[HU] Die ungarische (damals) Staatliche Waldeisenbahn Gemenc – Pörböly im August 1987

  • Bei unserem Jahresurlaub im Juli 1987 in Pécs bot es sich an endlich auch mal die Waldbahn im Donaudelta bei Gemenc zu besuchen, die uns schon lange interessiert hatte, die aber vom Balaton über weite Landstraßen schwierig zu erreichen war. Da die Angabe der Fahrtage im Fahrplan etwas verwirrend war erkundigten wir uns in einem Reisebüro in Pécs. Diese waren sehr rührig und telefonierten mit dem zuständigen Amt in Szekszard. Von dort kam dann das Angebot, dass am 10. August um 14:00 Uhr eine Sonderfahrt mit anschließendem Essen in einer Jagdgasstätte in Keselyűs stattfindet und wir daran teilnehmen könnten. Treffpunkt ist in Szekszard am Rathaus zwecks gemeinsamer Anfahrt dorthin. Passte natürlich genau zu unserem Plan. Da das Gemencer Donaudelta als Naturschutz und Jagdschutzgebiet ausgewiesen ist war die Zufahrt nicht so einfach möglich.


    Die Zugfahrt begann also am Bf. Keselyűs.



    Die Stationsschilder waren zur damaligen Zeit entsprechend der Umgebung und in passender Ausführung gestaltet.


    Entsprechend auch das Bahnhofsgebäude der Landschaft angepasst.


    Bis zur Abfahrt des Zuges fand sich noch die Zeit sich etwas im dortigen Bahnhofsbereich umzusehen.


    In der Kurve stand unser Wagenzug und noch 2 geschlossene Personenwagen mit einem Schotter beladenem Flachwagen.



    Von der Strecke kam dann unser Zugpferd C50 403.


    Zuerst ging die Fahrt nach Bárányfok dem einen Endbahnhof am Streckennetz. Vorbei an einem Rohbau für einen neuen Lokschuppen.


    In Bárányfok wurde dann wieder Kopf gemacht für die Fahrt in die Gegenrichtung.



    Unser für die Fahrt nach Gemenc bereit stehender Zug.



    Die Strecke führt meist parallel zur damals einzigen Zufahrtsstraße nebenher.



    Und diese wird gegenüber dem Zugverkehr mit einer Blinklichtanlage gesichert.


    An der Endstation Gemenc befindet sich ein Gleisdreieck, wo sich die Strecken von Pörböly und Gemenc-Duna-Part vereinigen, was für das Umsetzen der Lok eine etwas längere Fahrt bedeutete.




    Zurück ging dann die Fahrt zur Ausgangsstation Keselyűs, wo es dann wie vorgesehen das Essen in der Jägergaststätte gab.



    Da wir aber das andere Streckenende in Pörböly auch mal sehen wollten, fuhren an einem anderen Tag nochmals von Pécs aus dahin.

    Der öffentliche Bahnsteig war an diesem 23. August 1987 erst relativ neu errichtet.



    Zugverkehr fand in dieser Zeit aus Wildschonungsgründen erst ab Anfang Oktober wieder statt.



    An den Loks und Wagen wurde etwas gewerkelt.


    Ansonsten sah alles umher noch recht urtümlich aus.





    Ich hoffe der kleine Rückblick in die Vergangenheit hat gefallen. Die Bildqualität der alten ORWO-Dias bitte ich zu entschuldigen.


    Das sollte aber nicht unser einziger Besuch dort gewesen sein. Wir beehrten diese Bahn nochmals 1998, 2001

    und 2003 hatte ich für unsere Reisegruppe sogar eine Sonderfahrt dort organisieren können.


    Vielleicht später mal ein Bericht davon.


    Viele Grüße Rudi.

