Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) 2024

  • An sich hast du ja recht. Allerdings dürfte es die finanzielle Lage der HSB nicht hergeben, gleichzeitig mehrere, noch dazu seit ewigen Jahren abgestellte, Loks komplett neu aufzubauen und mit Ölfeuerung auszurüsten. Denn da reden wir von Summen von weit > 2 Mill. € pro Lok. Zudem sind die Werkstattkapazitäten für solch einen Kraftakt heutzutage schlichtweg nicht (mehr) vorhanden.

    Es wird also einige Jahre dauern, bis die erforderlichen Ölloks auf dem Hof stehen. Bis dahin muß man sich bei Waldbrandstufe 5 irgendwie mit den Kamelen usw. durchwurschteln.

  • Es wird also einige Jahre dauern, bis die erforderlichen Ölloks auf dem Hof stehen. Bis dahin muß man sich bei Waldbrandstufe 5 irgendwie mit den Kamelen usw. durchwurschteln

    Sehe ich ähnlich. Aber ob durchwurschteln reicht? Meine Gedanken gehen eher in die Richtung: keine Einnahmen aus dem Brocken-Verkehr, keine Ausgaben für den Umbau der Brockenloks.

    So weh wie es tun mag, Diesel und Triebwagen auf der Brockenbahn müssen wohl über den/die Sommer die Alternative sein, notfalls nur ab Schierke. Alles was dampft müsste dann dort Betrieb machen, wo die Brandgefahr niedriger ist - auf Selketal und Harzquerbahn. Quasi (fast) wie vor 89.

    Gruß Jens

  • Allerdings dürfte es die finanzielle Lage der HSB nicht hergeben, gleichzeitig mehrere, noch dazu seit ewigen Jahren abgestellte, Loks komplett neu aufzubauen und mit Ölfeuerung auszurüsten.

    Da bin ich bei dir, deswegen schrieb ich "idealerweise" und schlug quasi einen Tausch Kohle gegen Öl vor, natürlich - so meinte ich das - bei den nächsten planbar fälligen HU, um finanziell halbwegs im Rahmen zu bleiben. Zusätzliche betriebsfähige Dampfloks über ein Dutzend hinaus braucht beim derzeit vertraglich geforderten Betriebsumfang kein Mensch. Dennoch bleibe ich dabei, da es eine mindestens mittelfristige Umstellung sein wird, dass man da jetzt schon einsteigen muss, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Man kann eine HU auch so planen, dass bei Fristablauf der Kohle- die Öllok schon zur Abnahme bereit steht.

    Und damit gleich zum Thema "Werkstattkapazitäten": das wäre die Gelegenheit, endlich die neue Werkstatt intensiv zu nutzen und das angekündigte Einarbeiten und Sammeln von Erfahrungen gleich an den Ölloks zu praktizieren, die sowieso die Zukunft sein werden.

    Bis dahin muß man sich bei Waldbrandstufe 5 irgendwie mit den Kamelen usw. durchwurschteln.

    Auch da stimme ich dir zu, das muss aber wirklich dann zeitlich begrenzt sein und darf nicht das seit Jahren praktizierte dauethafte "Durchwurschteln" bis zum St.-Nimmerleinstag fortsetzen.

    Jeder durch Diesel ersetzte oder gar ausfallende Dampfzug bedeutet Mindereinnahmen, das schrieb ich schon einmal. Und das Unternehmen hat bekanntlich jeden Euro bitter nötig.

    Und um mich nochmal zu wiederholen: den Geldgebern (= Gesellschaftern) scheint noch immer nicht klar zu sein, dass sie nicht ständig vom "für die Region unverzichtbaren touristischen Pull-Faktor" sprechen können, wenn sie gleichzeitig dieses eigene Unternehmen finanziell völlig austrocknen lassen. Das ist bigott und unglaubwürdig.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo,

    ohne die Leistung der Zittauer schmälern oder die Kompetenz der DLM AG in Frage stellen zu wollen, aber meint ihr nicht dass es sinnvoller ist erst einmal EINE Lok fertig umzubauen und intensiv eine Saison lang im Betrieb zu erproben bevor man jetzt noch x weitere Loks anfängt und dann feststellt dass es mit dem Umbau der 44 irgendwelchen Probleme gibt die einem uneingeschränkten Betriebseinsatz auf der Brockenstrecke im Wege stehen? Das Leistungsprofil der HSB Maschinen ist ja nun etwas anders als das was auf der SOEG üblicherweise abzuleisten ist. Wenn die Eignung der Konstruktion nachgewiesen ist können wir uns ja gern darüber unterhalten wie man die Umrüstung des Betriebsparks beschleunigt.

    Vor einer Erprobung jetzt weitere Umrüstungen anzuschieben ist blinder Aktionismus, auch wenn ich durchaus zustimme dass aufgrund der derzeitigen Wetterlage und des dadurch bereits früh im Jahr einsetzenden Brandrisikos ein gewisser Zeitdruck besteht.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Man hat doch alles im Griff. Aber ein Teil der Feuerwehr ist Entsezt.


