Falkenberg war einst ein echtes Drehkreuz der Eisenbahn, hier kreuzten die Bahnstrecken Leipzig - Cottbus; Wittenberg-Riesa, Jüterbog-Horka und die Niederlausitzer Eisenbahn zweigte über Herzberg in Richtung Uckro ab. Das Bahnbetriebswerk falkenberg besaß nach 1945 noch zwei Rundschuppen, einer im oberen Bahnhof und ein weiterer im unteren Bahnhof. Jeder der Bahnhofsbereiche hatte einen eigenen nicht gerade kleinen Rangierbahnhof. Was mich immer wunderte, Falkenberg - ein großer Bahnhof auch für den Personenverkehr - aber wo ist das Empfangsgebäude? Erst 1990 bekam ich Fotos, wie es einst ausgesehen hatte. Ein Bombenvolltreffer hat das Gebäude zerstört.
Es war ein klassisches Turmbahnhofgebäude und ähnelte stark dem Gebäude in Delitzsch oberer Bahnhof, was einst ebenfalls 1872 von der Halle - Sorauer Eisenbahn errichtet wurde.
Ich bin erst Mitte der 80er fototechnisch ins Thema Dampflok eingestiegen, aber ich vergesse nie die ersten Eindrücke, wenn ich mit meinem Zug aus Eilenburg in Falkenberg angekommen war. Da lag über dem Bahnbetriebswerk oben immer einen Rauchwolke mit dem würzigen Steinkohleduft. Es pfiff und man hörte das leichte aber auch heftige Anfahren einer Dampflok. Der ganze Bahnhof war voller Leben.
Jetzt über 30 Jahre später, bin nicht nur ich älter geworden. Die Bw Anlagen wurden nicht mehr gebraucht, Rückbau ist zu sehen, aber auch Investitionen in Neubauten, wie dem Kreuzungsbauwerk im Personenbahnhof.
Ein großes glück mag die Anmietung des oberen Bw durch Bernd Falz sein. Denn dadurch konnte der große Lokschuppen vor dem verfall gerettet werden. Irgendwie ist es dort wie um 1988. Früher bin ich durch den Wald an den Kohlebansen geschlichen. Das Fdl Stellwerk am Bw war ja so ne Petze, wollte man zu den Objekten der Begierde, konnte man drauf warten, dass die Transportpolizei auch bald da war. man durfte noch fotografieren und wurde unter Entgegennahme von 10 Mark dann nett herausbegleitet.
Ich ließ viel Geld da und das als Schüler/Student...:-)
Am Kohle Bansen zieht sich eine große Reihe von Dampflokomotiven im teils stark rudimentären zustand, starkem verfall und ähnliches. es passt eben nicht alles in den großen Rundschuppen. Und dennoch kann es sich sehen lassen, was dort aufgearbeitet wurde. Auch wenn es viele Kritiker dieses Sammlers gibt, solche Leute sind und waren auch wichtig. Auch wenn die Medien gern darauf hinweisen, es gäbe genug 50.35 und 52.8 in den Museumssammlungen - jede Maschine, welche erhalten werden konnte, ist es wert. Ich kann ganze Bücher mit Erlebnissen mit einer Loknummer füllen und deshalb sag ich auch danke für das Engagement. vor allem die aus hermeskeil zurückgekehrte 52 8120 liegt mir am herzen, haben wir doch tage und Nächte zusammen verbracht. (Ich durfte ganze Schichten mitfahren)
In der MDR Mediathek ist noch ein interessanter Film zu finden über die aktuellen Aktivitäten in Falkenberg.
Für mich ist der Platz am Kohlebansen ein "Friedhof der Kuscheltiere". Loks die einst unseren Wohlstand unterstützt haben, schwere Lasten zogen, damit die Wirtschaft funktionierte und heute schlummern sie vor sich hin, manchmal werden diese in ein zweites Leben geholt, manchmal zerfallen diese immer mehr zu Staub.
Ich wünsche allen Aktiven, welche historische Fahrzeuge erhalten, viel Kraft, diese schwierige Zeit durchzustehen und Erfolg bei euren Projekten.
Schon von weitem begrüßt 52 8035 mit einer Tenderaufschrift Reisende zw. Cottbus und Leipzig und macht auf das Eisenbahn Museum aufmerksam
Die schon in Jüterbog recht kompletten Fahrzeuge sind heute wieder äußerlich aufgearbeitet und bieten einen hauch DR Atmosphäre
Schon von weitem grüßte der blauköpfige Wasserturm des Oberen Bw. 1902 wurde der Intze Turm gebaut.
Wie schon dargestellt, 52 8035 steht direkt am Bw Eingang - das Gelände wurde in den letzten Jahren komplett eingezäunt. viel zu viele Diebe und Vandalen machten sich hier zu schaffen.
Das war einst 52 8092, ich kenne sie noch aus dem aktiven Einsatz, es ist eine echte Falkenbergerin.
leider kam diese Maschine derart kastriert ende der 80er aus Meiningen zurück, da gab es nur noch Kessel und Fahrwerk.
ganz unterschiedlich ist der Erhaltungsszustand der Fahrzeuge, doch die Witterung und die Natur unterstützen den Verfall, ein schaurig interessantes Schauspiel...
Die Angermünder 528087 war schon länger nur noch Heizlok, trotz Trofimowschieber wurden die Zylinder einfach Zugeflanscht
und dennoch blieb an ihr vieles dran.
Ein Highlight stellt der G10 Nachbau dar, welcher aus Rumänien stammt und der preußisch DR Baureihe 57 entspricht.
Auch wenn der Zustand sehr schlecht erscheint, eine Aufarbeitung ist zumindest nicht unmöglich.
Auch die Infrastruktur im Bw ist noch erhalten, wie Wasserkräne, der Großwiegebunker, Schlackeaufzug und der Kohlebansen.
Über diese DKW rollten bis 1988 alle betriebsfähigen Dampfer zum ausschlacken, Wassernehmen und zur Kohle. Auch zu Plandampfzeiten standen dort schon Lokleichen, die manchmal wieder zum leben erweckt wurden. Heute ist das schwerer vorstellbar.
Fast endlos erscheint die Schlange der schwarzbraunen Saurier und dennoch mag ich jede Lok, viele sind mir bekannt, wo sie einst Dienst taten.
Der Rost nagt unbarmherzig an der Maschine, hier wurde aber auch aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Führerhausrückwand entfernt.
Warum wurden jedoch die alten aufgemalten Nummern überstrichen...?
Am bekannten Gelenkwasserkran steht auch eine noch weitgehend komplette 52.8
Die Natur findet immer neuen Nährboden und so wachsen auch Bäume aus dem Tender heraus., ich glaube es ist ein Essigbaum
Der Wiegebunker das Bw Falkenberg ist immer noch vorhanden. Aber auch dieses Bauwerk muss gesichert werden, damit es erhalten werden kann.
Hier alte Waggons auf dem Bw Gelände, alte Speisewagen der Y Bauart ergänzen die Sammlung.
An einigen Fahrzeugen wird weiterhin gewerkelt, so wie es die Zeit und Kraft hergibt.
Für mich eine Kathedrale des Verkehrs, der wunderschöne alte 18 ständige Ringlokschuppen in Falkenberg. mit 23m Drehscheibe.
Auch die einst "moderne Traktion" ist vertreten. Diese Maschine war der messeprototyp der späteren Baureihe 142, die allerdings nie zur DR kam.
So hätte es noch 1988 hier im Bw Falkenberg aussehen können.