Modernisierung der Woltersdorfer Straßenbahn

  • Hallo, liebe Freunde!

    https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NO…T:DE:HTML&src=0


    Es gibt eine traurige Nachricht, nicht nur für alle Straßenbahnfreunde und die Frage ist, was man tun kann? Viele hier werden die Woltersdorfer Straßenbahn kennen, sie ist eine der schönsten Straßenbahnstrecken Deutschlands und hat sich bis heute ihre Idylle bewahrt, trotzdem sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Verkehrsbedürfnisse des Berliner Randgebietes und der Gemeinde Woltersdorf erfüllt. Noch immer verkehren hier gut gepflegte und den Verkehrsbedürfnissen angepasste Gothawagen aus den 50er-Jahren. Sie wurden in der Vergangenheit immer wieder unauffällig und stilpassend modernisiert, um den wachsenden Ansprüchen des lokalen Verkehrs und auch des gewaltigen Berliner Ausflugsverkehrs Rechnung zu tragen. So sind diese 60 Jahre alten Straßenbahnwagen gut gerüstet für viele weitere Jahre ihre Aufgaben zu erfüllen und ein Wahrzeichen der kleinen, malerischen Gemeinde am Rande Berlins.

    Doch damit soll unbeachtet von zu viel Aufmerksamkeit schon bald Schluß sein! Eine Ausschreibung wurde angesetzt, um schon ab 2023 Niederflurwagen einzusetzen! Das man sich der negativen Schlagzeile bewußt ist, zeigt, daß z. B. auf der Homepage der Straßenbahn kein Wort davon zu erfahren ist! Nein, es wird wie in Deutschland so üblich, EU-Kadavergehorsam durch Schreibtischtäter einfach ohne jedes Augenmaß umgesetzt! Grund dürfte sein, die EU-Verordnung zur Beförderungspflicht behinderter Menschen im ÖPNV. Das es auch andere Lösungen gäbe, wie z. B. Rampen oder Hubanlagen wurde nicht kommuniziert und auch anscheinend gar nicht in Erwägung gezogen! So soll ein Wahrzeichen, eigentlich - DAS - Wahrzeichen Woltersdorf den Modernisten geopfert werden, denen Tradition nur eine lästige Bürde in ihrem finanzbürokratischen Denken ist!

    Als ich das gestern gelesen habe, ist mir dermaßen der Kamm geschwollen, ist es doch wieder mal ein Zeichen, wie wenig mal wieder das politische Verständnis der Aufgabenträger gegenüber dem kulturellen Wert und der Tradition bzw. Heimatverbundenheit ausgeprägt ist. Das Ganze wird dann noch garniert mit einer massiven Verschwendung von Steuergeldern! Die Frage ist, nutzt es mal wieder wie so oft in den letzten Jahren über maßlose poltische Entscheidungen zu meckern?


    Nein! Meckern hilft nur jenen technokratischen Erfüllungsgehilfen, es ändert gar nichts!


    Also was tun?


    Ich habe mal ein paar Vorschläge zusammengefasst, worüber ich selbst nachdenke, einiges davon mit umzusetzen.


    1 Onlinepetition?

    Nein!

    Wann wurde eine Onlinepetition, gerade für ein regionales Thema jemals ernst genommen von den Verantwortlichen..


    2 Briefe an die Presse (MAZ, Berliner Zeitungen)

    3 Offener Brief an die Gemeinde Woltersdorf und die Woltersorfer Straßenbahn mit Aufforderung zur Rücknahme der Ausschreibung!

    4 Druck und Verteilung von Flyern. (Ich stehe in der Öffentlichkeit, reicht mein Name und eine Postfachadresse )

    5 Post an alle Parteien, die im Land Brandenburg vertreten sind mit Bitte um Hilfe.

    6 Eure Ideen..

    Was meint Ihr dazu?

    Liebe Grüße, G. Holst.

  • Hallo G.Holst,

    die Frage ist,ob in die Altbaufahrzeuge Hubliftanlagen eingebaut werden können. Der Platz dürfte dort sicherlich beschränkt sein. Ich gehe davon aus, daß die Verantwortlichen diese Option geprüft haben.

    Man sollte die Investitionen in neue Fahrzeuge als zukunftssichernde Maßnahme sehen. Die Strecke könnte sonst mit dem überschaubaren Transportaufkommen auch schnell unter niederflurige Gummiräder kommen. Und DAS will wohl niemand. Dann lieber Neubaufahrzeuge.

  • Moinsen,

    G.Holst - tja da kann man geteilter Meinung sein. Klar als Freund der Gother Tw freut mich das diese dort noch fahren. Jedoch wenn man einen zeitgenösischen ÖPNV anbieten will muß man diesen attraktiver gestalten. Vielleicht so einen Mischbetrieb ala Gotha?

    Wir bekommen vielleicht jetzt von den Admis Ärger, aber ich bin auch nicht mit vielen Entscheidungen der Regierung und der EU einverstanden.

    Ich hab immer so das Gefühl, die Wissen gerade nicht was in der realen Welt passiert und wenn etwas unerfreuliches für Ihre Politik passiert sind diese entsetzt.

    Lange Rede, kurzer Sinn... über einen gewissen Niederfluranteil werden wir im ÖPNV nicht drumherum kommen und für die Gother Tw eine inovative Lösung zu finden, da fehlt mir ehrlich die Phantasie dazu.

    Ich wünsche Dir jedoch trotzdem viel Erfog!

    Der Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Ich finde den ersten Beiträg eher lächerlich. Diese Bahn bedient ein Bedürfnis des ÖPNV, somit hat der Nutzer auch Anspruch auf einigermaßen moderne Fahrzeuge. Woanders fährt man auch nicht mehr mit hölzernen Wagenkästen und Dampfloks. Tränen weinen bestimmt nicht die alltäglichen Nutzer, die eben die Bahn rechtfertigen. Die Bevölkerung wird immer älter und gebrechlicher, da besteht schon eine Nachfrage nach entsprechenden Möglichkeiten.

    Wer sich so dem Fortschritt sperrt, wird irgendwann von ihm überholt. Erst recht, wenn man das mit einer Rundumschlag-Kritik an der EU bzw. "die da oben" garniert. Denn genau die sind es, die die Bahn eher am Leben erhalten als die autovernarrten ostdeutschen Flächenbundesländer. Hier wird einmal wirklich in die Zukunft des Bahnbetriebs investiert und allen kann man es damit nicht rechtmachen. Besser so, als das irgendwann nur noch der Bus kommt.

  • Guten Morgen, aus meiner Sicht ist die Nachricht zur Ausschreibung von Neubaufahrzeugen eine gute Nachricht, den sie zeigt vom Erhaltungswillen der Verantwortlichen bezüglich der Bahn. Darüber sollte man sich freuen. Wenn man kämpfen will, dann dafür, dass ein oder zwei Gotha-Wagen betriebsfähig erhalten und in einem wie auch immer gearteten geeigneten Modus gefahren werden. Dazu wird der Betrieb ehrenamtliche (weiß nicht, ob es das dort schon gibt) und finanzielle Unterstützung brauchen. Die Gotha-Wagen waren auch irgendwann mal neu, vielleicht war damals auch jemand traurig, dass damals noch ältere Fahrzeuge verschwanden. Wir sollten daher nicht immer gegen alles Neue sein, auch wenn die Erfahrung gelegentlich lehrt, dass neue Fahrzeuge die Erwartungen schlechter erfüllen als ihre Vorgänger.

    Wahrscheinlich wird das bei allen Kleinbahnen kommen, dass da plötzlich Wagen mit Niederflur für Mobilitätseinschränkungen im Zug eingereiht sind. Die werden anders aussehen. Und wir werden es irgendwann gut, richtig und normal finden ...

    Viele Grüße Matthias

  • Alleine schon die Wortwahl von EU-Kadavergehorsam durch Schreibtischtäter zu schreiben, disqualifiziert den Beitrag für jegliche sachliche Diskussion.

    So ein geistigen Bullshit hier abzusondern finde ich einfach nur peinlich. Manche Leute sollten sich mal überlegen, was sie schreiben und ob Argumente für ein - grundsätzlich berechtigtes - Anliegen wirklich dadurch an Schlagkraft gewinnen, indem man ganze Berufszweige erstmal diskreditiert und als Schreibtischtäter beleidigt. Geht's noch?

