Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) 2023

  • Zum Dampfzug habe ich es noch nie probiert.

    Von München zum Dampfzug nach Nordhausen ist schon ein straffes Programm.

    Da darf aber wirklich Nix schiefgehen.

    In Nordhausen gibt es zur Not einige Übernachtungsmöglichkeiten in Bahnhofsnähe. Ich glaub das ist dann doch etwas stressfreier.

  • Hallo zusammen,

    ich würde gerne in den nächsten 2 Wochen im Harz die 99 236 für ein paar Fotos abpassen. Weiß jemand, wann die Lok von Wernigerode aus im Einsatz ist bzw. wann sie das nächste mal ausgewaschen werden soll?

    Danke!

  • Hallo Jörg und Volker,

    habt herzlichen Dank für die geteilten Informationen! Es ist schön zu lesen, wie fokussiert hier in Nordhausen Lösungen gearbeitet wird. Ich kann mich auch gar nicht an Berichten über Ausfällen von Combinos erinnern, obwohl die Decke dünn wird, wenn zwei von Montags bis Freitags im Einsatz stehen und einer zur Untersuchung oder Reparaturist.

    [...]

    Dennoch, nach 2030 braucht es eine neue Lösung! Deswegen ja auch Hinweise im Zukunftsthread. Wir sind da echt schon spät dran, müssen endlich zu Potte kommen, uns um neue Lösungen, Ausschreibungen etc. zu kümmern, denn die Zeit rennt! [...]

    Was sind denn die zwingenden Gründe, wenn es zu einer neuen Lösung nach 2030 kommen muss? Ich habe den Eindruck, es scheinen nicht nur die Dieselmotoren zu sein.

    Viele Grüße

    Volker

  • Was sind denn die zwingenden Gründe, wenn es zu einer neuen Lösung nach 2030 kommen muss? Ich habe den Eindruck, es scheinen nicht nur die Dieselmotoren zu sein.

    Der Combino war seinerzeit ja ein ausgewiesenes Billig-Fahrzeug. Ich könnte mir denken, dass außer den Motoren, auch die sonstigen technischen Komponenten nach 30 Jahren an das Ende ihrer Nutzbarkeit gelangt sein werden. Abgesehen davon will man ja vom Diesel weg und anhand der Gegebenheiten drängen sich Akku-Fahrzeuge ja geradezu auf.

  • Hallo zusammen,

    Zum den Combinos:

    Wir in Freiburg haben seit 2000/2004 (?) Combinos im Einsatz. Vor wenigen Tagen erschien ein Artikel in der Badischen Zeitung, das die Probleme mit dem Combinos wohl mittlerweile zunehmen würden und die Werkstatt gut mit Ihnen zu tun hat, bzw. man mit Siemens am überlegen ist, wie und ob ein Refit möglich ist. Ansonsten schwirrte auch die Zahl 2030 für die Freiburger Combinos im Artikel.

    Ich kann mir vorstellen, das es bei den Nordhäuser Combinos vielleicht auch in diese Richtung geht, zumindest in Freiburg wurden bereits 2017 bei den ersten Bahnen die Schwelle von 1.000.000 gefahren Kilometern erreicht.

    Mfg

    Lukas

  • Hallo und einen schönen Sonntag in diese Runde,

    das Thema Combino scheint ja viele hier zu interessieren. Ich möchte aber gern, dass die Gemüter NICHT hoch kochen!

    Es steht ohne Zweifel, der Combino an sich ist umstritten, allein durch die sogenannte "Combino-Pleite". Er war in der Konstruktion absolut neuartig und wenn hier von "Billig-Produkt" die Rede war, hat man in der Konstruktion versucht einfacher und leichter zu bauen. Das hat aber nichts mit "billig" zu tun! Leider hat das nicht ganz so funktioniert und die Konstruktion hatte Schwächen! Dennoch, Siemens hat die Rückrufaktion gestartet, die "Ertüchtigung" umgesetzt. Ich selbst kenne Meinungen, die immer noch vom "Schienenhobel" sprechen. Ich kenne aber, zumindestens etwas, die Lage vor Ort in Nordhausen und so schlecht wie manche das reden, sieht es hier echt nicht aus!!!

