[CH] Die neue Waldenburgerbahn entsteht

  • Waldenburgerbahn Neubau nach 2.5 Monaten

    Wie schon hier beschrieben, ist 10 Tage nach dem letzten Zug schon einiges gegangen.

    guru61
    3. März 2021 um 07:14

    Seitdem sind rund 2.5 Monate vergangen, ein Grund zum mal nachschauen.

    Beginn wieder in Waldenburg:

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    Das Planum der Stationsanlage hat sich sehr verändert: Im Hang baut man bereits an der Grundplatte des Depots

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    Offensichtlich muss da ziemlich tief gepfählt werden!

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    Auf der andern Seite, dort wo vor 2 Monaten noch das Depot stand, ist bereits das neue Trasse sichtbar:

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    Das dann weiter unten, wieder in die alte Strecke einfädelt:

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    Blick Richtung Bahnhofareal. Rechts neben der Abschrankung befindet sich das alte Trassee

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    Weiter unten sind massive Felssicherungsmassnahmen getroffen und das Trassee auch vertieft worden

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    In Oberdorf kann man einfach sagen, wo die Bahn war ist jetzt vorübergehend die Strasse:

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    An der Strasseneinmündung sind die Gleise noch sichtbar.

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    Zuerst wird die Strasse saniert und dann wieder verlegt, dann kommt die Bahn dran.

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    Das gepflasterte Perronende der Station Oberdorf:

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    Der SEV Bus:

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    Beim Coop wurde das Kantonalbankgebäude schon zurückgebaut:

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    Vorher sahs so aus:

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    Der Schellenursli auf dem Brunnen steht noch:

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    Damit wird das Trassee gestreckt:

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    Auch hier: Strasse fährt auf Bahn:

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    Die Station Winkelweg wird als Installationsplatz verwendet:

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    Überall findet man diese Reflektoren, zur Vermessung:

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    In Niederdorf bleibt kein Stein mehr auf dem Andern:

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    Die Frenke wird verbreitert und der Abfluss massiv vergrössert:

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    Davon ist die Bahn auch betroffen:

    Wie man hier sieht, wird das Trassee neu gebaut:

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    Tief gepfählt:

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    Der Bohrer und das Schutzrohr:

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    Alt und neu: Vorne das alte Trassee und hinten das Neue: Es kragt wesentlich weiter in den Fluss hinein:

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    Und so siehts dann fertig aus, Darauf wird nochmals eine Betonplatte gegossen:

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    Station Niederdorf: Ab da bis vor Hirschlang ist noch nicht viel geändert: Zuerst wird die Frenke am andern Ufer saniert und dann kommt die Bahn dran.

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    Weiter unten vor und beim Durchbruch Hirschlang wird auf dem Trassee die Kanalisation erneuert:

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    Die Felsen werden wohl zum Abtragen vorbereitet:

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    Wo einst Hirschlang war ist die Strasse:

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    Nach Hirschlang ist das Trassee bis zur Strasse weg und wird von Grund auf neu aufgebaut:

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    Während oben auf der Strasse der Felsen abgebaut wird. Vermutlich wird das Trassee dann gestreckt werden.

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    Weiter unten bei der Gleichrichterstation ist das Trassee schon weitgehend neu gemacht:

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    Auch wenn man «nur» die Gleise neu legen müsste zeigt es doch, dass man den Unterbau weitgehend neu macht. Die Entwässerungen und die Leitungen, links im Beton eingekapselt, erfordern dies. Zudem ist überall Vlies verlegt.

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    Bei den Fahrleitungsmasten knausert man auch nicht:

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    Bis zum Weidbächli ist noch nicht viel getan:

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    Während weiter unten kein Stein mehr auf dem Andern bleibt:

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    Dort wo die Kräne stehen, wird die Station Unterfeld neu gebaut, die Hölstein Süd und Weidbächli ersetzen wird.

    Die Station wird in sehr beengtem Raum gebaut: alle Kräne stehen in Privatgärten!

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    Hölstein Süd ist vollständig abgetragen und das Trassee wird neu gebaut:

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    Der Bagger steht am ehemaligen Perron:

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    Dann musste ich ausweichen, weil der Weg nicht mehr durchgängig war.

    Diese Bilder sind schon nach dem Bahnübergang in Hölstein aufgenommen:

    Anscheinend wird durchgehend eine neue Stützmauer von oben nach unten gebaut:

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    Weiter unten ist noch nicht viel geschehen:

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    Wenn man von Vorbereitungsarbeiten, wie Hausanschlüsse sanieren etc.,

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    und Fahrleitungsmastenfundamente giessen absieht.

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    Dafür ist die Perronkante Hölstein schon fertig und wird vom Ersatzbus genutzt:

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    Weiter unten an der Frenke hat man mit Spielzeugsteinen ein Provisorium gebaut.

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    Man beachte die Anschrift am Bus!

    Das wird wohl nicht so bleiben und noch Bauarbeiten auslösen.

    Weiter unten an der Rennstrecke ist noch nichts getan, ausser die Gleise weg. Offensichtlich wartet man da immer noch auf die Plangenehmigung vom BAV, wegen dem Einspruch der Stadt Liestal, die Angst um ihr Wasserfassungsgebiet hatte.

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    Einzig den Hochspannungsmasten hat man erhöht und mit Spielzeugsteinen eigekleidet:

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    Beim Bärenmatten hat man dem Einschnitt auf der Bahnseite das Doppelspurprofil abgetragen:

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    Und den nackten Fels gesichert:

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    Bis zur Haltestelle Lampenberg Ramlinsburg wird das Trassee völlig neu gebaut: Denn da soll ja die Doppelspurinsel bis Hölstein hin:

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    An der Station Lampemberg Ramlinsburg sind die Perronkanten schon sichtbar:

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    Ab hier wieder den Bus bis Bad Bubendorf.

    Dort die grosse Überraschung: Ein Teil des Trasses ist bis auf den Oberbau schon fertig:

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    Gut: Dieser Abschnitt soll auch ab früh für den Testbetrieb bereitstehen.

    Weiter unten wird noch gebaggert:

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    Gut zu sehen, wie tief die Entwässerung hinunterreicht, und dass sie nötig ist, dann nach einer Woche Hochsommer steht das Wasser immer noch:

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    Auf dem Installationsplatz: Die neue Weiche steht bereit:

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    Und die alten warten auf den Abtransport:

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    Unterhalb vom Neuhof, im Gebiet der Wanne ist das Trassee weitgehend fertig.

    Ob noch ein Hartbelag draufkommt, sehen wir dann. Zu vermuten ist es.

    Was mich wundert ist die Anzahl der Schächte: Offensichtlich ist der Flurname Programm.

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    Die Fundamente der Fahrleitungsmasten sind mindestens 2.5 – 3 Meter tief.

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    Hier nahe der Gleichrichterstation Gräubern kommt wahrscheinlich noch eine Einspeisung dazu:

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    Auch im Altmarkt ist einiges am Tun! Man verzeihe mir, dass ich bei 30 Grad in glühender Sonne den nächsten Bus nehmen wollte und die Station nicht mehr besuchte!

    Ja, was bleibt: Der Eindruck, dass die Bahn buchstäblich neu gebaut wird. Faktisch bleibt kein Stein auf dem anderen, auch wo man meint, dass lediglich die Gleise ersetzt werden müssen, gräbt man bis auf den gewachsenen Boden hinunter und baut den Unterbau vollständig neu auf.

    Ja, weitere Bilder sind hier abgelegt:
    https://flic.kr/s/aHsmW7kPj8

    Und die Bauarbeiten lassen erkennen, dass man nicht nur für eine Wahlperiode eines Landrats oder Bürgermeister baut, sondern für mindestens 2 Liegeperioden des Oberbaues! Das wären 60 bis 80 Jahre!

    Ich werde im Herbst die Strecke wieder besuchen. Mal sehen, was sich bis dann tut!

    Gruss Guru

    3 Mal editiert, zuletzt von guru61 (20. Juni 2021 um 20:08)

  • ...eine sehr umfangreiche Doku, die Du hier einstellst, vielen Dank dafür !

    Ich kann nur noch einmal anmerken :

    Im Nachbarland, also Deutschland, wäre so etwas heute unmöglich.

    Trotz Umweltschutzgefasel und Beteuerungen, man wolle nun ernsthaft gegen den Klimawandel kämpfen,

    hätte der Um -oder gar Neubau einer Meterspur bei uns als Antwort auf Klimaveränderung nur folgende Reaktion :

    Ein Ökospinner, wer das vorschlägt ! Stattdessen erklärt uns unser Bundesverkehrsminister gerade tatsächlich, daß

    Kurzstreckenflüge mit neuen ökologischen Kraftstoffen zielführend seien.

    Tränen der Rührung über so viel Weitsicht kommen da dem

    Tobias

  • Hallo

    Die Rache des Waldenburgerlis! :)

    Gestern bei der Durchfahrt in Niederdorf, war einiges los:

    Der Bohrbagger ist umgekippt.

