99 6001 - Eine Prima-Ballerina im Wandel der Zeit

  • Jan, einen Pralltopf als Schalldämpfer hatte sie vorher gar nicht. Was du meist ist der Topf für den Abdampf der Saugluftbremse. Den hat sie mit dem Umbau auf Druckluft verloren.

    2002 kam dann der Schalldämpfer der erst hinter der Esse saß, sah schrecklich und komisch aus. Wurde aber schnell an dihe heutige Stelle gesetzt. Seitdem ist das typische "Peng Peng" der Luftpumpe weg. Aber sie klingt trotzdem unverwechselbar.

    Vor allem Das dumpfe Wummern unter Last ist speziell und Sound pur.

    Den meinte ich ^^ , hatte nicht mehr daran gedacht dass sie ja damals noch garnicht mit Druckluftbremse fuhr...

    Der Schalldämpfer mit dem "Peng Peng"-Geräusch ist bereits auf Filmaufnahmen von 1997 zu sehen und zu hören. Ein ganz markanter Ton. Der heutige Pralltopf klingt etwas anders.

    Das genieße ich auch immer wieder. :love:

    Hallo, kann man den Kesselschaden beschreiben und wie es dazu kam?

    Da weiß ich nur, dass das wohl auf der Fahrt aufgetreten ist. Was da genau passiert ist, kann ich nicht sagen.

    Jedenfalls kam die Lok dann nach Meiningen. Dort wurde festgestellt, dass der Kessel derart abgezehrt und verbraucht war, dass sich die Aufarbeitung nicht mehr lohnen würde. So hat sich die HSB zum Neubaukessel entschieden.

    Was mit dem historisch interessanten Originalkessel der Ballerina geschehen ist, ist nirgenwo zu erfahren. Ich habe mal beim RAW Meiningen angefragt, aber keine Antwort erhalten.

  • Moin zusammen,

    das ist ja toll, was hier alles an Bildern und Informationen zu der „Kleinen“ zusammengetragen wird.

    Thomas, Dein Foto aus Gernrode ist eine interessante Ansicht (man könnte schon fast sagen Studie) in schönem Licht. Da kann man sich in der Tat ein Weilchen drin vertiefen. 🙃

    Danke an Micha fürs Aufstöbern des interessanten Fotos von 1968, sensationell! Dieses online veröffentlichte Archiv kannte ich auch noch nicht, grandios! 😃

    Als Fazit kann man dann allerdings auch festhalten, dass der aktuell an der Lok dargestellte Zustand mit Spitzziffernschildern und ohne Zentralverschluss historisch, wenn überhaupt, nur sehr kurz bestand. Eigentlich wäre es ratsamer, sich für eines zu entscheiden: Entweder „richtig“ Epoche III mit Zentralverschluss oder eben doch besser EDV-Nummern, was am Ende auch zu den „Rekowagen“ im Plandienst auf der Selketalbahn besser passen würde.

    Viele Grüße

    Stefan

    Früher war alles damals ... ;)

  • Hallo,

    für den dargestellten Zustand fehlen der Lok sowieso die Einrichtungen vom Pulsometer, die NWE-Loks waren ja alle mit Wasserhebern ausgestattet, eine entsprechende Saugstelle ist in Drei-Annen-Hohne am Gleis 4 noch vorhanden.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Als Fazit kann man dann allerdings auch festhalten, dass der aktuell an der Lok dargestellte Zustand mit Spitzziffernschildern und ohne Zentralverschluss historisch, wenn überhaupt, nur sehr kurz bestand. Eigentlich wäre es ratsamer, sich für eines zu entscheiden: Entweder „richtig“ Epoche III mit Zentralverschluss oder eben doch besser EDV-Nummern, was am Ende auch zu den „Rekowagen“ im Plandienst auf der Selketalbahn besser passen würde.

    Für einen reinen Epoche III Zustand bräuchte man wieder ein Rauchkammerhandrad an der Front, Abbau des trichterförmigen Kohlenkastens und man müsste wie bei den Mallets die Luftpumpe im Wasserkasten verstecken.

    Für einen wirklichen Epoche IV Zustand wäre eine flache Rauchkammertür vonnöten, die Trittstufen an den Wasser- und Kohlekästen müssten aufwändig geändert werden, EDV-Beschilderung, Aufkleber an den Wasserkästen und Abbau der Fabrikschilder und Aufsatzbretter auf dem Kohlekasten. Auch müsste die Messingpfeife gegen eine aus Stahl getauscht werden.

    Grundsätzlich müssten für einen stilreinen Zustand auch wieder sehr große Kesselauswaschluken installiert werden.

    Für beides wäre also einiges an Umbauten und Veränderungen notwenig. Von daher ist es doch ganz praktisch, dass man diesen "Übergangszustand" zwischen beiden Epochen hat...

    Meint

    Ballerina-Fan Jan

  • Hallo liebe Forengemeinde, vielen Dank für die Hinweise zur Rauchkammerzentralv.r.. Ich habe am 3.8.1971 die 6001 ohne die RKZV in Gernrode fotografiert. Das Foto von K. Kieper ist Beweis genug, dass LGB das Vorbild richtig umgesetzt hat. MfG Klaus L.

