Die Harzer Schmalspurbahnen im Corona-Sommer 2020, Teil 1 und Teil 2

  • Ein Besuch im Dampflokmekka Harzer Schmalspurbahnen steht bei vielen Familien und Eisenbahnliebhabern ein jedes Jahr auf ihrem Urlaubs- und Ausflugsprogramm. Das war im Jahr 2020 nicht so einfach zu verwirklichen, war doch der Zugbetrieb nach dem 1. und 2. Corona-Lockdown weitestgehend eingestellt gewesen. Ein herber Verlust auch für die HSB, die nicht nur wegen der fehlenden Fahrgeldeinnahmen mit betriebswirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben.

    Umso größer war die Freude, als im Sommer 2020 Zugfahrten mit einem Hygienekonzept wieder möglich waren. Mund- und Nasenbedeckung in den Zügen war Pflicht, die Brockenzüge mußten auf dem Gipfel eine Runde aussetzen und wurden desinfiziert. Wegen nicht genügend einsatzbereiter Triebwagen kam es teilweise zu Triebwagenersatzzügen, die mit einem „Harzkamel“ bespannt auch ein schöner Farbtupfer in der Landschaft waren.

    Immer wieder schön anzusehen sind die schnaufenden Dampfloks mit ihren Planzügen oder dem Traditionszug, sei es auf der Strecke die Berge hinauf oder bei den Anfahrten in Steinerne Renne oder Schierke beispielsweise. Da kann auch schon einmal ein Überdruckventil ansprechen…

    Erschreckend hingegen das große Waldsterben dank Trockenheit und Borkenkäfer. Einziger Lichtblick in diesem Zusammenhang, es gibt neue Fotostandpunkte zu entdecken.

    Ein Rundgang über das Außengelände des Bw Westerntor beendet diesen Film. Besonders traurig für mich ist der desolate Zustand des erst 25 Jahre alten Neubautriebwagens 187 015. Wird es für ihn eine Rettung geben? Warum im heißen Sommer 2020 auch aufgrund der Coronaregeln kein Cabrio eine gültige HU hatte dürfte ebenso schwer zu erklären sein?

    Der Bau der gegenüberliegenden neuen Dampflokwerkstatt geht aber zügig voran und da jetzt die HSB mit einem neuen Finanzierungskonzept ausgestattet sind hoffen nicht nur wir Eisenbahnliebhaber, daß die Baureihenvielfalt auf den Gleisen wieder zunehmen wird (z.B. 99 5901, 99 5902, GHE T1, NWE T3, 99 6101, 187 015).

    Wünschen wir uns, daß das ganze Hick-Hack um Corona im Jahr 2021 zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird und solche Ausflüge und ein normales Leben wieder möglich sein werden.

    Viel Freude mit dem Film wünscht Hornhausen

  • Hornhausen 16. April 2021 um 14:49

    Hat den Titel des Themas von „Die Harzer Schmalspurbahnen im Corona-Sommer 2020, Teil 1 von 2“ zu „Die Harzer Schmalspurbahnen im Corona-Sommer 2020, Teil 1 und Teil 2“ geändert.
  • Mehrere Monate schon findet pandemiebedingt derzeit fast kein Verkehr auf dem Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen statt. Ich möchte auch im Teil 2 einladen, mit mir einen Rückblick auf den Corona-Sommer 2020 und den interessanten Bahnbetrieb zu werfen.

    Im Trennungsbahnhof Drei Annen Hohne gibt es immer abwechslungsreiche Zugkreuzungen zu beobachten. Ein Schmuckstück ist der einsam im Tal gelegene idyllische Bahnhof Eisfelder Talmühle, der planmäßig von Zügen Richtung Nordhausen gekreuzt wird und Ausgangspunkt für die Züge Richtung Selketal ist. Immer sehr beeindruckend ist die kraftvolle Anfahrt der „Harzbullen“ BR 99.23-24 am Berg.

    Eine ungewöhnliche Eisenbahnerruhebank kann man in Hasselfelde, einem Endpunkt der Selketalbahn entdecken. Auf ziemlich ausgeschlagenen Gleisen nähert sich das „Fischstäbchen“ 187 013 und nimmt uns mit nach Stiege, wo es sich mit dem gleichnamigen 187 011 vereinigt.

    Der Neubautriebwagen 187 016 bringt uns nach Alexisbad und von dort geht es dann weiter mit dem Dampfzug Richtung Gernrode und Quedlinburg. Unterwegs begegnet uns der selten zu sehende SKL24 im Arbeitseinsatz. Die „Ballerina“ 99 6001 können wir in Alexisbad in voller Schönheit beim Wassernehmen und anschließend auch beim Restaurieren in Gernrode beobachten.

    Sehr traurig stimmt der zugewachsene Lok- und Wagenfriedhof in Gernrode.

    Wer schon immer einmal wissen wollte wie eine Dampflok „umdreht“, sich also an das Zugende setzt wird in Alexisbad vom Triebfahrzeugführer explizit aufgeklärt.

    Von weiter Ferne beobachten wir zum Schluß einen Neubautriebwagen, wie er bergab kommend vor der prächtigen Harzkulisse im einzigen Tunnel der Harzer Schmalspurbahnen verschwindet.

    Viel Freude mit dem Film und ein schönes Wochenende wünscht Hornhausen