Frage an die Dampflokexperten - Schieberachse und Zylinderachse nicht parallel ?

  • Hi,

    wer mal anschaulich begreifen will wie Stephenson, Gooch und Allan Steurung funktionieren, kann sich dieses Video anschauen:

    Stephenson, Gooch, Allen Valve Gear Animation

    Mir hat es sehr geholfen! Vor allem geklärt, dass auch die Neutrallage des Schiebers nicht wirklich neutral ist, sondern noch eine leichte Bewegung stattfindet. Das kommt daher, dass ja die Achsen der Triangel kürzer sind, wenn sich die Excenter kreuzen!

    Meine weitere Vermutung ist, dass auch die Bewegung des Schiebers für die vordere und hintere Dampffüllung des Zylinders nicht exakt gleich ist.

    Wenn man ein Weg-Zeit Diagramm zeichnen würde, wäre das sehr wahrscheinlich asymmetrisch. Bei der O&K Steuerung ist das auch so - nur, dass es dort noch nicht mal 180° symmetrisch ist.

    OK, jetzt rede ich wirres Zeug ... wahrscheinlich drücke ich mich da auch nicht ganz korrekt aus. Aber das Bild im Kopf wird langsam schärfer.

    Und diese Art der Steuerung hat auch keine Voreilung.

    Viele Grüße, Matthias

  • Ich frage mich hingegen warum Lenni nicht auch für alle sichtbar antworten kann, sondern den der "Privaten Nachricht" geht...?!


    ......vielleicht auch weil Matthias und Lenni parallel via e-Mail an dem Modell-Projekt arbeiten und es für unsere Übersichtlichkeit besser ist, die Informationen in den E-Mails zu hinterlegen. Da es aber scheint's sehr großes Interesse an der Mail besteht, kann ich sie gerne hier herein Kopieren..... Dauert aber etwas, da ich derzeit mit meinem Sohn im Krankenhaus bin.

    Nicht hinter jeder PN stecken große Geheimnisse, so viel sei schon verraten ;)

    Danke für die vielen interessanten Beiträge. Es ist immer schön, wenn aus "ich kann mir ganz gut vorstellen" ein "ich weiß" wird :)

  • Übrigens: DM gab es nur in der BRD, in der DDR war diese Abkürzung nicht gebräuchlich. Dort hieß es nur Mark, abgekürzt M.

    EVP 15,-- M ...

    DM stand weder an der Ware noch auf den Geldscheinen oder Geldstücken (wenn, nur ausgeschrieben als "Deutsche Mark" - und das wohl auch nur auf den ersten ausgegebenen Serien 1948. Später dann nicht mehr).

  • Hallo MatthiasL,

    da muss ich dich enttäuschen.

    Hier eine Reklame für Ruhlaer Uhren zu DDR-Zeiten, denn in den 60er Jahren gab es offiziell noch die Bezeichnung DM.

    Danach kam die Mark der Deutschen Notenbank MDN und zuletzt die Mark der DDR. Die genauen Jahreszahlen der Änderungen weiß ich aber jetzt nicht aus dem Kopf.


    MfG Rudi.

  • Hallo


    Ich kann mich noch erinnern, dass um der 1980er Jahre das "D" bei der Mark nicht mehr erlaubt war und auch die Münzen mit Deutsche Mark aussortiert wurden! Nur noch "Mark" sollte es dann sein um sich dem großen "Feind" weiter abzukapseln :P

    In waager Erinnerung... ein kleiner Einwurf :)

    Aber egal, das Thema ist Gottsei Dank ein anderes...


    Gruß André

  • Aus Wiki, für die Jungspunde hier.

    Mark war der Name verschiedener gesetzlicher Zahlungsmittel der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR von 1948 bis 1990. Sie wurden ab 1948 von der Deutschen Notenbank und ab 1968 von der Staatsbank der DDR herausgegeben. Folgende auf „Mark“ lautende Währungen wurden im Territorium der DDR emittiert:

    • Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (DM) 24. Juli 1948 bis 31. Juli 1964
    • Mark der Deutschen Notenbank (MDN) 1. August 1964 bis 31. Dezember 1967
    • Mark (M) der Deutschen Demokratischen Republik (auch Mark der DDR) 1. Januar 1968 bis 30. Juni 1990

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Hallo,

    eigentlich soll es hier ja um Schieberschubstangenu.ä. gehen, aber ich habe nun mal den Fehler mit "DM" gemacht. Hätte ich es doch sein lassen.

    Das Buch "Die Dampflokomotive" wurde erstmals 1964 verlegt (Manuskript abgeschlossen 1963) und im Buch steht ganz unten Seite 4 "EVP 28,- DM" EVP: End-Verbraucher-Preis.

    Und jetzt hoffe ich, dass die Enttäuschung nicht zu groß ist, weil es in der DDR auch Westmark DM 8o8o gab und wir können uns wieder den Schiebern zuwenden.

    cu

    Hans-Jürgen

    Rainer

    Und wieder sollte uns "alten Hasen" erklärt werden, wie es früher mal bei uns war.....

  • Macht Euch mal Gedanken zu den verschiedenen äußeren Steuerungsarten zu den verschiedenen Schieberausführungen Kolbenschieber und Flachschieber.

    Auf der Zeichnung da oben ist es ein Flachschieber.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Moin zusammen

    Mal ganz einfach - so eine Steuerung hat bestimmte Aufgaben z.B. zum sparsamen, sicheren und

    langlebigen Betrieb der Lokomotive. Im Laufe der vielen Jahre der Entwicklung gab es viele

    kluge Köpfe, die haben mit Hilfe von Kurbeln, Hubscheiben, Winkelhebel, Geradführungen und div

    anderer Teile eine gute Dampfverteilung in allen Betriebslagen wie schnell, langsam, vorwärts,

    rückwärts und in verschiedenen Geschwindigkeiten und Leistungsanforderungen versucht

    zu erzielen. Bei der überwiegenden Anzahl der ersten Dampfmaschinen waren die Schieber

    innen im Rahmen also gleichachsig wie der Kolben. In späteren Jahren wurden diese Steuerungsteile

    immer öfter nach ausserhalb des Rahmens verlegt. Nur neben die Zylinder ( = nach aussen) konnten

    die Schieber aus Fahrzeugprofilgründen schlecht montiert werden. Also war es nur auf den Zylindern

    möglich.

    Die Problematik ist ja dass der (Flach) Schieber parallel über der Zylinderachse liegt und somit nicht

    im gleichen Winkel wie die Kolbenstange, die genau auf die Achmitte ausgerichtet ist. Den

    "Höhenunterschied" zwischen Schiebermitte und Kolbenstangenmitte kann man am einfachsten

    durch die "schräge" Stellung der Allan-Tricksteuerung überbrücken. Der Wechsel von schräger zu

    paraller Stellung findet hier im "Schieberkreuzkopf" statt. Würde jetzt dieser Wechsel in der Steuerungs

    kulisse stattfinden, so würden die Exzenterabmessungen verkompliziert, da von der Steuerungskulisse

    der Höhenunterschied zusätzlich durch sehr kurze (steile) Schrägstellung erzeugt werden muss.

    Es ist sogar anzunehmen, dass dadurch die Dampfverteilung ungünstiger wird.

    Und was "viereka" bezüglich der vorderen Höhe anbetrifft möchte ich anmerken, dass fast immer die

    Schieber und Zylinderachse parallel verlaufen. Das der vordere Teil optisch niedriger ist wird durch

    die Ausführung der hinteren Schieberstangenführung erzeugt. Diese ist vorn überwiegend nicht

    so aufwendig. Diese muss nicht nur abdichten sondern auch vertikale Kräfte aufnehmen und ist

    überwiegend auch im Zylindergusstück integriert.

    Ich möchte jetzt noch anfügen dass ich mir noch nicht so recht Gedanken gemacht habe, wie die excentrität

    bei Hochlegung der Kulisse die Voreinströmung und Vorausströmung gleichmässig ermöglicht.

    Das kann man bestimmt berechnen, vielleicht mit noch ein paar Winkelhebel oder so - nur ich nicht...

    Ich hoffe ich hab nicht für allzuviel Verwirrung gesorgt.

    Macht gut + bleibt gesund :weg: