Hallo Freunde,
eigentlich kann ich Euch hier nur wenig berichten, da ich Salzwedel vor der Wende nie richtig kennengelernt habe. Nur durch Zufall kamen wir mal an die Strecke und trafen 52 8171. Ansonsten gab es in den 90ern Plandampf und da hatte ich mehr Zeit für das Bahngeschehen in der Baumkuchenstadt.
Ansonsten war es zu weit weg und auch die Tagesleistungen waren für solch einen Besuch eher ungünstig gelegen und ich war zu jener Zeit ausschließlich per bahn unterwegs.
Lange Zeit war Salzwedel eine 50er Hochburg und ich denke immer gern an das Monatsposter in der Zeitschrift „Modelleisenbahner“ als 503701 sich vor dem Wasserturm, präsentierte. Eine perfekte Szene, so wie man sich Dampf noch vorstellte. In den 80ern wechselten einige Brandenburger 52er nach Salzwedel und prägten nun das Bild des Dampflok Einsatzes. Es gab Gerüchte, dass diese wegen der geschlossenen Führerhäuser umbeheimatet wurden, weil mit Oebisfelde Grenznähe gegeben war.
Interessant waren dafür die Strecken. Gefahren wurde nach Wittenberge, Oebisfelde und Stendal. Es gab zwar nirgendwo echte Berge, aber es ist nun einmal die Altmark, welche durch die Bahntrassen durchschnitten wird.
Von der Kleinbahnherrlichkeit der Altmark existierte in den 80ern kaum noch etwas. Die Bahnstrecke Hohenwulsch – Kalber – Badel – Beetzendorf/ Salzwedel wurden noch befahren bzw. im hinteren Abschnitt lagen noch die Gleise. Auch Salzwedel Diesdorf war nach zwischenzeitlicher Sperrung nochmals reaktiviert wurden, aber da kam das Ende in den 90ern sehr schnell.
Sogar der Gleisrückbau hat bei letzterer Strecke – inkl. Entwidmung – alle Rekorde gebrochen.
Eigentlich sehr schade, dennoch muss man bedenken, dass in dieser dünn besiedelten Region kaum ein Busangebot rentabel ist und man hier mit Rufbussystemen den ÖPNV hoch hält.
Das selbst die Bahnstrecken Oebisfelde - Salzwedel und Salzwedel – Wittenberger abbestellt wurden. Dass wirkt schwerer und da enttäuscht die Anhaltinische Bahnpolitik, Bei ersterer war es vor allem die abgebaute Mittellandkanalbrücke und der verschlissene Oberbau, bei der zweiten Strecke hätte mit gutem Willen etwas werden können.
Aber so ist die Altmark heute quasi Eisenbahnfrei und nur die Hauptstrecke Stendal – Uelzen, welche mal wieder auf Ausbau wartet, durchquert diese Region. Mit der Elektrifizierung verlor der Bahnhof Salzwedel auch sein Gesicht. Ja, wir sind Bahn Freaks und leben manchmal hinterm Mond. Aber dennoch hätte die Bahn mehr für sich getan, die Mischung zu finden um altes zu bewahren und dieses mit neuem zu verbinden. Salzwedel wurde arg zurückgebaut und ein billiger 0-8-15 Bahnhof hingestellt – zum Glück gab es noch Geld und es wurden Bahnsteigdächer errichtet.
Was auch traurig ist, heute erinnert nichts mehr an das dichte Netz der altmärkischen Kleinbahnen. Die Hoffnung, an einem der alten Schienensträngen – das dort ein kl. Eisenbahnmuseum entsteht – hatten sich schnell zerschlagen. In Kalbe gab es sogar in dem interessanten Triebwagenschuppen ein paar Fahrzeuge. Die Anlagen verfielen leider, in Salzwedel gab es immer noch den Kleinbahnhof mit EG und kompletter Gleisanlage in Kies, dort wurde inzwischen alles überbaut und selbst von der alten Trasse nach Dähre/ Diesdorf sieht man nichts mehr. Es gibt wohl noch ein Modellbahnverein, welche an die Kleinbahnszene erinnert.
Dann gab es da noch ein Eisenbahnmuseum bzw. einen Verein. Die Dampflokfreunde Salzwedel genossen einen guten Ruf und bemühten sich recht schnell um die Bw Anlage. Wie ich schon erwähnte, das Bw war perfekt und strahlte ein angenehmes Flair aus. Nach der Elektrifizierung war das nicht mehr ganz so schön.
