Umrüstung der 99 787

  • Hallo,

    Stainz: "Meine Meinung müsste man aber über die Anpassung der Feuerbüchse nachdenken. Eine Ölflamme ist eben anders als eine Kohleflamme. Bei der Normalspurbahn hat man ja auch Umbauten vorgenommen."

    Was genau meinst du damit?

    08/15: "Ich habe gelernt: minimal 20% bei Zweizylinderloks mit einstufiger Dampf-Dehnung.

    Bin selber große Zweizylinder Normalspurloks gefahren die ohne Probleme mit 20% gefahren wurden.

    Und ich bin auch auf einer Lok selber als "Hilfsheizer" mitgefahren, wo 15% ohne irgendwelchen Problemen bei 80-85% der Höchstgeschwindigkeit und über lange Strecken üblich waren. Ein befreundeter Lokführer war sehr begeistert wie er auf der..."

    Welche Lok und wo soll das gewesen sein mit den 15% ? Und der Kollege "Dampfachim" fährt"nicht nur mit, der macht das selber. Unter 35% macht eigentlich keiner, auch nicht mit DB- Neubauloks, die ja konstuktiv bis auf den oft verwendeten Müller-Druckausgleichkolbenschieber gleich sind, das Leichtlauftriebwerk verändert da auch groß nichts.

    Achja, mit 5% fahre ich auch immer, aber nur mit Troffimof im Leerlauf ;););):!:

    Und für alle nochmal die erzählen, das das mit dieser Leichtölfeuerung nicht am Fichtelberg oder am Brocken gefahren werden kann, da muss ich mal diese Leute fragen ob sie Wissen das sie bei 01 1104 oder 52 8055 sie auch funktioniert?

    Mfg TRO.

  • Hallo,

    Stainz: "Meine Meinung müsste man aber über die Anpassung der Feuerbüchse nachdenken. Eine Ölflamme ist eben anders als eine Kohleflamme. Bei der Normalspurbahn hat man ja auch Umbauten vorgenommen."

    Was genau meinst du damit?

    Ich habe die Wiederinbetriebnahme der 012 104 aufmerksam verfolgt, wo auch genau das ausmauern der Feuerbüchse (Feuerschirm) mit Schamottesteinen dokumentiert wurde. Mich würde mal interessieren, ob die 787 auch über einen solchen Feuerschirm verfügt.

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Also die Feuerung der 01 1104 kann man doch nicht mit der 99 787 - Feuerung

    in einen Topf werfen..

    Da sollte man doch eher die Schwerölfeuerung der 99.72 und der Leichtölfeuerung

    der 99 er aus Zittau mit einbeziehen.

    Ich verstehe auch z.Zt. die Ablehnung zum Probeeinsatz der 787 in Oberwiesenthal

    Dieses wird wohl erst nach der Verbesserung der Brennertechnik um dort die Leistung

    für die doch längeren Bergfahrt zu beurteilen. -

    Leider Arbeitet die Zeit scheinbar gegen die Bauart-Optimierung.

    Alles Gute für die Zukunft aller "Bimmelbahnen"

    Gruss vom Dagvuchel

  • Hallo,

    "Schicke ich dir lieber per PN, sonst zerschießt es diesen Faden komplett."

    Mit dem "Wie meinst du das", war Koll Stainz gemeint...

    Dagvuchel:

    "Also die Feuerung der 01 1104 kann man doch nicht mit der 99 787 - Feuerung n einen Topf werfen.."

    Warum nicht ? Beides Leichtöl und neue Brennerbauform ( soweit ich weiß, man tut bei der 1104 bissl Geheimnisvoll, aber wenn man sieht das die 1104 ohne Fremddampf angeheizt wird, kann es nur sowas sein)

    T.

  • Warum nicht ? Beides Leichtöl und neue Brennerbauform ( soweit ich weiß, man tut bei der 1104 bissl Geheimnisvoll, aber wenn man sieht das die 1104 ohne Fremddampf angeheizt wird, kann es nur sowas sein)

    T.

