Dampfabschied in der Einsatzstelle Guben

  • Hallo,

    die Gubener und die Luckau er Kö1 sind die selber Loks, Kö 0210: https://www.deutsche-kleinloks.de/index.php?nav=…action=portrait

    Sicher das sie einen S4000 Motor bekommen hat? Der sollte eigentlich zu groß und viel zu stark sein. Die Lok hatte ursprünglich 39 PS und der S4000 Motor 90.

    Mfg TRO

    Habe mich gestern schlau gemacht, ja ist ein S4000 Motor verbaut!, der original Motor war nicht ordnungsgemäß entwässert worden und zerfroren! Die Kö stand jahrelang abgestellt, war ursprünglich zum Umsetzen der Dieselloks gedacht, qber das kleine "Teil" war einfach nicht in der Lage die schweren Loks zu bewegen!

  • Hallo,

    kleine Ergänzung zu diesem herrlichen

    Beitrag,die fiktive Bedienung mit der Kö

    ist in Groß Gastrose.Dort besaß die Mühle

    an der Neiße einen Anschluß.

    Gruß Enrico

  • Hallo!

    Weiß jemand von euch welche Kö das ist auf dem Gelände der MAS Guben?

    Gruß Ralf

    Hallo,

    Da bist du nicht der erste der versucht das herauszufinden ^^ !

    Siehe hier ganz unten: https://www.deutsche-kleinloks.de/index.php?nav=1404326&lang=1

    Meines Wissens wurde sie sie mit einem 6KVD 14,5 SRL Motor wieder ausgerüstet und vor Jahren auch wieder aufgearbeitet. Hat jemand ein aktuelles Bild dazu?

    Mfg TRO

  • Mir wurde das Bild von Holger G. zur Verfügung gestellt. Es ist von 2021. Wenn man das Bild von "deutsche kleinloks.de" mit diesem vergleicht, dann fällt das obere Spitzenlicht auf. Die beiden Lampen scheinen identisch zu sein.

    Gruß Ralf

  • Hallo zusammen,

    Das Bw selbst wurde erst Anfang der 50er errichtet, da der Bahnhof Guben mit seinen Lokschuppen im Krieg vollkommen zerstört wurde.

    Das Bw wurde nicht nur neu gebaut wegen der alten zerstörten Anlagen. In Guben sollte ein Groß-Bw entstehen im Zusammenhang für die Lokkolonnen bzw. als Transit-Bw. Das erklärt auch die deutlich vorhandene extrem weitläufige Anlage. Wahrscheinlich hatte man Guben als Standort ausgewählt, weil dort en Übergang nach Polen gegeben war und auch ausreichend Platz vorhanden war.

    1951/52 begannen die Planung und das benötigte Gelände wurde von der SMAD beschlagnahmt. Man war anfänglich von etwa 100 (einhundert) täglich ein- und ausgehenden Lokomotiven ausgegangen. 6 Einzellokschuppen sollten entstehen mit 48 Ständen und natürlich weitere benötigte Anlagen. Aber bereits 1953 wurde klar, es wird kein Transit-Bw geben, wurden die weiteren Arbeiten nur noch schleppend vorangetrieben. Sie zogen sich bis 1956 hin. Im Prinzip war das neue Bw Guben nur noch in minimalistischer Funktionsfähigkeit ausgeführt worden.

    Gruß, Thomas

  • Thomas hat hier ein ganz tolles Thema in Bild und Text projiziert, zu dem ich ergänzend etwas beitragen möchte.

    "Triebfahrzeugeinsatzstelle Wilhelm Pieck Stadt Guben"

    Wie Thomas schon richtig schreibt Bw Guben , dann ab 01.01.1969 Triebfahrzeugeinsatzstelle vom "Mutter" Bw Cottbus!

    Selbst in der Bw Zeit keimte der Gedanke des Jugendwahns der FDJ auf, also es gab eine bzw. mehrere Jugendloks , die mit Emblemen der damaligen Zeit "geschmückt" wurden!

    Bekannt als Zeitzeuge dieser Zeit, Foto 52 7313, aufgenommen in den Sechzigern.

    Das Thema mit den Jugendloks beruhigte sich aber in Guben, es gab dann nur noch einen Jugenddienstplan, das allerdings bis Ende der 80iger Jahre.

    Anders im Bw Cottbus, wo einige Loks 60x60cm große "Kuchenbleche" mit FDJ Logo erhielten! Aber das ist ein andere Thema!

