• Hallo liebe Eisenbahnfreunde,

    angeregt durch die Äußerungen eines Users vor einigen Tagen bin ich einmal in mich gegangen und habe Revue passieren lassen, welche Bedeutung die Dampflokbaureihe 52.80 doch für mich hat. Im Ergebnis fielen mir etliche Begebenheiten zu dieser Lokomotive ein, von denen ich Euch heute einmal 3 ganz kurze Episoden präsentieren möchte. Alle Fotos bis 1987 wurden mit einer ganz einfachen Kamera angefertigt und erfüllen auch nicht meine Erwartungen, stellen für mich aber wertvolle Erinnerungen dar. Ich lade Euch ein, lest Euch erst einmal ein!

    In meiner Heimatstadt Barth spielte die Baureihe 52.80 praktisch gar keine Rolle. Solche Maschinen waren im äußersten Norden der DDR nie stationiert und verirrten sich auch nicht von anderen Bahnbetriebswerken an die Ostseeküste. Hier gab es dafür die "normalen" 52er in der einfachen Ausführung, aber auch als GR-Lok. Prägend im Dampf-Eisenbahnbetrieb um Stralsund waren natürlich die edlen Renner der BR 03.10, in geringerem Maße unterstützt von 03 und später 01.5 aus Pasewalk.

    Aber in den 1980ern spielte die BR 52.80 bei der Deutschen Reichsbahn plötzlich die Hauptrolle im verbliebenen bzw. wieder erweiterten Dampfbetrieb. Fast alle Direktionen setzten diese Baureihe ein. Einzig die Rbd Schwerin verzeichnete keine erwähnenswerten Einsätze. Hierher hatte es nur mal eine Lok verschlagen, die aber wohl nur in Reserve stand. Eine richtige "52.80-Plage" gab es in der Rbd Cottbus, wo praktisch flächendeckend mit 52.80 gefahren wurde, überlappend mit 52.80 der angrenzenden Rbd Berlin im Norden und der Rbd Halle im Westen, die sich mit den Loks der Rbd Cottbus regelmäßig begegneten.

    Nachdem ich mich seit 1982 zunehmend für Eisenbahnen und für Dampfloks speziell interessierte, begegneten mir die 52.80er zunehmend im Modelleisenbahner und auf den gern gesammelten Ansichtskarten zu Dampfloks der Reichsbahn. Kein Wunder, dass diese Baureihe überall auf Fotos auftauchte. Von 200 Loks dieser Baureihe setzte die DR in den 80ern noch immer weit mehr als die Hälfte im Zugdienst und als Heizlok ein. Natürlich standen im Laufe der Zeit dann immer mehr abgestellt, aber einige 52.80 schafften es, bis zum Mai 1988 im Plandienst zu bleiben. Darüber hinaus gab es dann noch viele Einsätze zu verschiedenen Anlässen.

    Es war also fast unausweichlich, dieser Baureihe dann auch persönlich zu begegnen. Zunächst vom Zugfenster aus, sah ich erste 52.80 in Angermünde, Berlin-Lichtenberg, Berlin-Schöneweide und Elsterwerda. Fotos konnte ich keine bzw. keine brauchbaren machen. Aber natürlich will ich Euch nicht erzählen, was ich nicht gemacht habe, sondern was mir gelungen ist.

    Tag des Eisenbahners

    Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Monat Juni feierten die Eisenbahner in der DDR ihren Ehrentag, den "Tag des Eisenbahners" bzw. etwas sperriger und alle anderen Verkehrsträger nicht vergessend, den "Tag der Werktätigen des Verkehrswesens". Mindestens seit 1980, wahrscheinlich sogar länger, luden die Stralsunder Eisenbahner dazu zu einer kleinen Fahrzeugausstellung ein. Die wurde bis 1987 entlang der Bahnhofstraße auf dem Gelände des ehemaligen Bf. Stralsund Ost der Franzburger Kreisbahnen gezeigt. Hier war nach Stilllegung des Schmalspurbetriebs 1961 eine normalspurige Gleisanlage mit Abstellgleisen entstanden, die nun als Bauzug-Abstellplatz genutzt wurde. Für die Ausstellung wurde hier natürlich aufgeräumt und die meisten Bauzugwagen verschwanden einstweilen anderswo. Am zweiten Juniwochenende wurden hier nun hauptsächlich Lokomotiven aller Traktionsarten, LVT und fallweise auch einzelne Wagen gezeigt und für Besucher geöffnet. Die Ausstellung fand entlang einer öffentlichen Straße statt und war ohne Eintrittsbillett völlig kostenlos. Die Räume im ehemaligen Empfangsgebäude des Kleinbahnhofs wurden gern für weitere Ausstellungen genutzt. Da es in Stralsund nach Einstellung des Plandampfbetriebs nur noch die kalte 03 0090 und zeitweise die Heizlok 44 1698 gab, organisierten die Verantwortlichen im Bw Stralsund immer wieder Gastloks anderer Bahnbetriebswerke, oft auch betriebsfähig und unter Dampf stehend. So holte man sich im Juni 1986 die betriebsfähige 52 8001 im Bw Angermünde ab und stellte sie zum Tag des Eisenbahners aus. Nun konnte ich erstmals eine 52.80 in voller Größe und Schönheit sehen und anfassen.

    Das Wetter war eher trüb, aber trocken. Wegen der Lichtverhältnisse spulte ich den NP 27 in die Kamera, mit dem ich immer nur so lala zurecht kam. Ein schöner Rücken kann auch entzücken. Auffällig ist bei diesem Tender, wie auch bei anderen, die Anordnung der Schweißnähte der Wanne in Form einer halben Sonne. Die Lok blieb auch während der Ausstellung unter Dampf und bei Interesse konnte jeder Besucher einen (oder mehrere) lauten Pfiff über den Bahnhof schicken. Ein älterer Heizer des Bw Stralsund passte auf und beantwortete geduldig alle Fragen.


    Vor der 52 8001 hatte man die 78 009 aufgestellt, von deren Führerstand dieser Schnappschuss gelang. Der Kran rechts im Bild ließ sich wohl nicht anderweitig verstecken. Die Dampfrösser stellten natürlich besonders für Kinder einen Anziehungspunkt dar. Damals war der Lokführerberuf noch ein Jugendtraum.


    Erstmals stand ich so dicht vor einem Dampflokfahrwerk. Vorher hatte ich meist ehrfurchtsvoll einen Bogen um die großen schnaubenden Biester gemacht. Jetzt war alles zum Greifen nah und man konnte in die Technik "eintauchen". Das wuchtige und etwas derbe Triebwerk der 52.80 steht hier ganz im Gegensatz zum filigranen Fahrgestell der dahinter stehenden 03 0090. Die Konstrukteure hatten diese Räder für 5 Jahre Kriegseinsatz konzipiert, nach 50 Jahren waren viele davon aber noch immer sehr agil. Die fertigungstechnisch einfacheren Blechrahmen der Kriegslok wurden freilich bei der Rekonstruktion mittels nachgerüsteter Achsstellkeile noch etwas gesupert und einige der unbeliebten Winterthur-Druckausgleicher konnten zugunsten altbrauchbarer Trofimow-Schieber aufs Altenteil geschoben werden.

    Ein Laufwerk der 52.80 war eine robuste, gleichzeitig aber auch immer noch kriegslokmäßig einfache und relativ unausgeglichene Angelegenheit. Ist einer von Euch schon mal bei HG 80 auf einer 52.80 mitgefahren? Da ist förmlich alles in Bewegung. 52 8001 war noch bis 1988 in ihrem Heimat-Bw Angermünde tätig, zuletzt als Heizlok. Sie ist heute in Gera erhalten.


    1987 war mit 52 8031 des Bw Eberswalde eine weitere 52.80 zum "Tag des Eisenbahners" angereist. Die Lok hatte noch per 6. März 1987 eine Untersuchung L 5 im Raw Meiningen erhalten, war aber im Heimat-Bw nun weitgehend arbeitslos, weil der Dampf-Plandienst des Bw Eberswalde Ende März 1987 mit Einsätzen dieser Lok endete. Letzte Arbeit fand sie im Arbeitszugdienst bei der Elektrifizierung. So wanderte die 52 8031 nach der Ausstellung in Stralsund bald in den Heizstand und wurde schon im Februar 1988, also nicht einmal ein Jahr nach dieser Aufnahme auf z gestellt und 1992 verschrottet.

    Wieder war der aus dem vorigen Jahr bekannte Heizer dabei. Ich habe seinen Namen leider vergessen. Von ihm ließ ich mir etliche Details an der Dampflok erklären und vorführen. In der Ausstellung lag das Feuer natürlich nicht lang, sondern wurde als sogenanntes Ringfeuer an den Feuerbüchswandungen unterhalten. Dieses Feuer musste natürlich von Zeit zu Zeit mit frischem Brennstoff beschickt werden. Ich durfte das erstmals selber tun. Die große dicke Rauchwolke war damit nicht zu erzeugen, eher ein müdes Fähnchen. An diesem Tag lernte ich auch Uwe kennen, mit dem ich bis zu seinem viel zu frühen Tod 1990 sehr gut befreundet sein sollte. Uwe war Eisenbahner und Fan mit Leib und Seele und er hatte Anfang 1988 die Idee, dass wir Freunde uns um die leider immer mehr vergessene 03 0090 kümmern sollten, was er dann auch organisierte, für diese Lok die Rettung.

    1988 gab es zum Tag des Eisenbahners keine Ausstellung in Stralsund, weil sich alles auf die große Jubiläumsausstellung 125 Eisenbahn in Stralsund am 1. und 2. Oktober 1988 im Bw Stralsund konzentrierte.

    1989 holten wir die traditionelle Fahrzeugschau zum Tag des Eisenbahners dann auch in das Bw hinein. Es war wieder eine 52.80 dabei, nämlich 52 8141. Zu der muss ich bestimmt nicht viel schreiben?

    1990 dachte keiner mehr an einen Tag des Eisenbahners.

    52 8141 (Bw Angermünde) am 11. Juni 1989 auf der Drehscheibe am Schuppen 3 des Bw Stralsund.

    Fotografieren verboten!

    Es folgt eine kurze Geschichte aus dem Juli 1986. Ich war an diesem Tag erstmals in Zittau und besuchte die dortige Schmalspurbahn. Mit einem Personen- oder Eilzug ging es weiter in Richtung Dresden. An diesem warmen Vorabend waren natürlich nahezu alle Fenster in unserem Bghw-Wagen geöffnet, der mit älteren Herrschaften gut besetzt war. Während eines Halts in Ebersbach vernahm ich vertraute Geräusche von der gegenüberliegenden Seite. Ich fasste mir ein Herz und fragte die dort sitzenden älteren Herrschaften, ob ich bei ihnen einmal aus dem offenen Fenster schauen könne, was mir freundlicherweise sofort erlaubt wurde. So schnappte ich meinen Fotoapparat, stellte die schnell geschätzten Werte ein und hielt drauf, während am benachbarten Bahnsteig ein Güterzug mit 52 8134 langsam ausrollte.

    Während die Dampflok noch nicht einmal aus dem störenden langen Schatten des EG gerollt war, begann an meiner Kleidung ein Zupfen und Rupfen, während ein Schimpfen und Zetern hinter mir einsetzte. Ich hatte nicht die Nerven, die wenigen Sekunden bis zum passenden Schuss abzuwarten und ließ von meinem Vorhaben ab. Als draußen wieder Auspuffschläge erklangen und die Dampflok ihren Zug nach dem Austausch der Papiere wieder beschleunigte, setzten die Senioren an, mich nun zu beschimpfen und zu belehren, dass man doch keine Fotos von Eisenbahnen anfertigen dürfte. Das wäre streng verboten und würde bestraft. Auf meine kleinlaute Erwiderung, dass ich doch schließlich gefragt hätte, erntete ich nur Kopfschütteln. Man hätte ja doch nichts von meinem Vorhaben geahnt und müsse mich nun eigentlich bei den zuständigen Organen melden.

