Moderner schmalspuriger ÖPNV

  • Und du meinst, diese heutige Situation hat auf Ewigkeit Bestand? Mit Verlaub, ich hätte Dir weniger Naivität zugedacht.

    Politische, unternehmerische und auch personelle Rahmenbedingen können sich in der heutigen Zeit sehr schnell ändern.

    Einen schönen Abend!

    PS: Kleiner Nachtrag zum lesen.

    https://www.handelsblatt.com/politik/deutsc…t/27375004.html

    Mit freundlichen Grüßen!
    Jan Hübner

    Einmal editiert, zuletzt von Jan Hübner (4. Juli 2021 um 21:43)

  • Hallo Jan,

    hat nichts mit Naivität zu tun, sondern mit Realität.

    Nein, ich kann auch nicht in die Zukunft blicken. Aber Vorgänge wie vor 2008 beim Rasenden Roland sind aufgrund der heutigen Voraussetzungen, auch vertraglicher Art, nicht zu befürchten. Und natürlich können auch Verträge gekündigt werden, aber realistisch betrachtet, sollten Zustände wie vor 2008 nicht zu befürchten sein.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo,

    Von historischen Zügen (im Tagesgeschäft) , die dann mehrheitlich von im PKW anreisenden Bahnfreunden fotographiert werden, bekommt kein Betreiber Geld in die Kasse.

    Nur dass zumindest auf Rügen die Züge sicherlich nicht leer sind, gerade in der Saison.

    Man muss das Ganze denke ich wie so oft etwas differenzierter Betrachten als Einige der hier Anwesenden das wieder einmal tun. ÖPNV als solcher ist ja kein Selbstzwecke, sondern soll dem Transport von Menschen dienen. Wo dieser nicht vorhanden sind (also weder als Anwohner, noch als örtliche Arbeitnehmer noch als Tourist), da kann ich auch einen 5min-Takt einführen und werde meine Züge nicht füllen. Das bedeutet damit ein (schienengebundener) ÖPNV funktionieren kann muss in erster Linie einmal potentielle Nachfrage in gewissem Umfang da sein, sonst kann ich meinen Nahverkehr mit Bus oder sogar (Anrufsammel-)Taxi deutlich günstiger produzieren (bei gleicher Taktung für den Fahrgast).

    Dies vorausgeschickt betrachten wir doch mal die aktuelle Situation:

    Die hier immer viel gepriesene Schweiz hat schon seit Jahren den Schienenverkehr mehr gefördert als dass in Deutschland der Fall war, dazu kommt dass die Tophografie den schienengebundenen Verkehr stellenweise begünstigt weil eben nicht überall hin mal eben Autobahnen gebaut werden können. Im Vergleich dazu wurden in Westdeutschland alle Schmalspurbahnen eingestellt, abgesehen von einzelnen Inselbahnen (Sonderfall) und der ehemaligen OEG (Vorortverkehr von Großstädten). Die hier gegenständlichen Schmalspurbahnen in Ostdeutschland würden ohne die 40 Jahre DDR wahrscheinlich auch nicht mehr existieren.

    Nun versucht man im Wesentlichen auf den Tourismus zu setzen und dafür den täglichen Dampfbetrieb fortzuführen. Blickt man auf ähnlich gelagerte Normalspurstrecken stellt man fest dass hier seit der Wende viele Nebenstrecken in Ostdeutschland trotz Versuchen mit modernerem Fahrzeugmaterial (LVT) mangels Fahrgastzahlen eingestellt werden mussten. Ähnlich wäre es vermutlich auch unseren Schmalspurbahnen ergangen. Nun haben sich die Zeiten diesbezüglich zum Glück geändert. Allerdings glaube ich nach wie vor nicht dass viele der Strecken im reinen SPNV überlebensfähig wären.

    Was allerdings sinnvoll sein könnte wäre eine Ergänzung der Dampfverkehre mit Triebwagen, wie das ja auch im Harz, in Mügeln und bei der SOEG praktiziert wird. Ich erhalten somit zumindest Takte um dem geneigten Fahrgast eine Nutzung der Züge über die reine Bahnfahrt hinaus zu ermöglichen, dies ist aktuell bei den langen Taktzeiten zum Teil schwierig (siehe die seinerzeitige Diskussion über das Fahrtenprogramm nach der Wiederverlängerung der HK-Linie nach Kipsdorf). Ich sehe aber weiterhin keinerlei Bestrebungen in der 750mm-Welt über so etwas nachzudenken (vom Ankauf des 5099 in Mügeln mal abgesehen). Bei der HSB steht meiner Meinung nach aktuell keine Beschaffung von Triebwagen an, da die Neubau-VT laufend instand gehalten werden und man die Altbaufahrzeug erst aufwendig saniert hat. Möglicherweise ist sowas in 10-20 Jahren mal ein Thema, vielleicht besteht dann auch seitens der Brohltalbahn Interesse solche Fahrzeuge zu beschaffen, hier gibt es ja auch Bestrebungen hin zum täglichen SPNV. Ich hoffe nur dass man dann nicht wieder auf Beschaffungen aus Sachsen hofft sondern die Fahrzeuge direkt vernünftig für Meterspur auslegt.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Ein gemeinsamer Tw für alle! Wenn ich ( gestellte ) historische Bilder machen möchte melde ich mich bei entsprechenden Sonderfahrten - siehe meinen Beitrag von Liberec von gestern - an.

    Ja, aber wenn die Dampfzüge täglich im ÖPNV verkehren sind es ja keine historischen Züge.... es ist Planverkehr. Auch den kann man fotografieren.... um histotisch zu wirken, brauchts nicht nur ne Dampflok, da gehört auch ein gescheites Umfeld dazu.

    Was allerdings sinnvoll sein könnte wäre eine Ergänzung der Dampfverkehre mit Triebwagen, wie das ja auch im Harz, in Mügeln und bei der SOEG praktiziert wird.

    Wobei ich Harz hier eher als schlechtes Beispiel sehe (mal von Nordhausen-Ilfeld abgesehen). Die Idee ist gut, aber schlecht umgesetzt und somit schlecht angenommen. Für einen ÖPNV an sich fahren die Triebwagen trotzdem zu selten. Und dann fahren sie eben noch zum Preis des Dampfzuges... das lockt nun wirklich niemanden an, weder Oma Schmidt, die vor Ort wohnt und mal in die Stadt will, oder Familie Mustermann mit 3 Kindern, die im Harz Urlaub macht und die Schönheit des Harzes kennen lernen will. Erstere nimmt den Bus, der hält mitten im Ort und kostet nur ein Bruchteil, letztere nehmen den Dampfzug und genießen die frische Luft auf der Bühne.....

    In Mügeln macht es für den Schülerverkehr völlig Sinn, mit einem modernen Tw zu fahren.

    Und in Zittau ist es eine sinnvolle Ergänzung des historischen Verkehrs, paßt also auch.

    In Radebeul und Freital könnte ich mir einen Grundtakt mit einem Triebwagen schon vorstellen, ergänzt durch einen Dampfzug..... würde eigentlich in Radebeul ein Triebwagen für den Schülerverkehr ausreichen?

  • Hallo zusammen,

    eine übergreifende, einheitliche Schmalspur-Eisenbahngesellschaft halte ich momentan weder machbar noch (politisch) gewollt - nicht einmal von der Mehrheit der Eisenbahnfans. Wenn es hier zu irgendeiner Art von Zusammenarbeit kommt, dann nur, wenn es die beteiligten Gesellschaften, die Verkehrsverbünde bzw. Zweckverbände und die beteiligten Kommunen wollen. Allein die Anzahl und Verschiedenheit der genannten Gremien lässt mich sehr stark daran zweifeln. Dass eine Zusammenarbeit in bestimmten Konstellationen möglich ist, sieht man bei SOEG und Döllnitzbahn. Aber die Vielfalt von Museumsbahnen, Vereinen, privaten und kommunalen Unternehmen unter einen Hut bekommen zu wollen, halte ich für völlig abwegig. Niemand will das.

    Dass eine moderne Treibwagenbaureihe (für variable Spurweiten) eine Option für viele Schmalspurbahnen als Ergänzung zum Dampfbetrieb sein könnte, will ich dagegen nicht ausschließen.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Moinsen,

    tobtilo Ich habe mich da vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt, ich meinte einen gemeinsamen Tw für die sächsischen Bahnen.

    Dampfachim Natürlich ist die RüBB da ausgenommen, ganz andere Situation als in Sachsen.

    Prinzipell möchte ich zum Ausdruck bringen, das wenn wir eine Verkehrswende wollen, wir uns auch einer fahrzeugtechnischer Veränderung auf den Schmalspurbahnen nicht verschließen können. Vielleicht sollten sich mal alle an einen Tisch setzen und beraten, wie eine Zukunft aussehen könnte!

    Der Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Hallo, diese Diskussion gab es doch schon einmal, nach der Wende. Plötzlich mit dem ungeliebten Erbe von dampfenden Schmalspurbahnen gesegnet, dachte man (halblaut) über modernen Fahrzeugersatz nach. Herausgekommen sind damals ein "verhunzter" sog. Triewagenkopf/Prototyp aus einem KB4i und wohl letztlich die Tw der Harzer Schmalspurbahnen. Mehr war da nicht. Die Industie hat man wohl nicht gefragt oder die hat abgewunken, ich weiss es nicht.