    Hallo Tom,

    wenn ich die damalige Berichterstattung um 01 1104 richtig in Erinnerung habe, besitzt sie nach wie vor die typische Schwerölfeuerung der DB-Ausführung, also mit vorn liegenden Brennern. Die wurden im Zuge der Hauptuntersuchung nach meiner Erinnerung neu angefertigt, womit sich die Düse jetzt auch viel präziser einstellen lässt. Zusätzlich hat man zum Anheizen und Warmhalten einen kleineren Brenner installiert, der aus einem kleinen Zusatztank mit Leichtöl betrieben werden kann, im Fahrbetrieb jedoch nicht in Verwendung ist.
    So habe ich das in Erinnerung.

    An 01 1104 fällt tatsächlich die sehr gut eingestellte Feuerung sehr angenehm auf. Es gibt von ihr wohl kaum aktuelle Fotos mit einer Rauchfahne, wie man 01 1066 und auch 01 1100 zuletzt häufiger sah.
    Natürlich muss dafür auch die Qualität des Schweröls stimmen.

    Ich habe gelernt: minimal 20% bei Zweizylinderloks mit einstufiger Dampf-Dehnung.
    Bin selber große Zweizylinder Normalspurloks gefahren die ohne Probleme mit 20% gefahren wurden.
    Und ich bin auch auf einer Lok selber als "Hilfsheizer" mitgefahren, wo 15% ohne irgendwelchen Problemen bei 80-85% der Höchstgeschwindigkeit und über lange Strecken üblich waren. Ein befreundeter Lokführer war sehr begeistert wie er auf der 71000 Duke of Gloucester eingeladen war... "Coasting with 5% cutoff" das geht halt nur mit einer Caprotti...

    Hallo 08/15,

    der Dir das beigebracht hat, sollte seine Lehrbefähigung umgehend zurückgeben!
    Ich weiß nicht, wer solchen Unsinn glaubt? Und wenn Du genau so gefahren bist, gehörst Du an keinen Regler einer Dampflok!!!
    Wohlgemerkt, wir sprechen immer noch von Zweizylinderloks. Mit drei oder vier Zylindern kann man auch mal mit 20 % fahren, aber eine Zweizylinderlok dankt derartigen "Kutschern" mit massiven Schäden am Lauf- und Triebwerk. Jeder Arbeitstakt wirkt dann wie ein wuchtiger Hammerschlag auf das gesamte Triebwerk und weiter auf das Laufwerk. Welcher Lokführer hat so wenig Ahnung und kein Gefühl, dass er diese Tortour für die Maschine nicht in den Füßen und allen anderen Körperstellen merkt?
    Wer an einer vernünftigen Lokfahrschule (Güstrow) bzw. bei verantwortungsbewussten Lehrern (allen voran Helmut Neumann) sein Handwerk erlernt hat, weiß auch, wie man die Mindestfüllung für die jeweilige Lokanstrengung ermittelt. Und er weiß, dass Zweizylinderloks grundsätzlich nicht kürzer als 30% gefahren werden. Gern mehr, die Lok wird es Dir danken. Es ist ein Kompromiss zwischen effizientem Dampfverbrauch und Haltbarkeit der Lok.

    Ich weiß, dass es genug Kutscher gab, die diese Grundsätze mit Füßen traten. Auch heute noch werden Loks so gequält und danken es der Bahnverwaltung dann regelmäßig mit "Stangenabwürfen".

    Ich wünsche keiner Lok, einen derartigen Kutscher an ihrem Regler!

    Viele Grüße

    vom Dampfachim

    der gern mal etwas länger fährt! Dafür halten die Lager dann überdurchschnittlich lange.

  • Hallo,

    eigentlich wollte ich ja nichts zu dieser Diskussion schreiben, aber wenn ich den ganzen Quark hier lese...