    Klar, es gibt Ersatzteilprobleme. Klar, es gab auch in NDH Meinungen, die eine Reko der Combinos allein aufgrund der Alu-Rahmen für völlig unmöglich hielten! Schaut Euch Poznan an, die haben es gewagt und fahren die Combinos weiter! Es scheint möglich und schauen wir mal, wie es weiter geht.

    Ob und wie die Entscheidung in NDH ausgeht, kann ich nicht sagen. Am Ende muss der klare wirtschaftliche Aspekt entscheiden. Rechnet sich eine Reko mit weiteren xyz??? Nutzerjahren oder ist eine Neuanschaffung sinnvoller? Das hängt auch davon ab, was in einer Ausschreibung fixiert sein wird.

    Zurück zu den Duos und dem Betrieb auf der HSB:

    Wir haben in einem Forschungsprojekt einen 100kWh Li-Ionen (neuester Technologie) Akku in einem Combino getestet. Ich hab dazu schon mal geschrieben. Eine Lösung ist so etwas nicht! 6000 Zyklen für den Akku, danach ist er hin und muss erneuert werden. Alle 2 bis 3 Jahre würde der Akku-Tausch locker mal 250T€ verursachen. Das war der Stand vor 6 Jahren, heute ist garantiert noch teurer. Außerdem wäre das Gewicht für den Rahmenträger zu hoch. Außerdem wäre das eine Fahrzeugneuzulassung, die für 3 Duos in etwa 1,2Mio Euro kosten würde. Alles in Allem völlig unreal!

    Eine Lösung, die real sein könnte, ich betone KÖNNTE!!! , wäre die Streckenelektrifizierung, z.B. bis Ilfeld, so dass Straßenbahnen regulärer Bauart zum EInsatz kommen. Ich bin da am Rande ehrenamtlich mit dabei. Ehrlich gesagt, bin ich sehr dafür und mit dieser Meinung nicht ganz so allein.

    Und ich betone auch gleich, dass es nicht darum geht, die HSB zu elektrifizieren, auch wenn ich persönlich auch ein Straßenbahnfetischist bin. Kosten und Nutzen, stehen vor Emotionen!

    Beste Grüße aus dem Südharz,

    Volker

  • Hallo,

    der weitere Einsatz der Duos steht und fällt sicherlich mit der Entscheidung zur Weiternutzung der übrigen Combinos. Wenn man sich für eine Reko der Combino-Flotte entscheidet, dann könnten auch die Duos entsprechend weiter laufen, größere Investitionen in die (abweichende) Antriebstechnik würde ich aber in Anbetracht der Restnutzungsdauer nicht erwarten.

    Entscheidet man sich zugunsten einer Neubeschaffung, dann stellt sich hier natürlich die Frage ob in diesem Zusammenhang wieder eine Kleinserie Duo-Fahrzeuge beschafft werden soll oder letztlich die Elektrifizierung bis Ilfeld günstiger ist. Da spielt sicherlich auch mit rein ob die Planungen zur Linie 20 in Nordhausen realisiert werden, denn dann wäre die Kleinserie nicht mehr ganz so klein aber andererseits hätte dann die Fahrleitung auch höheren Nutzen. Die Batterie-Hybrid Technik ist heute auch weiter, sodass ich das nicht völlig ausschließen würde, die Frage ist was auf die Lebensdauer der Fahrzeuge letztlich insgesamt günstiger ist. Es gibt auch in anderen Städten (außerhalb Deutschlands) durchaus Batterie-Hybrid-Straßenbahnen, meist aber nur zur Abdeckung kurzer (z.B. aus Denkmalschutzgründen) oberleitungsloser Abschnitte.

    Gruß Michael

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