Frage an die Dampflokexperten - Schieberachse und Zylinderachse nicht parallel ?

  • Hallo,

    Danke, der Satz "Der Wechsel von schräger zu paraller Stellung findet hier im "Schieberkreuzkopf" statt." war es.

    Insofern verläuft hinter dem Schieberkreuzkopf die Schieberstange immer parallel. Der Denkfehler war sie würde weiter schräg verlaufen. Hoffentlich "denke " ich jetzt richtig.

    Und wo wäre bei dem Foto jetzt der Schieberkreuzkopf?

    cu

    Hans-Jürgen


  • Hier mal auf die Schnelle:

    in gelb eingezeichnet. Das vordere Ende der Schieberschubstange

    in Verbindung mit der Schieberstange.

    ich hoffe man kann es erkennen wo der "Schieberkreuzkopf" zu finden ist.

    Ja - mir ist bekannt dass es kein Kreuzkopf in dem Sinne ist sondern nur ein Gelenk....

    Viele Grüsse vom Dagvuchel :weg:

  • Hallo

    Alles logisch, alles klar

    Dieses Gelenk habe ich bisher bei allen dieser Steuerungen gefunden, egal ob 99 5706, 995811 oder Hoya.

    Ich sehe aber bei dem obigen Bild nirgends wo solches Gelenk sein könnte.

    Im obigen Bild ist die Stange im Vordergrund die Fortsetzung der Schieberschubstange im mitgesendeten Foto

    cu

    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans-Jürgen

    Wie ich das so sehe (erkennen kann) ist das KEINE Allan-Trick sondern eher eine Gooch Steuerung

    Bei der Allan Trick wird nicht nur die Kulisse hoch und runter (je nach Fahrtrichtung) sondern

    auch die Schieberschubstange dabei entgegengesetzt bewegt. Dieses ist an dem kleinen Hebel

    mit den ungleich langen Hebelarmen hier im gelben Kringel zu erkennen:

    Wird dieser Hebel an der roten Anlenkung nach vorn oder hinten bewegt, so senkt sich die Kulisse

    und gleichzeitig wird die Schieberschubstange angehoben - bzw umgekehrt.

    Vielleicht gibt es noch ein Bild in grösserer Auflösung der Chiemseelok

    Viele Grüsse vom Dagvuchel :weg:

  • Hallo,

    stimmt.

    Es ist eine Stephensonsteuerung

    Ich stelle mal ein Foto ein, welches von Frank Bräutigam stammt. Bei der Goochsteuerung geht ja laut Zeichnung im Transpressbuch die Schieberschubstange nach hinten über die Schwinge hinaus und endet dann an einer Aufhängugn

    Bei der Stephensonsteuerung endet die Schieberschubstange in der Schwinge. Aber da ist in dem Buch auch so ein Schieberkreuzkopfgelenk gezeichnet...hier sehe ich soetwas nicht und außerdem ist ja die vordere Stange nach hinten noch mit der anderen Stange im anderen Foto verbunden (wohl die eigentliche Schieberstange, aber auch kein Gelenk). Ich hänge das Bild nochmals unten an.

    cu

    Hans-Jürgen

  • Ja da kann man es erkennen. Es ist m.E. einen Stephenson.

    Im gelben Kringel die Aufhängung incl Verstellung ( nach oben

    oder unten) der Schwinge ( habe immer Kulisse geschrieben

    ist wohl so nicht exakt die richtige Bezeichnung) und im roten

    Kringel die Geradführung (für den Schwingenstein) der

    Schieberschubstange.

    Viele Grüsse vom Dagvuchel :weg:

  • Hallo Fachmann :):)

    Danke für die Erklärung. Einen soweit an die Schwinge ( mit Kulisse lagst Du aber richtiger, ich war nicht exakt) "verschobenen" Schieberkreuzkopf hätte ich nicht vermutet. Allerdings habe ich mich schon etwas gewundert, weil dieser rot eingekreiste Bereich so "wuchtig" ist, ansonsten ist dort ja meist nur eine Durchführung durch die Gleitbahnhalterung.

