Eisenbahnen um Querfurt

  • Strecke Röblingen am See - Querfurt

    Eröffnet wurde die Bahnstrecke am 1. Oktober 1884. Die Verlängerung nach Vitzenburg erfolgte am 1. Juli 1904. Die Strecke folgt zwischen den Örtchen Stedten und Querfurt weitgehend dem Lauf dem Bächlein Weide, der eine verschlungene Streckenführung zur Folge hatte. Anlass für den Streckenbau waren die an der Strecke gelegenen Werke: Kohlegruben , Kalkwerke und die große Zuckerfabrik in Querfurt.

    Der Abschnitt nach Vitzenburg hatte im genannten Bahnhof Anschluss an die Unstrutbahn und der Streckenabschnitt Querfurt - Vitzenburg war für den Reiseverkehr schon immer kaum von Bedeutung. Als Betriebsstrecke, Umleiterstrecke war dieser Abschnitt dennoch wichtig. Das Zugangebot wurde bis in die 80er immer weiter heruntergefahren auf knapp 3 Zugpaare. Interessant waren aber vor allem die Durchläufer Nebra–Querfurt–Buna-Werke und Vitzenburg–Eisleben. Nach 1990 waren sogar 7 Zugpaar an Mo-Fr im Einsatz, doch schon 1996 wurde der Verkehr endgültig eingestellt. Zuletzt führte die Burgenlandbahn unter der KEG Regie hier den Verkehr. Entwidmet wurde diese strecke jedoch nie, das lag wohl an der Insolvenz der KEG.

    Im Nordabschnitt nach Röblingen wurde sogar ein dichter Taktverkehr in den 90er angeboten. Doch auch hier zeigte sich die strukturschwache Region, dass ohne Job und lange Wege zur Arbeitsstelle die Eisenbahn verloren hat. Im Dezember 2003 endete der Reiseverkehr durch die Schraplauer Schweiz.

    Noch heute gibt es Güterverkehr bis Schraplau aus Richtung Röblingen. In Schraplau ist ein großes Kalkwerk von Fels.

    Hinter Querfurt West bestand nach dem Bau des von den russischen Streitkräften genutzten Flugplatz Allstedt im Jahr 1952 ein Anschlussgleis dorthin, welches 1994 stillgelegt und 2006 abgebaut wurde.

    Heute ist Querfurt noch über Merseburg an das Schienennetz angebunden und es ist eine Verlängerung aller Züge nach Querfurt West geplant.

    Im August 1996 gab es einen Fotozug mit 52 8039. Das Bw Röblingen beendete um 1980 den Dampflok Einsatz und gab verschiedene Maschinen nach Engelsdorf und Falkenberg ab, wo es kurze zeit später wieder mit Dampf losging.

    52 8039 verlässt Schraplau, im Hintergrund die Anlagen der Kalkwerke.

    Ganz ungeduldig wartet die Meute auf das "Opfer".

    Einfahrt in den Bahnhof Querfurt, wo ein großes Saatgutwerk weithin sichtbar riesige Silos für Getreide betreibt, natürlich mit Bahnanschluss ohne Nutzung.

    Die Regionalbahnen wurden zu jener Zeit noch von 202 befördert.

    Selbst das kleine Bw existierte hier noch und wurde auch genutzt.

    Als wäre die Zeit stehengeblieben, noch war hier "Heile Welt" in Querfurt

    Wie in alten Zeiten gab es 1996 noch dieses "Gefährt" der ehm. Bahnmeisterei.

    Was ich gar nicht weiß, wie konnte 52 8039 drehen, rollte sie nach Merseburg?? Keine Ahnung mehr. Zumindest ging es Vorwärts auch wieder raus in Richtung Röblingen,

    über dem Gebäude sieht man Türme der Burg.

    Bei Esperstadt wurde es bergig und hier stieg die Strecke auch an. 52 8039 kenne ich noch als Heizlok in Merseburg mit riesigen Heizflanschen an den Einströmrohren.

    Durchfahrt Esperstedt, die Bewohnerin des Bahnhofes unterbrach extra die Gartenarbeit, denn solch ein Zug war nicht mehr alltäglich.

    Durchfahrt Schraplau, hier war man mittzen in einer Hügellandschaft, die Regional auch als "Schraplauer Schweiz" bezeichnet wurde. Dieser Betriebsbahnhof gehört zu den Fels Kalkwerken.

    Einfahrt in den Bahnhof Röblingen.

    Versorgt wurde 52 8039 im Bw Sangerhausen. Auch hier waren 52.8 zuhause. das Bw selbst war nur noch ein Schatten seiner selbst, aber es lag noch Steinkohle im Bansen.

    Traurige Gestalten im Bw Sangerhausen, sie warten auf ihr Ende.

    Noch war das Bw voll mit Fahrzeugen , wobei die z-Loks schon länger hier zu finden waren.

    Die Einsatzloks standen auch alle nur noch vor dem Schuppen.

    Im Jahr 1999 gab es eine weitere Sonderfahrt der IBSE um Querfurt, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Die KEG hatte mit LVT/S Triebwagen den Verkehr als Burgenlandbahn übernommen.

    772 130 bei der Einfahrt aus Querfurt West.


    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Es gab ein Gleisdreieck, von Nemsdorf-Göhrendorf aus gab es einen Abzweig nach Röblingen, ist auf https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec…2%80%93Querfurt als "Abzw G" eingezeichnet.
    Als in Mücheln(Geiseltal) geborener war ich auf den Strecken um Querfurt öfter mal unterwegs.
    Die Verlängerung "Querfurt West" geistert schon seit Jahrzehnten herum, realisiert wird sie vermutlich nie.
    Ganz interessante Aufnahmen sind übrigens auch in https://www.bahnmotive.de/europa/deutsch…u_1_vorwort.htm vorhanden.
    Dort wird zu dem Gleisdreieck ausgeführt, dass der Abzweig nach Obhausen zwar als Reparationsleistung 1945 abgebaut , aber 1957 wieder errichtet wurde.