[BG] 4. Diesellok der Rhodopenbahn überholt

  • Der Grund für den Kauf der 76 und 77er war ja hauptsächlich eine Preisfrage. Und da kann man wohl kaum dieselbe Qualität erwarten, erst recht nicht mit dem "guten Leumund" rumänischer Dieselfahrzeuge 8o ... Das einzige, was man zusätzlich bekam, waren 4 Tonnen Dienstgewicht - ohne Mehrleistung, aber dafür Minderverfügbarkeit ;) !

    Waren es eigentlich komplette Neukonstruktionen (so sehen sie ja auch aus, mit den massiven Unterschieden zu den Henschel-Maschinen) oder doch Lizenzbauten, wie auch irgendwo schon einmal zu lesen war?


    Zumindest an personellen Ressourcen mangelt es in Septemvri nicht - alleine bei einem groben Überblick waren da auch am späten Nachmittag noch mindestens 40 Leute tätig. Und dann gibt es da noch ein größeres Verwaltungsgebäude...

    Ja, Personal ist in Buigarien immer noch oftmals billig. Das war aber auch eher auf Investitionen in die Infrastruktur bezogen.


    Aber alleine bei den Verbrauchsdaten zeigt sich schon, das eine Remotorisierung irgendwann Sinn macht - die 77.102 hat nun einen Leerlaufverbrauch von 4-5l Diesel zu vorher 16 und mehr. Gesamthaft wird ein Ø-Verbrauch von 26,5l/h während der ersten 2100 Betriebsstunden angegeben - schon eine beachtliche Zahl!

    Der moderne CAT, wenn er nicht so wie bei den Gmeinder-Loks öfters mal Feuer fängt oder andere Schäden aufweist (vor allem mit dem vom Hersteller empfohlenen Motoröl, Motorex-Öl aus der Schweiz als Ersatz soll da besser sein), ist natürlich moderner und sparsamer im Vergleich zu 60 Jahre alten Motoren von Maybach/Mercedes oder SGP, aber eben nicht unbedingt besser.

  • Waren es eigentlich komplette Neukonstruktionen (so sehen sie ja auch aus, mit den massiven Unterschieden zu den Henschel-Maschinen) oder doch Lizenzbauten, wie auch irgendwo schon einmal zu lesen war?

    Ich würde sagen teils-teils - für Motor und Getriebe soll es schon ein Nachbau gewesen sein, beim Rest hat man sich wohl am Vorbild in Kombination mit den eigenen Fertigungsmöglichkeiten orientiert (inkl. runder Maschinenraumfenster ;)). Und die Dimensionierung der Kühlanlage bei der 76 war wohl mehr als unzureichend...

    Ja, Personal ist in Buigarien immer noch oftmals billig. Das war aber auch eher auf Investitionen in die Infrastruktur bezogen.

    War anhand einiger Gleisbaurotten entlang der Strecke und zahlreicher Streckengeher auch zu sehen letztes Jahr. Der Streckenzustand ist trotzdem "mittelmäßig" für eine Achslast von 13t - uralte, tw. entsprechend abgenutzte Schienen, Holzschwellen in den unterschiedlichsten Verfallstadien, mangelhafte Schienenbefestigung und eine Gleislage, die das regelmäßige Drücken der Sifa massiv vereinfacht 8o.

    Der moderne CAT, wenn er nicht so wie bei den Gmeinder-Loks öfters mal Feuer fängt oder andere Schäden aufweist (vor allem mit dem vom Hersteller empfohlenen Motoröl, Motorex-Öl aus der Schweiz als Ersatz soll da besser sein), ist natürlich moderner und sparsamer im Vergleich zu 60 Jahre alten Motoren von Maybach/Mercedes oder SGP, aber eben nicht unbedingt besser.

    Öfters? Ich weiß nur von einem Fall (Vs84 ex D13) und da hat nicht der Motor gebrannt, soweit ich das Erinnerung habe.

    Tja, was ist schon neu und nachhaltig besser? Deswegen an uralten Motoren festzuhalten mit entsprechendem Wartungs- und Betriebsaufwand ist aber auch nicht sinnvoll. Und schließlich hört man dann doch nicht von laufenden Motorschäden und -bränden bei Baumaschinen - da gibt es andere Motorhersteller, die sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben ;)...

    Viele Grüße,
    Andreas

  • für Motor und Getriebe soll es schon ein Nachbau gewesen sein,

    Motor von Raba aus Ungarn (welche Type? Informationen zu bulgarischen Schmalspurbahnen sind echt dürftig), Getriebe wahrscheinlich eine Lizenz von Voith, obwohl die zumindest in St. Pöltner Werk Erzkommunisten waren. :huh:


    Der Streckenzustand ist trotzdem "mittelmäßig" für eine Achslast von 13t - uralte, tw. entsprechend abgenutzte Schienen, Holzschwellen in den unterschiedlichsten Verfallstadien, mangelhafte Schienenbefestigung und eine Gleislage, die das regelmäßige Drücken der Sifa massiv vereinfacht 8o .

    Ja, kein Geld für die Infrastruktur oder es verschwindet irgendwo...

    Öfters? Ich weiß nur von einem Fall (Vs84 ex D13) und da hat nicht der Motor gebrannt, soweit ich das Erinnerung habe.