    So, wieder etwas gelernt.

    cu

    Hans-Jürgen

  • Nu hier kann man (einigermassen gut) erkennen, dass

    die Schieberschubstange gerade durchgeführt wird

    (ohne Gelenk/Schieberkreuzkopf vor dem Zylinder).

    Somit ist der Schieberspiegel (Fläche der steuernden

    Kanten) auch nach vorn ansteigend.

    Hier ist also die parallel Achsanordnung Kolben zu

    Schieber nicht vorhanden und damit ungleichförmige

    Dampfwege vorn und hinten im Zylinder.

    Zu allem Überfluss ist die Trennfuge zw Zylinderguss-

    stück und Schieberkastendeckel nach vorn geneigt

    (warum auch immer?).


    Das ist aber alles anhand nur von Fotos nicht so leicht

    festzumachen. Ich kenne die Lok aus eigener Anschauung

    nicht.

    Aber wie man sieht - auch diese Lok ist damit voll betriebsfähig. :zwink:

    So - nun ist Wochenende und Anderes wartet :sing:

    Machts gut und bleibt schön gesund + viele Grüsse vom Dagvuchel :weg:

  • Guten Abend zusammen,

    ich sehe das auch so, dass bei einer Vielzahl der Loks die Schieber- und Kolbenstangen tatsächlich nicht parallel sind. Siehe z.B. auch Brigadelok oder pr. T3. Dass der Schieberkastendeckel nach vorn abfällt ist bei diesen Steuerungen auch eigentlich standard. Ich vermute mal, dass das zur besseren Wartung so gemacht wurde??

    Grundsätzlich muss man ja sagen, dass es schon sicher gute Gründe gab, warum sich Heusinger durchgesetzt hat. Durch die Voreilund ist ja das Befüllen des Zylinders besser zu bewerkstelligen und ich kann mir schon auch vorstellen, dass die gleicheren Dampfwege deutlich effektiver sind.

    Hier noch die geheimnisvolle mail;)) :

    Moin Matthias,

    ich musste heute morgen erst mit meinem Sohn zum Arzt....Du hast's ja eilig;)))

    Genau, Kolben- und Schieberstangen sind bei Stephenson-Steuerungen immer nicht parallel. Im Prinzip bist Du da schon auf der richtigen Spur: die Kräfte vom Exzenter sollen in direkter Linie auf die Stangen wirken und das Parallelogramm wandelt die Kreisbewegung in eine Längsbewegung um und kehrt sie in die benötigte Richtung um. Die Verzögerung im Ablauf wird, denke ich auch genau durch das Parallelogram und die zueinander versetzten Exzenter bewirkt. Das weiß ich aber nicht ganz genau: ist vermutlich eine Berechnungssache.

    Ob man allerding sin 1/87 noch so einen großen Unterschied sehen wird....;)

    Viele Grüße,

    Lenni

    Das wurde aber alles in der Zwischenzeit noch viel besser und richtiger erklärt :thumbup::thumbup:

  • Hallo,

    sooo macht Forum Spaß.

    Dagvuchel

    Die ganze Zeit beim Nachmittagskaffe habe ich siniert, dass die Teile doch trotz Gelenk nicht parallel verlaufen (Kolben, Schieber)

    Grübel, grübel...

    Jetzt lese ich, dass ich doch nicht so ganz falsch liege.

    Danke nochmals für die Erklärung, auch von Leni.

    Übrigens....

    Meine 99 5706 fährt , obwohl bei diesem Hebel oben über dem Umlauf die Hebellängen nicht unterschiedlich lang sind.

    Das ist aber noch niemanden aufgefallen (auch hier im Forum bei der Videoverlinkung nicht) und ich selber habe es jetzt erst gelernt.

    Ich werde das der Lok nicht erzählen, nicht dass die noch rumzickt. :D:D Bloß gut,, dass es keine große wirkliche Lok ist.

    cu

    Hans-Jürgen