    Total verunsichert setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Von den "Organen" erschien keiner und ich konnte meinen Film behalten und die Fahrt fortsetzen.

    Die Senioren, es wurden scheinbar immer mehr, unterhielten sich jetzt in meinem ganzen Abteil, also in mehr als einer Wagenhälfte, über mein frevelhaftes Tun. Was da für Geschichten ausgetauscht wurden, ließ mich 16jährigen Bub erschaudern. Und eines wurde im Laufe des Gesprächs immer deutlicher. Ich war in einen Ausflug einer Gruppe verrenteter Transportpolizisten geraten, wie mir Einzelne im Laufe der Zeit dann auch mitteilten. Immer nach dem Motto: "Früher zu unserer Zeit hätten wir sie sofort festgenommen!"

    War ich froh, dass deren "Zeit" 1986 schon abgelaufen war und nicht erst 1990.

    52 8134 des Bw Bautzen war nach meiner Aufnahme zunächst noch bis Januar 1989 dort beheimatet, gelangte dann nach Elsterwerda und dann zum Bw Berlin-Schöneweide, wo sie schließlich sogar noch bis 1994 vor den beliebten "Gurkenzügen" und dem sonntäglichen Eilzug nach Rheinsberg anzutreffen war.

    Sie blieb erhalten, diente zuletzt als Sonderzuglok der Eisenbahnfreunde Betzdorf in Siegen und wird nach ihrem Verkauf zur Zeit nach meinen Informationen von den Eisenbahnfreunden der ÖGEG wieder betriebsfähig aufgearbeitet.

    Aufgeweckt in Neustadt

    Verwandtenbesuch im Juli 1986 in Neustadt (Sachsen). In der Dr.-Martin-Luther-Straße schlief ich zwar nicht in Sicht- wohl aber in Hörweite des Bahnhofs Neustadt, in den die Strecken aus Bad Schandau, Pirna und Neukirch West einmündeten. Neustadt war damals Sitz des VEB Kombinat "Fortschritt" Landmaschinen. Viele von Euch werden die Mähdrescher aus Neustadt kennen. E 512, E 514 und E 517 waren auf wohl jedem größeren Getreidefeld der Republik anzutreffen.

    Noch im Morgengrauen wurde ich durch markante Geräusche geweckt. Eine Dampflok setzte sich immer und immer wieder in Bewegung, Bremsen kreischten, Klappern und wieder die Dampflokgeräusche. Dann Ruhe. Da rangiert offenbar eine Dampflok. Hier in Neustadt? Woher die wohl kam und wohin sie will. Ich wurde unruhig und wäre am liebsten zum nahen Bahnhof gelaufen, aber Oma schlief noch und ich wollte ihr durch mein Weglaufen keine Sorgen bereiten. So lauschte ich und bemerkte, dass die Blasrohrmusik um 7:00 Uhr wieder anhob, nun immer schneller wurde und sich in Richtung Nordost immer weiter entfernte. Aha, er war abgefahren...

    Oma hatte nichts bemerkt und ich fieberte dem Augenblick geradezu entgegen, ihr von dem "Hörerlebnis" zu berichten und mit ihr für die kommenden Tage mindestens einen Besuch am morgentlichen Bahnhof abzusprechen, falls das keine einmalige Vorstellung sein sollte. Oma ließ sich dann zwar von meiner Euphorie nicht anstecken, aber sie wäre keine Oma, wenn sie den morgentlichen Ausflug eines 16jährigen nicht tolerieren würde. Ich versprach ihr natürlich auch, die geliebten frischen Brötchen vom nahen Bäcker gleich mitzubringen. Gesagt, getan...