    Da gab es mindestens noch einen Vorfall in dicht besiedeltem Wohngebiet mit ordentlicher Stichflamme nach oben.


    Tja, was ist schon neu und nachhaltig besser? Deswegen an uralten Motoren festzuhalten mit entsprechendem Wartungs- und Betriebsaufwand ist aber auch nicht sinnvoll.

    Gerade im Eisenbahnbereich doch eigentlich normal, die Motoren laufen dort doch Jahrzehnte. Zumindest verfügt die neue 77 über Fahrzeug-Telematik, so kann man wahrscheinlich Probleme schon im Voraus erkennen und die Maschine optimieren, wenn notwendig.

    Und schließlich hört man dann doch nicht von laufenden Motorschäden und -bränden bei Baumaschinen - da gibt es andere Motorhersteller, die sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben ;) ...

    Ja, von Baumaschinen weniger, aber in den USA kommen "Blown Turbos" bei Lokomotiven doch ab und zu vor. Und die Regioshuttles mit MAN-Motoren waren schon nicht ohne.

  • Motor von Raba aus Ungarn (welche Type? Informationen zu bulgarischen Schmalspurbahnen sind echt dürftig), Getriebe wahrscheinlich eine Lizenz von Voith, [unsachliches entfernt]

    Wie kommst du auf Raba :/? Die Motoren der 75er waren von Maybach und diese hat man meines Wissens auch nachgebaut - mit eher nicht so großem Erfolg... Wobei man bei der Einspritzpumpe und/oder dem Drehzahlregler definitiv Schwierigkeiten hatte, wie man am abrupten, "spuckenden" Auspuffgeräusch gut erkennen konnte.


    Da gab es mindestens noch einen Vorfall in dicht besiedeltem Wohngebiet mit ordentlicher Stichflamme nach oben.

    Wann und wo? Bekannt wäre mir dazu nichts - und die Hst. Walchen liegt ja doch "etwas" außerhalb von dicht besiedeltem Gebiet 8o!

    Gerade im Eisenbahnbereich doch eigentlich normal, die Motoren laufen dort doch Jahrzehnte.

    Hat man ja auch gemacht, oder ;)? 6 Jahrzehnte sind aber eher schon im sehr oberen Bereich, für tagtäglichen Einsatz...

    Zumindest verfügt die neue 77 über Fahrzeug-Telematik, so kann man wahrscheinlich Probleme schon im Voraus erkennen und die Maschine optimieren, wenn notwendig.

    Gewisse Erkenntnisse daraus sind dann auch bei der 77.009 schon eingeflossen.

    Ja, von Baumaschinen weniger, aber in den USA kommen "Blown Turbos" bei Lokomotiven doch ab und zu vor. Und die Regioshuttles mit MAN-Motoren waren schon nicht ohne.

    Vorher ging es aber doch um Caterpillar-Motoren und nicht um GM, MAN oder sonstwelche oder 8o?

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    am vorvergangenen Donnerstag (8.6.) wurde auf dem Heimweg von einer Bulgarienreise auch die Donaubrücke Ruse - Giurgiu genutzt. Nach den Berichten zur Fertigstellung der 77.009 hier im Forum habe ich dann mal am Bahnhof Obrazov Chiflik (oberhalb von Ruse) genauer aus dem Zugfenster geschaut. Und tatsächlich: die bereits verladenen Restaufbauten der Lok (die wohl ja zurück nach Septemvri sollen) konnte ich förmlich "sichten" (Beweisbild siehe unten). Die neu aufgebaute Lok versteckte sich wohl noch in den Werkshallen - ich habe sie während der Vorbeifahrt jedenfalls nicht gesehen. Nun, das kann ich hoffentlich irgendwann mal in den Rhodopen nachholen :) (zumal die Schmalspurbahn diesmal nicht auf der Reiseagenda stand).


    Viele Grüße

    Julian


  • Hallo,

    sind die Loks der Reihe 76 und 77 Henschel-Lizenznachbauten oder einfach Loks, die ähnlich aussehen, aber nichts mit Henschel zu tun haben.

    Danke

    Viele Grüße Kurt

  • Hallo Kurt,


    sie sind nach dem Grundkonzept der Henschelloks von der rumänischen Maschinen-/Lokfabrik "23. August" "nachgebaut", aber keine Lizenzbauten. Eine Lizenz gab es meines Wissens nur für den Dieselmotor. Die Fertigungsqualität war aber "nicht so toll".

    Gruuß

    217 055

  • aber keine Lizenzbauten. Eine Lizenz gab es meines Wissens nur für den Dieselmotor

    Danke für die Info. Ich dachte mir es schon, denn beim Lizenznachbau würde man ja 1:1 nachbauen und das ist wohl hier nicht der Fall.

    Viele Grüße Kurt

  • Neulich waren beide Neubauloks angeblich defekt und es war Schienenersatzverkehr mit Bussen notwendig. Gibt es Probleme mit den Loks, mit der Wartung oder ist es die Abneigung gegen die von Express Service neu aufgebauten Loks?


    Es soll ja doch eine gewisse Ablehnung gegen die neu aufgebauten Loks geben, was man so hört.