Die Harzquerbahn vor einigen Jahren.....

  • Auch mal danke.

    Mich wundert gerade wo der Kesselwagen bei der Kreuzung in Sachswerfen her kommen mag. Kann mich gerade an keinen Anschließer erinnern der was flüssiges im Bereich Nordhausen bis Harzgerode und Hasselfelde erhalten haben könnte. Denn das war der Umkreisradius der Nordhäuser Güterzüge.

    Da habe ich freilich keine Ahnung... die Wochenration Nordhäuser Doppelkorn wird's wohl hoffentlich nicht gewesen sein... :/

    Das bedeutet aber, wenn ich das richtig verstehe, dass Güterzüge von Nordhausen normalerweise in Eisfelder Talmühle rechts abgebogen sind, Richtung Stiege. Da geht es ziemlich steil bergauf. Ist das der Grund, dass alle damals angetroffenen Güterzuglokomotiven ihre Rauchkammer Richtung Norden (Wernigerode) gerichtet haben? Bergauf fährt man ja meines Wissens lieber Nase voran...? Bei allen anderen Zügen zeigt die Rauchkammer eigentlich immer Richtung Nordhausen.

    Das ist, meine ich, auch heute noch so, ausser bei den Loks, die Richtung Stiege zur Selketalbahn hoch fahren, wie nebenan die 99 6001.

  • Stefan, die zwei Kinder stehen direkt davor! Die mit roter Hose und blauer Kappe...

    Ach, Tatsache. Danke. War für mich mit der Lok zu einer Einheit verschwommen. ^^

    Vielleicht brauchte die Papierfabrik Ilfeld ja eine Ladung Betriebsstoffe? (Heizöl?)

  • Vielleicht brauchte die Papierfabrik Ilfeld ja eine Ladung Betriebsstoffe? (Heizöl?)

    Guten Morgen

    Seinerzeit wurde die Papierfabrik Ilfeld mit Festbrennstoffen beheizt.

    Dazu arbeiteten dort Heizer im Schichtdienst.

    Über Leitungen wurden azum Teil auch Gebäude des Kreiskrankenhauses mit versorgt

    Die Papierfabrik benötigte für die Altpapierverarbeitung tatsächlich ein flüssiges Mittel, wenn ich mich richtig erinnere nannte sich dieses: Alaunlauge.

    Dieses kam aber nicht mit Kesselwagen dorthin.

    Also Papierfabrik als Kunde für einen Kesselwagen würde ich ausschließen.

  • Hallo,

    Kesselwagen für die Papierfabrik würde ich nicht grundsätzlich ausschliessen.

    Mag sein, dass die erforderliche Lauge hier wirklich in anderer Form transportiert wurde. Soweit ich weiss, wird aber gelegentlich auch Säure in dem Prozess benötigt.

    Und zumindest wird meines Wissens gelegentlich Salzsäure benötigt, um die Rohre von niedergeschlagenem Kalk zu reinigen (ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass man das bei großen Dampferzeugern so macht; antelle der Zitronensäure wie im heimischen Wasserkocher). Und ganz kalklos ist das Wasser im Harz ja sicher nicht.

    Kesselwagen sind in der Tat selten bis gar nicht auf Bildern der Strecke zu sehen; was dann für sehr gelegentliche Lieferungen sprechen könnte.

    Bei der Gelegenheit: ging der Kesselwagen dann vielleicht an das Heizwerk Silberhütte, wenn meine Theorie der "Entkalkung" stimmt?

    Viele Grüße

    Michael

  • Eine Frage als Laie: Nähme man für Säure nicht eher Säuretopfwagen zum Transport?

    Edit: Okay, nach kurzer Recherche. Bei Kesseln aus Aluminium oder Edelstahl, die es seit den 1920ern/30ern gibt, funktioniert es auch. Bei der DR wurden Topfwagen aber noch bis 1989/90 eingesetzt. Ich vermute Mangel an Edelstahl und Alu in der DDR.

  • Hallo,

    hab gerade den neuen Carstens zu Chemiekesselwagen neben mir liegen. Die Säuren sind je nach Konzentration relativ schwer und werden daher in Wagen mit kleineren Kesseln (oder Topfwagen) befördert. Der Wagen sieht mir eher nach einem normalen Mineralölkesselwagen aus, genau ist das aus der Entfernung aber nicht zu sagen.

    Die Frage wäre ja ob man aus der Position des Wagens im Zug und den Holzprodukten in den übrigen Wagen schließen kann von welchem Bahnhog er stammen könnte?

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Ich hab das Bild mal verschlimmbessert.

    Der Kesselwagen sieht mir sehr nach Ladegut schweres Heizöl aus.

    Bei Dk und Vk sahen die Kesselwagen viel heller aus. Eher grau.

    Ich meine das das Heizwerk in Silberhütte ursprünglich mit Heizölfeuerung geplant und kurzfristig gelaufen war. Dabei könnte es sich um Resteabfuhr handeln. Aber sicher bin ich mir da nicht.

    edit: Dann hab ich eben noch diesen Pressebericht gefunden der meine Vermutung nach eine Heizölkraftwerk bestätigt.

    https://www.mz.de/lokal/quedlinb…ordzeit-2128431

    41737607kg.jpg

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Hallo,

    mit DDR-Kesselwagen kenne ich mich gar nicht aus, aber in der Aufhellung sieht das tatsächlich eher nicht nach Säurewagen aus (könnte man genauer sagen, wenn man den Don detaillierter sehen würde).

    Die Theorie mit der Papierfabrik ziehe ich auch aufgrund des Zuges an sich zurück - die Papierfabrik wurde doch von den mit dem LKM-Diesel bespannten Übergaben Nordhausen-Ilfeld bedient. Selbst wenn an diesem Tag eine Dampflok vertreten hat, so sind doch mit Holz beladene E-Wagen eher untypisch für die Übergabe, die hatte m.W. eher G-Wagen für Papierfabrik und Ladestraße dabei.

    Da das Heizwerk laut des verlinkten Zeitungsartikels um 1984 fertiggestellt wurde, das Foto aber von 1988 stammt, halte ich "Ölreste" für nicht soooo wahrscheinlich.

    Ich weiss aber, dass z.B. die Braunkohlekraftwerke in Turek (PL) und Megelopoli (GR) auch Schweröl bekamen, irgendjemand schrieb mal was von "Stützbrennern", was immer das ist. Vielleicht brachte man sowas auch in Silberhütte?

    Ansonsten: der könnte z.B. auch Bitumen geladen haben, für irgendein Bauvorhaben um 1988. Oder hatten die Sägewerke im Selketal auch eine Imprängnieranlage für irgendwelche Teilprodukte?

    Bin ja mal gespannt, ob sich das klärt .... :)

    Viele Grüße

    Michael