99 6001 - Eine Prima-Ballerina im Wandel der Zeit

  • Hallo Zusammen,

    die Anbringung der Lampe an der RK-Tür hat zumindest den Vorteil, daß sie beim Anheizen praktisch nicht verschmutzt (zugequalmt wird).

    Trotzdem ist die "Vollmondvariante" mein Favorit. Und die jetzige Rauchkammertür steht ihr ausgezeichnet, finde ich.

    Aber - wie gesagt - das ist Geschmackssache. :)

    Liebe Grüße,

    Peter

  • Das stand zumindest mal auf der Seite des FKS Selketalbahn und ich meine diese Version auch bei Dirk Endisch gelesen zu haben. Wahrscheinlich trifft irgendwie beides zu: man wollte eine "historische" Lok haben und hat da eben Grün, weil Grün = historisch, verwendet. Bei dem Fotografieranstrich kann es passieren, dass dieser für Grün gehalten wird. Es ja auch Leute die immer noch felsenfest daran glauben, dass die NWE-Mallets früher grün waren.

    Das hatte ich auch irgendwie in den Fingerspitzen, habe aber bei Recherche keine Videoaufnahme und kein Bild gefunden wo das bereits 2012 zu sehen war. Die Messingpfeife hat sie 2014 bekommen. Die klingt auch etwas anders als die Vorgängerin...

    Wie ich bereits sagte, eine grüne Lackierung muss wieder extra gemischt werden und ist daher aufwändiger als die normale Schwarz-rote Version. Nachdem sich jahrelang Mengen an grünen Farbeimern aus Meiningen gestapelt haben, könnte (rein theoretisch) die Lust auf grüne Farbe vergangen sein..

    Diese Petroleum-Laternen mögen ja gut und schön sein, aber goldfarbene Reflektoren sind irgendwie unpassend für eine deutsche Schmalspurlok. Mit weißen Reflektoren (wie bis 2013) sieht die Welt schon anders aus.

    Die Pfeife ist von 1898, ja.

    Beste Grüße

    Jan

  • Nochmal ein Bild für Jan um weitere Details zu entdecken

    99 6001-4 als NWE 21 in Gernrode, Oktober 1992

    Vielen Dank an Netz-Kater für das schöne Seitenbild! :)

    Da gibt es wieder viel zu entdecken, wenn man genau hinsieht. ;)

    Interessant finde ich insbesondere die Zierringe an der Luftpumpe.

    Gut erkennbar sind auch die Unterschiede zwischen der damals vorhandenen Originalsubstanz und den glatter wirkenden, später angebauten Teilen. Original waren damals das Führerhaus, der Kessel, Rahmen, Achsen und Zylinder. Heute größtenteils immer noch, mit Ausnahme des Kessels.

    Der Schalldämpfer der Luftpumpe saß damals irgendwo am Schornstein, bemerkbar an einem knallenden Klang bei Betrieb der Luftpumpe. Ende der 90er wurde ein Pralltopf für die Luftpumpe zwischen den Domen auf der Kesselmitte installiert, der der Lok ihren typischen, unverwechselbaren Zischton und die auffällige Dampffahne über dem Kessel verleiht. So ein Pralltopf war in den 60ern schonmal vorhanden, aber später anscheinend wieder entfernt.

    Interessant auch im Vergleich zu heute die deutlich erkennbaren, dicken Nieten am Stehkessel und darüber die sehr großen Kesselwaschluken. Ich kenne keine Lok, bei der das vergleichbar deutlich erkennbar wäre. Beim Neubaukessel sind diese deutlich kleiner ausgefallen und liegen weiter auseinander.

    Auf dem Bild von 1992 hat jemand an der Stelle, wo heute der Luftpumpen-Pralltopf sitzt, den Sodakasten für das Speisewasser platziert.