  • Moinsen,

    Weiche, ich kann Ihn schon verstehen, ich darf auch wegen " sinnloser " EU-Richtlinie meinen Beruf nicht mehr ausüben und da kommt schon Frust auf.

    Ansonsten wenn man eine Verkehrswende will, gehöhrt nun mal zeitgenösischer ÖPNV dazu. Meinen Beitrag bitte genau lesen! Wie es vielleicht funktionieren kann, zeigt doch Gotha gerade.

    Der Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Hallo

    Natürlich ist es eine schlimme Nachricht für Gotha-Wagen Fans , doch es gibt gesellschaftlich bedingte Zwänge und die wollen bedient sein. In anderen Betrieben kommen nun schon die zweite Generation von Niederflurwagen und die schicken laufen immer noch Dank Hilfe vieler Freunde . Nun geht eine Epoche zu Ende und die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste werden mit modernen Fahrzeugen befördert. Verschwinden werden die Gotha-Wagen in Woltersdorf nicht und im historischen Verkehr bis zur Schleuse fahren und so hoffe ich eine würdige Verabschiedung aus dem Regelverkehr erhalten .

    Glück auf

    Armin Ahlsdorf

  • Hallo in die Runde,

    sorry, lächerlich ist der erste Beitrag überhaupt nicht und das Anliegen schon ganz und gar nicht. Genau dieselbe Frage trifft ja auch Kirnitzschtalbahn und über kurz oder lang vielleicht auch die Naumburger.

    Im Prinzip könnte man auch die Frage stellen, wozu die ganzen alten Kirchen, wackeligen Fachwerkhäuser usw. Die Frage lautet (und so habe ich Görres verstanden), wie kann man es schaffen, den Charakter dieser Überlandstraßenbahn, von denen es früher viele gab, in geeigneter Weise erhalten und trotzdem die Verkehrsbedürfnisse und die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen erfüllen. Und ich glaube, das haben die Verantworltichen in Woltersdorf in den letzten 30 Jahren gut geschafft.

    Hier muss einfach auch mal die Frage erlaubt sein, warum immer und überall streng einem Regelwerk folgen, wenn es im Einzelfall auch alternative Lösungen gibt. Und so eine Lösung kann auch bedeuten, dass man den Betreffenden einfach mal hilft, ganz einfach so - von Mensch zu Mensch. Ich habe gerade gestern auch einer Rollstuhlfahrerin in einen Wagen mit ca. 30 cm Einstiegshöhe geholfen und auch wieder raus und alle waren zufrieden. Sollte es auf der Woltersdorfer Straßenbahn natürlich laufend Leute geben, die aufgrund einer Beeinträchtigung nicht befördert werden können bzw. aufgrund der Hürden davon abgehalten werden, überhaupt auf die Idee zu kommen mitfahren zu wollen, liegt die Sache anders. Aber nur das Bedürfnis eine standardisierte Bequemlichkeit des Mittelwerts der Bevölkerung oder "Fortschritt" als Maßstab zu nehmen? Viele Grüße,

    Marian Sommer.

  • Weiche, NOCH haben wir heir Meinungsfreiheit und wenn Dir mein Anliegen nicht gefällt und Du es als Bullshit diskreditierest, statt auf Argumente einzugehen ist das ein Zeichen wessen Geistes Kind Du bist. Ich diskreditiere Menschen, die sich ihrer Verantwortunbg nicht bewußt sind und ohne jedes Augenmaß Entscheidungen treffen um als Erfüllungsgehilfen bürokratischer Vorschriften dienlich zu sein. Das ist mein gutes Recht Weiche oder wie auch immer Du heißt! Durch solche Leute sind (um nicht erst andere Beispiele vorzuholen) hier in meinem Umfeld im letzten Jahr unbürokratisch dutzende Unternehmen Pleite gegangen, eben wegen solchen Entscheidungen von oben und weil niemand mehr Willens ist sich dagegen zur Wehr zu setzen! Nur ganz nebebenbei..

    Jal, solche Menschen, nicht Berufszweige diskreditiere ich, daß ist als Bürger dieses Landes mein Recht und meine Pflicht!!! Das ist MEINE Art von Demokratieverständnis wie ich es in vergangenen Zeiten mal gelernt habe. Was ist Deine?

    VG,