Diesen Nebenbahn gehört zu den Strecken, welche ein Auf - und Nieder erleben mussten, wie es selten vorkam. Zwischenzeitlich schon mal gänzlich ohne Reiseverkehr, kam es immer wieder zur Wiederaufnahme und dann sprach man wieder von Einstellungen.
1894 wurde die Strecke Dessau Wörlitzer Bf. - Wörlitz eröffnet. Eine Verlängerung gab es 1934 nach Gohrau Rehsen, welche aber 1965 wieder eingestellt wurde. Der Reiseverkehr wurde 1968 komplett eingestellt und Busse fuhren nun nach Wörlitz. Doch das Ziel Dessau sorgte vor allem in der schöneren Jahreszeit zu großen Fahrgastandrang, dem die Busse nicht gewachsen waren.
Ziel war das Wörlitzer Gartenreich mit eines der schönsten Parkanlagen in Deutschland und den Schlössern in Wörlitz und Oranienbaum.
Einen Besuch kann ich unbedingt empfehlen, wobei man auch in Dessau das Georgium und das Luisium nicht vergessen darf.
Durch die große Besucherzahl, sah sich die DR gezwungen, ab 1982 wieder den Verkehr aufzunehmen.
Anfangs fuhren V15 und dreiachsige Bag Waggons von Frühling bis Herbst an Mi/Sa/So.
Die Fahrgastzahlen gingen dann auch von Jahr zu Jahr bergauf.
Auch gab es erste Versuche, ähnlich wie in Erfurt West, hier Saisonal einen Traditionsbetrieb einzurichten.
Außer Sonderfahrten kam hier so etwas leider nie zustande.
Ab 1990 kam es dann zum Einbruch.
Die Züge wurden immer leerer und wieder kam der Ruf nach Abbestellung.
Es gab Versuche mit Triebwagen, welche nicht immer von Erfolg gekrönt waren.
Auch die abgängige Muldebrücke sollte der Bahn ärger machen, aber Expo und auch Hochwassergelder vom Bund sorgten für eine Totalsanierung der Bahnstrecke.
Die Expo 2000 sorgte für den Referenzstandort in Ferropolis für einen neuen Schwung.
An einem ehemaligen Tagebau entstand die Stadt aus Eisen. Mit großem Aufwand, wurde die Anschlussbahn nach Ferropolis mit Verbindungsbögen an die DWE angeschlossen.
Offiziell endete 1995 der verbliebene Güterverkehr der DWE und es gab Pläne, dass das Bundesumweltamt auf dem Gelände des Personen Bahnhof der DWE in Dessau ihren neuen Bürokomplex errichten wollte.
Ab 1997 übernahm die Anhaltinische Bahn (ABG) den Bahnbetrieb im Auftrag der Dessauer Verkehrsbetriebe. Da dieser Betrieb nicht immer zufriedenstellend verlief. Übernahm zum Schluss die DVG den Betrieb selber und setzte dafür zwei Doppelstockschienenbusse der ex DB Baureihe 670 ein.
Obwohl die 670 die absoluten Star Fahrzeuge sind, bleibt deren Bahnfestigkeit hinter den Erwartungen zurück. da nutzte auch nicht die Taufe für das Fürstenpaar - Franz und Louise sorgten dauernd für Ärger. So wurden jetzt LVT/S der ehm. Burgenlandbahn beschafft, die jetzt zuverlässig die Strecke im 2 Stundentakt bedienen.
Noch Anfang der 90er war ein Uralt Benzoltriebwagen (zuletzt nur Waggon) vorhanden, der in der Hauptwerkstatt Gräfenhainichen abgestellt war. Leider soll der Allgemeinzustand derart schlecht gewesen sein, dass das Fahrzeug verschrottet wurde.
Nochmal die andere Fahrzeugseite, interessant noch das frühe Design:
Knapp 500m musste man vom Hauptbahnhof zum DWE Bahnhof laufen. Wer sich nicht auskannte, konnte ganz schön suchen. das gesamte Bahngelände ist heute überbaut.
In den 90ern fuhr man mit allem, was da war. Auch erste Klasse war im, Zug aber nicht als Aufpreispflichtiges Angebot. Im Hintergrund sieht man noch den DWE Lokschuppen, welcher nicht mehr existiert.
Die ABG suchte nach Betreiberübernahme nach Fahrzeugen und so kam die "Wipperliese" hier zum Einsatz.
Leider sorgte ein im schlechten Zustand befindlicher Bahnübergang dafür, dass der VT sich die Ölwanne aufriss.
Hier Abfahrbereit in Dessau DWE.
Die ABG mietete um 2000 selbst Triebwagen an und so verkehrten 798 auf der Strecke, hier in Wörlitz.
Erste Sonderfahrten sorgten dafür, dass 670er hier heimisch wurden. Der VT 670 003 befuhr hier jedoch die Kohlebahn nach Vockerode. Links befindet sich das Gleis der DWE in Richtung Dessau.
Der Bahnhof Oranienbaum wurde mit Fahrleitung überspannt, damit ein Teil der Kohlezüge hier der DR übergeben werden konnte. Eine Kohle V60 hat hier 1995 einen Zubringerzug nach Ferropolis am Haken.
Mit dem Umbau der Bahnstrecke, wurde eine neue Verbindung zum Hauptbahnhof erreichtet. Nun verkehrten die Züge vom Bahnsteig 1.
Abfahrbereit in Wörlitz, heiß begehrt der obere Frontplatz. "Alfred" war das Ersatzfahrzeug der "Alma" aus der Altmark.
Blick in den Abstellbereich des Dessauer Waggonbau, wo die ABG eigene Fahrzeuge hinterstellt hat.
Die rekonstruierte Muldebrücke in Dessau
Eigentlich bietet sich diese Strecke im Dessau Wörlitzer Gartenreich für Sonderfahrten regelrecht an. Die Landschaft vermischt sich mit den zahlreichen Schlossparkanlagen, dem Biosphärenreservat und den umliegenden Schlössern. Schon 1988 dampfte hier 64 007 mit einem schönen Zug am Haken, hier in Oranienbaum.
Leider nur selten im Einsatz war die V36 027, hier als Schlusslok
Manche Bahnhöfe und Haltepunkte wurden über die Jahre geschlossen und verändert. Kurz vor Wörlitz.
106 184 verlässt den Bahnhof Oranienbaum, die Fahrleitung ist schon abgebaut, die Masten stehen noch. Hier handelt es sich scheinbar um keine echte DR V60, da die V60.1 von LKM; stammte.
Auch 91 134 tummelte sich mehrere male, wie auch 89 1004 vor Sonder - und Planzügen auf dieser Strecke.
Bei Oranienbaum führt die Strecke durch die typischen Kiefernwälder Mitteldeutschlands.
Einfahrt Oranienbaum, hier zweigte einst die Zschornewitzer Kleinbahn ab, welche später in den Besitz der Kohlegruben bzw. des Kraftwerkes kam. Später wurde die DWE durch die Kohlebahn gekreuzt, als das Kraftwerk Vockerode in Betrieb genommen wurde.
Auch 89 1004 war hier im Sonderzugeinsatz und kleinere Ausstellungen bereicherten diese Veranstaltungen.
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) noch Original-DR-Lackierung ohne Neuanschriften hat.