    Werner Greif fühlt sich unbequem.

    1 Tage ·


    Und wieder zu kurz gesprungen……der (v) Brandschutz endet wieder als Bettvorleger einer „allmächtigen“ (?) HSB ❗️😣😤.🤬

    Warum z.B. nicht die berechtigte Forderung umsetzen, dass ab Waldbrandgefahrenstufe 3 nur noch mit Dieselloks gefahren werden darf?!?


    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Moin,

    wäre es denn fahrplantechnisch und generell möglich mit einem Skl dem Dampfzug als Brandwache zu folgen?

    Sowas gab es zu Plandampfveranstaltungen in den 90ern bei der großen Bahn auch mal. Wurde sowas nicht auch mal bei der HSB praktiziert?

    In welchem Abstand müsste man dem Zug folgen um in Entstehung befindliche Glutnester zu detektieren?

    Für alle Freunde der Innovationen: Man könnte eine Wärmebildkamera auf dem SKL (oder auch letzten Wagen des Zuges) montieren und automatisch auswerten lassen. Wenn man es clever anstellt, tut man sich mit einer Uni zusammen und ködert einen Abschlussarbeit-Suchenden ("Einsatz von KI, praktische Umsetzung, etc"). Im besten Fall gibts sogar ein unterstütztes Förderprojekt vom Land/EU/ Industrie.

    Diese Möglichkeiten sehe ich auch bei anderen HSB-Problemstellen. Alternative Antriebe für Triebwagen, innovative Strukturförderungsanalysen für Quer-/ Selketalbahn, etc. Aber dazu will ich eigentlich schon länger mal einen fundierteren Beitrag im Thread zur Zukunft der HSB schreiben, komme nur zeitlich nicht dazu. :(


    Gruß,

    Minfred

  • 20 Jahre "Nordhäuser Modell"

    Der Combino DUO 203 (187 203) steht am 01.05.2024 an der Haltestelle Südharz Klinikum.
    Er wartet als Linie 10 nach Ilfeld Neanderklinik auf die Abfahrt.

    Exakt vor 20 Jahren hatten die DUOs ihre Jungfernfahrt.

    Bereits zwei Jahrzehnte bereichert die Kooperation zwischen den Nordhäuser Verkehrsbetrieben und der Harzer Schmalspurbahnen im „Nordhäuser Modell“ das Streckennetz zwischen Nordhausen/Bahnhofsplatz und Ilfeld/Neanderklinik.

    Das Jubiläum wird am 11.05.2024 gefeiert.

    Das „Nordhäuser Modell“ wurde am 30. April 2004 in Betrieb genommen, nachdem bereits zwei Jahre zuvor die Gleise der VBN und der HSB am Bahnhof Nordhausen-Nord miteinander verbunden worden waren. Schon kurz nach der Eröffnung erwies sich das innovative Verkehrskonzept als Erfolgsmodell. In einem Taktfahrplan kommen dabei auf der HSB-Strecke zwischen Nordhausen und Ilfeld neben den Eisenbahnzügen auch Zweisystem-Straßenbahnwagen vom Typ Combino Duo der VBN zum Einsatz. Die Fahrten der Combino Duos, welche wahlweise konventionell über die Oberleitung der Straßenbahn oder über ein durch die Firma IMG entwickeltes diesel-elektrisches Antriebsaggregat (= Duo) mit Strom versorgt werden, führen über Straßenbahngleise vom Nordhäuser Südharz Klinikum zum Bahnhofsplatz und von dort im Auftrag der HSB weiter als Linie 10 über Eisenbahngleise bis zur Neanderklinik nach Ilfeld.

    20 Jahre "Nordhäuser Modell" : 29.04.2024, 11.24 Uhr

    MfG Bernd Thielbeer aus Nordhausen

  • Meiner Meinung nach gehört organisiert und gegenüber dem Fahrgast bei Waldbrandgefahr kommuniziert, dass bis Schierke/Drei Annen Höhne auf jeden Fall die Dampflok fährt und auf dem Rest zum Brocken ein Harzkamel zum Einsatz kommen kann. Dann fallen keine Fahrten aus und der Kunde kauft nicht die Katze im Sack bzw. Fühlt sich über den Tisch gezogen.

  • Meiner Meinung nach gehört organisiert und gegenüber dem Fahrgast bei Waldbrandgefahr kommuniziert, dass bis Schierke/Drei Annen Höhne auf jeden Fall die Dampflok fährt und auf dem Rest zum Brocken ein Harzkamel zum Einsatz kommen kann. Dann fallen keine Fahrten aus und der Kunde kauft nicht die Katze im Sack bzw. Fühlt sich über den Tisch gezogen.

    Seit wann wird denn bis Schierke gefahren? Nicht aufgepasst!?