Leider war es dem Verein nicht möglich, langfristig in Salzwedel zu bleiben. Scheinbar hatte die Kommune auch wenig Interesse den Verein zu unterstützen. Damit war der Verein weg – heute in Wittenberge und Salzwedel ist bei Eisenbahnfreunden ein weißer Fleck und damit weniger Interessant.
Mögen die positiven Erinnerungen uns erhalten bleiben.
Auf dem Weg zum Verwandtschaftsbesuch trafen wir in Hohenwulsch 52 8171 an, die ihren typischen Packwagen der Salzwedeler mitschleppte.
Mein Vater muss echt genervt gewesen sein, da ich schon dreimal zuvor aufkreischte, weil uns an Bahnstrecken Dampfloks entgegenkamen und ich unbedingt ein Foto machen wollte.
So sah Salzwedel kurz vor dem großen Umbau aus. Die Bw Anlagen waren noch komplett und Formsignale prägten das Bild.
52 8154 kommt aus Richtung Stendal mit einem Güterzug und hat vor wenigen Minuten Hohenwulsch verlassen.
52 8154 ist in Kalbe/Milde angekommen. Obwohl der Oberbau schon in den 70ern und 80ern modernisiert wurde, wirkt er immer noch einfach und eher leicht.
Die Einsatzstelle Kalbe, hier waren einst die letzten 64er zuhause. Das wäre doch ein schönes Kleinbahnmuseum geworden....
Bei der Rücktour durcheilt 52 8154 den Bahnhof Bismark
52 8134 verlässt Salzwedel mit dem Ziel Wittenberge. Jahre später reichten nur noch Ferkeltaxen für diese Leistung aus.
50 3606 kommt mit ihrem Personenzug in Salzwedel an, die alte Straßenbrücke über die Bf. Gleise wurde später erneuert.
Absoluter Clou war der Einsatz der Schweriner Museumswaggons im Planeinsatz. Statt Triebwagen, wurde mit solchen Zügen nach Diesdorf und nach Kalbe/ Milde gefahren.
Heute hätte mich mal interessiert, was damals die Fahrgäste wohl gesagt haben?? Zumindest eine tolle Fuhre mit einem schmalen Fährbot G Waggon.
Im Kleinbahnhof lag alles noch in Kiesbettung.
An den Stumpfgleisen des Kleinbahnhofes Salzwedel standen noch interessante VT Beiwagen. Leider war der Zustand nicht mehr so gut.
Ich glaube aber, dass diese erhalten bleiben konnten.
Bei diesem weiß ich den verbleib nicht mehr. Ansonsten ist ein 4achs. in Wittenberge, wie auch ein 2achs. fahrzeug.
Auch bei dem Fahrzeug der Neuhaldenslebener Kleinbahn weiß ich den verbleib nicht.
Für wenige Tage war in Salzwedel die Eisenbahnwelt wieder in Ordnung. 52 8075 kommt gerade reingerollt und überholt 52 8154.
Zwischen Salzwedel - Wittenberge/ Stendal/ Oebisfelde und auf den Kleinbahnen nach Diesdorf und Hohenwulsch waren Dampfloks im Einsatz.
Zu gast waren hier: 50 3545, 50 3606, 52 8075, 52 8134 und 52 8154 und 91 134 und 64 491.
Abendruhe im Bw - mit heutiger Fototechnik und Erfahrung gäbe es viele neue Möglichkeiten, achja...
Ein neuer Tag beginnt - leider etwas feucht - mit frischer Kohle...
50 3545 wird auch versorgt und Lösche gezogen. Salzwedel, wie es wohl auch zu Planzeiten aussehen konnte.
Auch die kleine 64 ist noch nicht fertig für ihre Kleinbahnreise.
Im schuppen warten noch 52 8134 und 52 8075. Das Dach des Schuppens war mit Wellaspest gedeckt, einer der Gründe für den Wegzug des Vereins, denn die Entsorgung wäre hammerteuer geworden.
Bereitstellung des Nebenbahnzuges, die EDV Schilder kamen erst später an die Lok und es war toll, dass die 64 einen echte DR Rauchkammertür erhalten hat. Im Muldetal wirkte die glatte DB Tür doch immer als Fremdkörper.
Der Vereinsbestand im heimischen Lokschuppen.