Papierfabrik in Wilischthal

  • Auf jeden Fall wurde in der Papierfabrik Schönfeld das Papier für das "Neue Deutschland" hergestellt, was heute kaum noch jemand weiß. Nur deshalb, weil das "ND" nach damaliger Lesart ja zur "kritischen Infrastruktur" gehörte, wie man heute sagen würde, ist nämlich auch die Reststrecke von Schönfeld-Wiesa nach Schönfeld so lange in Schmalspur in Betrieb geblieben, bis Frühjahr 1985. Die DR durfte den Umbau dieses Streckenstückes von Schmal- auf Normalspur erst vornehmen, als diese Papierfabrik über den Sommer '85 sowieso eine unvermeidliche Produktionsunterbrechung in Kauf nehmen musste, weil eine neue Papiermaschine aus dem NSW für harte Devisen eingebaut wurde, um auf der dann das Papier für die nächsten neuesten sozialistischen Heldentatennachrichten im ND herstellen zu können. Nur während der (unvermeidlichen) Arbeitspause der Papierfabrik durfte die DR gleichzeitig ihren Bahnbetrieb zur Schönfelder Papierfabrik unterbrechen.

    Papier für sächsische Schmalspurbahnliteratur hingegen wird wohl niemals Thumer Schmalspurbahn gefahren sein, weder in Schönfeld-Wiesa noch in Wilischthal, nicht mal das Papier fürs "Schmalspurbahnarchiv" von 1980, denn selbst dieses Buch wurde auf hochwertigem, gestrichenem Bilderdruckpapier gedruckt und solches Papier stellte man weder in Schönfeld noch in Wilischthal her.

  • Hallo,

    Die Papierfabrik in Schönfeld gibt es ja noch.Allerdings frage ich mich immerwieder ,

    warum es den normalspurigen Bahnanschluss nicht mehr gibt. Eine Ausrede war ja der BÜ

    über die B95.Vielleicht zu wenig Frachtaufkommen. (Ich habe von Wirtschaft wenig Ahnung ^^ )

  • Hallo Daniel,

    Die DB AG dürfte wohl kein Interesse mehr am Güterverkehr gehabt haben; Mora C. Interessant ist, das der BÜ nach einem Tankwagenunfall 1994 auf der Straße zwar heraus gerissen wurde, aber wieder neu errichtet wurde. 1992 wurde die Produktion eingestellt. Bei der erneuten Betriebsaufnahme 1997 waren keine Voraussetzungen mehr für den Transport auf der Schiene vorhanden. Danach wurde auch die Brücke über die Sehma ausgebaut. Die Schönfelder Papierfabrik war vor der Wende zuständig für die Bereitstellung von Druckpapier für den Berliner Verlag (Neue Berliner Illustrierte; NBI). Die Angaben stammen aus einer Broschüre des Betriebes " 1911- 2011- 100 Jahre Schönfelder Papierfabrik"

    MfG

    Helmut