    Nichtzufälligeweise kannte ich die Strecke von den Begehungen her und wusste, wo man das Ganze gut überblicken kann:

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    Die alte Yashica war auch dabei:

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    Den Witz, dass eine Zürcher Firma die Basler aus dem Dreck ziehen muss, habe ich mir verkniffen :)

    Man erinnert sich, dass der Bagger doch ein ziemliches Trum ist:

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    Gottseidank ist nur Sachschaden entstanden:

    Polizeibericht

    Gruss Guru

  • Hi zusammen,

    was dort neu entsteht ist für mich keine Bimmelbahn mehr sondern eine hochmoderne Stadtbahn oder Überlandstraßenbahn. Das hat mit Schmalspurnostalgie wirklich gar nichts mehr zu tun. Ob die Spurweite da nun 1000 mm oder 1435 mm beträgt ist doch nur ein Randthema (in der Schweiz gibt es ja auch viele Hauptstrecken in 1000 mm). Von daher wäre so etwas doch auch in D möglich - gerade im Einzugsbereich von Ballungsräumen, wie hier im Rhein Main Gebiet.

    Ich finde es aber trotzdem interessant, dass hier darüber berichtet wird. Vielen Dank dafür!

    Im Ergebnis entsteht da etwas, was mich später niemals reizen würde um mal hinzufahren oder mitzufahren.

    VG, Matthias

  • Hallo

    Nun, ich habe mir damals überlegt, ob das Thema nicht "über den Tellerrand" gehört.

    Ob es in Deutschland noch eine Bimmelbahn gibt, nachdem die Bimmel offiziell in den Signalvorschriften abgeschafft sind, das möchte ich nicht zur Sprache bringen.

    Tatsache ist, die alte WB war, für Schweizer Verhältnisse, eine fast historische Bahn.

    Und die neue Bahn wird dannzumal, wenn die Tramlinks ersatzbedürftig sind, wahrscheinlich auch hier erscheinen.

    Wenn wir die hochmodernen Schmalspurbahnen der Schweiz hier ausklammern wollen, dann bleibe nur gerade die Museumsbahn Bloay - Chamby, die Schynigen - Platte Bahn und zum Teil die (normalspurige) Rigi Bahn, die aber auch nicht mehr lange; https://www.rigi.ch/informieren/ri…rialbeschaffung ) noch für dieses Forum relevant.

    Man mag das Verschwinden des Historischen bedauern, muss dabei aber konstatieren, dass die Anpassung der Bahnen an die neuen Verhältnisse, nötig ist, um deren Überleben zu ermöglichen: Die WB hat die immer wieder drohende Umstellung auf Autobus nur überlebt, weil man sie immer den Bedürfnissen des Tales angepasst hat, und weil der Autobus zeitmässig nicht konkurrieren kann.
    Würde man, wie im Harz mit 40km/h oder im Selketal mit 25km/h dahinhötterln, dann wäre die Bahn schon lange Geschichte!

    Man vergleiche zum Beispiel die Linienführung 1900 und 2021:
    https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic…48831.24&zoom=9

    (mit Zeitreise Kartenwerke, rechts mit dem Zahnrad geht eine Menü auf, wo man mit dem Transparenzschieber toll überblenden kann) Die Signatur der Quergestrichelten Strasse = Strassenbahn, die Signatur Längs Schwarzweiss= Eigentrasse
    Damals war sie, zwischen Altmarkt und Waldenburg, bis auf 2 kleine Abschnitte immer in der Strasse.
    Genau das, was in Deutschland als Verkehrshindernis spätestens in den 70er Jahren eliminiert worden wäre.

    Man hat der Bahn immer Sorge gegeben und, sie so sooft es möglich war von der Strasse getrennt und die Linienführung im Zuge des Ausbaus der Kantonsstrasse verlegt.
    So wurde sie schneller, und im Zuge der Erhöhung der Geschwindigkeit, konnte sie mit dem Autoverkehr mithalten (in der Schweiz gilt ausserorts eine HG vom 80km/h auf der Strasse)

    Ich kann mich irren, aber ich glaube in Deutschland gibt es keine Schmalspurbahn mehr, die uneingeschränkt dem OeV dient.

    (ironie ein) Uneigennützig legen die Schweizer also heute das Fundament, dass heutige junge deutsche Bimmelbahnfans in Ihrem Rentenalter, dannzumal wohl mit 75 Jahren, in die Schweiz kommen, und eine Schmalspurbahn besichtigen können! (Ironie aus)

    :) ;) ;) ;)
    Gruss Guru

    Einmal editiert, zuletzt von guru61 (5. Juli 2021 um 05:31)

  • Ich kann mich irren, aber ich glaube in Deutschland gibt es keine Schmalspurbahn mehr, die uneingeschränkt dem OeV dient.

    Doch. In gewisser Weise die Schmalspurbahnen auf Wangerooge und Langeoog. Da die Inseln autofrei sind, muß jeder (Touristen und Einheimische) den Zug nehmen.

    Viele Grüße

    Toralf