Im Modellharz ist Vieles möglich

  • Messingprofile in Standardmaßen gibts es relativ günstig u.a. bei Conrad, Völkner(da bestelle ich), Sondermaße bestelle ich bei Steba.org. Da gibt es natürlich noch andere.

    Schön sieht es schon aus in Alexisbad!

  • Hallo Olli,

    dein Alexisbad sieht schon sehr vielversprechend aus! Ich bin auf weitere Fortschritte gespannt.

    Hallo Volker,

    danke für den Bericht aus deinem Tillig RAW! Ich möchte mich Reiners bitte um ein paar Detailfotos anschließen. Viel Erfolg mit deiner "22".

    Gruß Lutz

  • Hallo allerseits!

    Zu dem Thema Tillig Neubaudampflok möchte ich mich auch gern einklinken.

    Ich habe von den Leichtgewichten 2 Stück. Von den Fahreigenschaften mal abgesehen ist die Verarbeitung und das Material selbst ein Witz. Der Kunststoff ist sowas von spröde, dass er nicht lange hält. Vor allem hat das bei mir die Kuppelstangen betroffen. Diese sind wegen der Kurvenläufigkeit zweigeteilt, d.h. der vordere Teil und der hintere Teil werden quasi auf dem Treibradsatz vereint.

    Bei Probefahrten bäumte sich die Lok plötzlich auf und warf die Kuppelstange vom Treibradsatz ab.

    Die Ursache dessen war das der Zapfen im Treibradsatz gerissen war und durch den Betrieb das, ich nenne es mal Kuppelstangenlager von innen her abgetragen hatte bis es zum Riss bzw. Zerstörung des Lagers kam.

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    Ich hatte dann bei Tillig direkt eine komplett neue Steuerung bestellt, natürlich gleich die rechte Seite auch und einen neuen Treibradsatz. Allerdings erschließt sich mir die Demontage des Antriebsblockes nicht wirklich.

    Hier noch ein paar Fotos wo man den defekten Treibradsatz sieht.

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    Durch den entstanden Grat am Riss wurde das Kuppelstangenlager von innen her abgetragen.

    Optisch ein gelungenes Modell, aber technisch eine Katastrophe und das bei dem Preis.

    Viele Grüße

    Marko

    Viele Grüße

    Marko

  • Hallo Marko, sowie Reiner, Lutz und in die Runde,

    nach meinem eigenen Erlebnissen kann ich das alles sehr, sehr gut nachvollziehen.

    Heute hab ich mir nen Lötkolben im Baumarkt gekauft. Der ist völlig ausreichend, denn ich löte damit ja keine Elektronik, nur Grobschlächtiges halt.

    Wenn ich Zeit habe, mache ich zur "Ärger-22" viele Fotos, damit man möglichst alles schnell versteht.

    Marko, wo ist jetzt konkret das Problem, dass Du bei der Montage der restlichen Steuerung nicht mehr klar kommst?

    Es sieht für mich so aus, dass Du "nur" noch je Seite die Stange des 3er Blocks an der E-Achse einclipst und über die Vordere des 2er Blocks am Kuppelstangenlager einlegst. Natürlich vorher alle Räder in die gleiche Richtung drehen.

    Dann muss die Kuppenstange ins gleiche Lager und der Bolzen in der richtigen Richtung eingedrückt werden.

    Beste Grüße, Volker

  • Hallo Volker,

    nein kein Problem mit der Steuerung. Die habe ich schon gewechselt. Die Bilder dienen nur der Verdeutlichung des Schadensbildes. Mich würde interessieren ob schon mal jemand den 3 Block komplett demontiert hat. Ich müsste dort den Treibradsatz tauschen. Die "Packungsbeilage" gibt das für mich jetzt nicht so her.

    Viele Grüße

    Marko

    Viele Grüße

    Marko

  • Hallo Marko,

    ja, den habe ich schon mehrfach demontiert und mache es jetzt bei meiner "Ärger-22" auch. Dazu gibt es dann Fotos mit Erklärungen. Es dauert nur ein wenig Zeit!

    Viele Grüße, Volker

  • Packungsbeilage

    Hallo Marko,

    erstaunt sehe ich deine Bilder: Du betreibst die Tillig 99 mit den Kolbenstangenschutzrohren. Sind das die originalen Teile, so hast du keine Kurven auf deinen Modulen? Meine machen das bei den angegebenen Radien nicht mit...

    Gruß

    Olli

    Ah: Ich sehe es gerade, der Marko von Harz'87. Ja dann nur die Frage ob das original ist :)

  • Hallo Olli,

    die hatte ich wegen der Optik drangesteckt. Bei den Radien auf den Modulen geht das ganz gut. Allerdings ist sie uner eine Probefahrt nicht hinausgekommen. Für zu Hause hin und her ist sie zu gebrauchen, aber ich denke nicht, dass die Lok einen Ausstellungstag überlebt hätte :saint:


    Ich habe mal bei Youtube ein Video hochgeladen. Ich bin jetzt nicht so der Filmer. Die Qualität ist eher so na ja.

    Viele Grüße

    Marko.


    Achso, dass sind die Orignalen von Tillig, die der Lok beilagen.

    Viele Grüße

    Marko

    Viele Grüße

    Marko

    Einmal editiert, zuletzt von Barbarossa (28. November 2022 um 19:16) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Barbarossa mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Marko, Olli, Lutz und alle Interessierten,

    nachdem der Lötkolben heute schnell beschafft wurde, konnte es dem 3er Antriebssatz der "Ärger-22" heute an den Kragen gehen. Ich habe das alles mit Fotos untersetzt. Aber irgendwie werde ich wohl nie der gute Fotograph werden!!!