    Ich selber habe die Dampfzeit in Guben Ende der 70iger kennengelernt, da dampften noch 52 2561, 1964 ua.! Heimlich angeschlichen und knips..., aber das war Teenie Zeit, man war fasziniert, was sich dann wieder langsam beruhigte, die Interessen wurden auf andere Sachen gelenkt..., ihr wisst von was ich rede, leider, denn diese Zeit kann man nicht wiederholen.

    Die Landmaschinenreparatur die Thomas im Beitrag angesprochen hat, stimmt nicht! Der Dampflokbetrieb wurde in den 70igern in Guben schon einmal vollständig eingestellt, dadurch hatten die Lokschlosser keine Arbeit mehr, denn die Diesellok Reparatur und Wartung wurde ausschließlich im Bw Cottbus gemacht! Dann kam man auf die Idee , E -Karren und deren Batterieaufarbeitung in der TES durchzuführen! Das wurde auch einige Zeit vollzogen, aber die Wiederaufnahme des Dampfbetriebes brachte ein schnelles Ende der Aufarbeitung der E-Karren!

    Kurz zum "Paradepferd" der 80iger , denn die 52 8121 war schon was besonderes in der TES! Wir hatten in der TES einen "Kunstmaler", Gawrilov genannt, immer durstig, aber goldenen Händen mit dem Pinsel in der Hand. Das TES Hinweisschild an der Hauptstraße B112 kurz vor dem Bahnübergang Po131(siehe Profilfoto), stammt auch von ihm!

    Es kam schon einer kleinen Attraktion gleich, was sich so ein kleines "Bw" traute, denn die gelben Flügelräder auf den Windleitblechen sorgten im Bw Cottbus schon etwas für Unmut, was durch die Leitung der TES beschwichtig wurde! Zweifelsohne standen sie der Lok sehr gut zu Gesicht! Geknipst habe ich die Lok damals reichlich , Ärger bekamen immer die Anderen, ua. der Stellwerksmeister vom Stw W2, weil er mich per Tele in den Bf knipsen lassen hat,weil an diesem Morgen die 8121 Kessel voran nach Cottbus fuhr, sonst generell Tender voran!

    ausserplanmässige Bespannung des Gag59549 am 22.09.1986, Ausfahrt Bf WPG

    kurz nach der Lackierung in der TES 20.07.1986

    Erwähnentswert zur Historie der 8121 wäre;

    Kurz bevor die Kesselfrist 1990 von der 52 8121 ablief ,organisierte man eine Sonderfahrt von Guben nach Forst/Lausitz , dann ging das Feuer aus!

    Völlig überraschend wurde die Lok noch 1990 zur Kesseluntersuchung nach Meiningen geschickt, dort zum mobilen Heizspender(Hzsp) "degradiert".

    Alles was nicht mehr für den Heizlokeinsatz benötigt wurde , entfernte man in Meiningen, einige Teile wurden im Tender mit nach Guben geschickt! Die damals engagierten Lokführer haben zusammen mit den Lokschlossern der TES die Lok wieder komplettiert , wobei auch Teile der 8085 und 8036 Verwendung fanden, Nach einer Lastprobefahrt vor Lgo 59283 von Guben Süd nach Peitz Ost kam die letzte Sonderfahrt der TES zu Himmelfahrt am 09.05.1991! Die Fahrt auf der Strecke Guben-Guben Süd-Groß Gastrose nach Kerkwitz und dann am Abend retoure nach Guben war ein Augenschmauß für die Dampflokfans! Dann war endgültig Schluß ! Alle Bemühungen die Lok wenigstens im Bw Cottbus zu halten stießen bei den "Oberen" des Bw Cottbus auf taube Ohren!!! Dort hatte man ja die 52 8148, diese Lok reichte denen in Cottbus, was daraus wurde, naja...!

    Die 52 8121 wurde an die Betzdorfer Eisenbahnfreunde verkauft und erhielt auf der Fahrt bzw. Schlepp nach Siegen , gleich eine Fahrwerksuntersuchung im Raw Meiningen!

    In Siegen angekommen stand die Lok einige Jahre unter Dampf, aber der schlechte Allgemeinzustand zwang die Betzdorfer sich der 52 8134 anzunehmen und die 8121 dem Schneidbrenner zu opfern. Die Radsatzgruppe wurde ,wie im anderen Beitrag erwähnt, in die 8134 eingebaut, da diese verschlissen waren! Damit endet das Kapitel 52 8121, schade...!

    Für die Beheizung der Weichen des Bf Guben standen ab 1982 mehrere ehemalige Öl-44er zur Verfügung, die durch das Raw Meiningen auf Rostfeuerung umgerüstet wurden!

    44 1304 und 1537 machten den Anfang, letztere wurde relativ schnell zum Bw Cottbus abgegeben, dafür kam frisch vom Raw Meiningen 1983 die 44 1251.

