[Selketalbahn] Neubau Hochwasserrückhaltebecken Straßberg

  • Aber zurück zur Realität: Im Falle der Selketalbahn dürfte interessant werden, wie der Oberbau im Bereich der umzuverlegenden Strecke im Stauraum des Hochwasserrückhaltebeckens ausgeführt wird. Ggf. als feste Fahrbahn? Denn: Überflutungen zerstören ja bekanntlich "gerne" mal klassische schotterbasierte Gleisbettungen. Und zu mindestens einer Überflutung der Selketalbahn im Bereich des zukünftigen HRB wird es auf jeden Fall kommen, nämlich im Rahmen des Probestaus. Ein solcher ist gesetzlich vorgeschrieben, um das HRB in Betrieb nehmen zu dürfen. Steht nun das Gleis der Selketalbahn im Bereich des Stauraumes des HRB dann irgendwann ganz planmäßig beim Probestau unter Wasser, wird es dabei nicht unabdingbar beschädigt, wenn es bei der klassischen Schotterbettoberbau bleibt?


    Der Gedanke kam mir in dem Kontext auch direkt. Feste Fahrbahn wäre sicher eine Option, zumindest im unmittelbaren Bereich vor dem Sperrwerk, aber ob es den Bahnkörper am Ende rettet..? Vorstellen könnte ich mir die Gleise dort ähnlich wie auf BÜs komplett mit Platten einzufassen. Dann könnte der Durchlass auch bei Bedarf für Bau-/Wirtschaftsfahrzeuge im Tal genutzt werden.
    Bei den vergangenen Unwettern habe ich beobachtet, dass es auch gerne mal den Bereich um Betonbauwerke/teile gerne dann großflächig wegspült und diese dadurch absacken und dann oft hinüber sind. Was man in gefährdeten Bereichen mittlerweile öfter sieht sind diese Einfassungen aus Drahtgitterkörben mit Schotter drin. Das schien sich zuletzt auch zu bewähren.
    Ein klassischer Schotteroberbau ist aber vermutlich keine ideale Variante, da gebe ich dir recht. Selbst wenn das meiste davon nicht fortgespült wird, sind wahrscheinlich nach dem Ablaufen des Wassers größere Reinigungsarbeiten am Schotterbett fällig, bei dem ganzen Mist, der sich dann dort verfängt und liegen bleibt.

    Gruß,
    Rafael

  • Aber zurück zur Realität: Im Falle der Selketalbahn dürfte interessant werden, wie der Oberbau im Bereich der umzuverlegenden Strecke im Stauraum des Hochwasserrückhaltebeckens ausgeführt wird.

    Das steht als Zitat aus den Planungsunterlagen im Post direkt über deinem. :nixw:

  • Guten Abend,

    da geisterten schon vor Wochen im Rundfunk MDR-Sachsen/Anhalt Berichte durch die Medien, da ging es wohl um das geplante Becken Meisdorf und der Standort Straßberg wurde dort auch genannt.

    Ein User des DSO verortet den Standort der Staumauer auf "etwa 400 m oberhalb Bahnhof Straßberg". Das wäre dann zwischen Selkebrücke (ehemaliger Anschluss Flussspatschacht) und der Zufahrt (Bahnübergang) zu dem Privatgebäuden auf dem Gelände der ehemaligen Fluorfabrik. Ich vermute dann, das das Sperrwerk sicherlich hinter der Selkebrücke km 22.0 gebaut werden würde.

    Nun, warten wir es ab.

    Grüße Winfried

  • Das steht als Zitat aus den Planungsunterlagen im Post direkt über deinem. :nixw:

    Danke für den Hinweis, das Zitat hatte ich nicht aufgeklappt.

    Verbleibt trotzdem die Frage nach dem Gleis im gesamten Stauraum, nicht nur im Bereich des Absperrbauwerkes. Im "Rest" des Stauraumes mag es langsamer und mit weniger Getose überspült werden als am Absperrbauwerk, trotzdem ist für eine Überspülung der klassische Schotteroberbau nicht geeignet. Theoretisch bzw. konsequenter Weise müsste das gesamte Gleis im kompletten Stauraum in feste Fahrbahn geändert werden, wenn es regelmäßige Überspülungen aushalten soll.

  • Ich glaube ja eher nicht, das Hochwasser in Zukunft regelmäßig kommen wird. Es liegt doch meiner Meinung nach eher in der Natur solcher Ereignisse, dass sie unregelmäßig auftreten.

    Eine besondere Strömung dürfte beim Füllen eines HRB eher nicht entstehen. Das HRB stoppt ja gerade die Strömung. Wie das eben so ist, wenn Wasser in ein stehendes Gewässer fließt.

