Zukunftsideen für die Harzer Schmalspurbahnen

  • Liebe Leute,

    warum wird hier schon wieder bald auf Stammtischniveau diskutiert?

    Ich glaube auch nicht daran, dass eine Umrüstung einer bestehenden Lok funktionieren würde, aber ich sehe das ganz pragmatisch.

    Die Diskussion um CO²-Ausstoß wird auch Museums- und Touristikbahnen erreichen. Museen könnten vielleicht noch mit ihrem Museumsanspruch argumentieren. Aber täglich verkehrende Touristikbahnen, zumal noch mit Verkehrsauftrag, sollten sich etwas anderes einfallen lassen. "Geht nicht" wird nicht reichen.

    Wenn eine Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis kommt, dass es funktionieren könnte, muss es in der Praxis noch lange nicht funktionieren, sollte aber ausprobiert werden. Ich rechne damit, dass es ein Fehlschlag wird, aber erst dann kann man mit "geht nicht" argumentieren.

    Kommt die Studie von vornherein zu dem Ergebnis, dass es nicht funktioniert - umso besser. Wir sollten uns dem grundsätzlich nicht von vornherein verschließen.

    Alle bestehenden Loks und hier geht es ja wohl um eine der Neubauloks, sind für Kohlefeuerung konstruiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wärmewirtschaftlich effizient mit anderen Brennstoffen für den gleichen Einsatzzweck taugen. Immerhin fahren sie im Harz schwere Züge und legen dabei auch einige Kilometer zurück.

    Das Konzept "Modern Steam" stammt aus den 1990ern und basiert auf der Verfeuerung von leichtem Heizöl. Es scheidet daher von vornherein aus. Die 1'D1'-Adhäsonslok wurde den Schmalspurbahnen damals angeboten und war nach meiner Erinnerung in der Anschaffung so teuer wie damals 5 Hauptuntersuchungen. Diese Preise sind natürlich inzwischen auch explodiert, aber diese Neubaulok wäre inzwischen auch nicht billiger und dazu käme dann noch die Zulassung für Deutschland. Und nicht zuletzt, diese Lok müsste man auf CO²-neutrale Brennstoffe umkonstruieren, was wiederum Geld kostet.

    Da ist der Umbau einer Bestandslok allemal günstiger. Günstigerweise wird das so konstruiert, dass man es einfach in die Ursprungsversion zurückbauen kann, wenn es sich mit Wasserstoff nicht bewährt.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Wie mich diese rückwärts gewandte Einstellung "uns betrifft das eh nicht" ankotzt. Vor über 100 Jahren haben mutige Männer Schmalspurbahnen ersonnen. Auch da hab es Widerstand mit "braucht eh keiner" und "trägt sich finanziell eh nicht". So einige dieser vermeintlichen Sinnlosigkeiten nutzt man heute noch. Pauschal alles erhalten wollen wie es ist führt zu einem ... das man ohne Anpassung an aktuelle Gegebenheiten von der Realität überholt wird.

    Hier tragen viele den Proporz Dampf als Selbstzweck vor sich her. Ich wette in 10 Jahren wird man vieles anders sehen. Wie man heute auch schon Entwicklungen von vor x Jahren anders beurteilt als mancher Zeitgenosse damals. Wie verrückt wurden die Macher der IK teilweise angesehen. Und trotzdem fährt sie heute...

    Und wenn die Dampfloks die CO2-Steuer und co. überstehen soll, muss man eben Dinge ausprobieren. Denn eine Extrawurst bekommen sie nicht gebraten. Dazu sind sie gesamtgesellschaftlich viel zu unbedeutend.

  • Viereka,du warst einer der "die anderen" mit geringschätzenden Ausdrücken wie Grünglinge und nichtsnutzig bezeichnet hat.

    Will man für etwas sein, sollte man konstruktiv und nicht destruktiv reden. Deiner Einstellung, die ich nicht teile, tust du dir damit keinen Gefallen. Kommt zwar bei einigen Gruppen gut an, aber bei wirklich entscheidenden nicht.

