Umrüstung der 99 787

  • Wurde alles schon per Privatmail erledigt.

    Admin: Gekürzt

    Ich hoffe das Thema ist jetzt durch und wir können uns wieder der Technik zuwenden.

    Beste Grüsse vom Dagvuchel

  • Hallo Schmalspurfreunde,

    nun bin ich zuerst mal den Moderatoren dankbar, dass sie diesen Gedankenaustausch aktiv für uns alle hier ermöglichen! Als dampftechnischer Laie filtere ich mir die für mich hochinteressanten technischen Details gern heraus. Mittlerweile hatte mein Vorgänger hier den Beitrag #221 verfasst, das sind vom Beginn der neuen "Diskussionswelle" bei #151 am vergangenen Freitag schon 70 neue Beiträge. Und es bleibt spannend, gerade auch weil eigentlich ein richtiger Fachbeitrag vom Lokbetreiber (wo auch immer veröffentlicht) irgendwie fehlt.

    Da nun die wichtigen ersten Probefahrten vor genau einem Jahr im Zittauer Netz gelaufen sind möchte ich heute noch einmal mit zwei Bildern daran erinnern, teilweise hatte ich sie schon im anderen Faden veröffentlicht.

    Fotos vom 31.01.2024 - hier in der Steigung vor Jonsdorf


    ... und hier bei der Rückfahrt von Jonsdorf mit Kirchturmblick


    Für die "später zugestiegenen" Forumsleser gern auch nochmals der Link zu meinem kleinen Video von diesem denkwürdigen Tag:


    Schöne Grüße

    Matthias

  • Danke, Matthias, das beruhigt hier hoffentlich etwas die Gemüter. Ich bitte doch sehr, auch hier mit Argumenten und nicht mit persönlichen Beleidigungen zu diskutieren. Vielleicht könntet ihr in Erwägung ziehen, dass ihr entweder ein Missverständnis habt oder die Sichtweisen des/der Anderen eventuell in einigen Punkten richtig sein könnten.

    Viele Grüße
    Eckhard

  • Lieber Dampfschim,

    Wir kennen uns nicht persönlich und das macht auch nichts. Du beschäftigst Dich täglich mit dem Betrieb von Dampfloks, ich mich seit 42 Jahren mit deren Instandhaltung und -setzung, davon auch gut 25 Jahre mit deren Betrieb. Allerdings immer nebenberuflich und in einem exotischen Nachbarland Deutschlands, nämlich in Österreich. Jeder hat seine Ausbildung, jeder hat seine (immer irgendwie auf Loktypen eingeschränkten) Erfahrungen. Soweit so gut.

    Was mich stört, ist der Absolutismus mit dem alle verdammt werden, die einen alternativen Erfahrungsschatz haben.

    Der user 08/15-Bähnle hat seine Erfahrung dass es auch Dampfloks gibt, die mit 20% Füllung gefahren werden können vielleicht nicht ausreichend in einen Kontext mit „Nicht-Einheitsloks“ gesetzt, aber eine derart heftige Reaktion hatte ich gerade von Dir/Ihnen nicht erwartet.

    Ich möchte hier nur zu bedenken geben, dass es z.B. in Österreich auch Dampflokomotiven mit sehr langem Kolbenhub und Lentz-Ventilsteuerung gibt, die noch dazu mit einem sehr leicht gebautem Triebwerk ausgestattet sind. Es deckt sich daher auch mit meinem bescheidenen Erfahrungsschatz, dass diese Lokomotiven sehrwohl mit Füllungen um die 20% gefahren wurden. Mit einer 52 oder 86 geht das freilich nicht (oder zumindest nicht lange gut).

    Es würde mich grundsätzlich freuen, wenn sich der Horizont der wenigen verbliebenen Dampflokenthusiasten soweit erweitern ließe, dass auch für deutsche Lande nicht alltägliches nicht gleich vollends degradiert würde.

    Man sollte die Fehler der Geschichte nicht wiederholen. Man vergleiche nur deitsche Dampflokomotiven mit zeitgenössischen Dampflokomotiven aus Frankreich, Tschechien oder der USA.

    Um ein deutsches wahlsaisonales Wort zu bemühen, etwas mehr Demut und Respekt vor dem Gegenüber täte gut.

