Versagt die Tourismusbranche im Weißeritztal ?

  • Gerade Regionen, die offen gegenüber ausländerfeindlichen oder "überfremdungs"-Parolen sind, erhalten dafür ihre Quittung.

    Das halte ich für eine steile These. Aus eigener täglicher Erfahrung kann ich berichten, dass es selbst im ach so weltoffenen Köln nicht anders aussieht.

    Sobald eine Grippewelle anrollt, fallen reihenweise die Straßenbahnen aus, die Cafeteria bleibt wochenlang geschlossen, weil eine Mitarbeiterin erkrankt ist, ...

    Man könnte noch viele weitere Beispiele nennen.

    Grüße

    Michel

  • Hallo Leute-

    daß es die Leute nicht mehr gibt- sehe ich auch.

    ABER

    doch nicht erst seit zwei Jahren. Vorher habe ich nichts von unbesetzten Stellwerken, ausfallenden Straßenbahnen und ähnlichem gehört.

  • Hallo,

    das Phänomen fällt mir auch erst die letzten Jahre auf bzw. wird immer stärker wahrgenommen, weil es sicher eine Weile noch ganz gut kompensiert werden konnte. Denkt doch einfach mal an eure eigene Arbeitsstellen, da siehts doch sicher auch nicht rosig aus. Ne Weile geht das alles noch irgenwie gut und dann kommt ein Punkt wo es halt nicht mehr funktioniert.

    Gruß

    Daniel

  • Das halte ich für eine steile These. Aus eigener täglicher Erfahrung kann ich berichten, dass es selbst im ach so weltoffenen Köln nicht anders aussieht.

    Sobald eine Grippewelle anrollt, fallen reihenweise die Straßenbahnen aus, die Cafeteria bleibt wochenlang geschlossen, weil eine Mitarbeiterin erkrankt ist, ...

    Man könnte noch viele weitere Beispiele nennen.

    Grüße

    Michel

    Deine Beispiele wiedersprechen meiner These nicht. Wir müssen aus der Geschichte der Gastarbeiter der BRD in den 60ziger Jahren lernen. Deutschland braucht ausländische Arbeitskräfte. Der Arbeitnehmermangel ist - wie du selbst schreibst - auf jeder Ebene offensichtlich.

    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass all jene, die eine ausländerfeindliche Politik betreiben für die Deindustialisierung und dem wirtschaftlichen Abschwung Deutschlands verantwortlich sind.

  • Vorher habe ich nichts von unbesetzten Stellwerken, ausfallenden Straßenbahnen und ähnlichem gehört.

    Richtig, in der Vergangenheit hat man sich aber auch teilweise am Überbestand an Personal erfreut. Da gab es auch genug Personal, um beispielsweise die Schichten auf dem Stellwerk abzudecken, zusätzlich konnte einer in den Urlaub fahren und 2e krank werden und es gab immernoch Reserve. Schrittweise ist das Personal aber in den wohlverdienten Ruhestand gewechselt - hier mal einer, da mal einer. Die Dienstpläne wurden immer straffer gestrickt, dann durfte eben nur noch einer gleichzeitig krank sein bzw. einer in den Urlaub fahren. Die Reserve wurde notfalls mit Überstunden abgedeckt. Und dann geht der nächste, und irgendwann bricht das Gefüge zusammen - denn der Rest muss mehr leisten, mehr Überstunden erbringen und ist somit schneller Anfällig für Krankheiten. Man hat schlichtweg am Anfang versäumt, kontinuierlich neues Personal einzustellen, da es ja noch irgendwie ging. Und das Bild zeichnet sich branchenübergreifend ab.

    VG Tilo

  • Hallo,

    ich denke, daß es trotzdem keine ganz einfachen Antworten gibt.

    Das Thema, daß vielfach die Firmen oder Unternehmen sagen, sie finden keine Mitarbeiter mehr ist genauso vorhanden wie teilweise selber gemacht.

    Und dann gibt es noch den Punkt, an dem heute von potentiellen Mitarbeitern Forderungen gestellt werden, die sind gewissermaßen so realistisch wie "vom Mond". So was wie höchstens 4 Tage pro Woche arbeiten und das eigentlich nur zwischen 9 und 17 Uhr usw.. Zusätzlich wird noch gefordert ... . Das wird so nichts werden (außer man will eben mit sehr wenig Geld auskommen), so viel bin ich mir sicher. Denn diese Leute wollen ja ihre Freizeit auch nutzen. Ohne existierende und geöffnete Einrichtungen der Freizeitwirtschaft ist das mit dem Nutzen der Freizeit aber auch schwierig. Und gemerkt bis zur eigenen Vorstellungs- und Verhaltensanpassung wird das wohl erst, wenn das Bestehende in großen Teilen verschwunden ist. Das gilt auch besonders für Angebote "rund um die Uhr" wie in der Verkehrswirtschaft. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Nachtverkehre mangels Personal massiven Einschnitten ausgesetzt werden.

    Und "unsereins", die an eine 40h-Stunden-Woche gewöhnt sind, arbeiten so lange wegen Personalmangel deutlich mehr, bis das Stundenkonto platzt oder man irgendwann nicht mehr kann, nicht mehr will bzw. den Freizeitausgleich in Form von "3 Monaten Abwesenheit" beantragt. Diese 3 Monate hätte ich schon rund 8 Mal zur Verfügung.

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (29. Oktober 2023 um 20:45) aus folgendem Grund: ein fehlender Buchstabe wurde nachgeliefert

  • Hallo zusammen

    was hier keiner bedenkt, ist das ein großteil der heutigen Jugend lieber studiert als eine Facharbeiterlehre zu beginnen. Wenn ich beim vorbeifahren

    an der TU in Dresden die Massen gesehen habe die sich da hin und her bewegen und man bedenkt wieviele mit abgeschlossenem Studium jedes Jahr

    die UNI s verlassen, frage ich mich ob die Wirtschaft überhaupt genug Stellen frei hat. Ich glaube nicht, und so haben wir jede Menge überqualifizierte

    junge Leute die natürlich keine normalen Jobs machen wollen. In der Straßenbaufirma wo ich arbeite werden Hauptschüler bvei entsprechneder Eignung

    als Lehrlinge eingestellt.

    Gruß Olaf

  • Wenn ich beim vorbeifahren


    an der TU in Dresden die Massen gesehen habe die sich da hin und her bewegen und man bedenkt wieviele mit abgeschlossenem Studium jedes Jahr


    die UNI s verlassen, frage ich mich ob die Wirtschaft überhaupt genug Stellen frei hat.

    Naja, wenn man sich die Zahl der Studierenden an der TU Dresden anschaut, so sind diese in den letzten 10 Jahren um 20% geschrumpft. Das kann es also auch nicht sein.

    Zumal auch Akademiker in den Ruhestand gehen und ersetzt werden müssen.

    Und auch unter Akademikern wird in einigen Bereichen händeringend gesucht - Stichwort Lehrer- und Ärztemangel. Die Kunst ist nur, das richtige zu studieren, dann klappts auch mit der Anstellung danach. Aber das Thema gibt es ja auch schon immer.

    Gruß Tilo

  • Nur mal so als Beispiel, wir sind in der Firma ca. 60 Lokführer, davon gehen dieses Jahr ca 15 in Rente. Nächstes Jahr wirds ähnlich. Alles das Erbe des Sozialplans aus den 2000ern. Das ist mit Azubis unmöglich zu kompensieren. LG

  • Weil alle studieren wollen, haben sich genau sechs Studenten für den Studiengang "Materialwissenschaft" eingeschrieben. Und die Absolventen werden in der Wirtschaft gesucht...