  • Viereka,du warst einer der "die anderen" mit geringschätzenden Ausdrücken wie Grünglinge und nichtsnutzig bezeichnet hat.


    Will man für etwas sein, sollte man konstruktiv und nicht destruktiv reden. Deiner Einstellung, die ich nicht teile, tust du dir damit keinen Gefallen. Kommt zwar bei einigen Gruppen gut an, aber bei wirklich entscheidenden nicht.

    Hallo,

    wo ich hier nichtsnutzig geschrieben habe kann ich nicht nachvollziehen, solltest mal genauer lesen wer in welchem Beitrag dieses Wort genutzt hat. Also nicht irgendwelche Behauptungen aufstellen die falsch sind. Aber Du hast natürlich Recht. Ich denke in China wird man vor Ehrfurcht erblassen und auch gleich die CO2-Schleudern abstellen, wenn die Partei mitbekommt dass die Harzdampfloks nicht mehr CO2 absondern.

    Gut, das ist nicht richtig immer erst auf Andere zu verweisen, man muß selber anfangen. Aber ich denke da gibt es in unserem Land größere CO2 Schleudern, die erstmal abgeschafft gehören.

    Ich habe auch nicht "Grünglinge" sondern "Grünlinge" geschrieben. Das sind Leute die grün denken und fühlen. . Beleidigung ist für mich sowas wie A.........loch, blöd, dumm, usw. usf. Man kann es übertreiben mit der political correctness. Zu der würde übrgens auch gehören, dass man zumindest mit einem Namen zu seiner Meinung steht und von der Höflichkeit einer Anrede will ich erst nicht schreiben.

    Wünsche ein gutes Nächtle

  • Das sich Wasserstoff nicht rechnet sollte eigendlich klar sein, immerhin wird er für die Zukunft der Kohle und Stahlindustrie immer wichtiger. Auch das wir sich beim Preis bemerkbar machen, den unmengen wird es davon einfach nicht geben.

    Wobei der Gedanke irgendwie lustig ist: wir kochen Wasser um Wasserdampf zu erzeugen und kriegen als Abfallprodukt Wasserdampf, da seh ich ganz großes Satierepotential für extra3...

    Waren die Neubauloks eigendlich ursprünglich für Braun- oder Steinkohle gedacht?

    Im allgemeinen betrachtet halte ich die paar Museums- und Turibahnen auch nicht für relevant aber ne außnahme für die CO2 bepreisung werden sie nicht kriegen also wird man sich schon irgendwann mal was einfallen lassen müssen.

    Grüße

    Sven

  • Weil Du noch nicht in die Diskussion eingegriffen hast. Jetzt ist sie aber gerettet

    Hallo Hans-Jürgen,

    dann bin ich ja beruhigt, endlich ein Lob von Dir!!! :frech:

    Aber mal ernsthaft. Das Thema wird vor den Bimmelbahnen nicht Halt machen. Da können wir hier diskutieren, wie wir wollen. Besser mal etwas ausprobieren (lassen), als die Hände in den Schoß legen und das Problem aussitzen.

    Wenn es denn nicht geht, dann hat man es wenigstens versucht.

    Natürlich müssen die großen Dreckschleudern weltweit auch den größten Beitrag leisten. Aber das schließt ja nicht aus, dass auch die Kleinen ihren Anteil leisten.

    Nur wird die HSB das wohl nicht allein bezahlen können. Da muss die öffentliche Hand wohl oder übel ran. Ich weiß ja nicht, was in dem Artikel steht. Er zeigt mir ja nur die Überschrift. Aber ich vermute schon, dass dieses Projekt schon als öffentliche Aufgabe wahrgenommen wird.

    Wenn es dann soweit ist, können wir ja hier trefflich über das Ergebnis diskutieren.