    LG aus Ösiland

    Castor

  • Hallo Castor,

    es ehrt Dich, dass Du den User 08/15 in Schutz nimmst, aber ich gehe von meiner Meinung nicht ab, dass er auch österreichischen Lokomotiven mit solcher Fahrweise eher schadet, als nützt. Nun habe auch ich das Thema etwas sacken lassen und möchte es nicht mehr ganz so emotional aufgeladen hier behandeln. Aussagen wie Füllung 20% triggern mich aber gewaltig, weil meine 35 Jahre Berufserfahrung im täglichen Dampfbetrieb ganz andere Erfahrungen brachten.

    Es mag sein, das kann ich in der Tat nicht beurteilen, dass die österreichischen Loks konstruktiv bedingt etwas besser damit umgehen. Die grundsätzlichen Probleme einer kurzen Füllung und der User sprach sogar von 15 % und in England von 5 %, nämlich die hohen Anfangsdrücke zum Beginn des Kolbenhubs und damit die hohen schlagartigen Belastungen auf die Triebwerksteile und damit auch auf Rahmen und Radsätze gelten auch dort. Die Wahl der richtigen Füllung ist immer ein Kompromiss aus verbrauchsökonomischer Fahrweise und Haltbarkeit der Lokomotive.
    Zugegeben, ich bin auf einer DR-Lokfahrschule von hoch qualifizierten DR-Lehrern und Lehrlokführern auf meiner Heimatbahn ausgebildet worden. Das mag bei der ÖBB seinerzeit etwas anders gelehrt worden sein. Ich habe außerdem in der täglichen Praxis wertvolle Erfahrungen in dieser Richtung gesammelt und auch von bekannten und anerkannten Fachleuten wie z.B. Helmut Neumann und auch Harry Heydenbluth gerade im Hinblick auf die richtige Füllung viel gelernt.
    Es gibt gerade in diesem Bereich gegensätzliche Meinungen. Das ist mir klar und um noch einmal auf Österreich zurück zu kommen, die Bedienungsanweisung der Giesl-Ejektoren verlangt auch eine geringere Füllung als üblich.

    Lasst uns aber zum ursprünglichen Thema zurück kommen, nämlich 99 787.
    Ich kenne zwar einzelne Kollegen der SOEG, habe mich aber noch nie mit ihnen über das Thema der dort üblichen Steuerungsauslage auf der Steigung ins Zittauer Gebirge (vor allem Jonsdorf) unterhalten. Vermutlich arbeiten sie ähnlich wie wir auf Rügen mit normalerweise eher längeren Füllungen von 40% oder sogar mehr am Berg.
    In dem Zusammenhang würde mich jetzt einmal interessieren, ob es vom Hersteller der Ölfeuerung jetzt auch Vorgaben zu kürzeren Steuerungsauslagen im Zusammenhang mit der neuen Saugzuganlage und der Feuerung gibt?

    Viele Grüße

    vom Dampfachim

  • @Dampfschim

    Ich muss hier niemanden verteidigen und bin trotz der Kleinheit Österreichs (marginal größer als Rügen 😅) gar nicht sicher ob 08/15-Bähnle auf österreichische Erfahrungen reflektiert.

    Ich kenne auch die von Dir zidierten Lehrmeister nicht persönlich. Du wirst meine aber auch nicht kennen.

    All das soll aber dem keinen Abbruch tun, dass die Dampf-Gemeinschaft (auf englisch etwas geschmeidiger „steam community“ zusammenhalten muss und soll.

    LG vom bekennenden Ventilsteuerungs- und Giesl-Fan

    Castor

    (seht es mir nach. I am from Austria)

  • Hallo,

    an Koll. Castor, hier im Forum geht es im Regelfall (!) um Lokomotiven mit Kolben oder Flachschiebern. Und die fährt man für gewöhnlich nicht unter 35 % Füllung.

    Wenn dann jemand behauptet das das Unsinn ist und Dampflokomotiven mit 20% gefahren werden sollen, dann klingt das vollkommen unverständlich. Verstehst du das ?

    Wenn User 08/15 dann nicht dazu sagt, das es sich um Loks mit Ventilsteuerungen handelt, dann gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

    Erstens: er kennt und versteht die Unterschiede in der Bedienung nicht

    Zweitens: er kennt nicht die Themengebiete die hier zu 99,8 % behandelt werden, demzufolge den Kontext nicht wenn 99,7 der User denken es geht um Kolbenschieber und er redet über Ventilsteuerungen, denn die sind schon sehhrr exotisch....