    1. 01 1104 hat die ganz normale Bundesbahn-Ölhauptfeuerung. Da ist überhaupt nichts umgebaut, man fährt nur mit anderem Öl. Sie als Referenz für die Ölfeuerung der 99 787 heranzuziehen, ist also tatsächlich ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

    2. Kenne nur ganz wenige Loks, die man unter 30 % Füllung fahren kann. Bei v max in der Ebene wohlgemerkt. Selbst wenn es geht, sollte man es doch eher vermeiden, weil es den Verschleiß im Triebwerk doch beträchtlich erhöht. Die Reparatur der dann eintretenden Schäden ist heute oft ein größeres Problem, als dass bisschen Mehrverbrauch an Brennstoff. Mit Grenzlast gegen den Berg reden wir je nach Loktyp eher über 40 oder 50 % Steuerungsauslage. Vielleicht kann hier ja mal jemand aus dem Harz berichten, was auf der Brockenstrecke so üblich ist...

    3. Wie kann man, wenn man selber Dampflokführer ist (TRO), die Ansicht vertreten, dass es eine gute Idee wäre, die 99 787 auf der Fichtelbergbahn zu testen, wenn sie schon nach Jonsdorf den Wasserstand nicht halten kann? Ich erinnere vielleicht mal daran, dass die Neubauloks von der Rostfläche her eigentlich überdimensioniert sind (wegen der Auslegung für Braunkohlenfeuerung) und mit guter Steinkohle normalerweise IMMER eher zu viel als zu wenig Dampf erzeugen. Das heißt also im Klartext: die ölgefeuerte VII K muss, wenn ich so etwas lese, eine DEUTLICH geringere Kesselleistung als ihre kohlegefeuerten Schwestern haben. Wenn ich die Kiste ständig mit Teillast betreibe, vielleicht kein Problem. Mit 10 Wagen die 1:33-Steigung nach Kretscham hoch? Liegenbleiben vorprogrammiert!

    4. Jeder Dampflok-Fachmann, den ich kenne, fragt sich, wie sich eine Ölfeuerung ohne Ausmauerung auf die Haltbarkeit und die Instandhaltungskosten des Kessels auswirken wird. Das Thema ständig kalter Bodenring wurde ja schon angesprochen. Dazu kommen noch die extremen Temperaturschwankungen bei einer Öllok, die normalerweise von der Ausmauerung deutlich abgemildert werden. Nur weil das bei der 52 8055 mit ihren paar Einsatztagen im Sonderzugdienst anscheinend kein Problem war, muss das bei einer Lok im täglichen Einsatz noch lange nicht genauso sein. Und wenn besagte High-Tech-Dampflok so prima funktioniert hat: warum steht sie dann auf dem Rand und fährt nicht mehr? Vielleicht will man bei der SOEG, bevor man weitere Loks umbaut, ja auch erstmal abwarten, ob man an der 787 nicht nach 4 Jahren den halben Kessel erneuern muss?

    Ich bin grundsätzlich ein Freund der Ölfeuerung, habe selbst oft genug den Ölregulierschieber bedient. Aber ich weiß auch, dass sie nicht auf allen Dampflok-Baureihen gleich gut funktioniert hat. Den 50.00 sagt man ja zum Beispiel auch nach, dass sie nicht eben besonders überragend in der Dampferzeugung waren... Und ich weiß auch, dass eine Ölfeuerung in der Regel zu höheren Instandhaltungsaufwendungen am Kessel führt.

    Im Gegensatz zu einigen anderen hier bin ich keineswegs der Ansicht, dass ein Umbau auf Ölfeuerung für sämtliche Schmalspurbahnen eine sinnvolle und zukunftsträchtige Lösung wäre. Aber wie sagte mal jemand treffend: Prognosen sind immer schwierig. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Vielleicht wird der zweite Versuch mit der Ölfeuerung auf den sächsischen Schmalspurbahnen ja doch noch ein Erfolg. Ich persönlich glaube im Moment noch nicht daran.

    Es grüßt

    Blüm

  • Hallo,

    "3. Wie kann man, wenn man selber Dampflokführer ist (TRO), die Ansicht vertreten, dass es eine gute Idee wäre, die 99 787 auf der Fichtelbergbahn zu testen, "

    Das habe ich weder gesagt noch gemeint.