    Das nachfolgende Bild zeigt Euch die Lok in der Ausgangsposition, d.h. per Pinzette sind die Kuppelstangen beidseitig ganz vorsichtig abgezogen.

    Zuerst muss der Nachlaufsatz runter. Das klappt, wenn man ihn unterhalb etwa auf Höhe des Rades aushebelt. Aber Achtung, die kleine Platte mit der Kunststoffnachbildung der Federung muss dabei am Block bleiben, denn darunter befindet sich die per Metallfeder geführte Kinematik für den Radsatz. Die Feder springt schnell weg und ist dann auch weg!!! Aufpassen!!! Das nachfolgende Bild zeigt die Lok ohne den Nachläufer.

    Jetzt gilt es den 3er Antriebsblock zu demontieren, in dem man ihn per Pinzette vorsichtig aushebelt. Dort, wo die Pinzette hinzeigt, kann man den Hebel gaaanz vorsichtig ansetzen. Erst die eine Seite, dann die Andere.

    Hier sieht man den Block schon mit einer Seite aus der runden Wippverankerung ausgerastet/ ausgehebelt. und von der anderen Lokseite muss das genauso erfolgen.


    Am Ende hängt der Antriebsblock noch an den beiden Stromkabeln und die müssen abgelötet werden, so dass der Block lose und einzeln zu handhaben ist.

    Jetzt die Bremsen entfernen, aus den Clipsen aushebeln und zur Seite legen. Man kann schon sehen, wie die Kontakte eben nicht mehr an den Radkränzen innen anliegen!

    Jetzt wird der 3er Block an sich demontiert, in dem man seitlich die alte Bodenplatte aushebelt. Das sieht dann so aus.

    Ich hab mir neue Radsätze geleistet. Achtung, vor deren Einsatz bitte prüfen, dass kein Kunststoff übersteht. Ggfs die Radsätze innenseitig einfach vorbeugend feilen. Man geht so dem Risiko aus dem Weg, dass später die neuen Radschleifer anstelle am Spurkranz auf dem Kunststoff des Speichenrades schleifen und es keinen elektrischen Kontakt geben kann! Alle alten Radsätze sind entfernt und der erste Neue wird mittig eingesetzt. So kommt man mit dem Getriebe und dem Sitz aller 3 Radsätze am Besten klar. Erst danach die anderen beiden Radsätze exakt auf gleiche Richtung der Bohrung ausgerichtet einsetzen.

    Leider ist das Bild unscharf, aber man kann das Wichtigste doch noch erkennen. Links am Rad sieht man auch gut meine Feilarbeiten an der Spurkranzinnenseite glänzen.

    Jetzt kommt das Schwierigste, der Einsatz der neuen Bodenplatte mit den Radschleifern unter Beachtung der Ausrichtung der Bohrungen für die Steuerung.

    Dazu habe ich etwas experimentiert und setze die Platte einseitig schräg ein. Zuvor habe ich die Radschleifer im letzten Drittel etwas mit der Flachzange abgewinkelt. Dadurch wird später der Federweg besser umgesetzt.

    Man sieht, wie die Radschleifer einseitig an den Spurkranzinnenseiten anliegen, aber (unten) die 2. Seite steht noch nach Außen ab. Diese Seite drückt man extreeeeeemst vorsichtig mit der Pinzette hinter die Spurkränze. Achtung, dabei darf die Federwirkung nicht beeinflusst werden. Kommt es zum Verkanten, besser alles abnehmen, die Schleifer neu justieren und dann das Ganze nochmal. Man bekommt das aber nach dem 2. Versuch ganz gut hin!

    Und so sieht es dann schon fast fertig aus. Prüft aber jetzt durch seitliche Achsverschiebung jedes Radsatzes, dass die Schleifer immer und ständig am Spurkranz innen anliegen. Das muss unbedingt sein und ist extrem wichtig für die spätere sichere Stromaufnahme.

    Wenn es am Ende in etwas so aussieht, habt Ihr alles richtig gemacht.

    Jetzt wird der Block wieder in den Rahmen geclipst. Zuvor werden die Stromkabel angelötet und am Ende die Steuerung montiert.

    Vor einen ersten Fahrversuch habe ich jeden Radsatz der auf dem Kopf liegenden Lok auf perfekte Stromaufnahme mit 2 Kabeln geprüft.

    Dabei wurde jeder Radsatz seitlich in die jeweiligen Endlagen verschoben. Dazu liegen an den Kabeln 12V_ an. Der Motor darf auf keinen Fall stottern.

    Am Schluss ist noch zu beachten, dass auch der 2er Block zu prüfen ist. Dazu gehört auch die elektrische Verbindung des 2er Blocks zum 3er Block.

    Ich denke, das bekommt jeder hin und dazu habe ich keine Fotos erstellt, auch weil ich bei meiner "Ärger-22" morgen noch neue Radsätze dort einbauen will.

    Ihr braucht für diese Arbeiten eine Engelsgeduld und ruhige Hände.

    Wer etwas nicht verstanden hat oder auch Fragen hat, ich antworte euch gern.

    Am Ende meiner Arbeiten werde ich berichten, ob die Lok das RAW ohne Reklamation verlassen hat.

    Beste Grüße aus dem Südharz, Volker

  • Hallo Volker,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. In deinem Modellharz ist eben vieles möglich! Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Reparatur.

    Gruß Lutz