    Am folgenden Morgen traf ich am Bahnhof Neustadt (Sa) auf die Bautzener 52 8142, die mit der Rangierarbeit schon fertig war und vor der Abfahrt in Richtung Neukirch noch etwas ausruhen konnte. Im Hintergrund prägt ein Verwaltungsgebäude des Fortschritt-Landmaschinenwerks die Südseite des Bahnhofs. Der Lokführer erledigt derweil noch seinen Schriftkram. Ob er den sprichwörtlichen "spitzen Bleistift" hatte?



    Die Uhr zeigt 7:00 Uhr. Ein Flügel am Ausfahrsignal hob sich, einer senkte sich (alte Prüfungsfalle - wie viele Flügel gehen bei Langsamfahrt hoch? ;) ) . Schnell beschleunigte die 52 8142 ihren Nahgüterzug auf die erlaubten 40 km/h. Am Hausbahnsteig ist eine V 100 mit Personenzug eingetroffen. Ein zweiter Personenzug steht in Gegenrichtung abfahrbereit. Woher die kamen, hatte ich gar nicht bemerkt. War auch unwichtig, es dampfte ja...


    Im Nachschuss auf die dann nach links abbiegende Lok ist im Hintergrund neben einer Heiztrasse das nach rechts abzweigende Anschlussgleis des Landmaschinenwerks erkennbar. Kennt jemand von Euch das Ziel unseres Güterzugs?

    Im Juli 1987 war ich wieder bei der Oma und lauschte natürlich am ersten Morgen, ob es die vertrauten Laute noch immer gäbe und ich wurde nicht enttäuscht. Oma war entsprechend vorgewarnt und vom letzten Jahr mit dem Vorhaben vertraut. Aber noch immer wusste ich zu diesem Zug nichts über Woher und Wohin. In den gelegentlich im Modelleisenbahner veröffentlichten "Lokeinsätzen" waren zwar manche Leistungen des Bw Bautzen enthalten, aber diese früh morgentliche Leistung, die offenbar täglich noch immer nach umfangreichem Rangiergeschäft um 7:00 Uhr Neustadt verließ, war nie enthalten, wie der Name Neustadt überhaupt nicht auftauchte.

    Kennt noch jemand von Euch diesen Zug? Woher, wohin und war es eine Lok des Stamm-Bw Bautzen, oder vielleicht aus der Einsatzstelle Bischofswerda?

    Diesmal bin ich etwas zu früh dran. Die Blasrohrklänge hatte ich schon vernommen, aber beim Blick über den Bahnhof ist noch nichts von der Dampflok auszumachen. Irgendwie linse ich wohl hinter dem Heizhaus hervor, als sich Dampflokklänge und 3 Lichter aus dem Anschluss des Landmaschinenwerks kommend nähern. Rechts neben der 52.80 lugt noch eine FLC hinter einer Rohrleitung hervor, die ich nicht weiter beachtet habe.


    Heute hat 52 8185 Dienst an diesem Zug. Diese Lok war 1987 nur für wenige Monate im Bw Bautzen beheimatet und sonst zu dieser Zeit in Görlitz zu Hause. Es ist eine der wenigen 52.80 mit den bei der 50.35 so häufigen Bauform der Windleitbleche mit Rand. Außer ihr fallen mir spontan nur 52 8021, 52 8059 und 52 8148 mit diesen Blechen ein.