    Drittens: Er sucht Streit.

    Nun, sucht euch eine Möglichkeit aus.

    Mfg TRO.

    PS: Es geht in dem Pfad eigentlich um die 99 787 und ihre Ölfeuerung....:!:

  • Ich muss hier niemanden verteidigen und bin trotz der Kleinheit Österreichs (marginal größer als Rügen 😅) ...

    Hallo Castor,

    so klein ist Österreich doch gar nicht. Ich mag Dein Land und war auch schon dort. Ich kenne auch Lokomotiven aus Österreich, habe dort aber nur die Schafbergbahn und die Steyrtal-Museumsbahn besucht.
    Die oft von mir gefahrene Lok Aquarius C hat ja auch eine längere Geschichte in Österreich und ist jetzt ja auch wieder dort.
    Und auch unsere RüBB-Diesellok 251 901-5 war viele Jahre in der Steiermark.

    All das soll aber dem keinen Abbruch tun, dass die Dampf-Gemeinschaft (auf englisch etwas geschmeidiger „steam community“ zusammenhalten muss und soll.

    Das unterschreibe ich sofort. Aber ich gehe auch einem gepflegten Streit nicht aus dem Weg. Aber irgendwann ich dann auch wieder gut.

    LG vom bekennenden Ventilsteuerungs- und Giesl-Fan

    Hab von beidem keine Ahnung. Wie Tom (TRO) schon schrieb, wir haben dann höchstens Erfahrungen mit Flach- und Kolbenschiebern. Aber 99 787 hat ja Kolbenschieber.
    Und Giesl - ich hab zwar schon mal 52 8141-5 gefahren, damals hatte sie aber eine ganz normale Esse und 18 201 (ebenfalls mit Giesl ausgerüstet) hab ich bisher nur ehrfurchtsvoll bewundert.

    Viele Grüße

    vom Dampfachim

  • Einen guten Morgen ...
    ... kann ich hiermit für die Freunde der Leichtöllok 99 787 wünschen.


    Nachdem die SOEG auf ihrer Webseite am 31.01.2025 und die lokale Printausgabe der Sächsischen Zeitung am heutigen 08.02.2025 die wage Mitteilung vermeldeten, dass in den Winterferien auch 99 787 zum Einsatz kommen soll ist es heute nun soweit! Der "Oybinpendel" mit dem Speisewagen ist heute früh mit der Leichtöllok bespannt worden.


    Aus gegebenem Anlass veröffentliche ich die Meldung ausnahmsweise an zwei Stellen hier im Forum.

    Schöne Grüße
    Matthias

  • Erstens: er kennt und versteht die Unterschiede in der Bedienung nicht

    Zweitens: er kennt nicht die Themengebiete die hier zu 99,8 % behandelt werden, demzufolge den Kontext nicht wenn 99,7 der User denken es geht um Kolbenschieber und er redet über Ventilsteuerungen, denn die sind schon sehhrr exotisch....

    Drittens: Er sucht Streit.

    Also diese Antwort ist schon eine Frechheit.
    Ich habe nie dezidiert über eine Steuerungsart geschrieben.
    Und Ventilsteuerung als exotisch zu bezeichnen... naja..
    Für mich stellt sich der Verlauf der Diskussion ganz anders dar:

    Zitat von 08/15-Bähnle

    "Als einfachste Methode "Alt" und "Neu" zu vergleichen. [...]
    Am besten ein Zug mit der Last, wo man im "Testabschnitt" den Regler ganz aufmachen kann und sich nicht mir dem Schieberkastendruck beschäftigen muss, aber alles angenehm mit der Füllung fahren kann, ohne an die Reibungsgrenze gehen zu müssen, oder den Regler zurücknehmen muss weil man sonst unter 20% Füllung gehen müsste."

    Meine Ausgansbasis war nie der Vorschlag mit 20% zu fahren, sondern nur nicht darunter gehen zu müssen!!!

    Zitat von Dampfachim

    Hallo 08/15,

    20 % Füllung, bist Du wahnsinnig? Willst Du Stangen, Lager und Zapfen gleich zur Minna machen? Eine Zweizylinderlok fährt man mit mindestens 30% Füllung! [...]