    Ein Problem, das ich eher als Laie vermute, dürfte die Verschlammung der Schotterauflage sein, wobei ja die Füllung des HRB nach Starkregen sicher nur wenige Tage anhält, so dass immerhin keine großartigen Sedimentationsprozesse starten und sich lediglich die Sedimente am ganzen Beckengrund absetzen, die bei der Füllung mitgebracht wurden. Das dürfte jetzt auf die gesamte Fläche betrachtet, nicht allzu viel sein und sich vermutlich auch auf den Beckengrund konzentrieren. Es sollte also vermutlich vor allem die Wiese in der Talmitte mit Sedimenten bedeckt werden. Jedenfalls sollte das in den Planungsunterlagen vorgesehene Freispülen mit anschließender Begehung zur Begutachtung und Abnahme ausreichend sein, vermute ich.

  • Mega-Projekt an der Selke bei Straßberg nimmt die nächste Hürde
    Ein gigantisches „Absperrbauwerk“ kann nun gebaut werden. Welche Prognosen es für Baubeginn und Bauzeit gibt.
    www.mz.de

    Heutzutage ist ein simples Rückhaltebecken offenbar schon ein Megaprojekt. Jedenfalls, wenn man der mitteldeutschen Zeitung glaubt.

    Gute Nachrichten jedenfalls: Der Planfeststellungsbeschluss zum Becken oberhalb von Straßberg ist nun rechtsgültig. Weitere im Artikel versprochene Infos wie Baubeginn und Bauzeit sind mangels Abo allerdings für mich nicht zu erfahren.

    Jetzt ist nur noch die Frage, wann denn die Planfeststellung für das zweite Becken oberhalb Meisdorfs abgeschlossen sein wird. Die beiden Becken funktionieren nur zusammen. Nicht nur, dass eines allein nicht für die 1994 erlebten Wassermassen ausreicht, sondern es kommen ja auch noch unterhalb von Straßberg Zuflüsse zur Selke hinzu, deren Wasser ja im Ernstfall auch noch aufgehalten werden sollen.

  • Guten Tag,

    es wäre vielleicht ganz nett, wenn man mal vernehmen würde, wie die HSB sich ihren Teil an der Sache so vorstellt. Schließlich würde sie ja von zusätzlichen Reinigungs-und/oder Instandhaltungsmassnahmen des Gleisbereichs praktisch/finanziell betroffen sein, von eventuell tagelangen Betriebsunterbrechungen mal ganz abgesehen.

    Wie ist die Kostenfrage für diese Fälle geregelt? Hat man Alternativen geprüft, wenn ja, welche und wenn nein,warum nicht? Aus den Unterlagen ging hervor, das es keinerlei Alternativen zu der Option " mitten durch und nicht dran vorbei" geben würde und Stellungnahmen zu dem Projekt sind, so ich richtig gelesen und verstanden habe, seitens der HSB nicht erfolgt bzw. nicht nötig?

    Eine diesbezügliche Anfrage meinerseits an den Talsperrenverband wurde seit September "wasserseitig" (noch) nicht beantwortet.

    Ausdrücklich: ich bin gewiss nicht gegen das Projekt, und eine kleine Attraktion "geschenkt" zu bekommen, ist ja nicht schlecht, aber nicht, wenn die Strecke unter Wasser steht , da Teil-oder Vollstau ist.

    Da das Planum laut zeichnung des Durchlasses nur etwa 1,5 m über der Wasseroberfläche liegen soll, könnten ein paar wenige "anständige" Gewittergüsse oberhalb Albrechtshaus für eine kleine momentane Flutung ausreichen, sollte der Bergteich Güntersberge mal gut gefüllt sein und als Puffer ausfallen.

    Gruß Winfried

  • es wäre vielleicht ganz nett, wenn man mal vernehmen würde, wie die HSB sich ihren Teil an der Sache so vorstellt

    Hallo Winfried,

    dies ist ein Thema, mit dem man sich nicht wie sonst üblich selbst in Szene setzen kann (Durchschneiden eines roten Bandes, Drücken eines Knopfes, Übergeben einer Urkunde, ...). Also wird vermutlich das bei unangenehmen Dingen gewohnte "informative Schweigen" herrschen.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Peter Preis hat weiter oben im Thread die Planfeststellungsunterlagen verlinkt. Die bestehen aus mehreren Heften. In einem der Hefte ist auch eine Stellungnahme der HSB zu verschiedenen Punkten hinterlegt. In meinem daran anschließenden Post hatte ich darauf hingewiesen, dass das in Heft 3.1 zu finden ist. :)