[HU] Neues aus Balatonfenyves

  • Nach erfolgreicher Probefahrt steht die Mk 48 2036 jetzt voll im Planeinsatz.

    Das Foto entstand am 3. August am anderen Streckenende in Somogyszentpál.


    MfG an die Ungarnfreunde Rudi.

  • Streckenkunde fahren in Balatonfenyves

    Am 23. Oktober 2024 hatte der Veranstalter MIGUREISEN eine Befahrung der Schmalspurbahn von Balatonfenyves mit einem Dampfzug angekündigt. Nach einem Kurzbesuch beim "Andras" in Nagycenk, der zum Saisonabschluß am 19./20. Oktober 2024 unter Dampf stand und einer Zwischenübernachtung in Sarvar erreichten wir den Balaton gegen 10 Uhr.

    Im Einsatz standen Mk 48 2013 und Mk48 2022, jeweils mit einem Personenwagen. Den umfangreichen Personenverkehr außerhalb der Saison hätte man auch kostengünstiger mit einer Draisine abwickeln können. Das Saisonende schlägt am Balaton schon heftig zu, der Versuch in Balatonfenyves zur Mittagszeit einen Kaffee zu erwerben, scheiterte kläglich. Nur die gut 8 Kilometer entfernte Tankstelle konnte hier aushelfen.

    Doch zurück zur Bahn. 2009 verkehrten hier noch C50-Traktoren mit zwei Wagen, damals allerdings nur auf der Strecke nach Somogyszentpall. Nachdem die Strecke nach Cistapustafürdö wieder mit schwerem Oberbau und vermutlich unter Mithilfe von EU-Geldern instandgesetzt werden konnte haben die Mk48 die Zugförderung übernommen.


    Kurz nach 10 Uhr kehrte Mk 48 2022 mit ihrem Zug aus der Nagyberek zurück und passierte die Kanalbrücke zwischen Imremajor und Balatonfenyves.


    Wenig später macht sich Mk 48 2013 auf den Weg nach Cistafürdöpuszta.

    Drei Stunden später war die Mk 48 2022 nach Somogyszentpal unterwegs und hat gerade den Abzweig bei Imremajor verlassen.

    Hinter Palmajor wird der West-Gürtel-Kanal überquert, im Frühjahr einer der Hauptlaichplätze für Karpfen aus dem Balaton. Früher konnte die BRücke noch mit Kfz befahren werden, diese Zuwegung ist inzwischen versperrt.


    Am Abend gab es bei Palmajor noch einen Sonnenuntergang. Da diese noch recht hoch am Himmel stand, wurde sie kurzerhand hinter einem Baum versteckt.

    Auch die Brücke am Kanal zwischen Imremajor und Balatonfenyves mußte nochmals für eine Silhouette mit Spieglung herhalten.

    Die Bilder vom Dampflokeinsatz gibt es dann nächste Woche.

    Viele Grüße

    Falk

  • Dampf am Balaton

    Am 23. Oktober 2024 ging es nach einem Intermezzo in Almalellek wieder zurück an den Balaton. Das war dann auch noch der Nationalfeiertag.

    Auf dem Programm stand ein Fotozug auf dem Streckennetz der Wirtschaftsbahn von Balatonfenyves mit der 2023 instandgesetzten Dampflok 490.053. Diese war zuvor in Kecskemet beheimatet. Die Lok gehört zum Bestand der MAV, welche die Bahn in Balatonfenyves betreibt. Zwei Maschinen gleicher Bauart stehen auf der von der MAV betriebenen Kindereisenbahn in Budapest im Einsatz.


    Seit ihrer Anlieferung nach Balatonfenyves im Oktober 2023 stand die Lok bisher zur zweimal unter Dampf - zur Abnahmefahrt im Dezember 2023 sowie zum Tag der Schmalspurbahn im 7. September 2024. So richtig hat man noch keine Ideen, was man vor mit der Lok anfangen soll, zumal auch kein Dampflokpersonal vorhanden ist. Dieses muß aktuell immer aus Budapest anreisen. Bleibt nur zu wünschen, daß die 82jährige in den nächsten Jahren noch häufiger zum Einsatz kommen wird.

    Bevor es auf die Strecke ging, gab es für uns noch einige Rangierarbeiten zwischen Bahnbetriebswerk und Bahnhof.

    Unsern täglich Glint gib uns heute - der Wunsch wurde bereits am Morgen beim Rangieren mit dem Regelzug erledigt.

    Anschließend setzte die Lok an ein paar Güterwagen, die aber leider nicht auf die Strecke durften. Dampflokbetrieb gab es auf der 1952 eröffneten Wirtschaftsbahn nur in der Anfangszeit. Da die Lokomotiven einige Flurbränden verursachten, wurden bereits 1952 die ersten Lokomotiven vom Typ C50 (rechts im Bild) hier eingesetzt. Seit der Instandsetzung der Strecke und der Ertüchtigung des Oberbaues werden die Züge von Mk48-Diesellokomotiven befördert.

    Mit den Güterwagen gab es anschließend eine kleine Ausfahrt aus dem Depot.

    Der Zug hätte sich auf der Strecke auch gut gemacht.

    Für uns wurden anschließend zwei Reisezugwagen bespannt.

    Mit Volldampf ging es aus dem Depot in die Verbindungskurve zum Einstieg für die Fahrt in das trockengelegte Sumpfgebiet der Nagyberek.

    Davon demnächst mehr.

    Falk

  • Hallo Falk,

    vielen Dank für die Dampf-Impressionen aus Fenyves. Ich kann mich noch an meine Reisen in den 90ern erinnern, als es fahrplanmäßige Touristenzüge mit Dampf gab. Damals gabs auch noch die Zweigstrecke nach Taska, die aber nur 2 oder 3 mal am Tag mit C50 und einem Wagen bedient wurde.

    Schade ist natürlich, daß man eine frisch aufgearbeitete Lok nur rumstehen läßt. Mehr als eine Handvoll Eisatztage wird es in dem Jahr nicht gegeben haben. Warum muß das Personal extra aus Budapest kommen? Ist es so schwer, die Fenyveser Lokführer zusätzlich auf Dampf anzulernen?

    Viele Grüße
    Toralf

  • Auf geht's nach Imremajor

    Nach dem Spielereien im Depot wurde der Zug im Gleisdreieck zur Abfahrt bereitgestellt. In Absprache mit dem Reiseleiter Migu nahmen wir jedoch das Auto bis ins 4 Kilometer entfernte Imremajor, führt dort doch eine gut ausgebaute, asphaltierte Straße hin.

    Prompt gab es den ersten Fotohalt an der Kanalbrücke über den West-Gürtel-Kanal der Nagyberek.

    Ab der Autobahndurchfahrt folgt die Bahn der Straße nach Imremajor, die langen Baumreihen luden zu einem weiteren Fotohalt ein.

    Durch einen Tunnel von Bäumen wird die kleine Ansiedelung Imremajor erreicht.

    Der Haltepunkt wurde mit Volldampf durchfahren.

    .. um wenige Meter später in der Ausweiche anzuhalten und die Planzüge aus Somogyszentpal und Cistafürdö passieren zu lassen.

  • Danke für die tollen Fotos, Falk!

    Beim Anblick des aktuellen Betriebs in Balatonfenyves, weiß ich nie ob ich heulen oder lachen sollen: Lachen, weil es dort inzwischen sehr nach der Kecskemét-Bahn aussieht. Heulen, weil das Flair der Wirtschaftsbahn dadurch weitgehend verloren ist und in Kecskemét selbst kein solcher Betrieb mehr möglich ist. Die reaktivierte 490 unterstreicht das nochmal. Schade dass es für die Dampflok am Balaton kein richtiges Einsatzkonzept gibt...

    Viele Grüße
    Julian

  • Hinein in die Nagyberek

    Die Nagyberek ist ja ein ehemaliges Überflutungsgebiet des Balaton und ein ehemaliges Sumpfgebiet. Nach der Trockenlegung und den Versuch des Gemüseanbaues werden große Teile noch landwirtschaftlich genutzt für den Maisanbau oder als Weideland.

    Die Schmalspurbahn war ursprünglich angelegt worden, um die landwirtschaftlichen Produkte aus dem Gebiet abzutransportieren. Ursächlich war die Tatsache, das in Ungarn nach dem 2. Weltkrieg kaum geeignetes Straßenbaumaterial zur Verfügung stand, was zur Anlegung der Wirtschaftsbahnen führte.

    Während bis Imremajor noch eine Straße führt, war früher der Rest der Nagyberek nur per Bahn erreichbar. Heute gibt es eine nur für Landwirtschaftsverkehr freigegebene Straße nach Palmajor sowie diverse Feldwege, die auch mit schwereren Landwirtschaftsfahrzeugen befahren werden können.

    Zur Erklärung der Streckenverhältnisse hier noch mal ein Plan aus 2009. Die Strecke nach Taska wurde nicht wieder aufgebaut.

    Hinter Imremajor dreht die Strecke nach Osten.

    Ziemlich geradlinig geht es weiter. Zur Entstehungszeit der Bahn um 1952 gab es die inzwischen zahlreich, jedoch nur bei trockenen Wetter passierbaren Feldwege noch nicht.

    Vor Cistafürdö wird ein kleines Gehöft passiert.

    Der wiedererichtete Bahnhof Cistafürdö ist nicht gerade fotogen. Da mit EU-Fördermitteln errichtet, müßte er auch den Förderrichtlinie entsprechen.

    Am Nachmittag ging's auf die Strecke nach Somogyszentpal. Leider zog zunächst etwas Schlonz durch.

    Da die Strecken recht eben sind und die abgeernteten Felder kaum Motive bieten, mußten öfter ein paar Bäume herhalten.

    Zahlreiche kleinere Kanäle gingen früher vom umschließenden West-Gürtelkanal ab und versorgten die Felder mit Wasser. Die meisten sind inzwischen verlandet, das Regulierungsbauwerk wird nicht mehr benötigt.

    Hinter Palmajor wird wieder die Brücke über den West-Gürtel-Kanal überquert. Die Kanäle sind inzwischen stark mit Schilf bewachsen und ein Rückzugsgebiet für Vögel.


    Der Endpunkt Somogyszentpal ist erreicht. Der ist der Modernisierung noch entgangen. Zurück ging es gemeinsam mit dem regulären Personenzug.