Regelspurige Anschlussgleise der NWE in Nordhausen

  • Wie die Harz-Aficionados unter uns ja sicher wissen, besaß die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn in Nordhausen einige regelspurige Anschlussgleise, die sie mit einer eigenen Dampflokomotive bediente. Nach dem Krieg wurden sie natürlich wie alles andere auch der DR zugeschlagen.

    In den Quellen dazu gibt es leider einige Unklarheiten zur Zuordnung der einzelnen Gleise. Hier einmal ein Übersichtsluftbild von Google Earth.

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    Es gibt drei Bücher, die diese Anschlussgleise erwähnen.

    • Zum einen ist das der Röper/Zieglgänsberger, das Standardwerk in DDR-Zeiten. Dort findet sich im Buch über die Harzquer- und Brockenbahn sogar eine Karte oder besser Prinzipskizze.
    • Zum Zweiten in Endischs zweibändigem Auftragswerk "Von der GHE zur HSB", dass zum 125-jährigen jubiläum der Selketalbahn erschien, wo die regelspurigen Anschlüsse im Text aufgezählt werden.
    • Und dann gibt es noch von Jürgen Steimecke "Strecken und Bahnhöfe der Schmalspurbahnen im Harz" von 2018, wo mit sehr vielen Bildern und Luftbildern alle Anschlüsse und Anschlusspläne vorgestellt werden, die regelspurigen Anschlüsse aber leider auch nur als Texterwähnung vorkommen.

    Die Anschlüsse A und B waren demnach Anschlüsse vom Schachtbau Nordhausen. Mehr zu dem Unternehmen und seiner langen Geschichte erfährt man bei Wikipedia hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtbau_Nordhausen und hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Gebhardt_%26_Koenig

    Auch Dirk Endisch erwähnt in seinem Buch "Von der GHE zur HSB" diesen Anschließer (nennt die Vorgängerfirma aber "Gebhardt & Koening"). Ebenso wird der Anschluss von Steimecke: Strecken und Bahnhöfe der Schmalspurbahnen im Harz erwähnt, hier unter Gebhardt & König. Steimecke berichtet außerdem, dass hier das IFA-Werk Nordhausen seine Fahrradproduktion durchführte. Ich dachte aber, dass die Produktionshalle, die extra für die Fahrradproduktion gebaut wurde (und mittlerweile auch schon wieder abgerissen wurde) an der Freiherr-von-Stein-Straße stand. Oder gabs an der von Steimecke genannten Stelle eine Vorgängerproduktion?

    Der Betriebsteil, dessen Anschluss in weitem Bogen bis direkt an der Zorge führte, war ursprünglich einmal ein Handelsunternehmen für Eisenbahnbedarf, weswegen dort Gleise in diversen schmalspurigen Spurweiten vorhanden waren, um z. B. Feldbahnen vieler Hersteller vertreiben zu können.

    Der Anschluss C gehört der Firma F. A. Wolfram, einem im Vorkriegsdeutschland sehr großen Eisenwarenhandel. (Nach der Wende und Rückübertragung haben sie es noch einmal ein paar Jahre versucht, aber da war der Markt längst unter westdeutschen Firmen aufgeteilt, so dass dieser Wiederbelebungsversuch der traditionsreichen Firma keine lange Überlebenschance hatte.

    Hier ein Abriss zur Firmengeschichte:

    Spoiler anzeigen

    Im Jahr 1786 gründete Friedrich Wilhelm Wolfram die Eisen- und Eisenwarenhandlung Firma F.W. Wolfram. Das Geschäft bestand in dem seit 1700 im Besitz der Familie Wolfram befindlichen Haus in der Töpferstraße 26. In einer amtlichen Erhebung über die wirtschaftlichen Verhältnisse Nordhausens wurde die Eisenwarenhandlung, die hauptsächlich ihre Waren in die sächsischen und schwarzburgischen Fürstentümer absetzte, als vorzüglich und bedeutend genannt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Firma zu einer der größten und führenden dieser Branche in Deutschland. 1824 übernahm der Schwiegersohn Leberecht Gebhardt das Geschäft. 1852 übergab er es an seinen Schwiegersohn Friedrich Kranz. Unter seiner Führung und den beiden Teilhabern, Schwiegersohn Richard Wiese und Sohn Julius Kranz, nahm das Unternehmen einen stetigen Aufstieg. Ab 1906 leiteten die Söhne Erich Kranz und Friedrich Wiese die Firma. Infolge steigender Umsätze und der Notwendigkeit der Schaffung entsprechend umfangreicher Lagerkapazität machte sich im Laufe der Jahre die Verlegung des Großhandelsbetriebes nach dem Bahngelände an der Steinstraße erforderlich. Hier expandierte die Firma 1923.


    Es wurden moderne Anlagen mit Gleisanschluss geschaffen und ein den Erfordernissen entsprechendes Bürogebäude errichtet. Das gesamte Gelände hatte eine Größe von 22.000 m². 1938 beschäftigte die Firma 160 Arbeitskräfte, davon waren 55-60 Stammkräfte und 8-10 Lehrlinge. Das Unternehmen versorgte von Nordhausen aus den gesamten Raum, lieferte aber auch in alle Teile Deutschlands, von Celle bis nach Nordbayern, von Lippstadt und Paderborn im Westen bis zur Lausitzer Grenze sowie ins Erzgebirge und Vogtland. Die Bombenangriffe im April 1945 brachten der Firma großen Schaden, das Geschäft in der Töpferstraße war zerstört. Nach Kriegsende wurde in der Ernst-Thälmann-Straße (ehem. Steinstraße, heutige Bochumer Straße) ein Flachbau errichtet, welcher bis in die jüngste Vergangenheit als Verkaufsfläche diente, wo man rund 8.000 Artikel vertrieb. 1950 übernahm Marianne Evers (geb. Wiese), die Witwe des Herrn Gustav Evers, die Großhandlung. Die politische Wende brachte für die Firma einen Neuanfang. Seit 1990 führte in der 9. Generation der Enkel der Familie, Thomas Evers, den Fachhandel für Baubeschläge und Werkstatteinrichtungen. Das gesamte Firmengelände in der Ernst-Thälmann-Straße wurde 1993 verkauft und ein neues Areal im Terrain der Thüringer Motorenwerke GmbH erworben. Im ehemaligen Klub­haus der IFA entstand ein Großlager mit Verkauf. Das Warensortiment umfasste ca. 26.000 Artikel. In der Töpferstraße eröffnete die Firma ein Haushaltswarengeschäft. Bei den Billigangeboten der Baumärkte vor den Toren der Stadt – für Kunden aus dem Umfeld von Nordhausen gut und schnell zu erreichen – konnte das Traditionsunternehmen preislich nicht mithalten. Auch im Großhandelsbereich war der Markt gesättigt. Die Folge war die Konkursanmeldung am 13. Mai 1998. Nach einer 212jährigen Tradition kam Ende des gleichen Jahres für das Großhandelsunternehmen das endgültige Aus.

    Das repräsentative Firmengebäude steht noch und beherbergt heute ein Ingenieurbüro. Hier das ehemalige Firmengelände auf einem alten Briefkopf:

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    Anschluss D

    Dieser gehörte der Firma Rudolph Schulze & Co., die mit Baumaterialien handelte. Konkret handelte es sich um eine Dampfziegelei, die Ziegelsteine, Dachziegel und Falzziegel herstellte. Bis zum zweiten WK hatten sich von den ehemals um die 20 Ziegeleien rund um Nordhausen nur noch vier halten können. Rud. Schulze war eine davon. Die "Nordhäuser Ziegelwerke Rudolf Schulze & Co." befanden sich nicht weit entfernt an der Straße "Am Holungsbügel". Heute führt allerdings "Hinter der Steinmühle" zum ehemaligen Ziegeleigelände. 1965 wurde das Ziegelwerk aufgegeben und mit einer Porenanhydritproduktion weiter bis 1990 geführt.

    Hier eine Rechnung mit Briefkopf von 1909:

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    Anschluss E

    Dieser gehörte der Mineralölfirma OSSAG (ab 1925 Rhenania-Ossag Mineralölwerke AG) OSSAG war eine deutsche Firma, Rhenania (Endisch schreibt fälschlich Rhenanio) wurde mit Hilfe der Niederländischen Petroleum-Gesellschaft gegründet (heute Dutch Shell). Rhenania-Ossag wurde nach dem Krieg zur Deutschen Shell AG. Die Rhenania-Ossag gehörte im Deutschen Reich zu den Großen Fünf, also den Mineralölfirmen mit dem größten Tankstellen-Netz. Es gibt diverse Wikipedia-Artikel dazu:https://de.wikipedia.org/wiki/Ossag und https://de.wikipedia.org/wiki/Rhenania-Ossag zum Beispiel und alles, was dort noch weiterführend verlinkt ist.

    Interessanterweise ist ausgerechnet in Nordhausen ein damals hochmoderner "Tankbahnhof der Rhenania-Ossag im Bauhaus-Stil/Neues Bauen an der Ecke Bochumer Str./Freiherr-von-Stein-Str. erhalten. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und sogar saniert. Foto im Wikipedia-Artikel.

    OSSAG war für besonders hochwertige Schmierstoffe bekannt.

    Bei Anschluss F beginnen jetzt aber die Fragen. Im Röper/Zieglgänsberger ist er zwar eingezeichnet, aber ohne Firmenzuordnung. Auf einem DDR-Luftbild von 1980 ist er noch vorhanden. Zu welcher Firma gehörte er. Auf dem Google-Earth-Luftbild oben habe ich in Türkis die Flurstücksgrenzen eingezeichnet. Der Anschluss führte also auf ein eigenes Flurstück und nicht auf das der Eisenhandlung F. A. Wolfram.

    Was dort ursprünglich für eine Firma saß - keine Ahnung. Vielleicht weiß ja einer von euch mehr darüber?

    Anschluss G

    Hier ist wieder recht klar, was das für einer war. Bei Röper/Zieglgänsberger heißt er Hetzel. Das ist auch richtig so, denn die Firma Hetzel aus Kehl hat im Zuge der Arisierungen im Dritten Reich die Firma von Max Goldschmidt jun. übernommen, wie man im Nordhausen-Wiki nachlesen kann. Goldschmidt war Jude. Es wurde von ihm enteignet das Haus Johannistreppe 1

    . Das gibts heute noch. Und außerdem wurde enteignet das Grundstück Hesseröder Straße 41, dass die Fima Hetzel, ein Transportunternehmen, erwarb. Das ist das Grundstück mit Anschluss G. Goldschmidt betrieb einen Eisenhandel. Er selbst ist 1936 nach Palästina ausgewandert. Seine Frau Elisabeth 1937. Seine Stiefmutter Berta ist im September 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert worden und starb dort schon zehn Tage später im Alter von 73 Jahren. Die Familie Goldschmidt war in Nordhausen recht verzweigt.

    Zum Anschluss selber ist nur merkwürdig, dass Steimecke schreibt: "Drei Ladegleise, welche mittels Drehscheiben verbunden waren." Wo da Platz für mehrere Drehscheiben gewesen sein soll, weiß ich nicht. Eventuell verwechselt er da was mit dem Schachtbau? Oder Teile der späteren Schachtbau-Anschlüsse gehörten zuerst zu Max Goldschmidt jun.?

    Soweit zu den regelspurigen Anschlussgleisen. Bestimmt finden sich noch Forenteilnehmer, die Ergänzungen dazu haben.

  • Guten Tag Stefan,

    nach meinen Erinnerungen sind die regelspurigen Anschlussgleise soweit richtig bezeichnet.

    Anschluss A kenne ich unter "Nobas", B-Schachtbau, C ex Wolfram war später GHG Waren täglicher Bedarf mit der tückischen Drehscheibe hinter der Linkskurve, die auch ab und zu nicht verriegelt war und demzufolge nicht zwangsläufig auf das richtige Gleis führte bzw. schon vorher die Rangierfahrt beendete.

    E wurde nach dem Krieg abgebaut, F und G stimmt ebenfalls, beide Ladestellen verfügten über je eine Gleiswaage. Zusätzlich wurde im Ausziehgleis neben der Harzquerbahn verladen bis zum Prellbock auf Höhe der links liegenden Kleingartenanlage.

    Da für die östlichen Anschlüsse die Harzquerbahn gequert wurde (Weichenverbindung zwischen heutigem Haltepunkt Hesseröder Straße und BÜ Hesseröder Straße praktisch als Spitzkehre zu befahren, Schlüssel im Blockwerk im Gleiswaagegebäude an der Rollwagengrube! Früher waren von der NWE Deckungssignale aufgestellt, um die Gleiskreuzung zu sichern) konnte es schonmal passieren, das die Rangierabteilung nicht zwischen Weiche 25 ? und Prellbock passte, da Hetzel bzw DHZ Schrott dort auch munter mit Traktor rangierten. Auch ein vergessener Weichenschlüssel brachte dann eine morgendliche unbeliebte Diskusion mit dem Rangierleiter in Gang, zu Belehrungszwecken musste der Rangierer zu Fuß den Schlüssel holen....

    In Verlängerung des Anschlusses F um etwa 50 m und einer Wagendrehscheibe gelangten ab den späten 60ger Jahren Güterwagen in die weiße Fertigungshalle des VEB Apparatbaus, früher Gießerei Mosebach. Ab Drehscheibe wurde auf etwa 200 bis zur Halle mit Spillanlage rangiert.

    Das Stumpfgleis im Anschluss IFA führte nicht über die Hesseröder Straße wie eingezeichnet, sondern endet etwa 5-8 m tiefer als die Straße im Einschnitt. Wo im Bild Parkbuchten eingezeichnet sind, gab es mehrere Verladegleise mit Krananlage, da im Anschluss Containerzüge abgefertigt wurden, vor der Wende täglich 1-2 Züge mit eigener V 15.

    Die NWE hatte nach einander jeweils ein B-n2t-Lok als NWE 61 und 61 II im Einsatz, deren letztere noch die DR-Zeiten erlebte. Sie hatte ihren Platz im linken Stand in Verlängerung des regelspurigen Krangleises in den Lokschuppen.

    Das besagte Ausziehgleis in Richtung Hp.Altentor sollte ab dort etwa als 3-Schienengleis bis Ilfeld führen, um die lästige Arbeit mit den Görlitzer Rollböcken zu beenden, was eine bedeutende Erleichterung ergeben hätte. Leider wurde das Projekt nach der Wirtschaftskrise und Inflation ad acta gelegt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Winfried

    Anschluss A in Richtung Süd. 2009

    Dasselbe Motiv mit etwas Distanz, die Plattenstraße war früher Hetzel (DHZ Schrott)F, in Verlängerung hinten links die besagte weiße Fertigungshalle Apparatebau. 2009

    Gelände des ehemaligenTanklagers E 2009

    Vom nördlichen Bahnsteigende des Hp.Hesseröder Straße links neben dem Streckengleis der Harzquerbahn das Ausziehgleis und dritte Ladestelle DHZ Schrott bis zu den Büschen am Ende der Freifläche, rechts der Weg ist das Planum des Anschlusses Schachtbau B (und etwas weiter im Schmalspurgleis führte bis 1933 die alte NWE-Strecke nach rechts in Richtung Zuckerweg/Schurzfell)

    ehemaliger Anschluss Rudolf Schulze D 2009

    Vom Ausziehgleis rechts das Gleistor Ladestelle DHZ Schrott G hinter mir die 3. Ladestelle, in Richtung auf den Lieferwagen links hinten querte die Weichenverbindung die Harzquerbahn und schloß die östlichen Anschlüsse an das Stammgleis an. 2009

    Im April 1983 bot sich von der damaligen Fußgängerbrücke ein Blick auf den regelspurigen Übergabebahnhof der Harzquerbahnmit dem Anschluss Schulze links,dem Umfahr-und Abstellgleis, den Stammgleis, der Harzquerbahn mit ab W 27 abzweigendem Gleis in die Rollwagengrube, rechts etwas hinter dem G-Wagen in der Rollwagenanlage das Gebäude für die Gleiswaage sowie dem Schlüsselwerk für die weiter oben liegende Weichenverbindung über die Schmalspur, früher hier mit Deckungssignalen. Man erkennt auch ganz hinten das Ausziehgleis mit Schrott links davon und vorn rechts die weiße Betonhalle des VEB Apparatebaus.

    Einmal editiert, zuletzt von Krimderöder (11. September 2023 um 20:03)

  • Guten Morgen,

    Dein Gleisplan ist ja richtig alt, also vor dem Neubau des NWE-Lokschuppens und etlicher regelspuriger Anschlussgleise und der "neuen" Streckenführung Richtung Krimderode, also vor 1933!

    Sehr schön!

    Grüße Winfried

  • Der Gleisplan ist auch bei Steimecke abgebildet. Für das Thema hilft er leider nicht so richtig weiter. Einerseits sind die Anschlüsse nicht benannt, andererseits sind nicht alle eingezeichnet (eventuell zu neu für den Plan wie Winfried schon schreibt) und drittens - was in der Natur von solchen Gleisplänen liegt - ist er sehr unmaßstäblich.

    Vielen Dank für deine umfangreichen Ergänzungen im oberen Post, Winfried!

  • Da nicht gewünscht. Gelöscht.

    Danke fürs Feedback.

    Hallo Reiner,

    gestern Abend habe ich mich sehr über den Gleisplan gefreut, den ich noch gar nicht kannte, und begonnen, mich darin zu vertiefen (irgendwann wurden die Augen aber zu schwer, Bettzeit also). Ich kam auch noch nicht dazu, in diesem Sinn auf deinen Beitrag zu antworten.

    Jetzt ist er wieder weg, der Plan, sehr sehr schade, ich hätte heute gerne in meinem Kopf darauf weiter rangiert. Sicher nicht nur ich würde mich darüber freuen, wenn du ihn wieder einstellst.

    Möchte nur noch anmerken, dass dein Beitrag mit dem Plan geeignet war, den Harzer Themen endlich wieder etwas Ernsthaftigkeit und Tiefgang zu verschaffen.

    Nachträglich also Danke, auch wenn der Plan leider verschwunden ist, bevor ich ihn mir sichern konnte.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Achje, die Empfindlichkeit des einen oder anderen erreicht schon bemerkenswerte Ausmaße. *seufz*

    Nur weil der Gleisplan nicht bei der Klärung der einzelnen Anschließer hilft, ist er doch weder an sich unnütz und erst recht nicht "nicht gewünscht". Deswegen hat das ja auch keiner hier behauptet. Im Gegenteil. Alles, was mit dem Thema zusammenhängt, ist interessant. Und das sehen ja auch andere so. Anders sind auch die sieben positiven Smilies unter deinem Beitrag und das eine traurige, das sicher dann hinzu kam, nachdem du den Gleisplan entfernt hast, nicht zu erklären.

    Ich möchte dich also bitten, den Gleisplan wieder einzustellen.

    Edit 16.09.23:

    Ich möchte hier keinen großen Wind machen, der nicht zum Thema gehört, daher nur als Edit auf den untenstehenden Post von Bergmensch:

    Grundsätzlich ein unglaublich kindisches, unreifes Verhalten. So benehmen sich kleine Kinder, wenn sie bockig sind, weil sie nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie sich erhofft haben.

    Zum Ersten bettele ich hier um gar nichts. Ich stelle lediglich meine eigenen aus Literatur und Netzrecherche gewonnenen Erkenntnisse zu den Anschlüssen ein und habe einfach andere aufgerufen, ihr eigenes Wissen hier auch zu teilen. Dass hier Leute mit direkten Erfahrungen zu diesen Anschlüssen schreiben, ist großartig!

    Zweitens ist mir dein Gleisplan schietegal, ich hab - wie ich schon schrieb - einen ganz ähnlichen im Buch von Jürgen Steimecke vorliegen. Der hilft halt nur nicht zum Thema weiter, da ja bekannt ist, wo welche Gleise lagen. Jede Menge andere Leute fanden deinen eingestellten Gleisplan unabhängig davon aber toll und sieben davon haben dementsprechend darauf reagiert. Diesen sieben Leuten hast du den Gleisplan nun weggenommen. Nicht mir. Tolle Leistung! Wegen denen hab ich dich darum gebeten, ihn wieder einzustellen. Aber von mir aus steh eben weiter schmollend in der Ecke herum.

  • Das kannst du gut. erst nach Infos betteln und dann nicht mal bedanken sondern die Kritikkeule rausholen.

    Hätteste dir vorher überlegen sollen.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Hallo!

    Dies ist ein interessantes Thema, es wurde aber in verschiedneen Foren auch schon mehrfach durchgekaut und erforscht.

    Ich hab dazu schon mehrfach aus meinem eigenen Erleben geschrieben.

    Will versuchen hier nochmals ein paar Worte dazu zusammenzufassen.

    Ortskundigen dürfte dieses Objekt auf jeden Fall noch bekannt sein.

    diese alte Glocke stand jahrelang neben dem Anschluss Schrott Hetzel unmittelbar an der Anschlussweiche neben den Harzquerbahngleisen


    Ich habe in den Jahren ab 1987 selbst ab und an mal auf der 102 162-5, das war die planmäßige Regelspur Rangierlok vom Bw Nordhausen zur Bedienung des Rangierbezirks "Harzbahn" , so nannte sich der Rangierbezirk, der sich zwischen den ganzen schmalspurigen Gleisen befand, Dienste gemacht.

    Die Schichten auf der 102er waren recht beliebt, weil relativ gemütlich und natürlich auch interessant, weil es immer viel zu sehen gab und man unmittelbar zwischen den Harzbahngleisen herumfuhr.

    Die Güterzüge der Harzquerbahn brachten mermals täglich Wagen aus dem Harz und Übergaben aus Ilfeld, welche meist sofort abgerollt wurden.

    Ebenso wurden täglich natürlich auf mehrere Güterzüge aufgerollt und für Ihre Fahrt in den Harz und nach Ilfeld vorbereitet.

    102 162-5 beim bedienen der Rollwagengrube

    Außerdem wurden noch alle in den o.g. Beiträgen erwähnten regelspurigen Anschlüsse bedient.

    Alle seinerzeit noch vorhandenen Gleise und Anschlüsse, auch über den "Block" wurden noch befahren.

    Besonders interessant waren Rangierfahrten bis hinein in die Stadt über die viel befahrene Ernst Thälmann Straße fast bis ans Ufer der Zorge auf das Gelände des VEB Schachtbau Nordhausen, wo im Rahmen der staatlich verordneten Konsumgüterproduktion meines Wissens nach Kinderwagen produziert wurden, und in G - Wagen, oft auch in den langen Gbs Wagen verladen wurden und mit der 102er mehrmals wöchentlich gestellt und abgezogen wurden. (In Stefan seinem Ausgangsbeitrag im Luftbild mit B gekennzeichnet.

    Wagen vom Anschluss Schrott (in der karte G ) mussten auch jedesmal über die Harzquerbahngleise also über den Block rangiert werden, weil im anderen Schrott Anschluss, der sich stadtseitig der Harzquerbahngleise ( F ) befand, die Gleiswaage installiert war.

    Also jedesmal mit Schrottwagen hin und her über den Block, das hat manchmal viel Zeit gekostet.

    Ich könnte noch viele Anekdoten und Geschichten in Zusammenhang mit den Rangierschichten im Rangierbezirk Harzbahn berichten, es war oft abenteuerlich, die Rangierer waren meist recht speziell...

    In den Schrottbergen links und rechts der Gleise gab es viel zu suchen und zu finden...

    Das im Bild zu sehende kleine Gebäude in dem sich auch das Schlüsselwerk für den Block befand, sah oft aus wie ein Lagerraum.

    Viele Dinge vom Schrott fanden sich dort, z.B. Autoersatzteile, Waschmaschinenmotoren, Fahradteile usw hatten die Rangierer und das Lokpersonal der 102er dort eingelagert.

    Von der Harzquerbahn kamen die letzten vereinzelten Güterzüge 1993 im Frühjahr.

    Die regelspurige Rangierlok gab es dann schon bald nicht mehr planmäßig, diese wurde dann extra bestellt, bzw eine andere regelspurige Rangierlok (meist die Bahnsteiglok oder die sogenannte Taxe) hat das abziehen sichergestellt.

    Die letzten regelspurigen Anschlüsse im Rangierbezirk müssten dann so gegen 1998 aufgegeben worden sein.

    Ich selbst war am 05. März 1997 nochmal oben um Schrottwagen abzuziehen.

    Dabei entstand das folgende Bild mit der 346 814-7, wo auch das kleine Gebäude mit dem Schlüsselwerk für den Block etwas zu sehen ist .

    Die große Halle im Hintergrund lässt sich gut verorten, um den Standort vom Bild einzuordnen.


    (Edith..) Bild von 2022 zum Vergleich eingefügt

    Man könnte noch viel über die regelspurigen Anschlüsse dort oben berichten, aber meinerseits soll es das jetzt erstmal gewesen sein, sonst wird es zu viel.

    Liebe Grüße, Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von Netz-Kater (14. September 2023 um 22:18) aus folgendem Grund: Bild von 2022 zum Vergleich eingefügt und Buchstaben korrigiert