    Die Wasserkästen und der Kohlentender waren in den 60er Jahren neu entstanden. Anders als bei den genieteten Originalteilen, waren die Trittstufen am Tender und Wasserkasten nicht symmetrisch angeordnet. Dies wurde bei der Neuanfertigung 2013/14 wieder rückgängig gemacht. Der eckig-kantige Ausschitt am Wasserkasten wurde 2013/14 wieder rundlicher ausgeführt. Der Kohlenkasten hatte erst keinen trichterförmigen Aufsatz, dann ab Ende de 70er/Anfang der 80er einen sehr steilen, schmalen Trichter und den hier zu sehenden Aufsatz seit etwa Mitte der 80er. Das ist auch heute noch so, allerdings wurden 2014 hölzerne Aufsatzbretter angefügt, die den Tender deutlich wuchtiger erscheinen lassen, aber wie ich finde gut zur Lok passen. Besonders 2018, als diese frisch erneuert und in dunkler Holzfarbe lackiert waren, ein schöner Anblick.

    Beste Grüße und danke für die schöne Aufnahme,

    Ballerina-Fan Jan

  • Hallo, ich möchte mich nochmal einklinken,

    bezugs des Rauchkammerzentralverschlusses bei unserer geliebten 6001. Im Bildarchiv des Kleinbahn-Museums Bruchhausen-Vilsen findet man jede Menge Dia's von Klaus Kieper, unter der Rubrik Sachsen-Anhalt u.a. auch eines von 1968 - und da ist der Zentralverschluß noch dran. Hier zu schauen: 99 6001 in WWt 1968 Foto K. Kieper

    Grüße vom Lindenauer

    Micha

  • Hallo Bimmelbahner,

    doch hatte sie. Von der Auslieferung bis ungefähr in die späten 60er. Auf der alten Seite der IG HSB gab es gute Fotos. Leider alles weg.

    Das Outfit als NWE 21 hatte nichts damit zu tun das man irgendwas falsch interpretiert hat oder so. Sie sollte einfach zum Oldie passen und als Vorbild dienten hier die 11 und die 13.

    Ja, die Version, dass man den Fotoanstrich von alten Bildern fälschlicherweise als grün interpretiert hat, halte ich auch für eine Erfindung. Soviel wird ja wohl jeder, der beruflich mit Dampfloks zu tun hat, selber wissen. Hatte die 21'' überhaupt jemals bei Krupp so eine graue Lackierung? Mir sind keine solchen Fotos bekannt. Nur von der 51 ( 99 6011) und der 32 kenne ich derartige Bilder.

    Edit: Laut Endisch (Mallet-Lokomotiven des Harzes) wurde die flache Rauchkammertür mit sechs Vorreibern Ende der 60erjahre eingebaut. Das passt ja gut zu den Fotos.

  • Moin...

    Die Laternen sind eine Schenkung meines Vaters an die IG HSB.

    Beide sind Originale. Ursprung unbekannt. Sie waren eher ganz dunkelgrau/oliv. Er selbst hatte sie vor Jahren mal geschenkt bekommen. Könnten sogar von der SHE stammen.

    Der Lampenfachmann der IG / HSB hat diese restauriert. Spiegel, Petroleumeinsatz etc. sind also "echt".

    Vielleicht kann ein Lampenfachmann die Laternen näher bestimmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Feldbahn-Alex (21. August 2021 um 07:20) aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Morgen,

    wirklich toll die ganzen Infos hier mittlerweile.

    Jan, einen Pralltopf als Schalldämpfer hatte sie vorher gar nicht. Was du meist ist der Topf für den Abdampf der Saugluftbremse. Den hat sie mit dem Umbau auf Druckluft verloren.

    2002 kam dann der Schalldämpfer der erst hinter der Esse saß, sah schrecklich und komisch aus. Wurde aber schnell an dihe heutige Stelle gesetzt. Seitdem ist das typische "Peng Peng" der Luftpumpe weg. Aber sie klingt trotzdem unverwechselbar.

    Vor allem Das dumpfe Wummern unter Last ist speziell und Sound pur.

    Schönes Wochenende

    Tim

  • Im Bildarchiv des Kleinbahn-Museums Bruchhausen-Vilsen findet man jede Menge Dia's von Klaus Kieper......

    Da hast Du aber etwas angerichtet! Das Archiv kannte ich noch gar nicht. Jetzt weiß ich was ich am morgigen Dauerregentag machen werde :klatsch: :ok:

    DANKE!