    Viele Grüße

    Euer Dampfachim

  • Hallo Zusammen,

    Waren die Neubauloks eigendlich ursprünglich für Braun- oder Steinkohle gedacht?

    die Harzer Neubaulok ist konstruktiv auf Braunkohle ausgelegt. Deswegen hat sie einen größeren Rost und einen um 1 Tonne vergrößerten Kohlekasten als die "Mama".

    Es ist im Übrigen in diesem Punkt das Gleiche wie mit den Einheits- und Neubauloks auf 750mm.

    Liebe Grüße,

    Peter

  • OK ich wiederhole mich!!! Mea culpa. Sorry. Es ist halt das Alter ... aber das ständige Wiederholen des Wasserstoffthemas macht's auch nicht besser. Muss irgendeinen seltsamen Reflex bei mir auslösen. Ich sollte vielleicht mal zum Arzt. :gruebel:

    Deshalb jetzt einen Alternativvorschlag, der sicher genauso wirtschaftlich wäre:

    Hier mal ein Bild des Prototyps: http://www.blechundguss.ch/typo3temp/pics/fe9f895250.jpg

    Oberleitung spannen und die Kessel mit Tauchsieder heizen. Man könnte Wind- und Solarenergie einspeisen, dann wärs auch nachhaltig.

    Ja, das gabs ja mal bei den Tigerli Rangierloks.

    Woher ich das weiß? Aus deinem Beitrag aus dem nun schon mehrfach verlinkten Diskussion von vor einem Jahr, wo du auch das schon mal geschrieben hattest. :D

  • Also ich atme gerne Kohlendioxid aus, schließlich wollen die grünen Pflanzen auch leben, die mich wieder mit Sauerstoff versorgen.


    Ganz ehrlich, ich verstehe diesen ganzen grünen Hype (so heißt das wohl heute auf neudeutsch) nicht. So, das war mein einziger Kommentar dazu.

    Hallo Toralf,

    Pflanzen brauchen Kohlendioxid? Damit werfe ich mal die Theorie in den Raum, dass die dampffreie Zeit letztes Jahr den Bäumen am Brocken die Luft zum atmen genommen hat. :) :) :)


    Nee, Querdenkertheorie beiseite.

    Ich denke auch, wenn die Diskussion schon so weit in der Öffentlichkeit vorangetrieben ist, dann hilft meist nur der Gegenbeweis, dass es nichts bringt. Andernfalls fällt man immer wieder auf die gleiche Diskussion zurück. Und wenns nicht im Harz ist, dann anderswo.

    Ich denke, man sollte es mit einem Prototyp probieren... abgestellte Dampfloks gibts ja einige. Vielleicht kann man so mit Fördermitteln die Grundsubstanz einer abgestellten Lok gleich mit durchsanieren. So lange man dann an diesem Prototyp frickelt, kann man jegliche Diskussion diesbezüglich immer auf das laufende Projekt verweisen und man hat somit erst einmal eine Weile Ruhe.

    Wie die Vorredner bereits gesagt haben, um effektiv CO2 einzusparen, gibt es ganze andere Hebeltechnologien, wo man bei den Einsparungen schon im Prozentebereich diskutieren kann, nicht im Komma Promillebreich. Allein, wenn ich sehe bzw. rieche, was im Winter bei uns im Ort an Kohlebriketts durch den Kamin gejagt wird, sind da schon einige Brockenfahrten mit abgedeckt.

    Ansonsten kann man den CO2 Ausstoß auch durch Reduktion der Fahrten zum Brocken erreichen... Meine Theorie - bei 200% Fahrpreis reichen am Ende nur noch 50% der Fahrten. Man spart zusätzlich Personal und Matieral bei gleichbleibenden Einnahmen.

    VG Tilo


    PS: Wäre heute der 1.April, hätt ich noch eine Solar-Dampflok als Vorschlag anzubieten. Dann gleich mal eine Frage an die Physiker unter uns - wie groß muß die Solarfläche sein, damit man genügend Strom just-in-time produziert, um soviel Wasser zu erhitzen, damit man auf den Brocken kommt?