    Im Jahr 1986 kamen die 44 2324 und 2196 aus der TES Göschwitz nach Guben!

    Außer die 44 2196 waren alle betriebs- und fahrfähig alle 3 Zylindern in Takt!

    Im Jahr 1986 kam die 44 1251 nach einer L7/K6 aus Meiningen zurück und "humpelte " fortan mit 2 Zylindern vor sich hin. Alle 44er hatten die Witte Bleche an der Lok verbaut!

    Nachdem 44 1304 und 2324 zur Verschrottung nach Meiningen verbracht wurden, kam 44 1537 wieder nach Guben, aber nur als Dampfspender, was auf Thomas seinem Foto neben 44 2196 zu sehen ist! Der Schornstein auf dem Foto ,wo die 44 1251 ohne Bleche( Meininger Rückbau zum Hzsp )zu sehen ist, wurde erst 1990 errichtet, ein Jahr vor der endgültigen Einstellung des Heizlokeinsatzes der 44er auf dem Bahnhof.

    Bekannt ist ja,das 44 1251, 2196 , 1537 und Reste der 44 2264 nach Hermeskeil 1991 verkauft wurden, seither dort vor sich hin rosten. 44 1251 und 2196 erhielten eine Neulackierung und extra vom Raw Meiningen angefertigte Wagnerbleche, welche bei uns in Guben angebaut wurden! Erwähnenswert wäre ,das die 44 1537 fälschlicherweise diese Windleitbleche der 44 1251 erhielt, wurde wegen telefonischem Übermittlungsfehler nach einer Woche aber korrigiert.

    fälschlich an die 44 1537 angebaute Wagnerbleche die an die 1251 kamen!

    ...11.12.1991, alles in Ordnung, "Plan" erfüllt!

    Allen 4 Loks habe ich einer Rollprobe nach Bf Neuzelle und zurück unterziehen dürfen, gezogen von 106 733! Dann rollten die 44er ab nach Hermeskeil!

    Ergänzend : Verschrottungen in der TES:

    50 0058, 50 3511, 52 8099, 52 8005, 52 8024, 44 2264 teilzerlegt verkauft nach Hermeskeil.

    120 107 als einzige Diesellok!

    52 8005, 19.03.1989

    52 8099, 01.03.1986

    25.04.1986 wurde der Kessel der 8099 als"Reserve" von der Lok abgehoben und stand bis zur endgültigen Verschrottung Anfang der 90iger ungeschützt im Freien!

    Auch 44 2264 auf ihrer "fast" letzten Fahrt zur Verschrottung von Cottbus nach Guben, hier kurz vor Guben Süd, am 25.03.1991

    gezogen von 132 559. Jürgen K. und meine Wenigkeit holten die Lok von Cottbus ab, dabei kam die Aufschrift am Tender " Auf zur letzten Fahrt" zustande!

    Kurioses: 52 8190 erhielt im Rahmen einer L7 im Raw Meiningen am 30.07.1987 die Anschrift:

    Rbd Cottbus

    Est Wilhelm Pieck Stadt Guben

    Das war einmalig, kenne ich von keiner anderen Lok der DR! Diese Anschrift fanden die Damen und Herren im Bw Cottbus überhaupt nicht witzig!!! Wurde aber nie geändert und die Lok steht jetzt in Prora und hatte jahrelang diese Beschriftung behalten, mittlerweile Bw Guben. mit Wilhelm Pieck Stadt kann wohl keiner was anfangen...?!

    vor Kerkwitz 06.07.1987

    abschließend bleibt;
    das der letzte Planeinsatz!! am 28.11.1987 vor N 62234/62235 von 52 8190 und 52 8008 in Doppeltraktion stattfand!

    Bf Merzdorf bei Cottbus 1987

    3 Mal editiert, zuletzt von Ramses13 (7. Mai 2021 um 10:25)

  • Hallo Silvio, als Einheimischer hast du der TES Guben ja ein rundes Bild als Denkmal setzen können. So viele seltene Aufnahmen und einige Anmerkungen, welche ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte

    Die Abschiedsfahrt (letztes Foto) kenne ich auch, demnach war ich öfter da als 8ch es mir dachte, wohl auch mal auf der Durchreise.

    Einige Maschinen wurden in Hermeskeil äußerlich aufgearbeitet. Aber so eine 44er Parade vor dem Schuppen ist eine Augenweide.

    Danke für deine ausführliche Ergänzung.

    Frisch aus Meiningen, leider nur noch als Nhl. Hinten das Heizhaus.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Gern! Von Guben ging die 8190 nach Halberstadt zur Komplettierung, dann nach Prora!