Gleise der Forster Stadtbahn

  • Gegenwärtig wird in Forst eine erbitterte gerichtliche Auseinandersetzung der Stadt mit der Denkmalbehörde um die verbliebenen Gleise der Stadtbahn "Schwarze Jule" (Lok 36 im Verkehrsmuseum Dresden erhalten) geführt:
    http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,2939483
    http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,2935633
    http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,2882937
    http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,2860931
    http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,2849559

  • Hallo,

    es wäre klasse, würde die "Jule" wieder nach Hause kommen. Man könnte ein kleines, aber feines Museum aufbauen. Dort könnte man aus den vorhandenen Gleisresten das beste heraussuchen und die Nr. 36 wieder auf eigene Gleise stellen. Das wäre für Forst eine weitere Attraktion neben Rosengarten und Wasserturm.

    Haben eigentlich Wagen und Rollböcke irgendwo überlebt?
    Wie lange existierten die anderen Loks, es sollen welche Dampfspender geworden sein? Vielleicht gibt es mehr Infos, als im Buch stehen?

    Grüße

    der

    Stromabnehmer

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Hatte im vergangenem Jahr mal die alten Ingenieurschulen aufgesucht und fand auch noch die Reste. Konnte schon vorstellen wies damals ausgesehen hat und wei der Straßenverkehr zum Erliegen kam wenn die Übergaben stattfanden.

    Es grüßt Peter Megges

    (IG Spur1-Mitteldeutschland 06618 Naumburg/Saale)

    Vereinsanlage auf ca. 700qm mit meterspuriger Straßenbahn/Güterstraßenbahn

    Treffpunkt Eisenbahn, Basteln an der Anlage, Zuschauen und Mitmachen! Jeden letzten Samstag im Monat 10-17Uhr, Eintritt 5€

  • Hallo,

    und wer soll diese Träume finanzieren? In dieser völlig strukturschwachen Gegend? Ich bin auch immer wieder fasziniert, wenn ich in Forst die Gleisreste sehe, aber ich glaube nicht daran, daß jemand Offizielles ernsthaftes Interesse daran hat. Da wird bestimmt bald eine Asphaltdecke liegen...

    MfG aus Berlin

  • Lausitzer Rundschau, Forst, 03.02.2011 (http://www.lr-online.de/regionen/forst…art1052,3207950:(

    "Lösung für Forster Jule-Gleise in Sicht

    FORST. Eine Lösung für die Gleisanlagen der Schwarzen Jule ist offenbar in Sicht. Nach Angaben des Forster Bürgermeisters Jürgen Goldschmidt (FDP) laufe ein Streit mit dem Landesamt für Denkmalpflege auf einen Vergleich hinaus. Doch komplett vom Tisch ist das Problem noch lange nicht.

    Endlich ist laut Bürgermeister Jürgen Goldschmidt eine Einigung in Sicht. So gebe es ein »Protokoll mit Eckpunkten«, die gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege erstellt wurden, so Goldschmidt. »Die Stadt soll dann eine Konzeption vorlegen, wo in Abschnitten Gleise entfernt werden sollen«, erklärt der Bürgermeister. Dafür sei auch ein Beschluss der Stadtverordneten notwendig. Goldschmidt: »Bei der nächsten regulären Stadtverordnetenversammlung im März wird es eine entsprechende Vorlage geben.«

    Kritik an dem Verfahren übt der Stadtverordnete Ingo Paeschke (Linke). Es sei den Leuten schwer zu erklären, dass sich jahrelang über solche Dinge vor Gericht gestritten werde. So entstünden vermeidbare Kosten. Denn jeder erwarte doch, dass sich Kommune und Land an einen Tisch setzen, um einen gütlichen Kompromiss zu finden.

    Goldschmidt hält diese Argumentation für »naiv«: Nur durch den Rechtsstreit sei der jetzt erreichte Vergleich möglich geworden. »Es kann doch keiner glauben, dass sich das Land für schwächer hält als eine kleine Kommune«, verteidigt Goldschmidt den Streit.

    »Es ist gut, dass die Stadt Druck aufgebaut hat«, sagt Rainer Kliche. Der SPD-Stadtverordnete und Seniorenbeiratschef hat gemeinsam mit der Volkssolidarität Unterschriften für die Entfernung der Schienen gesammelt. »Wir werden kommende Woche etwa 1000 Unterschriften an den Bürgermeister übergeben«, sagt Kliche. Es müsse endlich eine Lösung geben, »sonst steigen die Kosten für den Straßenbau ins Uferlose«. Zur Erinnerung an die »einzigartige« Schwarze Jule könnten an Stellen wie dem Textilmuseum Teile erhalten werden. Doch am Ende bleibt laut Kliche immer eine Frage: »Was nützen Schienen, auf denen keine Bahn fährt?«

    An den Gleisen scheiden sich seit Jahren die Geister. Stolperfallen, Unfallgefahr und Kostentreiber beim Straßenbau, sagen die einen. Identitätsstiftende Erinnerungsstücke, die anderen. Streit-Chronik:

    Am 4. Dezember 2006 setzte die Denkmalfachbehörde in Zossen auch die Gleisanlagen neben Lokschuppen und Betriebsbahnhof der Schwarzen Jule auf die Denkmalliste.

    Im März 2007 stellte die Behörde die Denkmaleigenschaft per Bescheid fest, wogegen die Stadt im Februar 2008 Klage erhob und die Denkmalwürdigkeit infrage stellte. Denn die Gleise müssen eigentlich in der Straße erhalten werden.

    Die Berücksichtigung der Schienenfragmente in den Straßen führe jedoch zu einer hohen finanziellen Belastung beim Straßenbau, argumentierte die Forster Bauverwaltung.

    Im Februar vergangenen Jahres wies das Verwaltungsgericht Cottbus die Klage ab, Forst ging in Berufung.

    Zum Thema:

    Die Forster Stadteisenbahn war 1893 bis 1965 in Betrieb. Sie versorgte Fabrikhöfe der Tuchindustrie mit Rohstoffen. Das Schienennetz maß 24 Kilometer. Die Jule steht heute im Verkehrsmuseum Dresden.

    Von Jan Selmons"

  • Ich dachte, Schildbürgerstreiche gibt es nur in Dresden :D. Schon erstaunlich, dass nach 45 Jahren unter der Teerdecke die Gleise hervorkommen. Vielleicht findet sich ja ein "Förderverein" a la Press. Wenn nicht, wem nützen dann die Gleise?

    Peter Reichler :bahnhof: