Die Halligbahn Dagebüll - Oland - Langeneß
Heute nun der 2. Teil meines Urlaubsberichts 2021. Wer sich den 1. Teil nochmal anschauen will, der findet ihn hier: Mit der Kleinbahn zum Wattenmeer
Die Halligbahn Dagebüll - Oland - Langeneß wurde zwischen 1925 und 1928 aus nicht mehr benötigten Gleisen der 900mm-Baubahn des Hindenburgdamms errichtet. Die Streckenlänge beträgt etwa 9 km. Zwischen 2005 und 2009 wurde die Bahnstrecke komplett erneuert und dabei um etwa 65 cm angehoben, damit sie auch bei höheren Flut-Wasserständen befahrbar bleibt.
Die Strecke gehört dem Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt WSA, die darauf umfangreiche Güter- und Materialtransporte mit Dieselloks durchführen. Halligbewohner dürfen aber mit eigenen Motorloren die Gleise nutzen, um Besorgungen auf dem Festland zu erledigen. Insgesamt gibt es 53 dieser Privatloren, die an Lizenzen gebunden sind. Es werden keine neuen Lizenzen vergeben, diese können nur weitergegeben oder vererbt werden. Eine öffentliche Personenbeförderung ist untersagt, Olander dürfen nur Angehörige und Feriengäste, Langeneßer nur Angehörige mit ihren Loren befördern.
Wie kommt man nun auf Hallig Oland? Da bleibt nur eine geführte Wattwanderung, wie hier vor der Kulisse Olands zu sehen. Oder man bucht ein Zimmer in einer der Pensionen. Dann wird man mit der Lore am Schmalspurbahnhof Dagebüll abgeholt. Dort beginnt nun auch unsere Reise.
Blick vom Nordsee-Deich auf den Schmalspurbahnhof Dagebüll. Dieser ist zweigeteilt, der vordere Bereich wird von den Halligbewohnern genutzt, der hintere Bereich dient dem WSA. Vorn der Dagebüller Leuchtturm, den man als Ferienwohnung mieten kann.
Die Privatloren der Halligbewohner, ...
... jede ist ein Unikat.
Der Bahnhof des Wasserstraßen- und Schiffahrtsamtes.
Der einzige Personenwagen der Bahn, der zum Transport von Gästen bei Feiern der Halligbewohner oder dem wöchentlichen Besuch des Arztes auf den Halligen zum Einsatz kommt.
Schöma-Lok (Baujahr 1975) mit 2 Flachwagen vor dem Lokschuppen.
Eine Privatlore von Oland kommt hier gerade den Deich heruntergefahren ...
... und wird gleich in den Bahnhof Dagebüll einfahren.
Der Deich von Dagebüll, Wohnort von Tausenden von Schafen ...
... die nicht selten zum richtigen Verkehrshindernis werden können. Eine Privatlore hat gerade den Deich überquert und wird gleich über den Damm nach Oland fahren.
Zuvor wird noch der Rad- und Wanderweg gequert, der parallel zum Deich führt.
Hier befindet sich auch die erste Ausweiche der Strecke. Zwischen den Bahnhöfen Dagebüll und Oland gibt es 3 Ausweichen, zwischen Oland und Langeneß hingegen keine.
Verkehrshindernis: Irgendwie ist der Gleisbereich für Schafe besonders interessant und magisch anziehend ...
... und zwischen den Schwellen kann man wunderbar ein Nickerchen machen. Nur das Ohr im Falle eines Zuges einklappen ... paßt schon.
Und wieder kommt eine Lore über den Deich von Oland gerattert ...
... und erklimmt die Steigung über den Deich.
Ich wäre sooo gerne mitgefahren, aber wir konnten den Loren leider nur hinterherschauen.
Tschüß sagen die Schafe vom Deich ...
Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen, auch wenn es diesmal ne ganze Menge Fotos waren.
Viele Grüße
Toralf
P.S.: Sollte ich Interesse an dieser kuriosen Bahnstrecke geweckt haben, dem leg ich dieses Buch ans Herzen, das ich in einer örtlichen Buchhandlung erwerben konnte. Mit Sicherheit gibts das aber auch irgendwo im Internet: