[Selketalbahn] Neubau Hochwasserrückhaltebecken Straßberg

  • Hallo,

    zum Thema Alternativen ist hier was geschrieben, wobei ich die gegebenen Informationen nicht bewerten möchte.

    https://www.rettet-das-selketal.de/3-hochwasser.htm

    Generell geht finde ich in der heutigen Zeit die Tendenz dazu Probleme durch wenige große statt durch viele kleine Maßnahmen zu lösen, da dies einerseits den Verfahrensaufwand reduziert andererseits auch eine geringere Zahl unmittelbar Betroffener zu befürchten ist. Das führt dann halt zu solchen Bauprojekten wie wir Sie hier sehen. Ich finde das Ganze nicht unbedingt gelungen, aber der Hochwasserschutz an der Selke ist seit spätestens 1994 dringend notwendig. Ich denke die Auswirkungen auf die HSB hinsichtlich Streckenüberflutungen sollte sich in Grenzen halten, so viele Hochwasserlagen hatte das Selketal in den letzten Jahren nicht. Wir müssen uns aber ggf. darauf einstellen dass bei anhaltendem Regen und entsprechender Vorhersage hier dann schon frühzeitig eine Betriebseinstellung verfügt wird um zu verhindern dass Fahrzeuge abseites ihrer Einsatzstelle eingeschlossen werden.

    Gruß Michael

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  • Guten Abend Thomas und Stefan,

    gut, dann schaue ich natürlich nochmal. in den anderen Unterlagen war zu lesen "nicht nötig" oder "nicht befragt" oder ähnlich, was mich schon gewundert hatte, da ja wohl hauptbeteiligt.

    Stefan oder Peter, könnt Ihr bitte dieses Heft mit den Stellungnahmen nochmal verlinken, habe es nicht gefunden. Danke !

    Grüße Winfried

  • Tja, da hab ich den Mund wohl zu voll genommen, der Link funktioniert nicht mehr. Womöglich sind die Planungsunterlagen nun, da die Widerspruchsfrist abgelaufen ist, entfernt worden und nicht mehr öffentlich einsehbar.

    Ich habe mal die Stellungnahme der HSB hochgeladen, die ich mir lokal gespeichert hatte. (Ich hatte mir damals das Heft 3.1 heruntergeladen, da dort die gezeichneten Pläne des geplanten Damms samt Durchlässen enthalten waren.)

    Und außerdem noch das Inhaltsverzeichnis sämtlicher Ordner der Planungsanlagen, um mal einen Eindruck davon zu geben, wie irre umfangreich die in ihrer Gesamtheit sind.

    In Heft 4.2 sind auch noch umfangreiche Unterlagen zur Bahntrasse. Probebohrungen zur Gleisbettgründung etc. Das hatte ich mir damals aber leider nicht heruntergeladen.

  • Hallo Zusammen,

    das Ding ist schon ziemlich fortgeschritten.

    Es besteht Baurecht.

    "Mit dem Baubeginn wird Ende 2023 gerechnet."

    Hochwasserrückhaltebecken oberhalb von Straßberg im Harz kann gebaut werden - SAIN - Sachsen-Anhalt im Netz
    Grünes Licht für mehr Hochwasserschutz im Selketal: Seit dem 9. November 2021 besteht Baurecht für...
    sain.de

    Ich habe nochmal versucht, die ganz oben von mir verlinkte Datenbank zu finden, aber bis jetzt vergeblich.

    Wenn ich meine persönliche Meinung äußern darf:

    Im Sinne eines stabilen Betriebes der Selketalbahn empfinde ich das HRB als Fehlkonstruktion, wie sich Winfried oben auch schon äußerte. Gleichwohl stehen wir als Laien davor und müssen davon ausgehen, daß man alle sich bietenden Alternativen in Abwägung gezogen hat, und diese schlechte Lösung leider die einzig Mögliche ist.

    Ich kann mich mit diesem Konstrukt trotzdem einfach nicht anfreunden.

    (Bevor ich aber jetzt mißverstanden werde, Hochwasserschutz sehe ich natürlich ebenfalls als wichtig an! Man möge sich an 1994 erinnern... Einen diesbezüglichen YT-Film habe ich schonmal verlinkt.)

    Liebe Grüße,

    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter Preis (20. November 2021 um 21:31)

  • Die Bahntrasse ist in dem Bereich in Beton verlegt. Beim Überlauf wird wohl erwartet, dass dort größtenteils nur Wasser fließt, der ganze mitgeführte Dreck sich jedoch vorher am Grund des Beckens absetzt. (Macht für mich jedenfalls Sinn,) Eine mögliche Verschmutzung der Gleise im Bereich der Kaskade sollte somit nicht erfolgen, zumal das fließende Wasser mitgeschwemmte Feststoffe weiter trägt. Die Reinigung des gesamten im Bereich des Rückhaltebeckens befindlichen Gleisbereichs soll ja laut Einwurf der HSB auf Kosten des Betreibers erfolgen.

  • Hallo,

    ich musste mir erstmal eine neue Maus fangen, die Alte ist nun von mir gegangen, sie ruhe in Frieden!

    Nein, die Ansicht ist die aus Straßberg kommend, man hat dadurch die Möglichkeit, die Mauer im anstehenden Fels zu verankern, was ja zur Festigkeit nötig sein wird, sollte der Ernstfall eintreten.

    Dadurch wird natürlich auch auf der Luftseite des Dammes das Gleis überspült mit allen Folgen,die strömendes Wasser trotz beruhigender Überlaufkasskade aus etwa 17 m Höhe so mit sich bringen wird. Und da kommt (im Ernstfall) etliches pro Sekunde herab und prallt nicht nur gegen das Widerlager auf der Fluorseite, sondern strömt und strudelt in den Kanal, den das neue Flussbett der Selke bildet und über das Gleis der Bahn.

    In meinem Schreiben an die Talsperrenverwaltung fragte ich an (ich bin weder Fachmann für Wasserbau und träume im Alter ab und zu einwenig) warum man die Strecke nicht umlegt.

    Ausgehend von einer Staulänge von 2,5 km ab km 23,5 etwa ergibt sich ein See bei Höchststau bis etwa km 26,0, mit etwas Sicherheit noch 200 m mehr talaufwärts. Zweigt man von dieser Stelle etwa 800 m vor der ehemaligen Ladestelle Selkewiese ( km 25,5 etwa) aus der bestehenden Trasse nach west(rechts fahrtrichtung Straßberg) aus und verfolgt den Waldweg Richtung Straßberg auf gleichbleibender Höhe X+ 5 m wie am Bergteich Güntersberge, landet man waagrecht am geplanten Damm oberhalb der Krone. Dort könnte man sogar einen Haltepunkt einrichten.

    Ab Damm hat man bis Bahnhof Straßberg überschlägig auf der Westseite bleibend über eine Wiese und einen kleinen Bachdurchlass für den Westerbach etwa 1-1,3 km Streckenlänge, um die Höhendifferenz von der Dammhöhe + dem Zuschlag für die Gleissicherheit bis zur Einfahrt in den Bahnhof Straßberg ab zubauen. Ausgehend von 4 % max. Steigung würde die Differenz mit etwa 20 m (Dammhöhe laut Projekt + 5-7 m Zuschlag) ausreichend, um mit erträglichem Gefälle "unten" an zukommen. Es bedarf dazu einer neuen Selkebrücke wie oben am Damm im km 22,8 etwa und man könnte die doch gefährlich unübersichtliche Ecke am Bahnübergang Ausfahrt Fluor entschärfen, da man fast gerade aus aus Richtung der beiden Bahnhofsgleise die Talquerung beginnen könnte und ab der neuen Selkebrücke ansteigend den Hang erreichen würde.

    Klar ist das ein Fakt, der Geld kostet, aber es wäre für Talsperrenverwaltung und HSB jeweils eine endgültige Lösung ohne zusätzliche Folgekosten (gehofft). Die Bahn bleibt befahrbar und ein durchgängig aufgeschütteter Erddamm ist vermutlich stabiler in sich, als wenn man eine Schwachstelle im Sinne des Übergangs von Erd-auf Betonbau bewusst einbaut.

    Weiterhin fallen die Kosten für die Durchlasstechnik (Sensoren,PC-Technik usw. weg, was man gegen rechnen müßte.

    Die HSB wird irgendwann auf dem Abschnitt die Gleisanlagen grundsanieren müssen, die dort seit 1983/84 dort im feuchten Schatten des westlichen Talhanges liegen. Damit hätte zumindest diese Abschnitt dann ab 2023 einen Neubaucharakter.

    M.M. nach sollte man trotz des fortgeschrittenen Status dieser wichtigen Baumaßnahme für den Hochwasserschutz nochmal an Ort und Stelle mit den maßgeblichen Fachleuten sich ein Bild machen, um zumindest die Möglichkeiten eines reibungslosen Betriebes der Hochwasserschutzanlage und der HSB-Strecke zu erwägen.

    Auf der Karte aus Open-Street-Map ist die Situation gut zu erkennen. In der Richtung der Bahnsteiggleise über die Selke auf die 380 m Linie zu mit einer kleinen Kehre über den Westerbach führend oberhalb der bestehenden Trasse am Hang entlang talaufwärts wäre die Umlegung sicher z urealisiern. Dort, wo gegenüber Fluor ein Teich eingezeichnet ist, wird der Damm hin kommen.

    So in etwa(in Wirklichkeit viel schöner als meine handgemalte Skizze natürlich) könnte es aussehen. Das Gelände macht dort fast keine Probleme.

    So, nun hab ich erstmal ausgeträumt, einen schönen Abend noch wünscht

    Winfried

  • Danke für die Skizzen.

    Aber ich gehe mal schwer davon aus, dass man die Möglichkeit der Umverlegung der Bahntrasse sicher in die Überlegungen einbezogen und aus irgendwelchen Gründen wieder verworfen hat.

    Ich sehe das auch etwas entspannter: Die Fahrt des Zuges durch die Dammöffnung wird genauso ein beliebtes und interessantes Fotomotiv werden wie der Blick von der Dammkrone hinunter zur Bahn. Vielleicht verhilft diese technische Besonderheit der Selketalbahn zukünftig ja auch zu etwas mehr Interesse seitens der potentiellen Fahrgäste. Gebrauchen könnte sie es auf jeden Fall.