    Zitat von 08/15-Bähnle

    Also generell bin ich nicht wahnsinnig und kann ich das so auch nicht stehen lassen.
    Ich hatte schon gedacht dass die Lok als Neubaulok aus den 50er Jahren 20% Füllung kann.
    Aber ich weiß auch das man bei antiquierte Steuerungs-Konstruktionen, aber auch der einen oder anderen Einheitslok, wirklich nicht unter 25% oder gar 30% gehen mag, und das echt nicht mehr gut tut. Aber das spürt man ja eh gleich wenn sie zu viel in die Kompression geht, und hängt auch vom Allgemeinzustand der Lok ab.
    [...]


    Zitat von Dampfachim

    Hallo 08/15,

    der Dir das beigebracht hat, sollte seine Lehrbefähigung umgehend zurückgeben!
    Ich weiß nicht, wer solchen Unsinn glaubt? Und wenn Du genau so gefahren bist, gehörst Du an keinen Regler einer Dampflok!!![...]
    Welcher Lokführer hat so wenig Ahnung und kein Gefühl, dass er diese Tortour für die Maschine nicht in den Füßen und allen anderen Körperstellen merkt? [...]
    ich weiß, dass es genug Kutscher gab, die diese Grundsätze mit Füßen traten. Auch heute noch werden Loks so gequält und danken es der Bahnverwaltung dann regelmäßig mit "Stangenabwürfen".

    Ich wünsche keiner Lok, einen derartigen Kutscher an ihrem Regler!

    Zitat von 08/15-Bähnle

    Bitte erkläre mir, sachlich wie es physikalisch, zu diesen massiven Schäden am Lauf- und Triebwerk kommt
    [...]
    Wie die Kräfte eingeleitet werden und wirken.
    Ich bitte um eine genaue Vorführung der Berechnungen dazu.

    Zitat von Dampfachim

    Hallo 08/15,

    das werde ich garantiert nicht tun. Es ist Dir ja auch egal und Du lebst ja auch nicht für die Materie.

    Das anschießende hinter den Kulissen erspare ich jetzt dem Forum...

    * Ich habe in einen Nebensatz empfohlen nicht unter 20% gehen zu müssen. (wo es um den Vergleich von alt zu neu ging)
    * Für mich sieht es nicht aus als hätte ich Streit gesucht.
    * Ich habe niemanden beschimpft, oder öffentlich seine Fachkompetenz abgesprochen.
    * ich habe mich versucht sachlich zu erklären.

    In der DVL der DRG von 1927, das einzige Dokument sind gar keine % angegeben. Ich hätte also besser nicht 20% geschrieben, sondern "möglichst kleine Füllung".




    Generell war ich dem Lokomotivbau der ehemaligen DDR immer positiv gesinnt, waren sie doch fortschrittlicher wie in Westdeutschland und haben zumindest den Giesl in seiner technologischen Überlegenheit anerkannt.
    Ich danke Castor dafür, dass er öffentlich bestätigt hat dass 20% Füllung nicht wahnsinnig oder zerstörerisch sind, sondern einfach nur eine andere Realität, die es aber scheinbar (das wusste ich nicht) bei keiner deutschen Lok gibt.

    Alle Moderatoren und sonstige User/Mitleser kann ich beruhigen, von mir wird hier nichts mehr kommen, ihr braucht es nicht löschen, da ich mich hier nicht mehr einbringen will. Ich wollte das nur klar stellen und nehme an (ich hoffe) das war mein letztes Posting hier.
    Ich fühlte mich auch noch nie als Teil einer „steam community“, hatte ihr schon lange den Rücken gekehrt und danach in der "Maker-Community" ein wollig warmes, interessantes, "Plätzchen" gefunden, welches täglich neue Perspektiven mit sich bringt...

    Ein großes Sorry an alle die das unbeteiligt, mitlesen mussten und sich eigentlich für die Leichtölfeuerung der 99 787 interessieren.

    PS.:
    Info am Rande: In Österreich gab es vor dem ersten Weltkrieg über 1000 "Blauöl" gefeuerte Loks, viele in schwierigsten Betriebssituationen mit Haupt- Leichtölfeuerung weshalb mich dieses Thema interessiert hat. "Prof of Concept" also vor über 115 Jahren bestanden. Von der U bis zur Schnellzuglok.
    Hoffe dass in dem Land in dessen eine Hälfte der Giesl verteufelt wurde, Ventilsteuerungen exotisch sind und jetzt KI- Antworten per Faxgeräte verschickt werden (??? https://www.derstandard.de/story/30000002…tworten-per-fax) diese Technologie endlich Fuß fassen kann...