  • Hallo in die Runde,

    etwas unpassend fand ich damals , dass man die Nummern-Platte an der Rauchkammer nach dem Rückbau nicht entfernt hatte. (18.03.95)

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

  • Hallo,
    der alte Kessel der Krüppelkrupp befindet sich immer noch in DLW Meiningen und soll dort das in Bau befindliche Museum bereichern.

    Gruß NWE 32

  • Guten Morgen,

    an diesem "schönen" verregneten Morgen habe ich das Heft 18 der BahnEpoche vom Frühjahr 2016 gelesen. Darin eine Aufstellung der Laufkilometerleistungen der dampfbetriebenen Schmalspurbahnen Deutschlands von 2015 auf S. 95. Hier die ersten vier Plätze. Es führt die 21:

    99 6001-4: 44.857 km

    99 7243-1: 32.247 km

    99 7240-7: 31.208 km

    99 2322-8: 29.796 km

    Zurück zu Farben und Namen: Das grün war schon schrecklich, wie auch an jeder anderen Dampflok jener Zeit, der man einen Anstrich damit verpasste. Auch ist mir das schwarz / rot immer noch am Liebsten, obwohl ich mal ein Bild von der Aufarbeitung der 47 in Meinigen sah, wo die Wasserbehälter wohl mit Rostschutzfarbe oder Grundierung blau waren. Das hatte was! Wir hätten hier seitenlang Diskussionen drüber führen können während Kinder vielleicht lieber mit der blauen Lok gefahren wären.

    Meine Zeit in der ich häufiger an den Schmalspurbahnen im Harz herumstreunte ist schon ein Vierteljahrhundert her und viele Erinnerungen verblassen. Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die ehemaligen NWE-Streckenloks gerne noch mit deren Nummern genannt, die Einheitslok von 1931 war die 22 und die Neubauloks wurden auch nur simpel zweistellig bezeichnet - zumal von den Eisenbahnern. Wer den unendlich langen Namen Ballerina unbedingt in die Fuzzywelt bringen wollte, weiß ich nicht. Ich habe Dirk Endisch im Verdacht.

    Viele Grüße

    Volker

  • "Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die ehemaligen NWE-Streckenloks gerne noch mit deren Nummern genannt, die Einheitslok von 1931 war die 22 und die Neubauloks wurden auch nur simpel zweistellig bezeichnet - zumal von den Eisenbahnern. Wer den unendlich langen Namen Ballerina unbedingt in die Fuzzywelt bringen wollte, weiß ich nicht. Ich habe Dirk Endisch im Verdacht."

    Guten Morgen Volker,

    Das habe ich sogar 2019 noch erlebt. Für die Personale ist die 6001 immernoch die "21", könnte mir vorstellen dass das bei der 5901 (NWE 11) auch so ist. Bei 5902 wird vermutlich eher mit 02 abgekürzt und bei den anderen Loks zweistellig. Die 6101 und 6102 werden vermutlich immer Pfiffi bzw Fiffi genannt...

    Den Namen Ballerina hat sie von ihrem tänzelnden, schwankenden Lauf, den dennoch guten Laufeigenschaften und der latenten Schleuderneigung. Denke, dass der Name wesentlich älter als Dirk Endisch ist. :/

    Gruß

    Jan


    Hallo,
    der alte Kessel der Krüppelkrupp befindet sich immer noch in DLW Meiningen und soll dort das in Bau befindliche Museum bereichern.

    Gruß NWE 32

    Hallo NWE 32,

    Besten, wirklich allerbesten Dank für diese Info!!!

    Da habe ich zwei Jahre lang nach gesucht. Weder der FKS Selketalbahn wusste etwas zum Verbleib des Kessels und von Meiningen habe ich keine Antwort erhalten.

    Wo hast Du die Info aufgetrieben?

    Gruß

    Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Selketalbahn2303 (22. August 2021 um 10:35) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Selketalbahn2303 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Liebe Bimmelbahner,

    Nachdem bereits in den vergangenen Tagen so eifrig über die 99 6001 der HSB diskutiert und geschwärmt wurde (auch und insbesondere von mir), dachte ich, dass es ganz gut wäre, einen zweiten Beitragsbaum zu diesem Thema eröffnen.

    Dieser soll das Thema 99 6001 noch ein bisschen breiter und alllgemeiner abdecken.

    Hier sollen Bilder aus ihrem langen Lokleben zusammenkommen, am besten über alle Jahrzehnte von der Auslieferung als NWE 21 im Jahre 1939 bis heute, sodass am Ende ein Bilderbogen entsteht, der genauso bunt und facettenreich wie Aussehen und Geschichte dieser einzigartigen Lok wird!

    Ich hoffe auch auf anregende Technikdiskussionen und Klärung von Detailfragen zu dieser, wie ich finde, schönsten Dampflok auf Harzer Gleisen.

    Viel Spaß wünscht...

    Selketalbahn2303