Ehem. Kohlenhandlung am Bf Benneckenstein der Harzquerbahn

  • Du selbst, Otto, hast bereits vor Jahren schon ein Foto des Gebäudes von der Hofseite gezeigt! Toll, super, damit wird alles viel klarer und meine v. g. Theorie zumindest nicht widerlegt. Nur, dass auf der Hofseite Tore waren und keine offene Remise. ...

    Kannst Du als Urheber das Foto bitte auch mal hier im Forum für alle direkt sichtbar einbinden?

    Ja natürlich, hatte ich glatt vergessen. Bitteschön!

    Und dabei habe ich gleich noch dieses Detailbild gefunden:

    Ist nun aber wirklich das letzte Bild, mehr ist nicht drin im Geheimfach.

    Gibt sicher wieder neuen Diskussionsstoff.

    Gruß

    Otto

  • Hallo zusammen man - macht sich ja auch so seine Gedanken

    Hier etwas spätweihnachtliches Spekulatius:

    Es ist m.E. davon auszugehen, dass die gleisseitige Aussenwand am Bauteil B2 auf Grund des Rollwagenverkehrs aus Profilgründen"geändert" wurde. Es wäre sogar denkbar, dass es die Folge einer Beschädigung durch einen aufgerollten Normalspurwagen in den Anfangstagen des Rollwagenverkehrs war. In dem verlinkten Beitrag bitte auch den Beitrag #9 beachten. (Otto bitte das Bild mit verlinken). Dort ist eine Ansicht aus Richtung Süd/Nordhausen. Auf diesem ist m.E. erkennbar, das die Aussenwand scheinbar etwa 30 bis 40 cm nach innen versetzt wurde. Auch das Dach des angebauten Unterstand ist angeschrägt.

    Aus "Vereinfachungsgründen" fehlt auch die schräge Fachwerkversteifung. Da die Seitenwand wirklich sehr "strunkelig" aussieht wird das wohl kein vorgeplanter Umbau gewesen sein.

    Des Weiteren gehe ich davon aus, dass der Bauteil A älter ist. Die Dachgauben könnten für die Ein- und Auslagerung von Holzkohlesäcken gedient haben.

    Diese könnten zur Schmalspurzeit von den Köhlereien zum Kohlenhändler gebracht worden sein und dann durch die gleisseitige Dachgaube in die Schmalspurwagen verladen und abgefahren worden sein.

    Das war´s viele Grüsse vom Dagvuchel + bleibt schön gesund!

  • Das Bild im Post #9 im verlinkten MAPUD-Thema ist das Bild #1 in diesem Strang hier, in dem wir uns befinden, aber ich zeigs gern nochmal:

    kohlenhlg-benneckenstkekfr.jpg

    Und zwar deshalb, weil deine Bemerkung/Vermutung bezüglich der Beschädigung durch einen aufgerollten Waggon aus dieser Perspektive recht deutlich unterlegt wird. Das sieht in der Tat so aus, als hätte da einer die Ecke abgeschrammt. Denn da fehlt jetzt was.

    Das brachte mich dazu, den Gleisplan nochmal anzuschauen, in dem ja das Gleis des Anschlusses Marcus diesen doch recht ungewöhnlichen Schlenker macht:

    So ist es mit Sicherheit nicht von Anfang an gewesen. Vielleicht wurde der Schlenker durch Gleisrücken erzeugt, nachdem das oben erwähnte "Malheur" passiert ist?

    Otto

  • Des Weiteren gehe ich davon aus, dass der Bauteil A älter ist. Die Dachgauben könnten für die Ein- und Auslagerung von Holzkohlesäcken gedient haben.

    Diese könnten zur Schmalspurzeit von den Köhlereien zum Kohlenhändler gebracht worden sein und dann durch die gleisseitige Dachgaube in die Schmalspurwagen verladen und abgefahren worden sein.

    Holzkohle ist auch ein interessanter Aspekt. Aber hätte die Transportrichtung nicht auch umgekehrt sein können: Die Holzkohle kommt per Bahn und wird hier zwischengelagert und im Kleinverkauf an Endkunden weiter gegeben? Denn so ist ja eigentlich die Aufgabe einer Kohlenhandlung. Das einzige, was mich an der Idee stört ist, dass die einzige mir bekannte Großköhlerei (Stemberg) keinen Bahnanschluss hatte.

  • Hallo Otto, aufgrund dieses perspektivisch verzerrten Plans ist es schwer, Schlussfolgerungen zu treffen.

    Ich persönlich glaube nicht, das im holzreichen Harz Holzkohle importiert werden musste. Eher würde ich an ganz anderes Denken. Kombinationen aus Kohlenhandel + Baustoffe oder auch Kohlenhandel + Spedition waren damals nichts ungewöhnliches.

  • Hallo Otto, aufgrund dieses perspektivisch verzerrten Plans ist es schwer, Schlussfolgerungen zu treffen.

    Na gut, diese Gleispläne sind in der Regel um 50% in der Länge gestaucht. Das habe ich mal entsprechend entzerrt, sieht dann so aus:

    Holzkohle "importieren" sicher nicht, aber heranschaffen aus dem großen weiten Harzer Meterspurnetz, notfalls auch mit Umladung, warum nicht?

    Baustoff- und Kohlenhandel waren in der Tat häufig vereint, aber welcher Baustoff sollte durch die Gaube geladen werden?

    Gruß

    Otto

  • Viel Spass beim Nachbau.

    Das könnte das Schlusswort gewesen sein zu diesem Strang, der viel spannender und interessanter geworden ist, als ich es mir hätte träumen lassen. Ob ich das Gebäude mal baue, weiß ich nicht, ich habe ja schon "meine" Kohlenhandlung auf der Anlage. Auf jeden Fall werde ich eine Maßzeichnung anfertigen und die auch publizieren. Wenn es soweit ist, werdet ihr es erfahren.

    Gruß

    Otto