  • Hallo

    Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum hier manche für die SDG Bahnen Triebwagen fordern.

    Gerade unseren Schülern, tut jede Art von Bewegung gut und sei es der Tritt beim Einsteigen in den Schmalspurwagen. Jede Sekunde weg vom Handy oder Laptop, tut dieser Generation so etwas von gut. In Radebeul würde sich durchaus ein Frühsport über die Spitzhaustreppe empfehlen, ehe der Schüler im Zug Platz nehmen darf :D.

    Außer diesem Schülerverkehr, sind die SDG Bahnen ja doch hauptsächlich Touristenbahnen, wo die Leute gezielt wegen der Attraktion Dampfzug anreisen. Ich habe jedenfalls noch niemand mit Einkaufsbeutel in den Zug einsteigen sehen. Im Gegenteil, gerade die Älteren kommen in normalen Zeiten extra in Busreisen, um diese Züge erleben zu können. Einen Triebwagen braucht man hier nun wirklich nicht.

    Und was den Fuhrpark anbelangt, da machen Andre und sein Team in Oberwiesenthal eine hervorragende Arbeit. Da ist eigentlich immer schnell Ersatz vorhanden, wenn doch mal was kaputtgeht und mindestens 2 Maschinen, sind jeweils in der Aufarbeitung.

    Eine Modernisierung, mag bei Straßenbahnen oder Nebenbahnen ihren berechtigten Zweck oder Sinn haben, aber diese 3 Bahnen, gehören einfach unter Dampf!

    Viele Grüße

    Jörg

    Viele Grüße

    Jörg

  • Hallo,


    Das erste vernünftige was ich neben RüBB von Dampfachim jetzt hier von Jörg lese...

    Was geht hier eigentlich derzeit gerade ab?

    Ich persönlich bin froh das z. Bsp.137 515 endlich wieder weg von Zittau ist und ganz ehrlich versteh ich auch nicht warum auf einmal alle neue Fahrzeuge wollen. Die Rolli - Wagen der SOEG auf den anderen Bahnen umgebaut / eingeführt... und Abfahrt!

    So viel Mist seitdem irgendwer was gegen neue Straßenbahnen geschrieben hat, was wirklich gut ist, hab ich wirklich selten gelesen.

    Die RüBB ist nichts anderes wie die sächsischen Schmalspurbahnen die fahren mit Wasser und Kohle zur Freude vieler Familien und paar Eisenbahnfreunden. Einziger Unterschied ist sollte der Tag X wirklich kommen, gibt es keine Sächsischen Schmalspurbahnen mehr.

    Rügen dagegen wäre dann ähnlich wie Usedom...mit einer modernen Bahn für Urlauber und da wird es gewiss an der See mehr geben.

    Aber Attraktion wie derzeit wäre dann die RüBB nicht mehr.

    Einzig was irgendwann steigen wird ist der Fahrpreis wegen der CO2 - Steuer, aber ganz ehrlich Urlauber zahlen das dann auch...und ich denke ich auch...und jeder Eisenbahnfreund auch...


    Interessant ist auch die Züge sind derzeit gut gefüllt, kein Ausfall, daher versteh ich diese Diskussion überhaupt nicht.

    Vielleicht solltet ihr mal vergleichen wer mehr Ausfall Fahrzeugbedingt hat, moderne Technik oder alte Technik....

    Schon mächtig was los hier, seitdem der Lockdown vorbei ist, die einen wollen Geisterzüge und sind glücklich drüber einen leeren gestellten Zug zu fotografieren, die anderen wollen keine Dampfloks mehr... aber das alle Bahnen zur Freude vieler wieder fahren, darüber liest man sehr wenig hier...

    Leute die Dampfloks fahren und das sollten alle genießen und wenn dann noch viele bunte Jacken im Zug sind, fährt er nicht umsonst...

    Gute Fahrt...


    Gruß André

    Aber interessant und lustig ist es ja zu lesen. Nur von vermeintlichen Eisenbahnfreunden sehr engstirnig....

  • Moinsen,

    99 1750-1 Also ich hab es auf der Döllnitzbahn schon oft erlebt das nicht nur Schüler/Touristen/Schmalspurbahnfreunde mitfahren.

    Gerade meine Haus- und Hofschiene könnte im ÖPNV was bewirken. Schnellere Geschwindigkeit und Vertaktung - einfach mal weiter denken.

    Der Oschatzer Saarsachse

    PS: Ich finde den 515 toll und fahre gerne mit ( als Fahrgast ) ihm!

    IV K - Fan