufseisenbahner, sondern arbeite als Karusselldreher bei einem Schwermaschinenbauer (SMS Siemag).

    Ich wohne auch nicht im Harz, sondern im südwestfälischen Hilchenbach.

    2003 durfte ich allerdings dem aktiven Pflegekollektiv der 50 3501 beitreten, nachdem ich schon 1999 dem Meininger Dampflokverein e.V. beigetreten war. 2005 absolvierte ich Ausbildungen zum Anheiz-Kesselwärter und Lokheizer. Bis 2011 war ich aktiv dabei, aber immer auf Basis von Urlaubnahme.

    Das, was ich zu den HSB-Loks in Wernigerode geschrieben habe, ist aber nichts HSB-Spezifisches. Die Arbeitsschritte sind eigentlich immer gleich, egal welche Spurweite oder welcher Bahnbetreiber. Die Reihenfolge kann natürlich abweichen.

    Es ist so, daß ich seit 1990, also im 31. Jahr, so oft es geht in den Harz fahre. Mir wird es dort nur bei Dauerregen langweilig... Sonst aber nie!

    So, und bei häufigem Anwesendsein, interessiert sich umschauen, mitfahren(!), auf die Mitarbeiter/-innen zugehen, mit ihnen ins Gespräch kommen [klappt besser als man denkt!] usw. bekommt man im Laufe der Zeit auch das ein oder andere mit.

    Hier in Südwestfalen sagt man: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus."

    Und dieses Sprichwort stimmt. Das habe ich gelernt.

    Wenn man höflich, freundlich, vorsichtig an die Tür klopft, auch ggf. nur bildlich, und sein Anliegen oder seine Frage vorträgt, wird man selten enttäuscht oder abgewiesen.

    Nicht gerade auf der Brockenbahn, aber sonst ist es so, daß es sehr wohl zum berühmten Plausch beim Wassernehmen in Alexisbad oder Hasselfelde kommen kann. Und wenn sich öfters die gleichen Leute treffen, kennt man sich halt irgendwann und es gibt Grüße mit der Hand und/oder der Dampfpfeife...

    Wenn du dann noch sagst: "Gib mir deine Adresse, ich schicke dir Bilder", und das dann auch zeitnah machst, dann hast du Freunde!

    Und es gehen manchmal auch andere Türen auf... schwarz lackierte...;)

    Wichtig ist: niemals im Weg stehen, niemals fordernd sein, niemals aufdringlich sein, und zeitig erkennen ob es jetzt paßt oder gerade leider nicht.

    Allein schon aus Überzeugung schön ist eine Mitgliedschaft im örtlichen Förderverein. Meine Mitgliedschaft in der IG HSB besteht seit 1992. So sind auch Kontakte zu Mitarbeitern und Führungskräften entstanden. Ex-OBL Jörg Bauer und ich sind immer aufeinander zugegangen wenn wir uns über den Weg gelaufen sind - sei es nur zum Handgeben - und er hat geduldig meine Fragen beantwortet, wenn er Zeit hatte.

    Es ist etwas Unvergleichliches, wenn du dich mal beim Sommerfahrplan und ggf. noch mit Sonderverkehr am späteren Nachmittag bis zum Abend einfach mal in Wernigerode hinstellt, auf Bahnsteig 1 oder dem Parkplatz zwischen Asia-Imbiss und Bahngelände, wenn ein Zug nach dem anderen aus dem Harz zurückkommt. Einfach genießen! Zug kommt an, kaum ist der letzte Reisende draußen, stehen schon 'zwei Helle' und geschoben wird flott zur Fahrzeughalle weggesetzt. Minuten später kommt die Lok zurück und der Abschlußdienst beginnt. Währenddessen hört man schon die Pfiffe des nächsten Zuges in Hasserode... Und so geht das allabendlich mehrmals hintereinander, manchmal sind sogar zwei Loks in Behandlung... GEIL! Von der Geruchskulisse nicht zu reden... Gesamtkunstwerk! Ich kann mich trotz fortgeschrittenem Alter immer nur schwer davon losreißen und musste schon ein paarmal das Essen per Handy vorbestellen damit ich rechtzeitig vor Küchenschluß in der Gaststätte war...

    Z.B. in Hainsberg oder Radebeul ist das natürlich alles etwas übersichtlicher, da dort (leider) im Regelfall nur eine Lok zu versorgen ist.

    Vielleicht trifft man sich mal! Mach's mal, es lohnt sich!

    Liebe Grüße,

    Peter :wink:

  • Zu deiner zweiten Frage:

    Wenn wir das Gleiche meinen, hat Vorschreiber 991781-6 Recht. Das ist das Ventil für die pneumatische Ansteuerung des/der Abschlammventil(e).

    Wenn der Heizer dies betätigt, hörst du das an einem dumpf-wummernden Rauschen und siehst es, weil du je nachdem die Lok danach vor lauter Dampf nicht mehr siehst...

    Nochmals liebe Grüße,

    Peter