    Danke das du was genaues zur 1104 weißt und es gesagt hast. Also kein Schweröl mehr und ein Extratank mit Extrabrenner zum anheizen. Auch interessant.

    T.

    PS: Es ist auch immer wieder amüsant, wenn man Mitglieder direkt anspricht in der Diskussion und mal genauer nachfragt, das dann plötzlich gaaaar keine Antworten kommen, sie sich aber trotzdem weiter an der Diskussion beteiligen.

    Auflisten werde ich das jetzt aber nicht....;)

  • Hallo,

    Vielleicht gibt es es ja in absehbarer Zeit mal ein Résumé des Umbaus von Seiten de SOEG ,was dann mal in einer Broschüre oder einem Buch wohlfeilgeboten werden könnte.

    Ich habe noch das Baureihenbuch des EK Verlages (erschienen 1994) Da wurde bis ins kleinste Detail der erste Umbau auf Ölfeureung beschrieben,sehr intéressant

    Mit sonnigen Grüssen

    Burkhard

  • Zu #207

    Die 50 8055 ist doch vor mehreren Monaten in Schaffhausen abgebrannt.

    In wie weit die mittlerweile wieder einsatzfähig ist ???

    Wieviel 1000km hat die überhaupt nach dem Komplettumbau gelaufen?

    Auch über den Allgemeinzustand des Kessels hört man so gut wie nichts.

    Auch die hier angeführten über 2000PS haben ja ihren Ursprung nicht mit

    der Ölfeuerung zu tun. Das ganze Triebwerk wurde ja auch umgebaut.

    Nun noch einmal meine Gedanken zur 99 787:

    Die Leistungsfähigkeit des Kessels wird doch im Endefekt an der Heizfläche

    und deren Belastung erzeugt. Da fallen natürlich als "Minus" wieder

    die "Nachspeiseverluste" Brenner- und Bläserdampf generell mit ins Gewicht.

    Bei dieser "neuen Wallerfeuerung 99 787" sollten doch die Erfahrung der DB- und

    der DR-Schwerölfeuerung in Verbindung mit der Zittauer Leichtöl-99er aus den 2000er

    Jahren einiges an Erfahrung gebracht haben.

    Die Frage ist ja auch ob in Verbindung mit einem grösseren Ölleitungsquerschnitt die

    erforderlich Ölmenge im freien Zulauf erfolgen kann. Auch ist für den vorhandenen

    Brennerbetrieb ja auch Zerstäubungsdampf erforderlich. Da erhebt sich die Frage in

    wie weit dieser Dampf direkt vor dem Brenner für eine Pumpwirkung (=nichtsaugende

    Strahlpumpe) genutzt werden kann.

    Auch die ganze Verbrennungsluft-Steuerung mit Luftschlitzen im Bodenblech

    und Ausrichtung der Brennerflammen nur nach oben ist m.E. nicht sinnvoll

    da die Schottersteinlage nur indirekt von oben aufgeheizt und von unten durch

    die Frischluft gekühlt wird. Somit sind die "stührener Aschkästen" und die zusätzlichen

    seitlichen Luftklappen zur Behebung des Luftmangels und Verbesserung der Verbrennung,

    also Primär- und Sekundärluft, zu sehen. Auch sollte man die fehlende Luftzufuhr durch die

    geschlossene neue Feuertür nicht vergessen. Somit kann nur mit der Lamporanlage ein genügend

    grosser Saugzug durch die Rohre bis in die Feuerbüchse erzeugt werden; ohne gleichzeitig den

    Gegendruck in der Dampfmaschine hochzusetzen.

    Also für mich haben sich die hier vor Monaten von mir geäusserten Befürchtungen scheinbar

    als richtig gezeigt.

    Ich hoffe die Spezialisten bekommen doch noch eine gut funktionierende Ölfeuerung für die 99er hin.

    Ein bissl Hoffnung habe ich ja noch.

    Macht es gut

    Gruss vom Dagvuchel