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  • rekoheizer

    Hat den Titel des Themas von „[HU] Die ungarische (damals) Staatliche Waldeisenbahn Gemenc – Pörbely im August 1987“ zu „[HU] Die ungarische (damals) Staatliche Waldeisenbahn Gemenc – Pörböly im August 1987“ geändert.
  • Hallo rekoheizer Rudi,


    einfach ein Träumchen deine Fotos. Bilder vom nördlichen Abschnitt der Waldbahn sind eh sehr selten. Seit 2 Jahren wird im Ausflugsverkehr ja nur noch der 8km lange Abschnitt Pörböly - Malomtelelö befahren. Auf der weiteren Strecke findet nur noch Güterverkehr statt, der Abschnitt Keselyüs - Baranyfok ist seit etlichen Jahren komplett außer Betrieb.


    Mein leider einziger Besuch bei der Waldbahn Pörböly im Sommer 1997*** fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Während Ostdeutschland und Polen mit der Oderflut kämpften, führte auch die Donau und ihre Zuflüsse viel zu viel Wasser. Dadurch stand auch der Gemenc-Urwald, durch den die Waldbahn führt, unter Wasser.


    Nach unserer Ankunft mit der MAV in Pörböly gingen wir zum Waldbahnhof, an dem aber schon ein Zettel hing, daß der Zugverkehr wegen Hochwasser eingestellt ist. Glück im Unglück war, daß an diesem Tag eine Inspektionsfahrt stattfinden sollte. Das Bahnpersonal sah unsere enttäuschten Gesichter und lud uns zur Mitfahrt auf der Lok ein. Bereits kurz nach der Ausfahrt Pörböly standen die Gleise unter Wasser. Der Lokführer war aber sehr gelassen, also weiter. Millionen fliegender Insekten, bunt schillernde Käfer so groß wie Tischtennisbälle sorgten bei mir eher für Unbehagen bis nackter Angst. Das Wasser wurde immer höher, mittlerweile schlug die kleine C50 schon Bugwellen. Teilweise schwammen große Äste im Wasser, die wir mit der Lok wegschubsten. Im Bahnhof Nagyrezet brachen wir die Fahrt aber sicherheitshalber doch ab und fuhren zurück.



    Anschließend gab es noch eine kleine Extrafahrt mit einem Personenwagen von Pörböly aus bis zur Deichkrone und wieder zurück. Wir bedankten uns herzlich und versprachen wiederzukommen. Dieses Versprechen habe ich bis heute nicht eingelöst.


    Viele Grüße

    Toralf


    ... die vollständigen Bilder gibts, sobald ich Ungarn fertig gescannt und bearbeitet habe.


    *** Damals gab es auf der Strecke neben saisonalen Ausflugszügen noch regulären SPNV mit Berufsverkehrszügen im Abschnitt Pörböly - Lassi.

    Einmal editiert, zuletzt von Toralf750 ()

  • Hallo liebe Sxhmalspurbahnfreunde,


    Am heutigen Tag stand die Waldbahn von Gemenc auf meinem Peogramm und die Bahn überraschte mich mit einer wahren Überraschung. Der Dampfzug war geplant, deshalb hatte ich den Stopp ja eingeplant, doch der Rest war ungeplant und nun mein zweites Missgeschick bei einer ungarischen Schmalspurbahn.

  • Die Dampflok mit Zug ist abfahrbereit



    Quer durch die Wälder ging es entlang der Donau


    .


    Bis Lassi, da passierte das Malör.


    Entgleisung auf der Einfahrweiche.



    Restlichen Zug abgetrennt und versucht, den Wagen zurück ins Gleis zu verhelfen



    Hat leider nicht geklappt, erst mit etwas Unterstützung zweier Wagenheber, war eine Wiedereingleisung möglich



    Mit Hilfslok wurde der havarierte Wagen zurück nach Pörböly gefahren.



    Wir sind mit Dampf und einem Wagen weniger zurückgekehrt.



    Der Haverist war inzwischen abgestellt.


    Grüße aus Baja