    Aus dem Fortschrittwerk hat sie nagelneue Mobilbagger TIH 445 DH und etliche Anbaugeräte für Landmaschinen mitgebracht. Die Bagger wurden einstmals aus dem Fortschritt T 159 entwickelt, nun aber in Rumänien gefertigt. Ich weiß nicht, was sie im Neustädter Werk gemacht haben. Wurden sie dort vor der Auslieferung komplettiert? Für das Foto hat sich die Lok ungünstig zwischen zwei Wagengruppen eingebaut. Ich weiß heute nicht mehr, warum ich die Lok nicht etwas vorteilhafter fotografieren konnte. Die Wagen aus dem Landmaschinenwerk muss sie danach noch weg gestellt haben, denn die gingen nicht mit auf die Reise. Ich habe nur 3 Fotos an diesem Morgen gemacht. Warum? Ich habe keine Ahnung.


    Vor den 5 Fc-Wagen steht 52 8185 im ersten Sonnenlicht des Morgens bereit zur Abfahrt, die ich nicht abgewartet hatte. Überanstrengt dürfte sie sich an diesem Morgen nicht haben.

    Alle Fotos: Achim Rickelt

    Das sollte eigentlich nur ein Einstand sein. Ich hatte mir natürlich fest vorgenommen, diesen Frühzug noch öfter zu portraitieren. So stand ich an mindestens zwei Tagen ebenfalls früh auf und begab mich zunächst zum Bahnhof und dann an die Strecke hinter der Ausfahrt. Das Gleis in Richtung Neukirch überquert kurz nach dem Bahnhof Neustadt ein kleines Viadukt. Hier wollte ich eine "Breitseite" machen. So war der Plan und ich hab auch abgedrückt, am nächsten Morgen nochmal an anderer Stelle der Strecke, die fußläufig gut erreichbar war. Aber ich hatte Pech auf der ganzen Linie. Ein "Filmriss" hatte dafür gesorgt, dass mein Diafilm gar nicht gespult wurde. Unerfahren wie ich war, hatte es gar nicht bemerkt und drauflos fotografiert. Für diesen Fehler war meine damals verwendete kleine russische Vilia leider bekannt. Sie zerfetzte mit dem kleinen Förderzahnrad die Perforation und spätestens nach ca. der 20. Aufnahme wurde der Film nicht mehr transportiert. Ich habe dieses Unikum an Kamera nicht mehr lange benutzt.

    Auf den nie entstandenen Aufnahmen müsst Ihr Euch jetzt die Bautzener 52 8198 vorstellen, die damals neben der 52 8185 hier im Einsatz war.

    52 8142 wurde im März 1987 abgestellt, im Juli 87 dann z-gestellt und 1990 nach Cottbus als Denkmal umgesetzt, wo sie dann 1999 doch verschrottet wurde.

    52 8185 wurde im März 1988 in Görlitz ab- einen Monat danach z-gestellt und dann 1992 in Chemnitz verschrottet.

    Auch wenn sie nicht zu sehen ist, 52 8198 wurde im April 1988 ab- und sogleich z-gestellt. Sie ist in schlechtem Zustand in Tuttlingen erhalten.

    So, liebe Freunde. Ich hoffe, Euch hat es etwas gefallen. Ich möchte Euch animieren, Eure 52.80-Geschichten zu erzählen. Nicht nur mittels Bild, sondern wenn es geht auch mit etwas Text.

    Viele Grüße

    Euer Dampf - Achim Rickelt

  • Hallo Achim,

    sehr schöner Beitrag, danke dafür! :klatsch:

    Gut formulierte Texte, niemals langatmig.

    Fortsetzung folgt? Sehr gerne!

    Bei mir war es Opa, der Schuld an meinem größten heutigen Hobby ist...

    Zur 52.80 kann ich nicht viel beitragen. Vor den Meininger Dampfloktagen habe ich einmal mit dem Anheizer des DLW, Horst L., Nachtschicht gemacht (weiß nicht mehr genau wann, könnte 2004 gewesen sein) und unter seiner Aufsicht und Anleitung habe ich "unsere" 50 3501, die 99 1789 und die Nürnberger 52 8195 angeheizt. Letztere interessanterweise auf der Drehscheibe stehend, weil der Anheizschuppen anderweitig voll stand. Es war die Nacht von Mittwoch zu Donnerstag vor dem Festwochenende. Die 3501 wurde für KSV-Prüfungen gebraucht. An der 52 und der 99 sollten noch letzte Arbeiten ausgeführt werden bzw. Probefahrten stattfinden. 50 und 99 blieben dann bis zum Fest unter Dampf. Die Eine für die "Ehrenlokführer" und die Andere für die Kinder.

