Liebe Freunde,
nachdem sich der Regelspurdampf bei der DR verabschiedete, suchte ich nach neuen interessanten Wirkungskreisen.
Die Schmalspurbahnen waren schon von Interesse, aber galten ja als gesichert, daher gab es erst einmal andere Prioritäten.
Und so rückte bei mir die geheimnisvolle Mansfelder Bergwerksbahn in den Vordergrund.
Mehrere Ausflüge führten mich nach Klostermansfeld, Helbra und Hettstedt.
Immer auch mit dem unguten Gefühl und dem Wissen, dass hier das Fotografieren gar nicht gern gesehen war.
Auch hatten die Orte und die Landschaft einen recht morbiden Charme.
Da ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen war, konnte ich leider eher nur die Betriebsbahnhöfe bzw.
Werkstatt besuchen. Dennoch lernte ich einiges vom Betriebsablauf kennen und war begeistert von einer der letzten
mit Dampf betriebenen Werksbahn.
Nur an die Klänge des Typhon der Dampflokomotiven wollte ich mich nicht so gewöhnen.
Aber wenn man die Vierkuppler dann erst einmal gesehen hat, war die Welt wieder in Ordnung.
Der Werksbetrieb war hart und es gab wenig Zeit und Anlass, die Loks und Anlagen auf Hochglanz zu polieren. Am Betriebsbahnhof Ernstschacht konnte man für einen t
Tagesausflug, den Betrieb bestens und relativ sicher beobachten. Für mich war auch das rollende Material sehr spannend.
Was mich schon damals sehr bewegte, nach solch einem tag in Helbra, hatte man das Gefühl - die Luft schmecke nach Asche.
Lok 7 rangiert auf dem Bahnhof Ernstschacht und lies sich nicht aus der ruhe bringen.
Fast schon etwas wie bei einer MBB Sonderfahrt - hatte man doch 3 verschiedene Wagengattungen als Zug zusammengestellt.
Jetzt ging es hoch zur Hütte.....
An die einstige Bedeutung der Anlagen erinnern gleich zwei große Stellwerke im Bf. Ernstschacht. Hier im Forum wurden auch Bilder gezeigt,
als die Anlagen noch im Vollbetrieb waren. Zum Schluss reichten ein D Kuppler aus und V10C ergänzten den Betrieb vor Ort.
Bei einem späteren Ausflug, war ich zuerst in Klostermansfeld. Lok 11 wartete scheinbar auf Ausbesserung, interessant auch der S4000,
der zu jener Zeit zwar schon alt war, aber noch kein Einzelstück.
Blick auf die bekannte Lokwerkstatt, der begriff "Feldschmiede" wurde vor Ort gern genutzt und man nahm sich selbst gern auf die schippe.
Den Menschen vor Ort war bewusst, dass sie mit alten Werkzeugen und Anlagen arbeiteten und dennoch war man stolz, was man erreichte.
Und man musste sich nicht verstecken. Hinten steht schon der niegelnagelneue - silberfarbene Kessel für Lok 10, deren Rahmen recht steht.
Links sehen wir Lok 7, fast vollkommen auseinandergenommen. Nur noch Lok 9 war jetzt im Einsatz.
Wie alt mag wohl dieses Wägelchen sein....?
Blick in das Werkstattgelände, rechts stehen einige Schmalspurwaggons. U.a. ein sächs. reisezugwagen und ein sächs. Packwagen der Einheitsbauart. Auch die Güterwaggons sind interessant, wobei der mit dem Spitzdach besonders ins Auge fällt.
Im Sommer beanspruchte die Vegetation das Bahngelände für sich und in dieser grauen Welt sorgten blühende Kräuter, Goldrute für Kontraste.
Warum die Rauchkammertür derart demoliert aussah, keine Ahnung.
Auch ungewöhnlich die Anschriften, wer wohl Mutter oder Vater sein sollte.... ein Spaß von Einheimischen, den wohl nur Insider verstehen
So, Lok 9 braucht etwas zu futtern. Vom ´Gleis in Richtung Hütte, zweigte ein Gleis zum Entladebunker ab.
Für eine Kleinbahn war ein Hochbunker schon hoch moderne Technologie.
Hier am Hochbunker wurde die Kohle geladen und de Ladevorgang verlief recht flott. Oben befanden sich weitere Gleise, wo die Kohle entladen werden konnte und per Förderband wurden die beiden Behälter gefüllt.
Nach der Kohle gab noch Wasser und die Maschine musste abgeschmiert werden. warum man gleich 3 Leute benötigte, bleibt wohl das Geheimnis des
Mansfeldkombinates. Ein Gelenkwasserkran auf einer Schmalspurbahn hat mich schon fasziniert. Schade das dieser nicht wieder an der heutigen Museumsbahn aufgebaut wurde. Vorhanden soll er aber noch sein.