• Im Frühjahr 1984 quälte ich mich mit einem Schulfreund auf meinem grünen Simson-Moped ins Erzgebirge. Cranzahl, Rittersgrün und Geyer standen auch noch auf dem Plan. Ein paar Papierabzüge haben zufällig überlebt. Über die Motivauswahl reden wir lieber nicht. ;)

    Bekanntlich wurde nur noch bis Niederschmiedeberg gefahren. Das Ende war abzusehen, die heutige Situation noch nicht einmal denkbar.

    In Wolkenstein war nichts los.

    Bald darauf kam die 561 und wurde behandelt.

    Die 585 und die 606 standen auf dem Rand.

    Weiter ging es zum Abzweig. Eine Mitfahrgelegenheit im Zug bot sich leider nicht an.

    Zeitweiliger Endpunkt Niederschmiedeberg.

    Das EG hat leider auch nicht überlebt.

    Aber wenigstens bewegte sich etwas im Anschluß.

    Stilleben in Steinbach. Was mag da wohl gestanden haben?

    Dieses Flair muß heute erst wieder wachsen.

    Schmalzgrube mit "erbeutetem" Aushangfahrplan.

    Und schließlich Jöhstadt.

    Hoffentlich können wir den Bahnhof in der Form bald wieder erleben.

    Der Güterschuppen wurde damals gerade abgebrochen.

    Noch ahnte niemand, was hier einmal entstehen sollte.

    Es grüßt der Klotzscher.

  • Hallo Klotzscher,

    das sind ja Super-Bilder :hot:

    Und für die Jüngeren in unseren Forum reine Historie. Danke für das Zeigen.
    In Steinbach hatte man anscheinend einen Protest gegen die Betriebseinstellung überpinselt.
    Wolkenstein und Jöhstadt sind mir so noch bekannt.
    Sind noch weitere Bilder in Hinterhand?

    Viele Grüße, Bernd

  • Hallo Klotzscher,

    sehr schön. Die oberen Streckenkilometer habe ich leider gar nicht mehr gesehen. Als ich 1986 das erste und einzige Mal dort war, fuhren die Güterzüge noch bis Niederschmiedeberg. Den morbiden Charme hab ich auch erlebt. Allerdings merkte man an allen Ecken und Enden, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Bahn ihren letzten Schnaufer tut.
    Wurden die stehen gebliebenen Wagen in Jöhstadt noch verschrottet, oder gelangten sie mit den Abbauzügen noch ins Tal?

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo zusammen!

    Laut Kenning Buch über die WJ stand dort am EG des Bf. Steinbach am 7.1.1984 in großer Schrift: " Stoppt den Wahnsinn- Rettet unsere Bahn". Damit drückte die Bevölkerung in für damalige Verhältnise sehr mutiger Weise ihren Unmut über die unsinnige Stillegung der Strecke aus. Die Anschrift wurde noch am selben Tag durch die Staatsmacht übermalt.

    Soweit dazu.

    Tolle Bilder :spos: danke fürs Zeigen

    Gruß
    Torsten

    Einmal editiert, zuletzt von T. Bartsch (27. Juli 2010 um 21:36)

  • Hallo,
    das sind sehr interessante Bilder, vor allen sieht man schön wie abgewirtschafftet die Bahnanlaben, vor allem aber der Oberbau waren. Sicher hätte man statt den teuren Abbau die Strecke teilweise Sanieren können, aber ob diese die Nachwendezeit überlebt hätte ist meiner Meinung nach auch Fraglich. Und die IG Preßnitztalbahn würde es warscheinlich auch nicht geben...

    Danke fürs zeigen der sehr sehenswerten Bilder.

    MfG, Daniel

  • Der Autor der überpinselten Protestschrift ist hier im Forum auch unter uns.

    Leider habe ich jetzt kein Bild zur Hand, wo die Parole deutlich zu lesen ist.
    Auf der Homepage unserer IG habe ich dafür ein Foto von Bernd Koller gefunden. Offensichtlich musste das EG Steinbach mehrmals für Protestaktionen herhalten.

    "Wir wollen kein Kindergarten sondern unsere Bahn"

    Gruß DaSch

    IG Preßnitztalbahn e.V.

  • Ich glaube, damals war mir der übertünchte Spruch gar nicht so aufgefallen. Man hatte schließlich eine gewisse Sättigung, was Parolen betrifft. Erst beim scannen fiel mir das auf.

    Schön, daß der Wortlaut überliefert ist. Und natürlich einen Gruß an den Autor, der seinerzeit einigen Mut bewies.

    Viel mehr Bilder habe ich nicht. Nur noch ein paar Detailfotos, weil ich damals am Modellbau interessiert war. Das Gros meiner Bilder fiel leider dem Umzug 1984 zum Opfer.

    Es grüßt der Klotzscher

  • Hallo Klotzscher,

    danke für die Bilder. Besonders zwischen Niederschmiedeberg und Jöhstadt war die Strecke ja schon tot. Da bieten die Bilder eine interessante Sicht, wieviel sich seit dem 13. Januar nicht verändert hat.

    Ein Bild mit der lesbaren Beschriftung an der Wand des Steinbacher Stationsgebäudes ist im WJ-Buch auf Seite 174 zu finden.

    Die in Jöhstadt verbliebenen Güterwagen fielen einer Feuerwehrübung zum Opfer, die Reste wurden dann vor Ort verschrottet - man hätte sie ja auch schon nicht mehr abfahren können, da der partielle Abbau bereits lief.

    Jörg Müller

  • Mit Zaun und Regelspurwagenkasten sieht das Steinbacher Wasserhaus noch romantischer aus...

    MfG, Daniel