    Die Leipziger 52 8154 habe ich mehrere Male aus dem gleichen Anlass durch die Nacht gebracht, ab 2005. Natürlich dann auch die anderen Gastloks und die 3501...

    Wenn ich das noch ergänzen darf:

    Die Luxemburger 5519 ist ja eine schöne Lok, aber die Rostfläche für einen Unerfahrenen... :schock: Und dann noch dieser Klappspaten, der da drauf war... Ich habe mir dann immer meine gewohnte Schaufel mitgenommen aber auch damit kam ich nicht bis an die Rohrwand... Ich habe dann rechtzeitig einen Haufen gebaut, anbrennen lassen und dann mit der Kratze an die Rohrwand geschoben...

    Komisch, aber auf 44 1486 klappte das besser.

    Das Fortschritt-Werk Neustadt gehörte zusammen mit dem Werk Singwitz von 1997 bis zur Schließung 2004 zum Landtechnikkonzern CASE IH. In Neustadt werden aber heute wieder Fahrzeuge gebaut: Wohnmobile.

    Liebe Grüße,

    Peter

  • Moin Achim,

    ich glaubte auch Bilder von solcher einer Ausstellung in Stralsund zu haben, bzw. ich habe welche, aber nicht digitalisiert. Die einzigen drei Bilder einer 52er im Bw Stralsund sind vom 10.06.1983, als 52 8053 (Bw Angermünde) die kalte 03 0090 durchs Bw schiebt, sicherlich in Vorbereitung einer solchen Ausstellung. Die Reihenfolge der Bilder ist allerdings die Einfahrt ins Bw... :/ Ich war auf dem Weg zum Dienst und hatte dann wohl weiter keine Zeit mich darum zu kümmern.


    Nun gut, das zweite Bild zeigt eher nur die 03 0090... ;) Die Bilder hatte ich irgendwann schon In DSO gezeigt. Aber dieses Forum entwickelt sich ja gerade zum Ableger des HiFo in DSO, normalspurtechnisch gesehen...

    Danke für deinen Beitrag und Grüße auf die Sehnsuchtsinsel!

    Carsten

  • Hallo Bimmelbahner,

    nach dem uns Carsten mit einem Augenzwinkern darauf aufmerksam gemacht hat, das wir uns langsam zum Ableger des HiFo in DSO entwickeln, möchte ich euch auch einige Bilder von von Regelspurdampfloks im Raw Görlitz zeigen. In meinen nächsten Beiträgen werde ich euch einiges aus dem Raw Görlitz zeigen. Nur etwas Gedult.

    35 1028 und 52 9900 im Raw Görlitz am 23.08.1982

    35 1074 am Heizstand des Raw am 21.07.1984

    52 3644 am 17.09.1994 im Raw.

    52 3644 und 03 204 am 17.09.1994 im Raw

    Die nächsten Bilder zeigen Teile der 52 5933 auch am 17.09.1994 im Raw.

    52 9900 am 07.1981 im Raw.

    74 1164 und 74 1229 1979 im Raw. Nur welche ist welche?

    Im Juli 1980 stand 86 1737 im Raw.

    Und als letztes die WL 2 des Raw im Jahr 1984. Die Lok ist irgend wann nach Dessau gegangen. Gibt es die dort noch?

    Schönen Tag euch noch allen. Gerd

    Hallo, ist im verkehrten Beitrag gelandet. Wie kann ich meinen Beitrag hier löschen. Sollte ein neuer Beitrag werden. Entschuldigung. Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (11. März 2021 um 14:20)