Das Eisenbahnmuseum in Aschersleben

  • Liebe Freunde,

    es gibt große bekannte Vereinsammlungen und Eisenbahnmuseen und es gibt die kleinen regionalen Sammlungen, welche ich auch einfacher halber Museum nenne.

    Vor 1990 war für mich Aschersleben ein echter Eisenbahnkoten, er liegt an der Strecke Halle Halberstadt und es kommt noch die Strecke Schönebeck - Aschersleben hinzu. Die Bahnlinie über den "Balkan" von Frose bis nach Quedlinburg gibt es so nicht mehr - zumindest auf Regelspur. Nicht zu vergessen das Kleinbahnnetz über Egeln/Schneidlingen bis Staßfurt.

    Es gab sogar zwei Bahnbetriebswerke auf dem Bahnhof, eins am Personenbahnhof und eins am Güterbahnhof.

    In letzterem hat sich der Eisenbahn Club Aschersleben niedergelassen.

    Seite 1994 ist der verein im Lokschuppen zuhause und ist besonders aktiv in der Aufarbeitung von alten Triebwagen, Güterwaggons und Werklokomotiven. Aber es gibt auch eine interessante Sammlung an Straßenfahrzeugen und eine Modellbahnabteilung gibt es auch. Coronabedingt mussten leider Termine ausfallen, aber der verein ist immer noch aktiv dabei.

    Ich selbst war leider schon lange nicht mehr dort, dennoch sollen meine Fotos vielleicht zu einem Besuch animieren.

    Mich persönlich begeisterte die tolle Sammlung an Güterwaggons, die sind heutzutage eher selten im Fokus und sind über die Jahre so schnell verschwunden. hier sehen wir einen Om auf der Drehscheibe.

    Im Schuppen standen damals zwei Bei-/Steuerwagen, wie sie zuletzt auf vielen anhaltinischen Nebenstrecken im Schlepp einer V15 oder V60 unterwegs waren. Vor allem der "moderne" Anstrich mit Bauchbinde ist nicht minder interessant, denn das stand den Fahrzeugen gut.

    Nicht ganz unbekannt war die dreiachsige Dampfspeicherlok "Liesel" o. so ähnlich, die vom BKW Sobottka aus Röblingen stammt. Das ungewöhnliche Geschoss besitzt ein Innentriebwerk und war für seine Bauart recht lang.

    Zur Sammlung kamen vor allem Werkloks aus der Region und wenn diese hier so vor dem Schuppen stehen, wirken die "Kleinen" bei der Bahn auf einmal richtig Groß.

    Fast Kult sind die Leuna oder der Persilwaggon. Hier müssten sich doch eigentlich die Filmemacher die Finger danach lecken.

    Fast ein Stilleben - ein Schwanenhalsdrehgestell auf einem Einheitswaggon.

    1A Aufgearbeitet, der ehemalige Vt der BA Stettin. Vor 1990 müsste sich dieses Fahrzeug an der Südeinfahrt des Bahnhofes befunden haben. Auf Strecke war das Gefährt auch schon mit einer blauen V15/18.

    Es gibt noch zahlreiche Fahrzeuge, die aufgearbeitet werden wollen. Der zweite und dritte Wagen sind inzwischen im Magdeburger Hafen zu finden.

    Der VB140 ist kein echtes DR Fahrzeug, aber ergänzt die Sammlung ideal. Die blaue Werklok dazu und schon gibt es ein stimmiges Bild und man fühlt sich an die zeit erinnert, als rings um Aschersleben noch regelspurige Kleinbahnstrecken existierten.

    Auch Werkbahntechnik aus Kaluga findet man in der Sammlung. Diese Fahrzeuge haben sich jedoch nie sehr beliebt gemacht, so dass oft die älteren Babelsberger Lokomotiven weiter im Bestand gehalten wurden.

    Eine Tatra Zugmaschine, wie ich sie noch im Eilenburger Culemeyerbetrieb erleben durfte. Aber auch weitere Lkw und andere Fahrzeuge gehören zur Sammlung.

    Viele Jahre stand dieser graue VB im Bhf. Aschersleben, es wäre erfreulich, wenn dieser heute sich auch wieder in einem guten Zustand präsentieren könnte.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von BRBler (8. Juli 2021 um 15:26)

  • Hallo,

    Naja, zwischen einem schönem Wagen, und einem schönem Wagen der zugelassen ist, bestehen oft große Unterschiede ;) .

    Die Bilder sind mindestens 15 Jahre alt und die Wagen sehen auch nicht mehr so gut aus, ich war letztes Jahr vor Ort.

    Die auf dem dritten Bild zu sehende Dampfspeicherlok ist schon seit X-Jahren aufgearbeitet und im SEM in Chemnitz-Hilbersdorf untergebracht.

    MfG TRO

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag über eine Fahrzeugsammlung, die mir noch nicht bekannt war. Interessant finde ich die Ausrichtung auf Güterwagen und Werkloks, obgleich damit natürlich weniger Geld „reinzufahren“ ist und insofern auch eine betriebsfähige Aufarbeitung für die meisten Fahrzeuge utopisch erscheint - aber umso schöner, dass sich auch hier Ehrenamtliche um den Erhalt solcher Kulturgüter bemühen. Absolut grandios der Leuna-Kesselwagen!

    Viele Grüße

    Stefan

    Früher war alles damals ... ;)