Dampflok von Hennef ins Museum der Rhein-Sieg Eisenbahn umgezogen "Link Lokreport"

  • Ja Rafael,

    das würde definitv dauern, bis sich da etwas täte und es wäre in der Tat ein gewaltiger Kraftakt - da sprechen wir nicht von Jahren, sondern eher von einem halben Jahrhundert. Man muss aber auch sehen, dass es hier in der Gegend einfach gar keine touristischen Ziele gibt. Von daher wäre das schon ein Highlight hier. In Buchholz wäre definitv Schluss, aber das sind immerhin 4,7km...mit Verlaub deutlich mehr als in Frankfurt und auch bei Euch sind doch die Fahrtage immer auch Höhepunkte, oder?

    Was da hinter den Kulissen abläuft, wage ich nicht abzuschätzen.....ich bin gespannt und wünsche dem Verein einfach viel Glück.

    Viele Grüße,

    Lenni

  • Naja, der Vergleich hinkt etwas. Frankfurt ist ne Metropole und das Feldbahnmuseum sehr gut verkehrstechnisch erschlossen und im Park hat es auch immer Laufkundschaft. Da kann man mal fix mit den Kindern hin, wenn man sonntags Löcher in die Decke starrt. In der Walachei sieht das etwas anders aus. Da ist ein Vergleich mit Jöhstadt (oder Mügeln) schon interessanter. Das ist ähnlich ab vom Schuss. Was meinst du was da los wäre, wenn diese schmucke Bergstadt mehr Einwohner im Einzugsgebiet hätte?

    Ich will nicht kleinreden, dass so ein Stückchen Bahn für die Gegend belebend wäre und da auch sicher Leute hinkommen, aber Fakt ist, dass 'nur' ein bisschen alte Eisenbahn noch lange nicht die Kasse entsprechend klingeln lässt oder diesen irren Aufwand eines Wiederaufbaus rechtfertigt. Dafür brauchst du auch das entsprechende Umfeld und/oder ein verdammt gutes Angebot. Ein Extrembeispiel dafür ist ja das Selketal dicht gefolgt vom oberen Abschnitt der HK-Linie. Überall die selben Probleme. Die Bahnen, die richtig brummen, wie der Molli, Fichtelbergbahn oder die RÜBB, verfügen eben über ein solches Umfeld und die entsprechenden attratktiven Fahrtziele.

    Aber wieso schaust nicht selber hinter die Kulissen? Kannst ja schließlich hinradeln ;)

    Gruß,
    Rafael

  • Hallo Rafael,

    Mügeln wäre da nun mal ein gutes Vorzeigebeispiel, da zieht die Bahn auch ohne konkretes touristisches Ziel. Zumindest ist die Stadt Mügeln auf einen Sonntag einfach nur tot, da ist nix los. Aber dennoch sind die Züge gut besucht.... Mittlerweile bin ich dort regelmäßig Fahrgast, d.h. 2-3 pro Jahr - was mehr ist als bei jeder anderen Schmalspurbahn. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern (so vor 15 Jahren), da waren die Dampfzüge wirklich nicht immer gut besetzt. Da konnte man auch mal locker als 10-Mann Gruppe ankommen und hat dennoch einen Wagen fast für sich alleine gehabt. Mittlerweile habe ich schon Fahrten mitgemacht, die ich die ganze Zeit stehend verbringen mußte, weil die Züge so voll waren.

    Was ist zum Beispiel der Unterschied zum Selketal? Man zielt nicht nur aus auswertige finanzstarke Touris ab, nein, man ist ein Anbieter zu bezahlbaren Preisen für die Region

    - sei es die Faschingsfahrten (mit dem örtlichen Verein),

    - die Osterfahrten für die Kinder (wo es unterwegs einen Halt zum Eiersuchen gibt)

    - die Glühweinfahrten, wo man sich einfach mal auf einen Glühwein trifft

    - Bahnhofsfeste, wo auch örtliche Vereine/Händler präsent sind

    ....

    Regionalität funktioniert richtig gemacht auch.

    Ich denke, auch in einer tourismus-schwachen Region kann eine Dampfbahn ein Highlight sein - das Konzept muss halt passen. Es muß bezahlbar sein und geeignet sein für klein & groß.

    VG Tilo

  • Ich kann Euer beider Stimmen nachvollziehen. Und ja, der Vergleich mit F hinkt natürlich. Trotzdem: an irgendeiner Stelle muss in so einer trostlosen Gegend wie dem Westerwald begonnen werden, damit etwas Bewegung in die Sache kommt. Alternativ könnte man auch ein Spaßbad bauen....ab wann sich solche Dinge rentieren, ist ja immer schwierig zu beurteilen, aber ein Angebot an die Bürger hier wäre schon mal was. Wir haben nicht einmal einen Spielplatz oder Bolzplatz bei grob geschätzt 60 Kindern im Dorf.

    Man könnte es evtl. ganz gut mit der Selfkantbahn vergleichen, bloß, dass das Umfeld dort vielleicht noch weniger attraktiv ist. Oder Hüinghausen.

    Aber wieso schaust nicht selber hinter die Kulissen? Kannst ja schließlich hinradeln

    Ja, das habe ich schon häufiger mal überlegt, aber ich fürchte, dass mir da die Zeit einfach für fehlt. Die Modellbahn kann ich halt nachts machen, aber zu normalen Zeiten wird es schwierig. Ich denke, dass ich vielleicht in 10 Jahren so weit bin und dann gleich mit den Kindern am besten :klatsch:

    Lenni

  • Sehr toll. Die Arbeitslore finde ich gut, die habe ich noch nicht gesehen.

    Ich finde die neue Lok tatsächlich auch ein Schmuckstück, die ist schon wirklich gut proportioniert.