Am 5, April 2021 wird die Waldenburgerbahn in der Schweiz das letzte Mal auf 750mm Spur verkehren.
Nachher wird sie bis Dezember 2022 eingestellt und neu, in Meterspur, gebaut.
Somit endet nach 140 Jahren der 3/4 Meterspurbetrieb in der Schweiz.
Der Grund ist eine historisch einzigartige Konstellation:
- Der Ausbau der SBB Strecke Liestal bedingt eine lange Pause
- Die Fahrzeuge, gegen 40 Jahre alt, und hochflurig müssten bis 2023 ersetzt oder mit Niederflurteil umgebaut werden nach dem Behindertengleichstellungsgesetz
- 10 der 13 Km Strecke sind erneuerungsbedürftig bis 2025
Während in jedem andern Land in Europa eine Bahn bei dieser Konstellation eingestellt würde, hat der Landrat Baselland den mutigen Entscheid gefällt, die Bahn grundlegend zu sanieren und auf Meterspur umzuspuren.
Die Kosten von 300 Millionen Franken, kommen aus dem FINÖV Topf
Grund genug den Betrieb noch einmal zu dokumentieren.
Beginnen wir in Liestal: Dort siehts im Moment, wie im Krieg aus: Die Verbreiterung des Einschnitts lässt die WB in der Mitte fahren:
Die alte Frenkenbrücke der WB wird wohl auch nicht mehr lange leben: Befahren wurde sie schon Jahrzehnte nicht mehr:
Kurz darauf die Station Altmarkt:
Der TW 13 fährt über die Rückfallweiche:
Auf der WB sind konsequent Rückfallweichen eingebaut.
Dann folgt die Bahn der Kantonsstrasse bis Hölstein.
Die Bahn kann mit ihrer HG von 75km/h locker mit dem MIV mithalten. Oft hat man das gleiche Auto bis Hölstein neben dem Zug.
Unterwegs sind die Stationen Bad Bubendorf, Talhaus und Lampenberg-Ramlinsburg:
Talhaus:
mit dem Landgasthof. Daneben wurde ein Gebäude erstellt, wo der Dampfzug geschützt abgestellt ist
Man beachte: Der Wagen hat schon 2 Millionen Kilometer auf dem Buckel!
Danach eilt die Bahn in Richtung Lampenberg-Ramlinsburg
Ich stehe hier auf der alten Kantonsstrasse, auf der bis in die 60er Jahre auch die Bahn verkehrte. Mit dem Neubau der Kantonsstrasse wurde auch die Bahn verlegt und schneller gemacht:
Vom Homberg aus:
Unten und Links sieht man den Verlauf der alten Trasse. Mit der Verlegung hat man eine Steigung und enge Kurven eliminiert.
Eine Woche vorher, am Tag des Saharastaubes, glitzerte die Frenke
An der gleichen Stelle im Tal:
In Hölstein kreuzt der Halbstunden Grundtakt:
Hier der grafische Fahrplan der WB ganz am Schluss
Die Station wird es nachher so nicht mehr geben: Die Kreuzung wird auf eine Doppelspurinsel vor dem Dorf verlegt.
Nachher verläuft die Bahn durchs Dorf:
Zu den Haltestellen Hölstein Süd
und Weidbächli talaufwärts.
Beide Stationen, man sieht es am auf der Spitze stehenden Quadrat, mit den beiden Blinklampen im schwarzen Teil, sind Halt auf Verlangen Stationen. Wer nicht frühestens 5 Minuten vor Abfahrt den Blinker einschaltet, sieht womöglich den Zug durchrauschen.
Sie werden Zusammengelegt zu einer Station und in dieser Form verschwinden.
Ab Hölstein Süd gilt wieder die HG 75 km/h
Die auch, elegant in die Kurve geneigt, ausgefahren werden:
Links sieht man schon die Baupiste für den Neubau.
Über Hirschlang und Niederdorf kommt man nach Oberdorf.
Zwischen Winkelweg und Oberdorf läuft die Bahn in der Strasse. Dies soll so bleiben, weil ein Eigentrasse nicht möglich wäre, und dafür die ganze Häuserzeile abgerissen werden müsste:
Das Haus soll abgerissen oder Teil-rückgebaut werden.
Links die Einfahrt zur Tiefgarage des Supermarktes
Und die Station Oberdorf:
Im Hintergrund geht es dann noch ein Paar hundert Meter auf Eigentrasse zum Endbahnhof Waldenburg:
den man nach Kurzem erreicht:
Auf dem Abstellgleis die weiteren Züge für den erweiterten Takt.
Das wars kurz. Je nach Wetter werde ich noch bis zum Ende unterwegs sein und weitere Bilder liefern.
Für die Rückfahrt habe ich 2015, als sich der Umbau abzeichnete, einen Film gedreht.
Ich entschuldige die Anfängerqualität!
Gruss Guru